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Hausgottesdienst am
Heiligabend im Jahreskreis A
24. Dezember 2022

Lied: Gl 751, 1+2: Auf, Christen, singt festliche Lieder...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Weihnachtendas
stellt unsere Welt auf den Kopf,
das ist radikal,
das will die Veränderung.
Ein Gott,
der Gott, an den wir glauben, wird Mensch.
Da liebt uns ein Gott so sehr,
dass er selbst Mensch wird.
Da macht sich ein starker, großer, allmächtiger Gott
in einem Kind in der Krippe klein, schwach und ohnmächtig.
Da lässt sich ein Gott auf uns Menschen so sehr ein,
dass er selbst Mensch wird.
Da liebt uns einer so sehr,
dass er in unser Dunkel,
in unser Leid
in unsere Traurigkeit,
in unsere Begrenztheit hineinkommt.
Da macht sich ein Gott in einem Kind klein,
damit wir wenigstens in ihm etwas von der Größe dieses Gottes erahnen können,
es vielleicht begreifen können.
Da ist ein Gott so groß und stark,
dass er sich klein und schwach machen kann.
Da ist ein Gott so viel Liebe,
dass er sich ganz dem Menschen gibt.
Da ist sich ein Gott nicht zu fein dafür,
in einem Stall zur Welt zu kommen -
in dem Stall meines Lebens,
in dem es auch oft dreckig und unaufgeräumt ist -
und in dem auch manches zum Himmel stinken mag.
Gott kommt zur Welt. (Andrea Sachwarz: Eigentlich ist Weihnachten ganz anders - S. 36f)

Gebet:
Herr, unser Gott,
#in dieser hochheiligen Nacht
ist uns das wahre Licht aufgestrahlt.
Lass uns dieses Geheimnis im Glauben erfassen und bewahren,
bis wir im Himmel den unverhüllten Glanz deiner Herrlichkeit schauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn...
(Messbuch)

Halleluja: Gl 244 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 2,1-14)
In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.
oder in leichter Sprache.
Als Jesus geboren wurde, lebte ein Kaiser. Der Kaiser brauchte viel Geld. Darum sollten die Menschen viele Steuern bezahlen. Der Kaiser sagte: Alle Menschen sollen in einer Liste aufgeschrieben werden. In der Liste kann ich sehen: Wer hat die Steuern schon bezahlt? Maria und Josef wohnten in Nazaret. Maria und Josef mussten für die Liste bis nach Betlehem laufen. Das ist ein weiter Weg. Für Maria war der Weg sehr schwer. Weil Maria ein Kind bekam. Endlich waren Maria und Josef in Betlehem. Es war schon spät. Maria und Josef suchten einen Platz zum Schlafen. Aber alle Plätze waren besetzt. Maria und Josef gingen in einen Stall. Im Stall wurde Jesus geboren. Maria wickelte Jesus in Windeln. Maria hatte kein Kinderbettchen für Jesus. Darum legte Maria Jesus in eine Krippe. Eine Krippe ist ein Futtertrog für die Tiere. In der Nähe von dem Stall waren viele Schafe. Und Hirten. Die Hirten passten auf die Schafe auf. Gott schickte einen Engel zu den Hirten. Der Engel sollte den Hirten sagen: Jesus ist geboren. Der Engel ging zu den Hirten. Der Engel leuchtete und glänzte hell. Die Hirten bekamen Angst. Aber der Engel sagte zu den Hirten: Ihr braucht keine Angst zu haben. Ihr könnt euch freuen. Jesus ist geboren. Jesus ist euer Retter. Jesus hilft euch. Jesus will allen Menschen helfen. Ihr könnt hingehen und gucken. So sieht Jesus aus:
– Jesus ist ein kleines Baby.
– Jesus hat Windeln um.
– Jesus liegt in einem Futtertrog.
Es kamen noch viel mehr Engel. Alle Engel glänzten und leuchteten. Die Engel sangen herrliche Lieder. Die Engel sagten: Jetzt können alle sehen, wie gut Gott ist. Jetzt ist Friede auf der Erde. Jetzt ist bei allen Menschen, die auf Gott gewartet haben, Frieden.

