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Hausgottesdienst am
32. Sonntag im Jahreskreis - C
6. November 2022

Lied: Gl 365 (2x): Meine Hoffnung und meine Freude …

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Der November ist der Monat, der uns in der Vergänglichkeit der Natur, mit Allerseelen, dem Volkstrauertag und dem evangelischen Totensonntag in besonderer Weise an unsere eigene Vergänglichkeit erinnert.
Immer wieder stellt sich uns die Frage: Was kommt danach? Was erwartet uns nach unserem Sterben, unserem Hinscheiden aus dieser Welt. Die Frohe Botschaft Jesu will uns darauf eine Antwort geben.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 383,1: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt...

Gebet:
Gott,
deine Treue hat Jesus aus dem Tod gerettet.
Sie ruft auch uns
in die Herrlichkeit des neuen Lebens.
Lass diese Zuversicht in unser ganzes Leben dringen.
Lass diese Freude aus unseren Taten strahlen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen (Messbuch. 12 - 309)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 20, 27.34-38)
In jener Zeit sprach Jesus zu einigen von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten. Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen und Töchtern Gottes geworden sind. Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig.
oder: In leichter Sprache:
Jesus erzählte den Menschen von Gott im Himmel. Und dass die Menschen bei Gott im Himmel weiter leben. Auch wenn die Menschen auf der Erde gestorben sind. Einige Leute konnten das nicht glauben. Die Leute sagten zu Jesus: Nach dem Tod ist alles aus. Was du erzählst, kann gar nicht sein. Was du erzählst ist dumm. Menschen kommen gar nicht in den Himmel.
Jesus sagte zu den Leuten: Bei Gott im Himmel ist alles ganz anders. Im Himmel heiraten die Menschen nicht. Und im Himmel sterben die Menschen nicht. Jede Frau und jeder Mann gehört im Himmel zu Gott. Und alle Menschen gehören zusammen. Gott ist selber das Leben. Darum gibt es bei Gott nur lebendige Menschen. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Es mag immer noch mit Corona zusammenhängen, dass in diesem Jahr weniger Menschen zu den Gottesdiensten an Allerheiligen und Allerseelen bzw. zu den Totengedenkfeiern und Gräbersegnungen auf die Friedhöfe gekommen sind. Es kann aber auch mit der Einstellung zum Glauben an die Auferstehung zu tun haben.
Nach einer statistischen Umfrage aus dem Jahr 2019 stimmen 18% der Deutschen insgesamt der Aussage zu, dass Jesus leibhaftig von den Toten auferstanden sei. 42% lehnen den Auferstehungsglauben ab; 28% antworteten mit : „Weiß nicht“. Laut umfrage sind es 28% der Katholiken und 23% der Evangelischen in Deutschland, die an die Auferstehung glauben. Aber diese Diskussion ist ja nicht neu, wenn wir auf den heutigen Abschnitt des Evangeliums schauen. Schon Jesus hatte sich mit der Frage auseinander zu setzen, ob es eine Auferstehung der Toten überhaupt gibt. Dabei ist es im Grunde die Kernfrage unseres Glaubens. Warum sonst feiern wir Ostern, feiern wir Sonntag für Sonntag die Eucharistie als die Gedächtnisfeiern an Tod und Auferstehung Jesu.
Auch Paulus hatte in seinen Gemeinden mit dieser Frage zu kämpfen. Denken wir nur an 1 Kor 15 - eine der beeindruckendsten Stellen der Bekräftigung des Auferstehungs - glaubens:
Wenn aber verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. Wir werden dann auch als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt. Er hat ihn eben nicht auferweckt, wenn Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen. Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.
Dieser letzte Satz klingt fast ein wenig trotzig.
Die eine Frage ist: Ob ich mir überhaupt vorstellen, ob ich überhaupt daran glauben kann, dass es ein Leben über den Tod hinaus gibt.
Eine andere Frage ist, wie ich mir diese Auferstehung, diesen Durchgang vom Tod zum neuen und ewigen Leben vorstellen soll.
Mir sagt in diesem Zusammenhang sehr viel das sogenannte „Schmetterlingsreliquiar“ aus dem Domschatz in Regensburg, das aus dem 14. Jahrhundert stammt. Bei der Restaurierung eines gotischen Kruzifixes aus dem ehemaligen Schottenkloster in Regensburg machte man eine sensationelle Entdeckung: Im Hinterkopf der Figur des Gekreuzigten fand man in einem Hohlraum ein Reliquiar in Schmetterlingsform. Die feuervergoldete Emailarbeit aus Silber zeigt die Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes. Das Bild des Schmetterlings - bzw. der Weg seiner Verwandlung sagt mir viel für meine Vorstellung von Auferstehung. Am Anfang steht die Raupe, die sich oft sehr mühevoll und beschwerlich über diese Erde hinweg bewegt, die viele Hindernisse zu überwinden hat. Doch irgendwann verpuppt sich diese Raupe und in ihrem Kokon wirkt sie wie tot und abgestorben. Doch weit gefehlt. Nach einer angemessenen Zeit bricht der Kokon auf und die Raupe hat sich in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt, der sich nun zum Himmel erheben kann. Raupe und Schmetterling sind ein - und derselbe. Die Gestalt hat sich gewandelt, doch das Wesen, das Wesentliche ist das Gleiche geblieben. So stelle ich mir Auferstehung vor: Nach dem manchmal mühevollen und beschwerlichen Weg durch dieses irdische Leben mit seinen Erfahrungen von Gefährdung, Verletzung, Enttäuschung wartet auf uns das Grab. Doch das ist nicht die Endstation. Unser Leib wird verwandelt und wir dürfen uns aufschwingen zum Himmel, zum Gott unseres Lebens, zum Gott der Lebenden.
Für Familien mit Kindern:
Wenn du zur zeit aus dem Fenster siehst, dann sieht alles traurig und leblos aus. Die Bäume haben ihre Blätter verloren, nichts blüht mehr und auch die Sonne zeigt sich nur noch ganz selten. Doch das, was wir sehen können ist nicht alles: unter der Erde ist schon vieles bereit, um im Frühjahr zu neuem Leben aufzubrechen. wir dürfen darauf vertrauen, dass neues Leben wachsen wird, wir brauchen nur etwas Geduld.
Guter Gott, ich vertraue darauf, dass nicht nur die Natur, sondern auch jeder Mensch nach seinem Tod zu neuem Leben auferweckt wird. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt 2013)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du hast uns den Vater offenbart als Gott der Lebenden, der alle Toten zum ewigen Leben erwecken will. Wir bitten dich:

➢ Für alle Frauen und Männer in der Kirche, die durch ihren Dienst und ihre Verkündigung zu Anwälten des Lebens in dieser Welt werden.
➢ Für alle, die den Glauben und die Hoffnung auf ein gutes Leben in dieser Welt und darüber hinaus verloren haben.
➢ Für die vielen Menschen, die derzeit in den Kriegs - und Krisengebieten unserer Welt um ihr Leben fürchten müssen; und für die vielen, die aufgrund dieser Gefährdungen auf der Flucht sind.
➢ Für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft für eine lebenswerte Zukunft unserer Erde.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, die sich in ihrem Sterben vertrauensvoll in deine Hände gegeben haben.
Herr, unser Gott, bei dir wissen wir uns getragen und gehalten. Bewahre uns in diesem Leben und zeige uns den Weg zum Leben in Fülle. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser:
Wir hoffen auf die Vollendung des Reiches Gottes, das Leben, Licht und Frieden bringen soll. Herr, mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser

Lied: Gl 453, 1-4. Bewahre uns, Gott…

Gebet:
Guter Gott,
in dieser Feier hast du uns dein Wort zugesagt.
Dieses Wort will unsere Hoffnung und Zuversicht stärken,
dass du wirklich ein Gott des Lebens und der Lebenden bist.
Bewahre uns in diesem Vertrauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 1+4: Herr, wir bitten: Komm und segne uns…

Ausmalbild für Kinder

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