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Hausgottesdienst am
Gründonnerstag im Jahreskreis A
06. April 2023

Für Familien mit Kindern empfehlen sich die Arbeitshilfen unter: https://familie.bistum-wuerzburg.de/material/=> Hauskirche für Paare und Familien

Lied: Gl 282, 1-3: Beim letzten Abendmahle...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Christus ist das Licht der Welt. Er ist das Licht unseres Lebens. am Palmsonntag haben wir dieses Licht in unsere Kirche getragen. Heute versammeln wir uns wieder um ihn - Jesus Christus. Wir sehen sein Licht in unserer Mitte. Wir wollen uns von ihm erleuchten, anstecken lassen. Der Funke soll überspringen zwischen ihm und uns. Nicht nur heute Abend, sondern alle Tage unseres Lebens. Gleichzeitig begleiten wir Jesus heute Nacht ins Dunkel, in seine Angst, in sein Schicksal, in sein Leiden und Sterben. Mit dem, der für uns zum Licht geworden ist, sollen wir auch das Dunkel aushalten.

Gebet:
Guter Gott, du hast deinen Sohn Jesus in unsere Welt gesandt. Er ist uns Freund
und Bruder. Er zeigt uns den Weg zu dir und verbindet uns neu mit dir.
So will er unser Leben erleuchten und uns den Weg zu dir erschließen.
Er, Christus, das Licht der Welt, der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und herrscht in Ewigkeit.
(Hermann- Josef Frisch: Deine Aufersthung preisen wir - S. 145)

Ruf vor dem Evangelium: Gl 560,1

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 12, 12-16)
Es war vor dem Pas - chafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken
Die Kartage sind jedes Jahr spannend. Es liegt eine Spannung auf ihnen. Die Spannung des „schon und noch nicht“.
Wir gehen gedanklich und emotional auf den Karfreitag zu, aber von unseren äußeren Vorbereitung sind wir schon ganz und gar auf Ostern eingestellt.
Wir gehen in dieser Nacht mit Jesus nach Gethsemane, erleben ihn beim angstvollen Gebet - Blut schwitzend, allein und im Stich gelassen von seinen engsten Freunden - und feiern in der Eucharistie - im Geheimnis unseres Glaubens, dass wir seine Auferstehung preisen.
Liegt diese Spannung nicht ständig über unserem Leben, über unserer Welt: Die Spannung zwischen Licht und Dunkel, Hoffnung und Verzweiflung, Tod und Leben?
Während wir hier Gottesdienst feiern, toben auch in dieser Stunde Kämpfe in der Ukraine, sind Menschen auf der Flucht, leiden Menschen unter Hunger, fürchten Menschen angesichts einer schweren Krankheit um das eigene Leben oder das Leben lieber Menschen.
Diese Spannung liegt auch über dem „Letzten Abendmahl“ Jesu mit seinen Jüngern.
Hier das „Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, dieses Ostermahl mit euch zu halten.“ - Dort das „Einer von euch wird mich verraten.“ Hier der beispiellose Liebesdienst, der Sklavendienst der Fußwaschung, dort der Verrat. Hier die Hoffnung, diesen Kelch wieder trinken zu dürfen im Reich Gottes, dort der Weg hinaus in die Nacht, nach Gethsemane, in das unabwendbare Lebensschicksal.
Jesus stellt sich dieser Spannung, gibt sich hinein in diesen Spannungsbogen. Und er nimmt uns mit auf diesen Weg, so wie er die Jünger mit auf den Weg genommen hat - nach dem Abendmahl: hinein ins Dunkel der Nacht, hinunter in das Kidrontal, hinunter nach Gethsemane, wo heute die „Kirche der Nationen“ an die Angst und das Todesleiden Jesu erinnert.
Wie werden wir mit der Spannung dieser Nacht umgehen? Die Jünger sind eingeschlafen. Sie haben die Augen verschlossen vor dem Leid, das Jesus in dieser Nacht überfällt. Verschließe auch ich die Augen vor dem Leid, der Not, dem Elend unserer Zeit und unserer Welt oder bleibe ich wach und bringe - wie Jesus - alle Angst, alle Ohnmacht, alle Ausweglosigkeit im Vertrauen vor Gott?
Später - bei der Gefangennahme Jesu werden fast alle Jünger Reißaus nehmen, sie werden die Beine in die Hand nehmen, um das eigene Leben in Sicherheit zu bringen - bis auf drei: Judas, den Verräter; Petrus, den dreimaligen Verleugner und Johannes, der bis unter das Kreuz stand halten wird.
Wo finde ich mich wieder? Nehme ich auch die Beine in die Hand und flüchte, wenn es brenzlig wird? Werde ich gar zum Verleugner, um die eigene Haut zu retten? Werde ich aus Enttäuschung oder Geltungssucht zum Verräter? Oder finde ich die Kraft, die Spannung auszuhalten? Finde ich die Kraft bei Jesus zu bleiben, mit ihm mitzugehen hinein in die Verurteilung, die Schmähung und Verhöhnung? Finde ich die Kraft, mit hinauf zu gehen nach Golgotha, auszuhalten unter dem Kreuz: dem Kreuz Jesu, dem eigenen, dem Kreuz mir liewber und wichtiger Menschen?
Der Leidensweg, der heute beginnt - ein spannungsreicher Weg.

Lied: Gl 281, 1+2: Also sprach beim Abendmahle...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt. Du willst unser Leben hell machen. Deshalb bitten wir dich: - Gl 182: Du sei bei uns in unsrer Mitte…

➢ Es gibt so viel Dunkelheit in unserem Leben, so viel Angst Kummer, so viel Streit und Ärger. -
➢ Es gibt so viel Dunkelheit im Leben der Völker, so viel Gewalt und Krieg und so viel Ungerechtigkeit und Hass.
➢ Es gibt so viel Dunkelheit im Leben der Menschen, so viel Einsamkeit und Krankheit, so viel Enttäuschung und Verbitterung.
➢ Es gibt so viel Dunkelheit überall auf der Erde, so viel Hunger und Elend, so viel Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit.
➢ Es gibt so viel Dunkelheit für viele Menschen, Angst vor dem Sterben und vor langem Leiden, angst vor dem, was nach dem Tod kommt.
Du, Herr, bist Licht auf unserem Weg - auch wenn er durch Dunkel und Finsternis führt..
Wer auf dich schaut, dem geht ein Licht auf, dessen Leben wird hell - heute und alle Tage.

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, du gehst für uns den Weg durch Leiden, Sterben und Tod zum Vater im Himmel; eröffnest uns den Weg aus dem Dunkel zum Licht. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 445: Ubi caritas et amor…(mehrmals singen)

Gebet:
Barmherziger Gott,
mache uns durch diese Feier bereit,
aus deinem Licht und deiner Liebe zu leben
und sie glaubhaft mit unseren Werken zu bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn,
der mit dir und dem Hl. Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 286: Bleibet hier und wachet mit mir …

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