Mittwoch, 08. Juli 2020
Mittwoch der 14. Woche im Jahreskreis
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:

Hosea 10,1-3.7-8.12
Israel war ein üppiger Weinstock,
der seine Frucht brachte.
Je fruchtbarer er war,
desto mehr opferte man auf den Altären.
Je schöner sein Land wurde,
umso schöner schmückten sie die Steinmale.
Ihr Herz ist geteilt,
jetzt müssen sie büßen.
Der Herr selbst zerschlägt ihre Altäre
und zerstört ihre Steinmale.
Dann werden sie sagen:
Wir haben keinen König mehr;
denn wir haben den Herrn nicht gefürchtet.
Aber auch ein König - was könnte er für uns tun
Samaria wird vernichtet,
sein König gleicht einem abgebrochenen Zweig auf dem Wasser.
Verwüstet werden die unheilvollen Kulthöhen,
diese Sünde Israels.
Dornen und Disteln überwuchern ihre Altäre.
Dann wird man zu den Bergen sagen: Deckt uns zu!,
und zu den Hügeln: Fallt auf uns!
Sät als eure Saat Gerechtigkeit aus,
so werdet ihr ernten,
wie es der (göttlichen) Liebe entspricht.
Nehmt Neuland unter den Pflug!
Es ist Zeit, den Herrn zu suchen;
dann wird er kommen und euch mit Heil überschütten.

Matthäus Mt 10,1-7

Lied: Gl 461, 1+3: Mir nach spricht Christus, unser Held...

Kreuzzeichen
evtl. einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 456, 1+2. Herr, du bist mein Leben...

Impuls:
Heute ist der eigentliche „Kilians-Tag“, aber den haben wir ja bereits am letzten Sonntag mit der ganzen Diözese und dem Beginn der Kilianiwoche sozusagen vorgefeiert. Jedoch - Zufall oder nicht - greift das heutige Tagesevangelium den Gedanken von Sendung, Aufbruch und Pilgerschaft um des Evangeliums willen dennoch wieder auf. Das irische Mönchtum kannte drei Formen der sogenannten peregrinatio pro christum: Das grüne, das weiße und das rote Martyrium. Das grüne Martyrium bestand darin, die Familie, den Clan zu verlassen und in der Einöde Irlands eine Leben der Buße, des Fastens und in der Betrachtung des Evangeliums. Das weiße stellte eine erste Steigerung dar, im Verlassen der geliebten irischen Heimat und der Missionstätigkeit auf dem Festland, ob als Wanderprediger wie Kilian und seine Gefährten oder durch die Gründung von Klöstern wie der Hl. Gallus in der Schweiz. Das rote Martyrium bestand letztlich darin, nach dem Vorbild der klassischen Martyrer sein Leben für Jesus Christus und sein Evangelium zu geben. Martyrium heißt wörtlich übersetzt: Zeugnis geben, Zeuge, Zeugin sein. Das ist auch jedem und jeder von uns möglich: an dem Ort, wo wir leben, den Menschen, mit denen wir zusammen leben, stets bereit zu sein, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt. _{(1 Petrus 3,15b)}
Das kostet auch in unserer Zeit wieder Mut. Man kann leicht anecken, wenn man sich in unseren Tagen als Christ, als Christin „outet“. Dann fallen Kritikpunkte wie Missbrauchsaffären, Finanzskandale, „Ewig Gestrige“. Habe ich den Mut, für meinen Glauben Farbe zu bekennen?

Gebet:
Jesus,
du hast dich stark gemacht gegenüber Ungerechtigkeiten,
damit wir Frieden erfahren.
Du hast Hass ertragen,
damit wir deine Liebe spüren.
Du hast dich gefangen nehmen lassen,
damit wir frei sind.
Du hast dich töten lassen,
damit wir leben.
Du hast dich fallen lassen,
damit wir leben.
Du hast Dunkelheit erlebt,
damit wir im Licht leben.
Du hast alle Schuld auf dich genommen,
damit wir Versöhnung erfahren.
Du hast dich zerstören und und schlagen lassen,
damit wir heil werden.
Du hast Menschen begeistert,
damit wir auch heute noch glauben.
_{(Petra Focke - Hermann Josef Lücker: Gott und die Welt - S. 93)}

Vater unser

Segen
Mögen deine Wege dich stets aufwärts führen,
auch wenn du durch dunkle Täler und durch enge Schluchten musst.
_{(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 101)}

So segne uns alle und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott:
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen

Lied: Gl 435: Herr, ich bin dein Eigentum und/ oder Gl 524, 1+6+7: Meerstern, ich dich grüße...