Hausgottesdienst am
Hochfest Allerheiligen
01. November 2025
Lied:Gl 543, 1+4+5: Wohl denen, die da wandeln...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Heil sein, heil werden - das ist eine große Sehnsucht des Menschen, mit sich und der eigenen Umgebung im Reinen sein. Wenn wir Allerheiligen feiern, dann schauen wir auf Menschen, auf Glaubenszeugen, denen das gelungen ist; die sich in ihrem Leben an Jesus Christus und seiner Botschaft ausgerichtet und auch immer wieder aufgerichtet haben.
Zeit unseres Lebens sehnen wir uns nach Vorbildern, die uns helfen unser Leben zu meistern. Große und kleine Heilige können uns dabei helfen.
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 413, 1: Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe...
Gebet:
Heiliger Gott,
wir erinnern uns heute all der vielen Menschen,
deren sinnerfülltes Leben uns ermutigt
und uns Anstoß gibt,
dass wir selbst zu einem heiligen, leidenschaftlichen
und wahrhaft menschlichen Leben berufen sind.
Wir bitten dich:
Setze die Kräfte und die Phantasie in uns frei,
die uns zu einem heiligen Leben befreien.
So bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.
(Bitten und Gebete - Exodus - S. 36)
Halleluja:Gl 483, 2: Hallelluja - Ihr seid das Volk, das der Herr sich auserseh'n
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 5,1-12a )
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.Dann begann er zu reden und lehrte sie.Er sagte:
Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden;
denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden;
denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben;
denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften;
denn sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt
und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.
oder in einfacher Sprache:
Einmal waren wieder viele Menschen bei Jesus. Jesus stieg auf einen Berg. So konnten alle Menschen Jesus sehen. Jesus setzte sich hin. Jesus fing an zu erzählen. Jesus sagte:
Es gibt Menschen, die keine großen Sachen machen können. Diese Menschen können sich freuen. Diese Menschen kommen zu Gott.
Es gibt Menschen, die traurig sind. Diese Menschen können sich freuen. Weil Gott die Menschen trösten will.
Es gibt Menschen, die keinen Streit anfangen. Und keinen Krieg. Diese Menschen können sich freuen. Weil eines Tages im ganzen Land Frieden ist.
Es gibt Menschen, die möchten, dass alles gerecht ist. Die möchten, dass alle anderen Menschen gerecht behandelt werden. Diese Menschen können sich freuen. Weil Gott selber für Gerechtigkeit sorgt.
Es gibt Menschen, die sind sehr gut zu anderen Menschen. Das heißt: die sind barmherzig.Die barmherzigen Menschen können sich freuen. Weil Gott auch barmherzig ist zu diesen Menschen.
Es gibt Menschen, die haben ein reines Herz. Ein reines Herz heißt: die Menschen sind nicht sauer oder böse oder neidisch.Die Menschen mit dem reinen Herz können sich freuen. Weil diese Menschen Gott anschauen können.
Es gibt Menschen, die sind friedlich. Diese Menschen sorgen für den Frieden. Diese Menschen können sich freuen. Weil Gott bei ihnen ist.
Es gibt Menschen, die sind immer ehrlich. Andere Leute wollen das nicht. Die anderen Leute schicken die ehrlichen Menschen ins Gefängnis. Die ehrlichen Menschen im Gefängnis können sich freuen. Weil Gott immer bei den ehrlichen Menschen im Gefängnis ist.
Es gibt Menschen, die erzählen den anderen Leuten von Gott. Aber die Leute wollen nichts von Gott hören. Die Leute lachen die anderen Menschen aus. Und die Leute schimpfen mit den anderen Menschen. Und die Leute schicken die Menschen ins Gefängnis.
Jesus sagte: Alle Menschen, die wegen Gott ins Gefängnis kommen, könnensich freuen. Weil der gute Gott immer bei den Menschen im Gefängnis ist. Und weil die Menschen Gott im Herzen fühlen.
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
Es gibt die großen, berühmten Heiligen, aber auch die hatten - bei näherer Betrachtung ihrer Lebensgeschichte - ihre Ecken und Kanten.
Und es gibt die kleinen, eher unbekannten Heiligen, die uns in unserem Leben, in unserem Umfeld etwas vom Glauben überzeugend vorgelebt und nahegebracht haben. Durch die Geschichte hindurch waren und sind sie wie Leuchttürme. Auch sie haben - wenn auch im Kleinen - Orientierung gegeben und Licht gespendet.
Wer sind diese Heiligen meines Lebens, die mir etwas von Glauben aufgezeigt haben, die mir durch ihr Leben deutlich gemacht haben, was es heißt, sich fest zu machen an Gott, ihm zu vertrauen und Christus nachzueifern.
Ich bin dankbar für das Vorbild, das meine Eltern und Großeltern mir in Bezug auf den Glauben mitgegeben haben, für die die Mitfeier des Gottesdienstes wichtig war und die auch in ihrem Alltag Kraft geschöpft haben aus ihrer Beziehung zu Gott.
Ich bin dankbar für Pfarrer und Ordensleute, die mich auf meinem Lebens - und Glaubensweg begleitet haben, die mir wertvolle Impulse und Anregungen mit auf den Weg gegeben haben und die mir an der einen oder anderen Wegkreuzung die richtige Richtung gewiesen haben.
Ich bin dankbar für Freunde, die mich dadurch beeindrucken, dass sie auch durch die Erfahrung von schwerer Krankheit und Leid hindurch, den Glauben und die Hoffnung nicht verlieren, sondern zuversichtlich durch ihr Leben gehen.
