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Hausgottesdienst am
Christkönigsfest im Jahreskreis C
20. November 2022

Lied: Gl 375, 1-4: Gelobt seist du, Herr Jesu Christ...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Mit dem heutigen Christkönigssonntag beenden wir feierlich das alte Kirchenjahr. In einer Woche begehen wir schon den 1. Adventssonntag und bereiten uns in den kommenden Wochen auf das Geheimnis der Menschwerdung Gottes mitten unter uns vor. Heute führt uns das Festgeheimnis noch einmal zum Karfreitag, hinauf auf Golgotha. Es ist ein ganz besonderer König, auf den wir heute schauen. Gleichzeitig begehen wir den Diaspora - Sonntag, der unseren Blick auf die Schwestern und Brüder in Nord - und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum lenkt, die dort als Minderheit leben und der in diesem Jahr das Leitwort trägt: Mit DIR zum WIR.

Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...

Gebet:
Gott, König des Himmels und der Erde,
wir bewundern dich,
weil du uns deine Liebe und Menschenfreundlichkeit gezeigt hast
durch Jesus Christus,
den wir heute als unseren König feiern.
Durch ihn wissen wir,
dass jeder Mensch ein König, eine Königin ist, ein Bild von dir.
Erfülle uns mit seiner Liebe,
damit dein Reich sich ausbreite in uns und durch uns.
Darum bitten wir durch Christus, unseren König,
heute und in Ewigkeit. (Nach: Heriburg Laarmann - Bunt und schön ist unser Leben - S. 158f.)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 23, 35b-43)
Die führenden Männer des Volkes verlachten Jesus und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
oder: In leichter Sprache
Viele Leute dachten, dass Jesus ein König ist. Ein König mit viel Geld. Ein König für die Politik. Ein König, der alles kann. Ein König, der alles befehlen kann. In Wirklichkeit ist Jesus ein König für die Herzen. Ein König, der von Gott kommt. Und der den Menschen Gutes tut. Der zum Beispiel die Kranken gesund macht. Und den Menschen von Gott erzählt. So dass die Menschen froh werden. Trotzdem konnten viele Leute Jesus nicht leiden. Diese Leute erzählten schlimme Sachen über Jesus. Die Leute wollten sogar, dass Jesus stirbt. Die Leute erzählten die schlimmen Sachen bei einem Richter. Der Richter sagte: Jesus soll zur Strafe für die schlimmen Sachen sterben. Jesus soll am Kreuz sterben. Soldaten nagelten Jesus an ein Kreuz. Oben am Kreuz hing ein Schild. Auf dem Schild war geschrieben: Jesus ist ein König. Die Soldaten und die anderen Leute sagten zu Jesus: Du willst ein König sein? Du bist doch nur ein Angeber. Zeig uns, dass du ein König bist. Und dass du mächtig bist. Du sollst jetzt ganz allein vom Kreuz runter gehen. Du sollst dich selber retten. Dann merken wir, dass du ein König bist. Neben Jesus hingen noch zwei andere Männer am Kreuz. Die zwei Männer waren Verbrecher. Der erste Verbrecher lachte Jesus aus. Der Verbrecher sagte: Los. Mach schon. Geh vom Kreuz runter. Und dann hol uns auch vom Kreuz runter. Der zweite Verbrecher sagte zu dem ersten Verbrecher: Du hast keine Ahnung von Jesus. Du bist nämlich ein Verbrecher. Genauso wie ich. Aber Jesus ist kein Verbrecher. Jesus kommt von Gott. Jesus hat immer nur gute Dinge getan. Jesus ist ein König von Gott. Dann sagte der zweite Verbrecher zu Jesus: Jesus, bald bist du wieder bei Gott. Dann denke an mich. Ich möchte auch gerne zu Gott. Jesus sagte zu dem Verbrecher: Ja. Das verspreche ich dir. Heute gehen wir beide zusammen zu Gott.
© katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Mit dem Tod von Königin Elisabeth II. wurde ihr ältester Sohn als Charles III. automatisch der neue König des Vereinigten Königreichs. Die Beisetzungsfeierlichkeiten für die Queen und seine feierliche Proklamation entfalteten wieder einmal den ganzen Pomp der britischen Monarchie und die für Mai angesetzte Krönung lässt Ähnliches erwarten. Welch ganz anderes Bild erschließt sich uns aber heute am Christkönigssonntag. Da steht uns kein Pomp vor Augen. Dem „König der Juden“ wird keine Wertschätzung entgegengebracht. Seine Huldigung durch das Volk besteht in den Schmähungen und der Verächtlichmachung durch die römischen Soldaten und die damaligen religiösen Führer Israels. Nackt besteigt er seinen ganz besonderen Thron, gekrönt nicht mit Gold und Edelsteinen, sondern mit Dornen.
Ein Zerrbild, ein Spottbild eines Königs! Doch genau in dieser Erniedrigung und Entwürdigung offenbart sich die ganze Würde des Menschensohnes, der in diese Welt kam, nicht um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. (Mt 20,28)
Er hält allen denen den Spiegel vor, die auch in unseren Tagen meinen, sich über andere erhaben zu können, etwas Besseres zu sein, ihre Macht gewissenlos missbrauchen zu dürfen, die glauben , sich despotisch alles und alle unterwerfen zu können, die in prächtigen Palästen leben bzw. sich sogar noch neue erbauen lassen, während die, für die sie eigentlich Verantwortung tragen müssten, in Armut und Elend dahinsiechen. Wie ganz anders kommt dagegen der „König der Juden“ daher, der sich Zeit seines öffentlichen Wirkens immer auf die Seiten der Schwachen gestellt hat, der sich der Öffentlichkeit entzog, als diese ihn nach der wunderbaren Brotvermehrung zu ihrem König machen wollte und der nur deshalb am Palmsonntag auf einem Esel in Jerusalem einritt, um die Verheißung des Propheten Sacharia zu erfüllen: Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin.
Da ist nichts Machthaberisches, nichts Diktatorisches im Gebaren Jesu. Noch in der Stunde seines Todes zeigt er Solidarität mit dem umkehrwilligen Verbrecher und sagt ihm zu: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Um das Motto des heutigen Diaspora - Sonntags ins Spiel zu bringen: Jesus öffnet hier das WIR der Gemeinschaft mit Gott auf alle Menschen. Die Frohe Botschaft vom Reich Gottes gilt allen Menschen, die sich zu Jesus bekennen, sich ihm anvertrauen - unabhängig von ihrer Herkunft oder Vergangenheit
Das stellt auch uns vor die Frage unserer eigenen Offenheit, da auch wir mehr und mehr als christliche Gemeinden gesellschaftlich in die Minderheitsrolle abgleiten. Manchmal fällt es uns schon schwer, uns innerhalb unserer Gemeinden füreinander zu öffnen. Umso schwerer fällt es dann bei denen, die nach ganz anderen Regeln und Moralvorstellungenzu leben scheinen. Doch Papst Franziskus wird nicht müde, uns immer wieder daran zu erinnern, dass er die Kirche eher als Feldlazarett für an Leib und Seele Verwundete sieht und nicht als geschlossenen Kreis weniger Auserwählter.
Die Diaspora, das Leben in der gesellschaftlichen Minderheit hat uns schon längst eingeholt - auch wenn wir es vielleicht noch nicht wahrhaben wollen. Umso wichtiger ist es, wieder zu einem WIR - Gefühl zu finden und zu überlegen, wie wir - als Menschen in den Fußspuren Jesu - Solidarität stärken und so für ein neues Füreinander und Miteinander unseren Beitrag leisten können. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Anliegen des Glaubens, sondern auch für das Anliegen eines menschenwürdigen Lebens für alle Menschen in der Einen Welt, die uns anvertraut ist.
Mit DIR, HERR, können wir zu einem neuen WIR finden. Hilf uns dazu - mit deinem Geist.

