2018
Ihr Schwestern und Brüder, seid herzlich willkommen!
Ihr habt Euch von Neuem die Zeit genommen
dem Herrn zu danken und ihn zu preisen
mit Gebeten und mit frommen Weisen.
Das Leben ist kein Kinderspiel,
zu meistern gibt es täglich viel.
Das kostet Nerven und auch Kraft,
ein Wunder - was so mancher schafft.
Doch diese Kraft will stets sein erneuert
und immer wieder auch neu befeuert.
Dazu dient' diese Stunde heut'.
Dass Ihr sie nutzt, mich sehr erfreut.
Denn das Leben wartet mit Kanten und Tücken,
nicht alles gibt Anlass zu reinem Entzücken.
Trauer und Angst, Sorgen und Leid,
hält unser Alltag in Fülle bereit.
Man möcht' als verzweifle - es ist manchmal zum Flenne.
Gar manche wohl diese Gefühle kenne.
'Nen Vers hab' ich mir ausgedacht
und zum Motto heut' gemacht:
Trotz allem haben wir Grund zum hoffen -
Klinikum Erde - Heilung noch offen.
Seit einem Jahr ist er nun im Amt -
und hat gleich so richtig aufgetrumpt.
Das Twittern liegt ihm wohl im Blut.
Könnt er regieren doch auch nur so gut!
So wichtige Themen wie Umwelt und Frieden
werden vom White House lieber gemieden.
Stattdessen hört man tagaus und tagein,
dass es ihm gelingt, der Größte zu sein.
Und wenn er noch Zeit hat, dann greift er den Hörer
und führt Gespräche mit dem zweiten Verstörer,
der auf der and'ren Seite der Welt,
Entscheidungen trifft, dass man den Atem anhält.
Nach über siebzig Jahr' Frieden - o Mann, o Mann,
fangen die das Wettrüsten wieder an
und spekulieren hin und her
bei wem jetzt der größte rote Atomknopf gleich wär'.
Die Welt wird regiert - ich glaube, ich spinne,
von zwei, die zu blöd sind, 'en gescheite Friseur zu finne.
'Nen Vers hab' ich mir ausgedacht
und zum Motto heut' gemacht:
Trotz allem haben wir Grund zum hoffen -
Klinikum Erde - Heilung noch offen.
Die Bundestagswahl, o weh, o weh,
Einzug hielt auch die AfD.
Was kommt mit denen auf uns zu?
Vorbei ist es wohl mit der parlamentarischen Ruh'.
Provokationen, Sticheleien,
werden sich in die Debatten einreihen.
Wohin soll das führen? Wo wird das wohl enden?
Kann ich noch Weihnachtskarten versenden?
Nehm' ich von der Kripp' weg alle Mann,
die Araber, Flüchtlinge oder jüdisch war'n:
Maria, Josef und das Jesuskind,
dann leider alle verschwunden sind.
Auch die drei König' sind dann nicht mehr zu seh'n
und nur noch Ochs und Esel an der Krippe steh'n.
'Nen Vers hab' ich mir ausgedacht
und zum Motto heut' gemacht:
Trotz allem haben wir Grund zum hoffen -
Klinikum Erde - Heilung noch offen.
Der Bischofsstuhl in Würzburg ist seit Herbst nun vakant.
Bischof Friedhelm wurd' 75 - das war lang schon bekannt.
Jetzt muss ein Nachfolger her - und der, bitte, flott!
Uns're Kirche braucht Führung, das spür'n wir - weiß Gott!
Denn die Kirche hat keinen leichten Stand,
vieles ist außer Rand und Band.
Kirchen steh'n leer, die Gläubigen fehlen,
immer geringer die Zahlen an Seelen.
Auch die Berufungen brechen uns weg,
daran gibt’s nichts zu deuteln - es hat keinen Zweck.
Doch wie damit umgeh'n, wie darauf handeln?