Gloria: Gl 250, 1-3

Predigtgedanken:
Woraus besteht Ihr/Euer Christbaumschmuck? Kugeln, Strohsterne, Selbstgebasteltes von Kindern oder Enkeln, Lametta?
Bei mir kommen hauptsächlich silberner Glasschmuck und Olivenholzschnitzereien aus dem Hl. Land an den Baum: Stern, Glocke, Krippe. Vor drei Tagen hat mich aber ein Impuls in meinem diesjährigen Adventskalender darauf gebracht, dass mir ein wichtiges Symbol noch fehlt: Ein Schlüssel! Wie oft haben wir in den vergangenen Wochen der Adventszeit besungen, dass das Tor verschlossen war, bis der Heiland hervortrat. Wie oft haben wir den Himmel besungen, den Schloss und Riegel verschlossen halten und in dieser Nacht dürfen wir uns freuen über die Ankunft dessen, der wieder die Tür aufschließt zum schönen Paradeis, vor dem all die Zeit der Cherub stand. Hier wird der Bogen zurückgeschlagen ganz an den Anfang der ursprünglichen Heilsgeschichte Gottes mit uns Menschen, die durch den Menschen selbst in eine zwischenzeitliche Un – Heilsgeschichte verwandelt wurde. Dort die Vertreibung aus dem Paradies nach dem Ungehorsam des Menschen, hier die von Gott erneut geöffnete Tür, die uns wieder einen Zugang zu Gott gewährt. Der Verschlossenheit des Menschen gegenüber Gott setzt ER die Menschwerdung seines Sohnes entgegen. Die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ist nach der Auferstehung das zweite große Schlüsselerlebnis in der Heilsgeschichte Gottes mit uns Menschen. Und solche Schlüsselerlebnisse, Schlüsselerfahrungen brauchen wir auch in unserem Alltag immer wieder: Wie viele diplomatische Türen wurden in den vergangenen Monaten zugeschlagen von den Konfliktparteien im Ukrainekrieg? Wie viele Türen fallen tagtäglich bei Familienstreitigkeiten ins Schloss und lassen sich nicht mehr öffnen? Wie oft schlägt uns eine heimtückische Krankheit die Tür zu unserer Zukunft zu und wir wissen nicht, wie und wo es weitergehen soll? Wir fühlen uns wie eingemauert, um noch einmal Bezug zu nehmen auf unseren diesjährigen Bußgottesdienst im Advent, fühlen uns eingesperrt oder wie in einer Sackgasse. Solche Schlüsselerlebnisse, solche Schlüsselerfahrungen brauchen wir aber auch für unseren Glauben: Wir brauchen die Bereitschaft, entschlossen zu sein für die Sache Jesu. Wir sollen immer wieder von Neuem erkennen, wie aufschlussreich die Frohe Botschaft für unsere eigene Sinnfindung ist. Und in dem Maß, in dem wir uns öffnen für Gott und seine Botschaft an uns, sollen wir uns auch öffnen füreinander, sollen aufgeschlossen sein für die Sorgen, Fragen, Nöte der Menschen, mit denen wir zusammenleben, mit denen wir Leben teilen wollen. „Not sehen – Solidarität leben“ heißt das neue Projekt des Gemeindeteams St. Kilian, bei dem wir ganz bewusst, bedürftige Menschen in unserem Stadtteil in den Blick nehmen wollen, um ihnen unter die Arme zu greifen, sie zu unterstützen, ihnen wieder eine – wenn auch vielleicht nur kleine – Perspektive für ihr Leben und ihren Alltag zu geben. Der Schlüssel – Symbol für Gottes unverschlüsseltes Weihnachtsgeheimnis: der Zugang zu IHM ist offen und an seiner Seite sollen wir uns auch immer wieder öffnen füreinander.

Lied: Gl 241, 1+2: Nun freut euch, ihr Christen...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, Mensch gewordener Sohn Gottes, Schlüssel Davids: Du öffnest und niemand mehr schließt. Wir bitten Dich in dieser Heiligen Nacht:

➢ Für alle, die im vergangenen Jahr aus Enttäuschung und Ärger die Tür zur Kirche zugeschlagen haben und für alle, die hilflos vor der geschlossenen Tür ihrer Gott - Suche stehen.
➢ Für alle, die unter Krieg, Gewalt und Unterdrückung zu leiden haben und eine Tür zu Verständigung, Versöhnung und Frieden suchen.
➢ Für alle, denen eine schwere Krankheit am eigenen Leib oder im eigenen Umfeld die Perspektive für eine gute Zukunft geraubt hat und an eine Grenze gestoßen sind.
➢ Für alle, die diese Heilige Nacht und diese Weihnachtstage allein und einsam verbringen müssen - für die sich keine Tür öffnet oder die niemanden an ihrer Tür begrüßen dürfen.
➢ Für alle, die den Schlüssel zum Sinn ihres Lebens verloren haben und nicht weiter wissen.
➢ Für alle, die das Tor zum ewigen Leben bereits durchschritten haben.
Herr, unser Gott, mit der Geburt und Menschwerdung erschließt Du uns eine gute Zukunft. Du öffnest uns die Tür zu neuer Hoffnung und Zuversicht. Dafür danken wir Dir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn

Vater unser

Lied: Gl 237, 1-3: Vom Himmel hoch...

Gebet:
Wir danken dir, guter Gott.
Mache unsere Wege hell durch dein Licht.
Hilf uns, immer besser zu verstehen,
welch großes Geschenk du uns
mit der Menschwerdung deines Sohnes gemacht hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Segen
In der Heiligen Nacht möge Frieden Dein Gast sein und das Licht der Weihnachtskerzen weise dem Glück den Weg zu Deinem Haus. (Irischer Segensspruch)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 249, 1-3: Stille Nacht

Ausmalbild für Kinder

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