Donnerstag, 14. Mai 2020
Donnerstag der 5. Osterwoche
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Apostelgeschichte 15, 7-21
Johannes 15, 9-11

Lied: Gl 140,1-3: Kommt herbei,...

Kreuzzeichen
evtl. einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 365 (3x): Meine Hoffnung und meine Freude...

Impuls:
Wir alle wissen von Kindesbeinen an, dass es im Leben und vor allem auch im Zusammenleben ganz ohne Regeln nicht geht, soll nicht der Alltag im Chaos versinken. Wer darf wann ins Bad? Wer bringt den Müll raus? Wer deckt den Tisch? Das sind so ganz alltägliche Fragen, die es zu klären gilt. Auch bei Sport und Spiel geht es nicht ohne Regeln. Jedes noch so einfache „Mensch, ärgere dich nicht“ würde ohne Regeln scheitern. Ein Fußballspiel braucht das klare Wissen, wann ein Spieler im Abseits steht oder wann es einen Elfmeter geben muss. Dabei sollte aber immer der Grundsatz gelten: So viele Regeln und Vorgaben wie nötig, so viel Freiraum wie möglich. In diesem Spannungsfeld erleben wir uns auch seit Mitte März. Wie viele Einschränkungen und Vorgaben sind unumgänglich und müssen einfach sein? Wie viele Lockerungen und Freiheiten sind vertretbar. Wobei wir alle wissen sollten: Es geht nicht allein nur um unsere eigenen Freiheiten, sondern es geht auch immer um die Freiheitsrechte des Anderen. Und das erfordert von allen Beteiligten vor allem Verständnis, Einfühlungsvermögen und Rücksichtnahme. Im heutigen Abschnitt aus der Apostelgeschichte haben wir einen Einblick nehmen dürfen beim so genannten „Apostelkonzil“ in Jerusalem. Die junge Kirche steht vor noch nie da gewesenen Fragen und Situationen und muss Antworten bzw. Lösungen finden, wie es mit der schnell wachsenden „Jesus-Bewegung“ weiter gehen kann und soll. Und die hier beschriebene Vorgehensweise hat durchaus Vorbildcharakter auch für unser Suchen und Fragen derzeit. Es ist den Aposteln klar: Die Erstinitiative geht immer von Gott aus. Er ist es, der die Dinge anstößt und ins Rollen bringt. Zur Unterstützung des menschlichen Handelns schenkt er den Heiligen Geist. Zwischen den einzelnen Redebeiträgen steht das Schweigen und das Zuhören. Nur so kann Dialog gelingen: Wenn ich bereit bin, den Beitrag des Anderen ernst zu nehmen; nachklingen zu lassen, was er gesagt hat; versuchen, ihn zu verstehen. Die Apostel suchen Lösungen auch nicht nur aus dem eigenen Gut-Dünken. Sie ziehen das Wort Gottes zu Rate, wie es ihnen überliefert ist und sie sind fähig, am Ende ihrer Überlegungen und Beratungen zu einem Kompromiss zu finden, den alle mit tragen können. Dieses Vorbild kann auch uns gegenwärtig voran bringen:
✗ Gott den ersten Schritt überlassen
✗ Auf seinen Geist vertrauen
✗ Bereit sein zur Stille und zum Zuhören
✗ Die eigenen Überlegungen immer wieder am Wort Gottes spiegeln und prüfen
✗ Nach tragfähigen Kompromissen suchen und sie umsetzen
Schritte, die nicht nur für Corona-Zeiten hilfreich sein können.

Gebet - Psalm 119 :
Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, /
die leben nach der Weisung des Herrn.
Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen /
und ihn suchen von ganzem Herzen,
Dann werde ich niemals scheitern, /
wenn ich auf all deine Gebote schaue.
Ich suche dich von ganzem Herzen. /
Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!
Öffne mir die Augen /
für das Wunderbare an deiner Weisung!
Meine Seele klebt am Boden. /
Durch dein Wort belebe mich!
Das ist mein Trost im Elend: /
Deine Verheißung spendet mir Leben.
Denke ich an deine Urteile seit alter Zeit, /
Herr, dann bin ich getröstet.
In der Nacht denke ich, Herr, an deinen Namen; /
ich will deine Weisung beachten.
Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen /
wegen deiner gerechten Entscheide.
Von deiner Güte, Herr, ist die Erde erfüllt. /
Lehre mich deine Gesetze!
Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, /
ein Licht für meine Pfade.

Vater unser

Segen
Möge Gott die Dinge segnen,
die deinen Geist bewegen.
Er segne die Sache,
an der dein Herz hängt.
Er segne,
worauf du deine Hoffnung gründest.
Der König der Könige
segne deine Augen.
^{(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 68)}

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott .
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 389,3+5: Dass du mich einstimmen lässt... oder /und Gl 866,3: Gruß dir, Mutter, in Gottes Herrlichkeit