Nur eines ist klar, es wird sich 'was wandeln:
Die einen - planen die Großpfarrei,
da ist an der Spitze je ein Pfarrer dabei,
und Hauptamtliche versuchen, um sich zu scharen,
die Gemeinden, die bisher Pfarreien waren.
Andere mahnen: das wird alles zu groß!
Wo bleibt denn da die Gemeinschaft bloß?
Wo derzeit zu wenige Priester sind,
man vielleicht andere Lösungen find't.
Die Orthodoxie steht als Beispiel parat,
kennt für die Weltpriester kein Zölibat,
und auch seit vierzig Jahren schon
„viri probati“ sind in der Diskussion.
Bei der Synode – vor gut vierzig Jahren –
die Bischöfe schon einmal weiter waren:
In Beruf und Familie Bewährte zu weihen
war damals der Vorschlag, zu schließen die Reihen.
Die ‚viri probati’ sind bis heut’ nicht zu finden,
irgendwer ließ sie in der Versenkung verschwinden.
Doch ich denke, es wäre jetzt endlich Zeit.
Und ich bin sicher, es wären genügend bereit.
Natürlich käm’ damit so manches ins Rollen,
zum Beispiel, wie viele den Zölibat dann noch wollen.
Und irgendwann sehe ich dann auch schon,
die erste Frau als Diakon.
'Nen Vers hab' ich mir ausgedacht
und zum Motto heut' gemacht:
Trotz allem haben wir Grund zum hoffen -
Klinikum Erde - Heilung noch offen.
Ihr gebt mir wohl Recht - es ist nicht zum Besten gestellt,
mit unserer Kirche und unserer Welt.
Doch will ich es trotzdem nicht verschweigen,
auch Hoffnungslichter aufzuzeigen:
Die Wahl zum Pfarrgemeinderat
genügend Kandidaten gefunden hat;
In der Kirchenverwaltung wird fleißig gedacht,
wie die Renovierungen werden gemacht.
Kinderbibeltag, Kinderkirche, Fago sodann -
sprechen die Kinder und Familien an.
Nachbarschaftshilfe und Klinikbesuch
schlagen im Caritativen zu Buch.
Jugend und Minis - große und kleine
bringen über's Jahr ganz viel auf die Beine.
Auch die Senioren werden bedacht
und monatlich Angebote gemacht.
In den Gemeinden, der Kirche, der Stadt
das Ehrenamt große Bedeutung hat.
Auch die Stimme des Papstes hat noch Gewicht,
mancher Politiker ist auf ein Treffen erpicht.
Und Franziskus nimmt kein Blatt vor den Mund,
tut seine Meinung jeglichem kund:
tritt ein für Frieden, Freiheit und Recht,
Diktatoren und Bonzen geht es schlecht.
Die Reich-Gottes-Botschaft holt er hervor
und hält ihnen den Spiegel vor.
'Nen Vers hab' ich mir ausgedacht
und zum Motto heut' gemacht:
Trotz allem haben wir Grund zum hoffen -
Klinikum Erde - Heilung noch offen.
Ihr seht, bei allem Grund zum Klagen,
es gibt auch Grund, Zukunft zu wagen.
Die Erde dreht sich - um und um
und läuft auch einmal etwas krumm,
werft Eure Sorgen auf den Herrn.
Er hilft Euch immer, gut und gern.
Nehmt mit den Vers, den ich erdacht,
und hat zum Motto heut' gemacht:
Trotz allem haben wir Grund zum hoffen -
Klinikum Erde - Heilung noch offen.
2017
Ihr Schwestern und Brüder, seid herzlich willkommen!
Ich grüße die Zweifler und genauso die Frommen.
Ich grüße die Jungen und die Alten,
die Enttäuschten und die, die ihren Humor behalten.
Ich grüße die Frauen und die Männer,
die Neueinsteiger und die Kenner.
