Hausgottesdienst am
2. Adventssonntag im Jahreskreis A
7. Dezember 2025
Die zwei Kerzen auf dem Adventskranz oder am Adventsgesteck werden entzündet; danach:
Lied:Gl 223, 1+2: Wir sagen euch an...
Kreuzzeichen
Gedanken zur Hinführung:
Der Advent ist eine Zeit der Erwartung. In meiner Kinderzeit gab es an Heiligabend immer eigens die Fernsehsendung: „Wir warten auf's Christkind.“ Diese sollte den Kindern die Wartezeit bis zur Bescherung leichter machen. Wir warten im Advent auf die Ankunft des HERRN, erhoffen uns von ihm Friede für die Welt, Trost, Beistand. Manchmal werden in unserem Leben unsere Erwartungen aber auch enttäuscht. Dennoch schauen wir uns, nach IHM, der in unser Leben kommen will. Ihn dürfen wir in unserer Mitte begrüßen. an ihn wenden wir uns voll Vertrauen:
Gebet:
Allmächtiger und barmherziger Gott,
Johannes der Täufer ermutigt uns,
in der Wüste unseres Herzens
Christus den Weg zu bereiten.
Stärke uns mit deinem Geist,
damit wir nicht müde werden,
seinem Ruf zu folgen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn,
der mit Dir und dem Heiligen Geist
lebt und herrscht heute und alle Tage
und in Ewigkeit. (Peter Köster: Gebete zur Feier der Eucharistie )
Lesung aus dem Buch Jesaja (jes 11, 1-10:
Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. Er erfüllt ihn mit dem Geist der Gottesfurcht. Er richtet nicht nach dem Augenschein und nicht nur nach dem Hörensagen entscheidet er, sondern er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die
Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig.
Lied:Gl 749, 1+2: Seht, neuer Morgen...
Halleluja:Gl 175,3 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 3, 1-12)
In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg!Ebnet ihm die Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser zum Zeichen der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.
oder: In leichter Sprache
Die Leute wussten noch nicht, dass Jesus kommt. Nur einer wusste Bescheid. Das war Johannes. Johannes war ein Prophet. Ein Prophet ist ein Mensch, der in seinem
Herzen mit Gott redet. Der Prophet erzählt den anderen Menschen, was Gott im Herzen gesagt hat. Johannes stellte sich in der Wüste hin. In der Wüste ist viel Platz. Und viel Sand. Johannes rief laut: Bald kommt der Sohn von Gott zu euch. Macht euch bereit. Macht eure Herzen bereit.
Viele Menschen kamen zu Johannes. Die Menschen sagten die bösen Gedanken, die in ihrem Herzen waren. Die Menschen wollten ein gutes Herz haben.Damit Gott in ihr Herz kommen kann. In der Nähe von Johannes war ein Fluss.In dem Fluss war viel Wasser. Johannes taufte die Menschen in dem Wasser.Taufen heißt: Die Menschen in Wasser tauchen. Und dabei beten.Johannes sagte: Ich kann euch nur mit Wasser waschen. Wenn Jesus kommt, bringt Jesus den Heiligen Geist mit. Der Heilige Geist wäscht euer Herz rein. Der Heilige Geist wäscht alle bösen Gedanken weg. Freut euch auf Jesus. Jesus ist viel stärker als ich. Jesus kann euch viel besser helfen, damit ihr für Gott bereit seid. Einige Religionsgelehrte lachten über Johannes. Johannes schimpfte. Johannes sagte: Ihr seid dumme Religionsgelehrte. Ihr denkt, ihr müsst euch nicht auf Jesus vorbereiten. Aber das ist falsch. Jesus kann in jedes Herz hinein sehen. Jesus weiß genau, wer sich vorbereitet hat. Alle, die sich vorbereitet haben, können sich freuen.
© evangelium-in-leichter-sprache.de
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
Eine ungewöhnliche Darstellung Johannes des Täufers zeigt uns das Bild eines niederländischen Malers des späten 15. Jahrhunderts. Kein wortgewaltiger Bußprediger; kein unerschrockener Rufer in der Wüste, der sich mit Schriftgelehrten und sogar mit dem Königshaus anlegt; keine großartige Prophetengestalt, sondern ein nachdenklicher, sinnender, grübelnder Mensch, wie er so da sitzt in seinem Kamelhaargewand und seinen Gedanken nachgeht. Das Lamm neben ihm verweist auf die Richtung seiner Gedanken: Auf das Lamm Gottes, auf das er die Menschen hinweisen will, auf Jesus, den verheißenen Messias, dem er die Wege bereiten will.
