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Hausgottesdienst am
3. Adventssonntag im Jahreskreis A
11. Dezember 2022

Die drei Kerzen auf dem Adventskranz oder am Adventsgesteck werden entzündet; danach:
Lied: Gl 223, 1-3: Wir sagen euch an...

Kreuzzeichen

Gedanken zur Hinführung:
Schon sind wir am 3. Adventssonntag angekommen. Fast die Hälfte der Türchen am Adventskalender ist bereits offen. Die Zeitspanne bis zum Hl. Abend wird immer kleiner. Den 3. Adventssonntag nennen wir auch „Gaudete - Freuet euch!“. Immer mehr Vorfreude auf das Geheimnis der Menschwerdung Christi mitten in unserer Welt und Zeit soll uns erfüllen. Im Buch Jesaja bricht sich diese Freude heute Bahn, weil Gott jetzt schon in unserer Mitte ist und uns neue Hoffnung und Zuversicht schenken will.

Gebet:
„Freut euch!“, sagt der heutige Sonntag, „Denn der Herr ist nahe.“
Wenn Gott kommt, wird alles gut.
So lasst uns beten:
Komm, du Wort des Vaters,
komm wie damals so auch heute.
Erfülle uns wie den Propheten Jesaja
mit der Sehnsucht nach dem Himmel auf Erden.
Erschüttere uns wie den Täufer
über die Verstörung unserer Welt.
Komm, du Wort des Vaters,
komm wie damals so auch heute.
Amen (ArGe Liturgie)

Lesung aus dem Buch Jesaja (Jes 35,1-6b.10):
Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. Die vom Herrn Befreiten kehren zurück und kommen voll Jubel nach Zion. Ewige Freude ruht auf ihren Häuptern. Wonne und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.

Lied: Gl 221, 1+4+5: Kündet allen in der Not…

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 11, 2-11)
Johannes hörte im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
oder: In leichter Sprache
Johannes sagte den Menschen: Freut euch. Jesus kommt zu euch. Jesus kommt von Gott. Aber der König steckte Johannes ins Gefängnis. Im Gefängnis wurde Johannes traurig. Johannes dachte: Jesus kommt von Gott. Warum freuen sich die Leute nicht, wenn Jesus kommt? Warum wirft der König mich ins Gefängnis? Oder kommt Jesus doch nicht von Gott? Johannes sagte zu seinen Freunden: Ihr sollt zu Jesus gehen. Ihr sollt Jesus fragen: Kommst du wirklich von Gott? Oder müssen wir auf einen anderen warten? Die Freunde von Johannes gingen zu Jesus. Die Freunde fragten Jesus: Kommst du wirklich von Gott? Oder müssen wir auf einen anderen warten?
Jesus sagte: Erzählt Johannes alles, was ihr bei mir seht: Blinde Menschen können wieder sehen. Gelähmte Menschen können wieder gehen. Kranke Menschen werden wieder gesund. Gehörlose Menschen können wieder hören. Tote Menschen leben wieder. Freut euch darüber. Wundert euch nicht.
Die Freunde gingen zu Johannes und erzählten alles. Jesus sagte zu den anderen Leuten: Johannes ist ein sehr guter Mensch. Johannes hat alles richtig erzählt. Gott hat Johannes sehr lieb. © evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Wunder gibt es immer wieder“ - mit diesem Lied sang sich Katja Ebstein 1970 auf den 3. Platz des Grand Prix d'Eurovision de la Chanson. im Refrain heißt es:
Wunder gibt es immer wieder
Heute oder morgen
Können sie geschehen
Wunder gibt es immer wieder
Wenn sie dir begegnen
Musst du sie auch sehen
Wenn sie dir begegnen, musst du sie auch sehen
. Vielleicht liegt da unser Dilemma. Die vielen negativen, dunklen Erfahrungen der vergangenen Wochen und Monaten haben uns vielleicht blind gemacht für die kleinen, oft so unscheinbaren Hoffnungsfunken, die uns trotzdem in unserem Alltag immer wieder begegnen können und wollen. Vielleicht wollen wir aber auch gar nicht mehr sehen. Der Adventskranz, den wir in diesem Jahr mit seinen Symbolen besonders in den Blick nehmen wollen, ist uns hierbei sprechendes Zeichen. Jede Woche entzünden wir ein kleines, neues Licht bis zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes in Jesus, wo uns dann im Stern von Bethlehem im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht aufgeht, das Licht Gottes für uns Menschen. Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: „Es ist besser, ein Licht anzuzünden als über die Dunkelheit zu klagen.“ An vielen Orten der Welt, im Leben vieler Menschen herrscht derzeit Dunkelheit. Es wird Zeit, dass uns den Menschen die Augen aufgehen, die Augen geöffnet werden. Vielleicht wollen wir aber lieber wegsehen oder unsere Augen verschließen vor all den Problem, all dem Leid, das derzeit in unserer Welt herrscht. Auf dem Bild von Walter Habdank zur Heilung des Blinden wirkt das Gesicht des Geheilten durchaus nicht erlöst. Es scheint schmerzverzerrt. Vielleicht kennen wir das aus eigener Erfahrung, wenn unsere Augen mitten in der Dunkelheit plötzlich auf ein sehr helles Licht treffen. Wir fühlen uns wie geblendet. Doch nach einiger gewissen Zeit gewöhnen sich die Augen wieder an das Licht und wir können uns im Schein des Lichtes neu orientieren.
Deshalb ist es gut, dem Licht, dem Leben und dem Frieden immer wieder eine Chance zu geben, wie es auch in der abschließenden Geschichte zum Ausdruck kommt:
Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man die Kerzen reden hörte.
Die erste Kerze seufzte: „Ich heiße Frieden. Ich möchte für die Menschen leuchten. Aber mein Licht hat keine Kraft mehr. Die Menschen halten keinen Frieden. Es scheint, als wollten sie mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und erlosch.
Die zweite Kerze flackerte auf und sagte: „Ich heiße Glauben. Ich möchte für die Menschen leuchten. Aber es ist, als ob ich überflüssig geworden wäre. Die Menschen fragen nicht mehr nach mir. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite Kerze erlosch.
Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe. Ich möchte für die Menschen leuchten. Aber auch meine Kraft schwindet dahin. Die Menschen stellen mich auf die Seite. Sie sehen nur sich selbst, nicht die anderen. Für die Liebe haben sie immer weniger Zeit und Platz. So muss mein Licht ersticken.“ Und mit einem letzten Aufflackern erlosch auch das dritte Licht.
Da kam ein Kind in den Raum. Es sah die Kerzen und erschrak: „Aber warum brennt ihr denn nicht mehr? Ihr solltet doch leuchten!“ Das Kind wurde sehr traurig. Da tanzte der Lichtschein der vierten Kerze, und sie sprach: „Hab keine Angst und sei nicht traurig. Mein Licht brennt noch für die Menschen. Solange ich brenne, können wir auch die anderen drei Kerzen wieder anzünden. Denn ich heiße Hoffnung.“ Da nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen wieder an.
(Nach Elsbeth Bihler - Kommt und seht 1991 - in: Willi Hoffsümmer Kurzgeschichten 5 - S. 12)
Für Familien mit Kindern:

Wenn Krieg und Gewalt, Terroranschläge und Hass ein Land beherrschen, dann gleicht es einer Wüste, in der kein Leben möglich ist. Jesaja macht den Menschen Mut. Es wird nicht immer so bleiben. Gott wird den Menschen Frieden und Hoffnung schenken. (Aus: dkv - Mein Sonntagsblatt - 2016)
< Danach die Geschichte von den „vier Kerzen am Adventskranz“ - s.o. - vorlesen!>

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen -
gesprochen oder gesungen: Gl 355, 1-5; auf Mel.: 231

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, wir freuen uns über dein Kommen in unsere Welt und unser Leben. Gleichzeitig halten wir dir hin, wo wir an unsere Grenzen stoßen und aus eigenen Kräften nicht weiter kommen.

➢ Für alle, die sich nach Frieden sehnen und deren Sehnsucht durch Gewalt und Krieg immer wieder auf die Probe gestellt wird.
➢ Für alle, deren Glauben ins Wanken geraten ist oder schon gar nicht glauben können. Schenke ihnen Erfahrungen, die sie in der Beziehung zu Dir bestärken.
➢ Für alle, die keine Liebe mehr erfahren oder keine Liebe mehr schenken können.
➢ Für alle, die die Hoffnung auf eine gute Zukunft für sich und diese Welt verloren haben und für alle, die versuchen, eben diese Hoffnung wach zu halten.
Herr, unser Gott! Du weißt um uns. Du kennst unsere Freude und Hoffnung, unsere Trauer und Angst. Unser ganzes Leben liegt in Deiner Hand. Dir vertrauen wir alles an. Bleibe mit uns auf dem Weg. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem Hl. Geist lebt und herrscht - heute und alle Tage und in Ewigkeit. Amen

Vater unser: Herr Jesus, du bist der Grund unserer Freude und unserer Hoffnung. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser..

Lied: Gl 746, 4+5: Tauet, Himmel,...

Gebet:
Wir danke dir, Gott, unserem Vater.
Dein Sohn Jesus Christus hat zu uns gesprochen
mit seinem froh machenden Wort.
Hilf uns zu Hause, in der Schule, in der Arbeit
oder wo immer wir sind,
Freude auszustrahlen.
Lass uns Licht sein für andere,
damit sie durch uns ein wenig Freude erleben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen (Nach: Stefan Anzinger/ Marcus Lautenbacher: Zwei mal zehn Familiengottesdienste - S. 22)

Segen
Gott gebe dir Geduld
für die kleinen Schritte auf deinem Weg.
Gott schenke dir langen Atem durchzuhalten,
wenn es langsamer vorangeht als du es dir wünschst.
Gott segne dich mit dem Vertrauen,
dass jeder Weg, jedes Tempo
dich ans Ziel bringt…
zum Leben in Fülle.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 749, 1+2: Seht, neuer Morgen...

Ausmalbild für Kinder

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