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Hausgottesdienst am
1. Weihnachtsfeiertag im Jahreskreis A
25. Dezember 2022

Lied: Gl 239,1-3: Zu Bethlehem geboren...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Nachdem der Heilige Abend und die Heilige Nacht eher ein wenig heimelig und romantisch daher kommen mit der Krippe, den Hirten, Engeln und der Heiligen Familie wird es am 1. Feiertag mit dem Johannes - Prolog sehr theologisch. Johannes macht sich viele Gedanken zum Logos Gottes, der alles ins Leben ruft und dann in Jesus Christus Fleisch annimmt. Begrüßen wir dieses ewige Wort Gottes unter uns und stimmen wir ein in das Lob Gottes: Gl 237, 2+7

Gebet:
Allmächtiger Gott,
dein ewiges Wort ist Fleisch geworden,
um uns mit dem Glanz deines Lichtes zu erfüllen.
Gib,
dass in unseren Werken widerstrahlt,
was durch den Glauben in unseren Herzen leuchtet.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Mensch gewordenen Bruder und Herrn. (Messbuch)

Lesung aus dem Buch Jesaja (Jes 52, 7-10)
Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König. Horch, deine Wächter erheben die Stimme, sie beginnen alle zu jubeln. Denn sie sehen mit eigenen Augen, wie der Herr nach Zion zurückkehrt. Brecht in Jubel aus, jauchzt alle zusammen, ihr Trümmer Jerusalems! Denn der Herr tröstet sein Volk, er erlöst Jerusalem. Der Herr macht seinen heiligen Arm frei vor den Augen aller Völker. Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes.

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 1, 1-5.9-14)
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Wir erleben es immer wieder in der großen Politik: Da sitzen Delegationen stunden - oder sogar tagelang zusammen, argumentieren, diskutierten, einigen sich endlich in einem Abschlussdokument auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, um sich in der Folge doch nicht daran zu halten. Es werden viele Worte gemacht und viele Worte niedergeschrieben, aber diese Worte bewirken nichts. Sie verhallen, sie verpuffen wirkungslos. Heute feiern wir ein Wort, das nicht wirkungslos geblieben ist, das nicht verhallt ist, sondern auch nach über 2000 Jahren noch Gehör findet. Wir schauen auf den Logos Gottes, nicht nur das Wort Gottes, sondern auch und mehr noch der Sinn Gottes für diese Welt und unser Leben. Dieses Wort will in unsere Welt, in unser Leben, unseren Alltag kommen, um dort sinnstiftend zu wirken. In alle vermeintliche Sinnlosigkeit, die wir in unserem Leben da und dort erfahren, in allen Un - Sinn, den wir immer wieder erleben, tritt dieses Wort, dieser Logos, um unserem Leben und unserer Welt von Neuem einen Sinn zu geben. Doch damit dies gelingt, braucht es gewisse Rahmenbedingungen. Zum einen: Es braucht - wie wir bei Jesaja gehört haben - Boten, die diese Wort weitersagen, weitertragen in die Welt und Zeit. Zu allen Zeiten braucht es diese Boten - Boten der Freude und des Friedens - die dieses Wort annehmen, sich dieses Wortes annehmen, in die jeweilige Zeit übersetzen, so dass es möglichst alle verstehen und sich darauf einlassen können. Und damit wären wir schon bei der zweiten Rahmenbedingung. Es genügt nicht, wenn dieses Wort, dieser Logos nur weitergesagt, weiter getragen wird. Dieses Wort will auch gehört, verstanden, angenommen und aufgenommen werden. Ein Rundfunksender kann Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr das schönste, informativste, unterhaltsamste Programm senden und ausstrahlen - wenn der Empfang aus irgendeinem Grund gestört ist, kommt das beste Programm nicht an. Mit dem Wort Gottes, seinem Logos ist es genauso: Dieses Wort von der Versöhnung, vom Frieden, den Gott und unserer Welt immer wieder anbietet und ans Herz legt, kann nur wirksam werden, wenn es auch gehört, verstanden und umgesetzt wird. Wie viele Gespräche und Telephonate wurden in den vergangenen zehn Monaten mit Wladimir Putin geführt, um ihn zur Einsicht und zum Einlenken in einen Waffenstillstand und Friedensgespräche zu bewegen. Bislang umsonst. „Wo du nicht bist, Herr Jesus Christ, da schweigen alle Glocken.“ Doch wie steht es mit uns? Mit Ihnen, Euch und mir? Bin ich, sind wir bereit, dieses Wort in unser Leben, in unseren Alltag hereinzulassen, uns auf dieses Wort Gottes einzulassen, damit es auch durch uns, durch Sie, Euch und mich Gestalt annehmen kann? In unserem Aufgabenkatalog, in unserer „göttlichen“ Arbeitsumschreibung ist im Grunde festgelegt, dass auch wir Boten und Botinnen dieser Frohen Botschaft, der Guten Nachricht von Frieden und Versöhnung für diese Welt sein sollen. In der Heiligen Nacht schauen wir auf die Engel, die den Hirten und allen Menschen guten Willens den Frieden auf Erden verkünden und dazu auffordern: Geht und sucht das Kind in der Krippe. Engel - Angelus - heißt übersetzt nichts anderes als: der Bote. So können auch wir füreinander zu Engeln der Weihnachtszeit werden und andere auf das Hoffnungszeichen, des ohnmächtigen, der „heruntergekommenen“ Gottes hinweisen, der sich so klein und hilflos macht, damit er auch dem kleinsten und ohnmächtigsten Menschen dieser Welt auf Augenhöhe begegnen kann. Am 11. April 1963 - nur wenige Wochen vor seinem Tod - veröffentlichte Papst Johannes XXIII. noch seine letzte Enzyklika „Pacem in terris“ - „Frieden aud Erden“, über den Frieden unter allen Völkern in Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit - sein geistliches Vermächtnis für die damalige Welt, die durch die Kuba- Krise, den Mauerbau in Berlin und die Eskalation des Kalten Krieges vor der Bedrohung eines III. Weltkrieges stand. Er richtete sie - anders als alle anderen Enzykliken - nicht nur an die Katholiken, sondern an alle Menschen guten Willens. Solche Menschen guten Willens braucht auch unsere Zeit wieder, damit der Frieden auf Erden für uns und durch uns Gestalt annehmen kann.

