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Hausgottesdienst am
4. Adventssonntag - A
18. Dezember 2022

Die vier Kerzen auf dem Adventskranz oder am Adventsgesteck werden entzündet; danach:
Lied: Gl 223, 1-4: Wir sagen euch an...

Kreuzzeichen

Gedanken zur Hinführung:
Wir kommen zum Ende unserer Betrachtungen zum Adventskranz. Nach dem Kreis, den violetten Bändern und den vier Kerzen nehmen wir heute das Grün der Tannenzweige in den Blick.
Nur noch wenige Tage und wir dürfen Weihnachten feiern, das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus mitten unter uns.
Gott wirkt seine Heilsgeschichte nie ganz allein. Immer nimmt er auch konkrete Menschen mit ins Boot, durch die er die Geschichte gestalten will. So auch Maria und Josef.

Gebet:
Herr, unser Gott,
vier Kerzen brennen bereits in unserer Mitte.
Wir haben einen Großteil des Weges durch den Advent bereits hinter uns.
Bald feiern wir das Fest der Geburt Jesu Christi.
Wir feiern, dass du uns Menschen nahe bist.
Wir feiern, dass wir dir begegnen können.
Wir feiern deine Gegenwart.
Komm, Herr, unser Gott, komm!
Amen. (ArGe Liturgie)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 1, 18-24)
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
oder: In leichter Sprache
Bevor Jesus geboren wurde, war es so: Die Mutter von Jesus hieß Maria. Maria war mit Josef verlobt. Maria war schwanger. Das heißt: Maria bekam ein Kind. Josef war nicht der Vater von dem Kind. Josef war deswegen traurig. Josef wusste nicht, wer der Vater war. Josef wollte Maria verlassen. Josef dachte darüber nach. Josef schlief ein. Josef träumte. Im Traum kam ein Engel zu Josef. Ein Engel ist ein Bote von Gott. Der Engel sagte zu Josef: Josef, das Kind von Maria kommt von Gott. Wenn das Kind geboren ist, sollst du darauf aufpassen. Du sollst der Vater von dem Kind sein. Darum sollst du bei Maria bleiben. Das Kind von Maria wird ein Junge. Der Junge soll Jesus heißen. Wenn Jesus groß ist, hilft Jesus den Menschen. Jesus will bei den Menschen sein. So wie Gott immer bei den Menschen ist. Das hat Gott den Menschen versprochen. Der Traum war zu Ende. Josef wurde wach. Josef machte alles so, wie es der Engel gesagt hatte.
© evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Grün ist die Hoffnung“, sagt der Volksmund. Und es ist auch etwas Wahres dran. Die Farbe „grün“ wird in der Farbpsychologie in Verbindung gebracht mit Leben, Natur, Fruchtbarkeit. Herbst und den Winter erleben wir oft als Zeiten, die uns unsere Vergänglichkeit vor Augen stehen. Die Blätter werden braun und sinken zur Erde. Nebel hüllt uns oft in ein tristes Grau. Eis und Schnee lassen die Böden erstarren. Wo im Winter alles verwelkt und abgestorben scheint, setzt das Grün der Tannenzweige am Adventskranz und in wenigen Tagen am Christbaum einen Gegenakzent, einen Kontrapunkt.
Da, wo anscheinend, nichts oder nichts mehr geht, kommt Gott ins Spiel und gibt dem Leben eine neue, unerwartete Wendung. Es ist ein wenig schade, dass wir unsere Sprache in den letzten Jahren sehr versachlicht, sehr funktionalisiert haben. Wir sprechen nur noch davon, dass eine Frau ein Kind erwartet, ein Kind bekommt oder eben schwanger ist. Früher war die Umschreibung gang und gäbe: Diese Frau ist guter Hoffnung. Jedes Kind, das das Licht dieser Welt erblicken darf, ist ein Zeichen der Hoffnung, dass Gott diese Welt noch nicht aufgegeben hat, dass er mit ihr noch etwas vorhat.
Jesus - „Gott rettet“; Immanuel - „Gott-mit-uns“: Diese Namen tragen eine uralte Verheißung in sich, der Zuwendung Gottes zu den Menschen . Die Geburtsgeschichten des Neuen Testaments - egal ob bei Elisabeth oder Maria - stellen uns vor Augen, dass Gott in - nach menschlichen Dimensionen -unmöglichen Situationen Neues schaffen kann.
Doch es bleibt nicht nur bei Namen und Worten. Die Worte und Namen„Gott rettet“ - „Gott mit uns“ nehmen in der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen Gestalt an, bekommen ein Gesicht, Hand und Fuß in der Menschwerdung Jesu Christi.
Viele Situationen in der Welt scheinen derzeit hoffnungslos: Der Krieg mit all seinen Schrecken und sinnlosen Zerstörungen in der Ukraine, damit einhergehend die Energiekrise, die Inflation; darüber hinaus der drohende Klimawandel mit seinen verheerenden Folgen.
Vielleicht stehe ich selber in der einen oder anderen Erfahrung vor der Versuchung, die Hoffnung auf eine gute, eine bessere Zukunft fahren zu lassen, zu verzweifeln, oder zu resignieren. „Resignieren“ - im Lateinischen soll das bedeutet haben. das Feldzeichen in einer Schlacht zu senken und damit die Kapitulation anzuzeigen. Im 16. Jahrzehnt wurde mit diesem Ausdruck die Rückgabe der Siegelgewalt und damit ein offizieller Amtsverzicht verbunden.
Doch wir sollen eben nicht resignieren. Wir sollen nicht den Mut und die Hoffnung sinken lassen.
Wie oft haben wir in diesen Wochen des Advent schon die Zeilen gesungen: „Seht neuer Morgen in unsrer Nacht…“ Ist das nur so dahin gesungen oder findet es wirklich einen Widerhall in meinem Leben, meinem Denken und Fühlen? Der Jesuitenpater Alfred Delp, Mitglied der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“. der am 2. Februar 1945 wegen seiner Auflehnung gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurde, hat es in einer seiner Schriften im Gefängnis so ins Wort gebracht: Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“ - Das Grün der Zweige will uns immer wieder daran erinnern.