Ich bin dankbar für Gemeindemitglieder, die mir in Gesprächen und durch ihr Engagement deutlich machen, was ihnen ihr Glauben bedeutet und wie sie ihn zu leben versuchen.
Ich hoffe aber auch, dass es Menschen gibt, denen ich selber, denen wir alle etwas von dem vorleben konnten und können, was Glauben meint, dass wir ihnen Halt geben konnten in schwierigen Lebensphasen, dass wir da und dort beitragen konnten zu einer Versöhnung, dass wir an der einen oder anderen Stelle ein Hoffnungslicht in der Erfahrung von Krankheit, Leid oder Trauer entzünden konnten.
Das Evangelium, die Frohe Botschaft, die Gute Nachricht verbreitet sich nicht von alleine. Es braucht zu alleine Zeiten Menschen, die sich von dieser Botschaft anrühren lassen, die bedenken, was diese Botschaft für ihr eigenes Leben bedeutet und dann auch versuchen, das, was sie von dieser Botschaft verstanden haben, im Alltag zu leben.
Das ist nicht immer leicht. Manchmal scheuen wir uns schon, dieses Evangelium überhaupt an uns heran zu lassen. Manchmal verstehen wir die Worte nicht, die wir leben. Und manchmal sind wir nicht breit, dem Gehörten und Verstandenen auch wirklich Taten folgen zu lassen.
Denn es bleibt ja nicht folgenlos, wenn wir uns entscheiden, Christus und seiner Botschaft nachzufolgen. Wir machen uns damit auch angreifbar. Bin ich auch dazu bereit? Für
meinen Glauben, meine Beziehung zu Jesus einzustehen, auch wenn ich dafür Gegenwind ernte?
In solchen Momenten kann es helfen, doch auch wieder einen Blick zu werfen auf die „großen“ Heiligen, die es geschafft haben, in innerer oder äußerer Anfechtung an ihrem Glauben festzuhalten und sich fest zu machen an Jesus und seiner Botschaft.
Für Familien mit Kindern:
Selig - das ist ein anderes Wort für „glücklich“. Da alle Menschen nach Glück streben, haben die Leute damals wohl sicherlich auch von Jesus wissen wollen, was wirklich glücklich macht. Doch Jesus hat ihnen weder Reichtum noch Gesundheit, weder Macht noch Erfolg genannt. Denn all diese Werte sind vergänglich. Glücklich sind vielmehr die, die keine Gewalt anwenden, die Barmherzigen, die Friedensstifter, ja sogar die Trauernden. Denn denen ist großer Lohn im Himmel versprochen.
Herr, es gibt viele Heilige, die vorgelebt haben, wie ein „seliges“ Leben aussehen kann. Viele davon können mir Vorbild sein, denn sie zeigen mir, wie ich mein Leben sinnvoll gestalten kann. Danke, Gott, dass du uns solche Vorbilder geschenkt hast. Amen (Mein Sonntagsblatt - dkv - 2010)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst unser Heil. Du willst, dass unser Leben heil wird und wir anderen Menschen Heil und Heilung bringen. Im Vertrauen auf dich bitten wir:
➢ Für alle, die versuchen, ihre Berufung zu leben, dass es ihnen gelingt, dies möglichst überzeugend und glaubwürdig zu tun.
➢ Für die Menschen auf Jamaika, Kuba und Haiti, die unter den Folgen des verheerenden Wirbelsturms zu leiden haben.
➢ Für die Menschen in der Ukraine, im Heiligen Land und in den vielen anderen Krisengebieten unserer Erde, die sich nach einem Leben in Frieden und Sicherheit sehnen.
➢ Für alle, die wegen ihres Glaubens an dich Nachteile, Ausgrenzung oder sogar Verfolgung erfahren, dass sie dennoch an dir festhalten.
➢ Für unsere Verstorbenen, für Verwandte und Freunde, die uns auf unserem Lebens - und Glaubensweg begleitet haben und uns schon vorausgegangen sind in dein Reich des Lichtes und des Friedens.
Herr, unser Gott! Du begleitest uns durch unser Leben; erfüllst uns mit deinem Geist; schenkst uns dein Wort als Orientierung für unser Leben. Für all das danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Vater unser
Wir heißen Kinder Gottes und sind es. Mögen wir es bleiben. Mögen wir immer mehr begreifen, was das heißt und verheißt. So beten wir : Vater unser… (Laacher Messbuch 2022 - S. 885)
Lied:Gl 459, 1-4: Selig seid ihr...
Gebet:
Heiliger Gott,
wir danken dir für diese Feier.
Gestärkt mit der Frohen Botschaft Jesu
und mit der Gemeinschaft der Heiligen,
in der wir leben dürfen,
gehen wir getrost unseren eigenen Weg.
Bleibe uns nahe, jetzt und alle Tage unseres Lebens.
(Nach: Bitten und Gebete - Exodus - S. 36)
Gehen wir in die kommende Woche begleitet vom Segen Gottes:
Der gute Gott, der die Heiligen zur Vollendung geführt hat,
segne uns und bewahre uns vor allem Unheil.
Das Vorbild der Heiligen lehre uns und ihre Fürsprache helfe uns, Gott und den Menschen zu dienen.
Am heutigen Festtag gedenkt die Kirche in Freude aller Heiligen. Gott führe uns nach diesem Leben zur ewigen Gemeinschaft mit ihnen.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 380, 1+4+11: Großer Gott, wir loben dich…