Gott zu begegnen ist euer Bestreben,
in seinem Licht zu seh'n euer Leben.
Auf ihn zu hören, dessen Wort gibt uns Rat,
sich leiten zu lassen zur richtigen Tat.
Die Frohe Botschaft, die wir eben vernommen,
hab' ich mir wieder zu Herzen genommen:
Einen Vers hab' ich mir ausgedacht
und zum Thema dieser Predigt gemacht:
Sei ohne Sorgen - heute und morgen!
In seinen Händen bleibst du geborgen!
Ein Jahr der Barmherzigkeit war uns geschenkt.:
unser Blick bewusst an die Ränder gelenkt,
dorthin, wo sonst die überseh'n,
die ihre ganz eigenen Wege geh'n.
Gestrandet, verarmt, verzweifelt, verlassen,
so ziehen sie durch unsere Gassen.
Verlassen daheim, eingesperrt im Gefängnis,
wird ihnen die Einsamkeit oft zum Verhängnis.
Geschlossen sind wieder die Heiligen Pforten,
die eingeladen hatten allerorten,
die Offenheit Gottes zu erspüren,
die darauf aus, unser Herz anzurühren.
Uns zu ermahnen: „Seid nicht vermessen!
Die Armen bei Euch dürft Ihr nicht vergessen!
Die Pforten des Herzens steh'n weiter offen.
So ist es und steht es zumindest zu hoffen.
Dass wir weiter in den Armen Christus erkennen
und sie auch fortan Schwestern und Brüder nennen.
Auch und gerade für sie gilt Jesu Wort,
das wir gehört an diesem Ort:
Sei ohne Sorgen - heute und morgen!
In seinen Händen bleibst du geborgen!
Quo vadis, ecclesia? - eine berechtigte Frage -
nicht gut sieht sie aus die derzeit'ge Lage.
Die Frage nach Gott wird kaum noch gestellt,
von Interesse ist eher Karriere und Geld.
Klöster verschwinden, die Jahrhunderte lang
pflegten Gotteslob und Chorgesang.
Der Nachwuchs fehlt, vielleicht liegt es daran,
dass mancher mit Glauben nichts mehr anfangen kann.
In den Familien wird nur noch selten gepflegt,
was früher für Glauben den Grundstock gelegt.
Gemeinsam zu beten, in die Kirche zu geh'n,
für seinen Glauben einzusteh'n-
vor Jahrzehnten war das keine Frage.
Mittlerweile ist es durchaus auch Grund zur Klage.
In Scharen siehst du an Halloween
die Kinder durch die Straßen zieh'n
fordern „Süßes oder Saures“ und machen Radau,
für sie und die Eltern 'ne Riesenschau.
Doch fragt man nach Allerheiligen dann,
oft ratlose Gesichter man sehen kann.
Leid tut mir auch der Heilige Geist,
sein Tag - das Pfingstfest - in Unkenntnis meist
lässt viele heutzutag zurück.
Ferien und Urlaub scheinen das größere Glück.
So ist das Priesterseminar fast leer,
wo sollen die Studenten auch kommen her?
Dann brauch' ich aber auch nicht die Klagen,
dass an den Sonn- und Feiertagen
nicht vor der Haustür- was für'n Mist
die Messfeier angeboten ist.
Ein gewisser Trost ist trotzdem fürwahr
weltweit steht die Kirche gut da.
In Afrika, Asien der Nachwuchs steigt,
das haben die letzten Jahre gezeigt.
Dies Auf und Ab die Geschichte kennt
ecclesia semper reformanda - man das nennt.
Trotzdem sollen wir alle drauf schauen,
eifrig am Reich Gottes mit zu bauen.
Einsteh'n für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit,
hoffen auf eine neue Zeit,
wo Trauer, Leid, Armut und Elend schwinden,
wo Himmel und Erde sich neu verbinden.
