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Bekanntmachungen

Hier und auf den Unterseiten finden Sie Infos und Bekanntmachungen, insbesondere Termine, Feste und einmalige Ereignisse. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden!

Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Email an: pgamschoenbusch@gmx.de

Gib Frieden!

HAUSGOTTESDIENST ZUM 5. FASTENSONNTAG (A)

Eingangslied: Gl 481,1+2+5+6

Kreuzzeichen

Thematische Hinführung:
Die Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona - Epidemie machen es derzeit unmöglich, gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Dennoch wollen wir miteinander - Im Geist und in innerer Verbundeheit - diesen 5. Fastensonntag, den MISEREOR - Sonntag begehen.
„Gib Frieden!“ – unter dieses Leitwort hat MISEREOR seine diesjährige Fastenaktion gestellt und lenkt in diesem Gottesdienst unseren Blick auf die Arbeit
im Libanon und in Syrien.
Das Leitwort ist bewusst mehrdeutig: „Lasst uns in Ruhe mit euren Problemen!“ „Wir können nicht mehr!“ MISEREOR sieht dies und sagt: Wir können trotz allem zum Frieden beitragen. Nach acht Jahren Bürgerkrieg ist Syrien ein in jeder Hinsicht zerstörtes Land: Korruption, Gesetzlosigkeit, fehlende Infrastruktur und ein massiver Bevölkerungsverlust durch Flucht lassen eine Zukunftsperspektive für das Land und seine Menschen kaum sichtbar werden.
Circa 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge haben im Libanon Zuflucht gesucht. Auch hier haben sie keine Perspektive. Mit 4,5 Millionen Einwohnern und einem fragilen politischen System stellt die Sorge für die Flüchtlinge auch die libanesische Gesellschaft vor nahezu unlösbare Herausforderungen.
Wir alle aber glauben an einen Gott, der uns niemals aufgibt, der alles daran setzt, dass wir eine Zukunft haben und zum Leben auf-er-stehen – ihn begrüßen wir:

KYRIE
S1: Jesus Christus, Du rufst Tote zum Leben.
Herr, erbarme dich.
S2: Du bist Menschen zärtlich begegnet.
Christus, erbarme dich.
S3: Du machst Menschen zu deinen Botinnen und Boten.
Herr, erbarme dich.

Gebet

L Gott des Lebens,
immer wieder neu bemühst du dich um uns Menschen.Du hast Prophetinnen und Propheten gesandt, die Hoffnung in deinem Volk wachzuhalten.
Zuletzt hast du deinen Sohn gesandt.
Er hat Lazarus aus dem Tod geholt und damit uns Menschen gezeigt, dass du das Leben willst.
Öffne unsere Herzen,
öffne unsere Ohren.
Lass uns deine Botschaft neu hören als Verheißung des Lebens und des Friedens.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.

Lesung aus dem Buch des Propheten Ezechiel: Ez 37, 12b-14
So spricht GOTT, der Herr:
Siehe, ich öffne eure Gräber
und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf.
Ich bringe euch zum Ackerboden Israels.
Und ihr werdet erkennen,
dass ich der HERR bin,
wenn ich eure Gräber öffne
und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.
Ich gebe meinen Geist in euch,
dann werdet ihr lebendig
und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden.
Dann werdet ihr erkennen,
dass ich der HERR bin.
Ich habe gesprochen und ich führe es aus - Spruch des HERRN.

Wort des lebendigen Gottes - Dank sei Gott!

Antwortgesang: Gl 347, 1+2

Ruf vor dem Evangelium: Gl 560,1

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes: Joh 11, 1-45
Die Schwestern des Lazarus sandten Jesus die Nachricht:
Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank.
Als Jesus das hörte, sagte er:
Diese Krankheit führt nicht zum Tod,
sondern dient der Verherrlichung Gottes.
Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.
Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lazarus.
Als er hörte, dass Lazarus krank war,
blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.
Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.
Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen.
Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen,
Maria aber blieb im Haus sitzen.
Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen,
dann wäre mein Bruder nicht gestorben.
Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest,
wird Gott dir geben.
Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird
bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.
Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben,
auch wenn er stirbt,
und jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird auf ewig nicht sterben.
Glaubst du das?
Marta sagte zu ihm: Ja, Herr,
ich glaube, dass du der Christus bist,
der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Jesus war er im Innersten erregt und erschüttert.
Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet?
Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!
Da weinte Jesus.
Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!
Einige aber sagten:
Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat,
hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?
Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab.
Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.
Jesus sagte: Nehmt den Stein weg!
Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm:
Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.
Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt:
Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
Da nahmen sie den Stein weg.
Jesus aber erhob seine Augen und sprach:
Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
Ich wusste, dass du mich immer erhörst;
aber wegen der Menge, die um mich herumsteht,
habe ich es gesagt,
damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme:
Lazarus, komm heraus!
Da kam der Verstorbene heraus;
seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt
und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt.
Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!
Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren
und gesehen hatten, was Jesus getan hatte,
kamen zum Glauben an ihn.