Johannes hatte ganz klare Vorstellungen und Erwartungen, wie dieser Messias in die Welt kommen würde, wie er auftreten und den Menschen begegnen sollte: Ein Zorngericht sollte losbrechen bei seiner
Ankunft. Im wahrsten Sinne „radikal“ würde er die Axt an die Wurzel des Baumes legen und alles niedermachen, was nicht den Vorstellungen Gottes entspräche. Mit Feuer würde er taufen und die Spreu in einem nie erlöschenden Feuer verbrennen.
Und dann begegnet er dem Verheißenen und tauft ihn im Jordan. Doch mit ihm fällt kein Feuer vom Himmel, sondern die Taube - Sinnbild des Friedens und der Versöhnung - tritt in Erscheinung. Er schwingt auch nicht die Axt und macht alles nieder, vielmehr sagt Matthäus (Mt 12, 17-20) über ihn: Jesus heilte alle Kranken. Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen und er wird den Völkern das Recht verkünden. Er wird nicht zanken und nicht schreien und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen.
Jesus tritt so ganz anders auf, als Johannes sich das vorstellt hat. Er wählt so ganz andere Wege zu den Menschen, wie Johannes das erwartet hat. Das Unverständnis des Johannes gipfelt in dem einen Satz, der einen Frage: Bist du es, der da kommen soll oder müssen wir auf einen anderen warten? Nahezu alle Erwartungen und Vorstellungen des Johannes wurden enttäuscht und er musste sich ein neues Bild vom verheißenen Messias machen.
Wie steht es mit uns? Mit unseren Erwartungen und Vorstellungen: an Gott, an Jesus, an unsere Welt, an unsere Mitmenschen.
Auch wir müssen manchmal mit der Erfahrung ent - täuschter Hoffnungen, Erwartungen und Vorstellungen leben. Wobei dies auch heilsam sein kann, steckt doch in dem Begriff Enttäuschung“ auch die Täuschung“ mit. Manchmal täuschen wir uns selber, machen wir uns etwas vor, gehen von falschen Voraussetzungen aus, täuschen uns bei einer wichtigen Entscheidungen. Dann ist es gut, wenn wir ent-täuscht werden.
Und so lädt uns die Adventszeit auch immer wieder ein, unsere Erwartungen an den, der das kommen soll zu hinterfragen und zu überprüfen. Wen erwarte ich, wenn Jesus in mein Leben kommen soll? Was erwarte ich mir von ihm für mein Leben und sind diese Erwartungen realistisch, decken sie sich mit dem, was uns die Heilige Schrift über ihn sagt?
Der Advent eine wahrliche Wartezeit, eine Zeit verschiedenster Erwartungen.
Für Familien mit Kindern:
Wege und Straßen können manchmal kaputt gehen. Es entstehen Löcher und Risse, die für alle gefährlich sind. Deshalb müssen Straßen immer wieder ausgebessert werden. Ähnlich ist es mit der Art und Weise, wie wir leben: Da schleichen sich ebenfalls schlechte Gewohnheiten ein, die uns und unseren Mitmenschen nicht gut tun. Deswegen sollen wir unser Leben immer wieder „ausbessern“, damit Gott bei uns ankommen kann. (dkv - Mein Sonntagsblatt - 2014)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 354
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, wir warten auf Dein Kommen in unser Leben, in unsere Welt. Wir bitten dich:
➢ Wir bitten um Frieden - angesichts der vielen Konflikte, Kriegen und Krisen in unserer Welt.
➢ Wir bitten um Beistand - angesichts der vielfältigen Not und des Elends in unserer Welt.
➢ Wir bitten um Trost - angesichts der vielfältigen Erfahrung von Krankheit und Leid.
➢ Wir bitten um Mut und Entschlossenheit - angesichts der vielen Herausforderungen unserer Zeit.
➢ Wir bitten um Hoffnung - angesichts der vielen Erfahrungen von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
➢ Wir bitten um das Leben in Fülle - für alle unsere Verstorbenen und für uns selbst.
Herr, unser Gott! Dein Sohn kommt in unsere Welt, um uns von Neuem Frieden, Beistand, Trost, Mut, Entschlossenheit, Hoffnung und Leben in Fülle zu bringen. Mach uns bereit für sein Kommen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem Hl. Geist lebt und herrscht - heute und alle Tage und in Ewigkeit. Amen
Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, du hast immer wieder davon gesprochen, dass das Reich Gottes bereits angebrochen ist. Du willst, dass wir an diesem Reich mitbauen, wenn wir eintreten für mehr Gerechtigkeit, mehr Versöhnung, mehr Frieden. Mit deinen Worten beten wir: Vater unser...
Lied:Gl 748, 1+2: Mit Ernst, o Menschenkinder,…
Gebet:
Gott,
du bist uns nah bei Entscheidungen,
die täglich von uns gefordert werden.
Du schaust mit uns auf unseren Weg,
auf den ebenen und unebenen,
auf die krummen und geraden Wege.
Du begleitest uns mit deinem Segen. (ArGe Liturgie)
Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 749, 1+3: Seht, neuer Morgen...