So füllt sich das Evangelium mit Leben,
das Jesus uns an die Hand gegeben.
Sei ohne Sorgen - heute und morgen!
In seinen Händen bleibst du geborgen!
Jahrzehntelang Frieden - welch' ein Geschenk!
Weder Krieg noch Zerstörung - solange ich denk'!
Wenn auch nur hier - in unseren Breiten.
Doch sind wir bereit, unseren Blick zu weiten,
so stoßen wir - das ist Grund zur Empörung -
weltweit auf Krieg, Gewalt und Zerstörung.
Syrien, Ukraine und auch im Sudan,
wo soll man enden und wo fängt man an.
Bürgerkriege, Gewalt und Not
bringen vielen Menschen den Tod.
Ungleich verteilt sind die Schätze der Erde,
o dass es doch endlich gerechter werde.
Doch gibt es Tyrannen, Diktatoren, Despoten,
die sich nicht scheren um all diese Toten.
Ihnen gilt nur ihr Profit, ihre Macht -
egal, wer dafür umgebracht.
Wen kann es verwundern, wenn in Angst um das Leben
sich viele auf waghalsige Fluchten begeben.
Die Welt muss gemeinsam an Lösungen schmieden,
um wieder zu schaffen einen tragenden Frieden;
Gerechtigkeit und Freiheit für alle zu schaffen;
überflüssig zu machen die Kriege und Waffen.
Ein weiter Weg noch - doch bedenkt es mit:
Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Wir dürfen die Hände in den Schoß nicht legen,
schon allein nicht seines Wortes wegen:
Sei ohne Sorgen - heute und morgen!
In seinen Händen bleibst du geborgen!
Man allgemein kein Geheimnis verrät,
dass die Welt derzeit aus den Fugen gerät.
Ein Ungeist, der längst überwunden schien,
scheint wieder über die Erde zu zieh'n:
hat viele Namen und viele Facetten,
vor ihm gilt es die Welt retten:
Als Nationalismus kommt er daher,
als Populismus macht er das Leben schwer.
Schürt Isolationismus und Protektion,
schafft neue Gräben und Mauern - welch ein Hohn!
In Polen, Ungarn, Amerika
sind alte Ängste wieder da!
„America first“ - hat viel Zuspruch gefunden,
doch zugleich ist auch die Hoffnung geschwunden,
auf eine Welt in Solidarität,
die doch vor so großen Aufgaben steht.
Rattenfängern gilt's zu widersteh'n,
ihnen nicht erneut auf den Leim zu geh'n!
Zu oft schon setzten sie die Welt in Brand,
wir selber haben es in der Hand,
das menschliche Antlitz der Welt zu erhalten,
diese Erde gerecht und human zu gestalten.
Die Kraft dazu gibt uns Jesu Wort,
das wir schon oft gehört an diesem Ort:
Sei ohne Sorgen - heute und morgen!
In seinen Händen bleibst du geborgen!
Das eigene Leben - es ist nicht gefeit,
vor Schicksalsschlägen, Krankheit und Streit.
Du wähnst dich sicher, es läuft alles nach Plan.
Erfolg im Beruf - Glück in der Ehe: es kann
nicht besser laufen - man so bei sich denkt,
da wird der Weg in 'ne and're Richtung gelenkt.
Ein Telephonat, eine Diagnose sie reichen,
dass dein Leben steht unter ganz anderen Zeichen.
Von einem auf den and'ren Moment,
und keiner dessen Ausgang kennt.
Die einen verzweifeln und zieh'n sich zurück.
Andere kämpfen - und Stück für Stück -
bekommt wieder Farbe das eigene Leben,
eine neue Perspektive wird einem gegeben.
Wenn man dann noch auf Freunde bauen kann,
denen man sich kann vertrauen an,
erfährt man 'ne Ahnung von dem, was es meint,
wenn wieder leise Hoffnung keimt:
Sei ohne Sorgen - heute und morgen!