Predigt
„Gebt doch endlich einmal Ruh'!“ Dieses Wort aus dem Mund unserer Mutter klingt immer noch und immer wieder in der Erinnerung in mir nach.
Häufig sind wir ihr wohl auf die Nerven gegangen, wenn wir beim Fußballspielen immer und immer wieder den Ball geräuschvoll an das Garagentor gedonnert haben oder es unter den Geschwistern wieder einmal zu einer der so vielen sinnlosen Streitigkeiten um Kleinigkeiten gekommen ist.
„Gib Frieden! Lass mir meine Ruhe! Behellige mich nicht mit deinen Sorgen und Problemen!“ - Das kennen wir alle.
„Gib Frieden!“ - Darin steckt aber auch der innige Wunsch, die herzliche Sehnsucht, dass alles von uns genommen werden möge, was uns in unserem Alltag Sorgen macht, uns ängstigt, uns den Blick in die Zukunft verstellt.
In diesen Tagen und Wochen ist es bei vielen die Sorgen um die Auswirkungen von „Corona“ - sei es, dass die eigene Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen ist, man im Krankenhaus oder zuhause mit den Symptomen ringt, man sich um Angehörige und Freunde sorgt oder sogar um einen Verstorbenen trauern muss, die eigene berufliche Existenz auf dem Spiel steht oder man die Einschränkungen der eigenen Lebensgestaltung spürt.
Alle diese Sorgen und Ängste sind berechtigt und nachvollziehbar.
Aber am heutigen 5. Fastensonntag sind wir auch eingeladen und aufgefordert, etwas mehr über den eigenen Tellerrand zu schauen. Ja, Corona ist derzeit weltweit ein Problem, aber beileibe nicht das einzige.
Über Corona hinaus toben in vielen Regionen nach wie vor Krieg, Terror, Gewalt; sind Menschen auf der Flucht, leiden unter Armut, Hunger, leben unter erbärmlichsten, menschenunwürdigen Verhältnissen. Der Krieg tobt weiterhin in Syrien, im Libanon haben Millionen Menschen Zuflucht gesucht.
An ihrer Situation hat sich in den letzten Tagen und Wochen nichts geändert - lediglich dass ihre Sorgen und Nöten stark in den Hintergrund gedrängt sind, weil in unseren Nachrichten nur noch über Corona berichtet wird. Aber die Not ist die gleiche geblieben.
„Herr, wärst du hier gewesen…!“ - Dieses Wort aus dem Mund Martas haben wir gerade eben im Evangelium gehört und gelesen. In einem Jesus - Film, den ich vor einigen Jahren gesehen habe, spricht Marta diese Worte gar nicht demütig und vertrauensvoll aus. Nein, sie schleudert sie ihm vorwurfsvoll und unter Tränen entgegen. Wo wie sie diese Worte ausspricht, erhalten sie die Bedeutung: „Wo warst Du als es um Leben und Tod ging? Warum hast Du so lange gewartet? Warum hast Du Dich erst nach zwei Tagen auf den Weg gemacht?“ Alles das schwingt mit in den Worten der Marta, die Jesus ja liebt - wie es heißt; ebenso wie Maria und Lazarus. Und in dem Film hält Jesus diesen Vorwurf aus. Er nimmt Marta in den Arm, lässt ihr Raum und Zeit für ihren Kummer, ihre Tränen, ihre Trauer. Und erst nach einigen Minuten setzt sich dann das Gespräch in der uns bekannten Weise fort:
Jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest…
„Wärst du hier gewesen…!“ - Dieser Hilferuf vieler unserer Schwestern und Brüder in den Kriegs - und Krisenmgebieten, den Armuts - und Elendsregionen dringt auch heute wieder an unser Ohr.
Wir können einen Beitrag leisten zu mehr Frieden in der Welt, zu einer gerechteren Welt.
„Gib Frieden!“ - Diese Bitte richtet sich, richten wir nicht nur an Gott. Sie richtet sich auch an uns. Jeder und jede kann seinen/ ihren Beitrag leisten, dass Ängste schwinden, Sorgen kleiner werden, Hoffnung wachsen kann.
„Hoffnung ist nicht nur ein Wort, Hoffnung, das sind Worte und Taten. Als Zeichen der Hoffnung ist Jesus lebendig, als Zeichen der Hoffnung für diese Welt.

