Samstag, 13. Juni 2020
Samstag der 10. Woche im Jahreskreis - Hl. Antonius von Padua
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Jesaja 61,1-3a
Lk 10,1-9

Kreuzzeichen
evtl. einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 347, 1+4: Der Geist des Herrn...

Impuls:
„Schlamper - Toni“ - so wird in weiten Kreisen liebevoll der heutige Tagesheilige genannt: der Hl. Antonius von Padua, dem ein nur recht kurzes, aber doch sehr erfülltes Leben beschieden war. 1195 in Lissabon geboren, tritt er mit 15 Jahren den Augustinerchorherren bei, wird aber 1220 Franziskaner. Sein Wunsch, als Missionar in Marokko wirken zu dürfen, zerschlägt sich nach kurzer Zeit durch eine schwere Krankheit. Die Rückreise verschlägt ihn nach Italien, wo ihn Franz von Assisi zum Lehrer der Theologie für die Brüder in Bologna ernennt. Berühmt und verehrt wurde er aber darüber hinaus für seine unermüdliche Predigttätigkeit in Norditalien, Südfrankreich und zuletzt in Padua. 1231 - mit nur 36 Jahren - starb er. Warum ausgerechnet der Hl. Antonius für verlorene oder verlegte Dinge angerufen wird, lässt sich schwer ausfindig machen. Aber dieses Patronat passt in die gegenwärtige Zeit, in der viele die Hoffnung verloren haben oder zu verlieren drohen, wo vielen die Unbeschwertheit und Unbekümmertheit im Leben abhanden gekommen ist, wo viele sich fragen: wo ist die bisherige Normalität meines Lebens, wo sind meine Selbstverständlichkeiten hin gekommen. Ja, es ist vieles verloren gegangen in den vergangenen Wochen und Monaten und groß ist die Sehnsucht, all das auch wieder zu finden. Dabei gibt es Grund zur Befürchtung, dass es in diesem Fall länger dauern könnte als das Wiederfinden eines verlegten Schlüsselbunds oder einer Brille. Aber zumindest steht über dem Gedenktag des Hl. Antonius die Verheißung des Propheten Jesaja, die uns den Segen des Heiligen Geistes in Erinnerung ruft: Der Geist, der allen Armen eine frohe Botschaft bringen will, der alle Gebückten, Niedergeschlagenen und Gebrochenen aufrichten und heilen will, der neue Freiheit schenken will in die unterschiedlichsten Erfahrungen von Einengung, Beschränkung und Gefangenschaft, der die Gnade Gottes von Neuem über die Erde ausgießen will und alle Erfahrung von Trauer und Verzweiflung in Freude und Jubel wandeln will. So bleibt uns an diesem Gedenktag im Grunde nichts anderes, als inständig zu bitten: Komm in unsere Welt, heiliger Geist! Komm in unser Leben und erfülle, was du uns verheißen hast.

Gebet:
St. Antonius
Antonius, du Wundermann,
der so vielen helfen kann,
wer hat dir die Wundermacht,
Minderbruder, zugebracht?
Bist ein armer Mensch, wie wir,
Wunderkraft kommt nicht aus dir,
ist ein Ding von Gottes Gnad,
die uns all erschaffen hat.
Was du bist, bist du vom Licht,
dessen Strahl sich in dir bricht;
Sonne groß und Spiegel klein,
mehr als Mensch kannst du nicht sein.
Aber Gottes große Güt‘
in dem Herzen gern erblüht,
das wie deines sich ihm weiht,
kühn für alle Ewigkeit.
^{(Josef Weiger)}

Vater unser

Segen
Herr,
dein heiliger Geist komme
mit deinem Segen über uns und erfülle uns.
Wir wollen in seiner Kraft deine Jünger sein,
deinem Wort folgen und deinen Willen tun.
Herr, stärke uns in diesem Vorhaben
und beschenke uns mit allem, was wir brauchen.
^{(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 74)}

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott.
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 453: Bewahre uns Gott...oder /und Gl 534: Maria, breit den Mantel aus...