In seinen Händen bleibst du geborgen!
Mein Vortrag sich langsam zum Ende hin neigt,
ich hoff', es gelang, dass ich Euch gezeigt,
wie es sich lohnt zu hoffen, zu trauen,
und immer auf Gottes Hilfe zu bauen.
Alleine nur auf uns gestellt,
würden wir stranden in dieser Welt.
Wir brauchen den Glauben, den Halt und den Segen,
denn nur an dem ist alles gelegen.
Und fühlst du dich manchmal auch noch so klein,
2015
Liebe Schwestern und Brüder, ihr Jungen und Alten,
wir sind hier zusammen, um Einkehr zu halten;
stellen unser Leben unter SEIN Wort,
halten Mahl mit IHM an diesem Ort.
Freude und Hoffnung, Schuld und Versagen,
dürfen wir heut' wieder vor ihn tragen.
Ein Verslein hab' ich mir ausgedacht
und zum Motto für meine Rede gemacht.
Es ist das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Unser Papst Franziskus – er setzt viele Zeichen,
vermag viele Menschen mit seiner Art zu erreichen.
Er tritt ein für die Schwachen, kehrt sich hin zu den Armen,
warnt die Stolzen, mahnt an mehr Erbarmen.
15 Krankheiten hat er entdeckt,
mit der sich die Kurie angesteckt.
Doch wenn ich so lese, was er alles beschreibt,
ein Gedanke um mich treibt:
Die Krankheiten, die er da benennt
man auch aus dem eigenen Leben kennt.
Auch uns hält er einen Spiegel vor,
will neu uns öffnen Aug', Herz und Ohr:
Auch uns gilt das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Zuerst nennt er Überheblichkeit,
die zu keiner Selbstkritik bereit;
sich selbst für unentbehrlich halten
und über die anderen weg verwalten.
Narzistisch durch die Welt zu geh'n;
nur noch sich und nicht mehr den anderen seh'n.
Bescheidenheit und Demut seien hier gefragt,
wird uns von Papst Franziskus gesagt.
So klingt das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Die zweite Krankheit: übertriebener Fleiß,
wenn einer nicht mehr abzuschalten weiß.
Wie Marta nur noch hasten und rennen,
doch nicht mehr das Eigentliche und Wichtige kennen.
Auch Zeit zu finden für Ruhe und Rast,
wenn du die Pflichten vollendet hast.
Familie und Freunde einzuladen
und in den Ferien den Akku neu aufzuladen.
Bedenkt das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Ein starrer Hals und ein Herz aus Stein
soll die dritte Krankheit sein.
Die Empfindsamkeit, die Gesinnung Jesu verlier'n
und nur noch als Maschine zu funktionier'n,
das kann und soll im Glauben nicht sein.
Das schärft uns Franziskus von Neuem ein.
Drum auch das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Der Funktionalismus ist die nächste Gefahr,
die der Papst nimmt in der Kirche wahr.
Perfektionismus – da und dort.
Nur die Freiheit des Geistes ist dann schnell fort.
Nicht nur auf die eigene Meinung schauen,
sondern mehr dem Wirken des Geistes vertrauen.
Er sei Frische, Neuheit, Phantasie!
Vergessen wir das im Glauben nie!
Vertraut dem Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Des Papstes fünfte Position
ist schlechte Koordination.
Wo Teamgeist fehlt und Harmonie
klappt ein Zusammenspiel wohl nie.
Nur Lärm lässt ein Orchester hören
wenn Streit und Zank die Einheit stören.
Erinnern sollen wir uns wieder
an' s Bild vom Haupt und seiner Glieder.
So heißt das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Als sechste Krankheit Franziskus kennt,
was er „geistlichen Alzheimer“ nennt.