Lied: Gl 752,1-3: Freu dich, Erd und Sternenzelt...

Fürbittgebet
Herr Jesus Christus, in der Freude über deine Geburt und Menschwerdung bringen wir unser Leben und unsere Welt vor Dich und bitten:
➢ Für die Christen überall auf der Welt: um das Bemühen um Einheit im Glauben.
➢ Für alle, die als Freudenboten Deine Gute Nachricht zu den Menschen tragen sollen: um die richtigen Worte, die die Herzen der Menschen erreichen.
➢ Für alle, die in Unfrieden leben müssen: um die Offenheit und Bereitschaft, Wege der Versöhnung zu suchen und zu gehen.
➢ Für alle, denen täglich das Nötigste zum Leben und Überleben fehlt: um Vertrauen in eine bessere Zukunft und helfende Hände, die sich für sie einsetzen.
➢ Für alle unsere Verstorbenen : um das Leben in Fülle in deinem Reich des Lichtes und des Friedens.
Guter Gott, in der Geburt des Kindes in Bethlehem ist dein Wort Fleisch geworden. Schenke uns ein Herz, das es aufnimmt und in der Welt lebendig sein lässt. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder Herrn.

Vater unser:
Herr Jesus, du gibst allen, die dich aufnehmen die Macht, Kinder Gottes zu werden. Deshalb beten wir: Vater unser...

Lied: Gl 243, 1-3: Es ist ein Ros entsprungen…

Gebet:
Herr, unser Gott,
die Menschwerdung deines Sohnes
erfülle uns mit Freude und Dank.
Lass uns dieses unergründliche Geheimnis im Glauben erfassen
und in tätiger Liebe bekennen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
(Messbuch)

Segen
Nicht, dass von jedem Leid verschont Du mögest bleiben,
noch, dass dein künft'ger Weg stets Rosen für Dich trage
und keine bittere Träne über Deine Wangen komme
dies alles, nein, das wünsche ich Dir nicht!
Mein Wunsch für Dich ist vielmehr dieser:
Dass dankbar Du und allezeit bewahrst in Deinem Herzen
die kostbare Erinnerung der guten Ding' in Deinem Leben;
Dass mutig Du stehst in Deiner Prüfung,
wenn hart das Kreuz auf Deinen Schultern liegt
und wenn der Gipfel, den es zu ersteigen gilt,
ja selbst das Licht der Hoffnung zu entschwinden droht;
Dass jede Gottesgabe in Dir wachse
und mit den Jahren sie Dir helfe,
die Herzen froh zu machen, die Du liebst;
Dass immer einen wahren Freund Du hast,
der Freundschaft wert, der Dir Vertrauen gibt,
wenn Dir's an Licht gebricht und Kraft;
Dass Du dank ihm den Stürmen standhältst
und so die Höhen doch erreichst
und dass in Freud und Leid
das Lächeln voller Huld
des Mensch geword'nen Gottessohnes
mit Dir sei
und allzeit so innig mit ihm verbunden,
wie er's für dich ersehnt. (Altirischer Segenswunsch)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 238, 1-3: O du fröhliche...

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