Für Familien mit Kindern:
Eine schwere Entscheidung für Josef: Soll er sich von Maria trennen, oder soll er sie heiraten? Gott schickt einen Engel, der ihm bei seiner Entscheidung hilft. Das tut Josef gut, und er entscheidet sich für Maria. Manchmal ist es wichtig, sich vor einer Entscheidung noch einmal alles gründlich zu überlegen. Menschen, die dich dabei beraten, können wie Engel sein. Hoffentlich kannst auch du dich dann so überzeugt und froh entscheiden, wie Josef.
Lieber Gott, es fällt mir manchmal schwer, mich zu entscheiden. Dann schick mir bitte einen Engel (Freunde, Erwachsene, Eltern…), den ich um Rat fragen kann. Bitte, hilf mir, richtig zu entscheiden. (dkv - Mein Sonntagsblatt - 2010)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 355, 1-5 - Mel.: 231

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Immanuel - Gott-mit-uns, auf dich setzen wir unser Vertrauen und unsere Hoffnung. Wir bitten dich:

➢ Für alle, die auf eine Erneuerung deiner Kirche hoffen und für alle, die sich mit diesen Gedanken schwer tun.
➢ Für alle, die seit Wochen und Monaten unter Krieg, Gewalt und Unterdrückung zu leiden haben: in der Ukraine, im Iran, in Afghanistan und an vielen anderen Orten dieser Welt.
➢ Für alle, die aufgrund einer eigenen schweren Erkrankung oder in der Sorge um einen lieben Menschen in ihrer Hoffnung und im Vertrauen auf die Zukunft angefochten sind.
➢ Für alle, die in beruflicher Hinsicht vor schweren Sorgen stehen und um ihre Existenz fürchten müssen.
➢ Für alle, die auch in ihrem Sterben ihre Hoffnung auf dich gesetzt haben.
Herr, unser Gott, wir wollen dem Leben trauen, weil du es mit uns lebst. Schenke uns jeden Tag neu die Kraft, Hoffnung und Gelassenheit dazu. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Vater unser: Herr Jesus, im Vertrauen, dass Gott, dein und unser Vater, uns nahe ist und uns hört, beten wir mit deinen Worten: Vater unser..

Lied: Gl 224, 1-3: Maria durch ein Dornwald ging...

Gebet:
Gott,
sprich ein Wort in meine Ohren -
ein Wort, das Sinn hat.
Zünde ein Licht an in meinen Augen -
ein Licht, das nicht erlischt.
Leg ein Lied auf meine Lippen -
ein Lied, das begeistert.
Gib eine gute Nachricht in meinem Mund -
eine Nachricht, die frei macht.
Wirke eine Tat in meinem Herzen -
eine Tat, die prägt.
Wirf einen Rhythmus in meine Füße -
einen Rhythmus, der bewegt.
Amen (Anton Rottzetter)

Segen
Die Engel Gottes mögen dich Tag und Nacht begleiten,
dich vom Himmel her beschützen und behüten.
Die Engel der Güte mögen dir gute Gedanken ins Herz legen,
die dich beflügeln, tragen und behutsam bergen.
Die Engel des Lichts mögen dir viele Strahlen ihres göttlichen Glanzes
bis auf den Grund deiner Seele fallen lassen.
Die Engel der Freude mögen dich mit ihrer großen Fantasie überraschen
und dir zulächeln mit offenen, leuchtenden Augen.
Die Engel des Advents mögen dir in aller Stille zuflüstern,
wo Gott bei dir anklopft und neu einkehren will.
(Paul Weismantel)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 227, 1-4: Komm, du Heiland aller Welt...

Ausmalbild für Kinder

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