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Hausgottesdienst am
5. Fastensonntag im Jahreskreis A
„Orte zwischen Licht und Dunkel - Bethanien“
Misereorsonntag - „Frau. Macht.Veränderung“
26. März 2023

Lied: Gl 283, 1-4: Aus der Tiefe rufe ich zu dir...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Orte zwischen Licht und Dunkel“ - Unsere diesjährige Themenreihe durch die Fastenzeit trifft heute mit dem Misereorsonntag zusammen. Bethanien trifft Madagaskar - doch beide Male geht es um starke Frauen, die ihre Überzeugungen zum Ausdruck bringen.

Gebet:
Gott, Jesus hat uns die Liebe vorgelebt zu allen Menschen.
Er hat uns die Furchtlosigkeit vorgelebt im Angesicht von Gewalt und Tod.
Lass uns in seiner Liebe bleiben und aufstehen für Gerechtigkeit.
Hilf uns, nicht am Gestern festzuhalten, sondern mutig nach vorne zu leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. (Aktionsheft Misereor 2023)

Ruf v. d. Evangelium: Gl 386: Laudate omnes gentes...

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 8, 1-11)
Die Schwestern des Lazarus sandten Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Jesus war er im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast. Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen! Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.
oder in leichter Sprache:
Jesus hatte einen guten Freund. Der Freund hieß Lazarus. Lazarus hatte zwei Schwestern. Eine Schwester hieß Marta. Die andere Schwester hieß Maria. Lazarus und Marta und Maria wohnten zusammen in einem kleinen Dorf. Eines Tages war Lazarus schlimm krank. Lazarus lag im Sterben. Marta und Maria schickten Leute zu Jesus. Die Leute sollten Jesus sagen. Lazarus ist schwer krank. Lazarus liegt im Sterben. Jesus sagte: Die Krankheit von Lazarus zeigt euch, dass Gott Großes tun kann. ZweiTage danach sagte Jesus zu seinen Freunden: Jetzt gehen wir Lazarus besuchen.Lazarus schläft. Ich will Lazarus aufwecken. Die Freunde sagten: Nein, Jesus. Du sollst Lazarus schlafen lassen. Schlafen ist gut. Vom Schlafen wird Lazarus gesund. Jesus sagte: Ich meine nicht das Schlafen im Bett. Ich meine das Schlafen im Tod. Lazarus ist gestorben. Jesus und seine Freunde gingen in das Dorf, wo Lazarus wohnte. Lazarus war schon vier Tage tot. Lazarus war schon beerdigt. Marta und Maria weinten. Marta sagte zu Jesus: Jesus, du bist zu spät gekommen. Du kannst Lazarus nicht mehr gesund machen. Lazarus ist gestorben. Jesus sagte: Lazarus wird auferstehen. Marta sagte: Ja, das weiß ich. Lazarus wird am Ende der Welt auferstehen. Am Ende der Welt werden alle Toten auferstehen. Jesus sagte: Ich bin selber die Auferstehung. Wer an mich glaubt, der lebt. Auch wer gestorben ist, der lebt. Jesus fragte Marta: Glaubst du das, Marta? Marta sagte: Ja, Jesus. Ich glaube an dich. Ich glaube, dass du von Gott kommst. Jesus war in seinem Herzen sehr aufgeregt. Jesus fragte: Wo ist Lazarus beerdigt? Die Leute zeigten das Grab von Lazarus. Jesus fing an zu weinen. Einige Leute sagten: Seht nur, wie lieb Jesus den Lazarus hatte. Jesus weint. Andere Leute sagten: Jesus hat andere Leute gesund gemacht. Warum hat Jesus Lazarus nicht gesund gemacht? Jesus sagte zu den Leuten: Tut den Stein vom Grab weg. Marta sagte: Nein, Jesus. Das geht nicht. Lazarus ist schon tot. Jesus sagte: Doch, das geht. Tut den Stein weg. Die Leute taten den Stein weg. Jesus schaute zum Himmel. Jesus betete zu Gott. Jesus sagte: Vater im Himmel. Du hörst immer, wenn ich zu dir bete. Die Leute, die hier stehen, sollen glauben, dass du Gott bist. Und dass ich von dir komme. Jesus rief laut: Lazarus, komm heraus. Da kam Lazarus aus dem Grab. Lazarus lebte. Lazarus hatte noch alle Sachen von der Beerdigung an den Händen und an den Füßen hängen. Jesus sagte: Tut alle die Sachen weg. Und dann lasst Lazarus in Ruhe weggehen. Die Leute, die dabei standen, staunten. Die Leute glaubten, dass Jesus von Gott kommt.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken (Die heutigen Gedanken sind zu einem großen Teil den Materialien der diesjährigen misereor - Fastenaktion entnommen=> alles in kursiv Gedruckte.)