Zu vergessen seine erste Liebe
zu Gott, was fatal, denn sonst nur bliebe
Gewohnheit, Leidenschaft und Launen,
statt dessen sollt' man drüber staunen,
wo Gott in einem lebendig bleibt
und durch einen Geschichten des Heiles schreibt.
So meint's das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Danach als siebtes ist nicht weit
die Krankheit der Rivalität und Eitelkeit.
Wo nur noch Ehrgeiz und Prahlerei erscheint,
ist's nicht mehr so, wie es Jesus gemeint.
Nicht auf's eigene Wohl, sondern auf den andern zu achten,
dahin sollt' gehen unser Bemühen und Trachten.
Wer nur hat Irdisches im Sinn,
findet schwerlich zu Christus hin.
Halt dich an's Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Als achte Krankheit bezeichnet er sie:
die existenzielle Schizophrenie.
Mit Doppelleben geht das einher.
Man heuchelt und ist geistlich leer.
Diplome und Titel sollen es richten,
man selber aber will verzichten,
das Schwere selber vorzuleben,
was man den andern aufgegeben.
Drum merkt das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Als neunter Krankheit ist die Rede
von Tratsch, Gemunkel und Gerede.
Mit einem Schwätzchen fängt es an,
Unfrieden wird gestiftet dann,
und der Rufmord am Ende steht,
der zu Lasten des Anderen geht.
Feigheit nennt er das und mahnt,
zu einer Offenheit, die Wege bahnt,
nicht nur hintenrum zu reden,
sich nicht nur heimlich zu befehden,
sondern klare Worte finden,
um den Streit zu überwinden.
So meint's das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Was weiter unsren Papst nicht freut
ist elftens die Gleichgültigkeit.
Wenn einer nur an sich stets denkt,
den Blick nicht auf den andern lenkt,
Wo Eifersucht, Verschlagenheit,
auftauchen und sich machen breit,
Wo Schadenfreude auf sich schwingt,
wenn einem etwas nicht gelingt,
statt ihn zu trösten und zu stützen,
ein solcher Mensch, der kann nicht nützen.
Drum glaubt dem Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Als zwölftens setzt er auf die Schiene
die Krankheit Totengräbermiene.
Ein stets mürrisches Gesicht,
das gefällt Franziskus nicht.
Damit – so vermutet er-
geh'n Strenge, Härte, Arroganz einher.
Stattdessen schlägt er allen vor,
versucht's mit Freude und Humor.
Es auch wie Thomas More zu machen
mit der Gabe, auch über sich selbst zu lachen.
Bedenkt das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Danach ermahnt er mit klaren Worten
nicht zu viel Eigentum zu horten.
Vieles, was du erworben hast,
erweist sich irgendwann als Last.
Und als warnendes Beispiel Franziskus nennt.
„Keine Taschen hat das letzte Hemd!“
Vergesst nicht das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Als vierzehn will den Papst nicht beglücken,
die Bildung von Grüppchen, Zirkeln und Cliquen.
Christus selbst soll der Bezugspunkt sein
und das Mittun im Leib Christi allein.
Wo die Harmonie verloren geht,
das Reich Gottes vor dem Scheitern steht.
Dies meint das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Als letzte Krankheit hat er ausgemacht,
das Streben nach Profit, Zurschaustellung und Macht.
Da wird verleumdet und diffamiert,
grundlos ein anderer diskreditiert,
Man will im Rampenlicht 'mal steh'n,
will sich auf Titelseiten seh'n.
Der and're hat dann halt zu weichen.
Zur Not geht man auch über Leichen.
Drum denkt an das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“
Als Therapie Franziskus verweist
zu vertrauen auf den Heiligen Geist,
der umkehren lässt und lebendig macht,
der oftmals die Harmonie hat wieder gebracht;
bereit sein, auf eigene Fehler zu schauen,
und sich seiner Barmherzigkeit anzuvertrauen.
Es gilt und bleibt das Wort aus Jesu Mund:
„Geh – ich will es! Werde gesund!“