Glaubenslied: Gl 456,1+4

Fürbitten

„Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Das sagt Jesus über sich und seinem Auftrag. Das gibt uns Mut, ihn um Auferstehung zum Leben zu bitten für die Menschen in Syrien, im Libanon, hier bei uns und weltweit:

  • Wir wollen beten für alle, die sich einsetzen für Frieden, Gerechtigkeit und ein gutes Leben aller Menschen und für die, die mit dem Leben anderer spielen oder es zerstören.
    Stille
    V/A: Herr, gib uns deinen Frieden
  • Wir wollen beten für alle, die immer wieder neu Wege zu anderen suchen und für die, die ein Interesse daran haben, Menschen zu entzweien.
    Stille
    V/A: Herr, gib uns deinen Frieden
  • Wir wollen beten für alle, die Räume schaffen, in denen sich Menschen in Offenheit und Vertrauen begegnen können und für die, die Orte von Angst und Terror zu verantworten haben.
    Stille
    V/A: Herr, gib uns deinen Frieden
  • Wir wollen beten für alle, die sich verbünden, Gemeinschaft stiften und
    erfahrbar werden lassen und für die, die nur sich selber und ihre Interessen
    sehen können.
    Stille
    V/A: Herr, gib uns deinen Frieden
  • Wir wollen beten für alle, die an ein Morgen glauben – für die Menschheit und die Schöpfung und für die, die in Resignation und Frust gefangen sind.
    Stille
    V/A: Herr, gib uns deinen Frieden
  • Wir wollen beten für alle, die am Corona-Virus erkrankt sind, für alle, die sie pflegen und sich um sie sorgen, für alle, die das alltägliche Leben aufrecht erhalten.
    Stille
    V/A: Herr, gib uns deinen Frieden
  • Wir wollen beten für alle unsere Verstorbenen, für die, an die wir uns heute besonders erinnern, aber auch für die vielen Namenlosen.
    Stille
    V/A: Herr, gib uns deinen Frieden

Gott des Friedens. Du ermutigst uns, weil du uns Hoffnung schenkst, die wir weitergeben können. Dafür danken wir dir und loben dich heute und in Ewigkeit.
Amen

Kollekte

S MISEREOR bittet Sie heute um ein wirkmächtiges Zeichen der Verbundenheit mit Menschen in Syrien, im Libanon und weltweit, die für
Frieden, Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung eintreten und damit Hoffnung und Zuversicht säen.
Mit Ihrer Spende tragen Sie zur Friedensarbeit von MISEREORPartnerorganisationen weltweit bei.
Wir bitten Sie um die Überweisung Ihres Beitrags auf das Konto:
MISEREOR
DE75 3706 0193 0000 1010 10 - Kennwort S07788

Vater Unser
Im ‚Vaterunser‘ sind wir verbunden mit allen Christinnen und Christen weltweit, mit allen Menschen, die dich Gott, als ihren Vater bekennen.
Sprechen wir mit den Worten Jesu: Vater unser...

Lied: Gl 862,1+2

Zur Betrachtung:
Wenn mein Herz nicht zur Ruhe kommt
Die Seele verletzt ist
Ich mir selbst fremd geworden bin
Dann gib Frieden, Gott!
Wenn Hoffnung nur noch ein Wort ist
Zukunft ein leeres Versprechen
Ich den Horizont nicht sehe
Dann gib Frieden, Gott!
Wenn Völker zum Spielball
mächtiger Interessen werden
Der Einzelne nicht zählt
Geschichte sich wiederholt
Dann gib Frieden, Gott!
Wenn Du weiterhin
die Welt in Deinen Händen hältst
Die Herzen der Menschen berührst
Zukunft und Leben willst:
Dann gib Frieden, Gott!
Gib der Welt
Gib uns
Gib mir
Was es braucht, dass Frieden werden kann.
Hilf zum Frieden, Gott
- heute!

Gebet
Gott des Friedens und der Hoffnung,
wir haben dein Wort gehört und unser eigenes Leben
und das Leben von Menschen in Syrien, im Libanon und weltweit
vor dich gebracht.
Mit der Zusage deiner Gegenwart gehen wir in unseren Alltag,
in unsere Welt.
Schenke uns die Kraft, Zeichen der Hoffnung und des Friedens zu setzen -
mit dir -
heute, morgen und an allen Tagen unseres Lebens.
Amen.

Segen
Der Friede Gottes sei mit uns
Sein Friede sei in uns
Er leite uns
Als Geschenk
Als Licht am Horizont
Als Versprechen.
Dass wir zu Botinnen und Boten des Friedens werden
dazu segne uns der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist.
Amen.

Schlusslied: Gl 828,1-3

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