Ein sehr bekanntes Buch des dänischen Religionsphilosophen Sören Kierkegaard heißt: „Die Krankheit zum Tode“ - angelehnt an die Antwort Jesu im heutigen Evangelium. In diesem Buch beschreibt Kierkegaard die Verzweiflung als besagte 'Krankheit zum Tode'. Verzweiflung verdunkelt unser Leben; nimmt uns die Perspektive für die Zukunft. Manche finden überhaupt nicht mehr aus den Schlingen der Verzweiflung heraus und wählen als allerletzten Schritt den Suizid.
Die Lazarus-Erzählung lenkt unseren Blick auf die Zukunft, auf das, was kommt, was möglich ist: Leben statt Tod, Zuversicht statt Trauer, Licht statt Dunkelheit. Ein Vorgeschmack von Ostern! -
auch wenn die Reaktion der Marta zunächst auch etwas von Verzweiflung in sich trägt. Wir lesen ihre Worte: „Herr, wärest du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben!“ meist sehr gelassen. Aber in einer der vielen Evangeliumsverfilmungen wurde Marta einmal sehr menschlich und realistisch dargestellt. Nicht ergeben in das Schicksal, sondern aufgewühlt, bis ins Innerste erregt und in all ihrer Verzweiflung. Und mit lauter Stimme und anklagend, ja vorwurfsvoll schleudert sie Jesus diese Worte entgegen. Wer möchte es ihr verdenken - angesichts des Verlusts des geliebten Bruders. Vor vielen Jahren in meiner Domvikarszeit in Würzburg durfte ich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein ganz bemerkenswertes Besinnungswochenende verleben mit dem Thema: 'Ein Leben mit vielen kleinen Toden'. Am Anfang stand die Schilderung jedes und jeder Einzelnen, welche Person ihm/ihr im Moment ganz besonders wichtig sei. Für diese Person wurde ein Symbol auf ein Tuch gelegt und am Schluss ein schwarzes Tuch darüber gebreitet. Eine Ahnung sollte entstehen: Was - wenn dieser Mensch von einem Moment auf den anderen nicht mehr da sein sollte...Am Ende - nach mehreren gedanklichen Zwischenschritten - wurde das Tuch dann wieder weggenommen als Sinnbild für die Hoffnung auf Auferstehung.
Auferstehung passiert im Kleinen schon vor dem Tod, das haben wir alle schon erlebt, vielleicht ohne, dass wir die Tragweite begriffen haben. Wenn nach einer Entfremdung Wiederannäherung gelingt, wenn Versöhnung geschieht – ist das Aufstehen zum Leben! Wenn eine Situation ausweglos erscheint und wir, oft mithilfe eines anderen Menschen, schließlich doch eine Lösung finden – ist das Aufstehen zum Leben. Wenn wir nach einer Erkrankung neue Kraft schöpfen – ist das Aufstehen zum Leben. Ein Vorgeschmack von Ostern!
Das haben auch die Frauen erfahren, von denen die Fastenaktion 2023 erzählt. Frauen schaffen Veränderung – in Madagaskar und anderswo im Globalen Süden, ebenso hier bei uns, in Gesellschaft und Kirche. Frauen haben Ideen, Frauen setzen sich ein und handeln. Doch ihre Stimme wird oft nicht gehört: Frustration statt Hoffnung.
In Madagaskar haben Mädchen geringere Bildungschancen als Jungen. Vor allem in den ländlichen Gebieten dürfen Frauen zwar für das Überleben der Familie arbeiten, aber nicht mitentscheiden. Weltweit dürfen Frauen in der Kirche zwar mit anpacken, aber nicht gestalten und nicht mitentscheiden. Die Versuchung ist groß, in der Enttäuschung zu verharren – so wie Maria, die Schwester des Lazarus, im Haus sitzen bleibt und trauert. Doch Frauen lassen sich nicht entmündigen, sie kämpfen für ihre Ziele.
Es braucht Visionen, es braucht Träume und Ziele und den Willen, die Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Frau.Macht.Veränderung. – die Fastenaktion von Misereor ruft uns dazu auf, den Beitrag zu würdigen, den Frauen für eine menschenfreundliche und zukunftsfähige Gesellschaft leisten. Wir können sie dabei unterstützen und selbst aktiv werden. Egal ob Frau, Mann oder Kind, gemeinsam mit den Frauen in Madagaskar können wir die Welt zum Guten verändern!
So ist die Fastenaktion auch ein Ansporn an uns, uns nicht in der Krisenstimmung einzurichten. Wir können zum Leben aufstehen, schon im Hier und Jetzt, und gegen alle Widerstände etwas Neues schaffen.