Für Familien mit Kindern:
Schon immer haben Könige die Menschen fasziniert. Sie strahlen Macht und Würde aus. Wohlstand, aber auch Verantwortung für die Menschen, die zu ihrem Reich gehören. Denn ein guter König sorgt dafür, dass es seinen Untertanen gut geht. Kein wunder, dass Christus so oft als König der Welt bezeichnet wird. Er verkörpert alles, was man sich von einem guten König wünscht und erwartet.
Herr Jesus Christus, du bist wie ein guter König. Du sorgst für die Menschen, die dir anvertraut sind und hast immer ein offenes Ohr für unsere Sorgen und Nöte.Wir loben und preisen dich. Amen (Nach: dkv - Mein Sonntagsblatt - 2013)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen -
gesprochen oder gesungen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will.
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, als eine Gemeinschaft, die an dich glaubt und auf dich hofft, sind wir hier zusammen. Im Vertrauen auf deine Nähe bringen wir dir unsere Bitten:

➢ Für alle, die im Vertrauen auf deinen heiligen Geist neue Wege in unserer Kirche suchen; für jene, die sich mit Veränderungen und Reformen schwertun und für alle, die sich bereits resigniert, enttäuscht und verletzt von der Kirche abgewandt haben.
➢ Für alle, die sich in unserer zerrissenen Welt nach Frieden und Gerechtigkeit sehnen; für alle, die in Krisen - und Kriegsgebieten leben müssen, denen derzeit ein Leben in Sicherheit und Geborgenheit verwehrt bleibt.
➢ Für die Schwestern und Brüder im Norden Europas und im Baltikum, die versuchen, ihren Glauben auch unter schwierigen Bedingungen ansteckend und glaubwürdig zu leben.
➢ Für alle, die Einsamkeit erfahren, deren Beziehung gescheitert ist oder um einen lieben Menschen trauern und neuen Halt und neue Hoffnung für ihr Leben suchen.
➢ Für unsere verstorbenen Angehörigen und Freunde; für die Opfer von Unfällen, Kriegen und Katastrophen und alle, an die niemand mehr denkt. Lass sie bei dir die Gemeinschaft des Himmels erfahren.
Herr, unser Gott! Dir anvertrauen wir unsere Bitten und Anliegen an. Stärke uns auf dem gemeinsamen Weg zu Dir. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
(Nach Arbeitshilfe Bonifatiuswerk - S. 5)

Hinführung zum Vater unser
Herr Jesus Christus, bis in den Tod hinein hast Du dem Vater im Himmel vertraut. Mit Deinen Worten dürfen wir beten:Vater unser…

Lied: Gl 792: Christus, Schöpfer aller Welt

Gebet:
Guter Gott,
Dein Sohn Jesu war und ist ein König.
Sein Königreich ist nicht von dieser Welt.
Sein Reich hat aber schon angefangen.
Wenn wir wie Jesu den Menschen Liebe, Frieden,
Freundschaft und Gerechtigkeit bringen
und uns am Leben freuen,
dann wird sein Reich immer größer.
Bleibe Du immer bei uns.
Darum bitten wir durch Jesus,
unseren Bruder und König.
Amen
(Heike Helmchen: Vitamin Gott: S. 96)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 793, 1+3+4: Zum ew'gen Hohenpriester…

Wer die Arbeit des Bonifatiuswerks unterstützen und den Schwestern und Brüdern in der Diaspora helfen möchte, kann dies tun mit einer Spende auf das Konto:
Bonifatiuswerk e.V. Paderborn
DE46 4726 0307 0010 0001 00
Verwendungszweck:
2000843 - Diaspora-Sonntag 2022
Herzlichen Dank im Voraus!

Ausmalbild für Kinder

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