Für Familien mit Kindern:
Im Herbst werfen die Bäume ihre Blätter ab. Sie ruhen sich aus. Manche scheinen gar wie tot. Faszinierend ist es zu sehen, wie die Bäume im Frühling wieder neue Knospen und neue blätter ansetzen. Hast Du schon einmal einen Baum im Frühling genau angesehen? Auch aus der Erde sprießen lauter neue Triebe. Mach doch einen Spaziergang und schaue genau hin, wo die Natur zu neuem Leben erwacht.
Guter Gott, ich freue mich, wenn die Blätter und das Gras wieder wachsen. Ich staune, wie das alles geht. Heute will ich die Bäume einmal ganz besonders genau ansehen. amen
(dkv - Mein Sonntagsblatt 2017)

Glaubensbekenntnis - gespr.: Gl 586,2

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Pfr.: „Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig.“ Die meisten von uns werden diesen Satz kennen. Auch wir wollen uns bewusst machen, dass uns die Erde heilig sein muss, weil sie uns von Gott anvertraut wurde – dass wir Verantwortung tragen für das menschliche Zusammenleben und die gemeinsame Zukunft in der Einen Welt. So wollen wir Gott, den Urgrund des Lebens, bitten:
➢ Josephine aus Madagaskar: „Die Ideen von Frauen sind absolut entscheidend dafür, dass die ganze Gemeinschaft vorankommt und gemeinsam etwas erreicht.“ Um einen langen Atem im Einsatz für eine bessere Welt, bitten wir dich…
➢ Modestine aus Madagaskar: „Das Leben als Frau auf dem Land ist hier extrem schwierig. Frauen dürfen kaum mitbestimmen, die Entscheidungen treffen Männer. Obwohl Frauen einen Großteil der Arbeit leisten.“ Um den Mut, Macht zu teilen, bitten wir dich…
➢ Ursule: „Viele hier sind gewöhnt, dass Hilfe in Form von Almosen verteilt wird. […] Aber damit löst man die Probleme nicht. Was die Leute brauchen, sind Ideen. Und das Selbstbewusstsein, unabhängig zu leben und Entscheidungen zu treffen.“ Um den Willen, nicht auf Kosten anderer Länder zu leben, und die Kraft unseren Wohlstand zu teilen, bitten wir dich…
➢ Schwester Goretti: „Bildung ist die Wurzel eines jeden Menschen, um Mensch zu sein, es ist die Entwicklungsgrundlage. Wenn jemand erfolgreich ist im Leben, dann wegen einer guten Bildung.“ Um Achtsamkeit für alle Kinder – hier bei uns und weltweit – bitten wir dich…
➢ Guter Gott, wir beten auch für unsere Toten. Wir bitten dich: Gib ihnen neues Leben bei dir.
Pfr.: Gott du hast den Menschen die Sorge für die Schöpfung übertragen. Die Menschheit hat in Vergangenheit und Gegenwart oft versagt, doch dein Heiliger Geist wirkt in der Welt. Schenke uns Mut zum Handeln durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. (Nach: Aktionsheft Misereor 2023)

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, unser Vater im Himmel ist ein Gott der Lebenden, nicht der Toten. Mit Deinen Worten dürfen wir voll Vertrauen zu ihm beten: Vater unser…
(Nach: Laacher Messbuch 2023)

Lied: Gl 481,1+6: Sonne der Gerechtigkeit…

Gebet:
Du hast Himmel und Erde gemacht,
Pflanzen, Tiere und Menschen,
die große Insel Madagaskar,
das Meer und die Kontinente.
Schütze und segne das Leben in der Einen Welt.
Hilf uns, der Schöpfung mit Ehrfurcht
und Zärtlichkeit zu begegnen.
Lehre uns Solidarität
mit den Frauen, Männern und Kindern Madagaskars.
Lass uns als Geschwister leben in der Einen Welt. (Aktionsheft Misereor 2023 )

Segen:
Der Gott des Lichtes und des Lebens
strahle leuchtend auf über uns.
Er lasse uns spüren das Feuer der Liebe
und wärme unsere Herzen mit seiner Lebensglut,
damit wir erkennen
seine Güte und sein Barmherzigkeit,
die überreich sind für jeden von uns.
Er lasse uns aufstehen,
wenn Leid unser Leben lähmt
und lasse uns sein Stimme hören, wenn er ruft.
„Ich will, dass du lebst!“
Das gewähre uns Gott,
der für uns Licht ist am Tag und in der Nacht.
(Aufbruch für die Seele - Vivat - Kalender für die Fasten-und Osterzeit 2023)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 474, 1+3+4: Wenn wir das Leben teilen…

Wer mit einer Spende die Arbeit von misereor in Afrika; Asien und Südamerika unterstützen möchte, kann einen Betrag überweisen auf das Konto:
IBAN DE 75 3706 0193 0000 1010 10
Kennwort: Fastenaktion 2023

Ausmalbild für Kinder:

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