„Gib Frieden!“ - so heißt das Motto der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion. Es ist ein Leitwort mit Doppelsinn. „Gib Frieden!“, das kann soviel heißen wie „Gib endlich Ruhe!“. Es kann aber auch bedeuten: Der Frieden ist nicht einfach da oder kommt von irgendwo her, sondern will gewirkt und gestaltet werden. Frieden, das wissen wir alle, ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Die MISEREOR-Aktion lenkt den Blick auf die Menschen im Nahen Osten, nach Syrien und in den Libanon. Viele tausende Menschen sind vor dem Krieg in Syrien in das Nachbarland geflohen, das selbst noch unter den Folgen eines langjährigen Bürgerkriegs leidet. Haben sie dort Frieden gefunden? Ja, teilweise, sie sind zuerst einmal sicher vor Bombardierungen und Plünderungen. Aber sie brauchen noch mehr: Unterkünfte und Verpflegung, Arbeit und Bildung, vor allem für die Kinder.

„Der Weg zum Frieden heißt Tun“, so hat es jemand treffend ausgedrückt. Im Libanon engagieren sich zahlreiche Menschen im Friedens-Einsatz für die Geflüchteten - auch über die Grenzen von Völkern und Religionen hinweg. Friedenstaten sind auch in unserem Land in diesen Tagen gefragt. Das Corona-Virus fordert uns heraus, auf besondere Weise zu „Friedenstätern“ zu werden. Offene Augen und Herzen, helfende Hände fördern den Frieden, falsche Ängstlichkeit und Sorge nur um das eigene Wohlergehen verhindern ihn. Unsere Zeit braucht kluges und solidarisches Handeln. „Wir halten Abstand und halten zusammen“ - dieser Satz beschreibt es wunderbar. In diesem Sinne wünsche ich allen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche.

Euer und Ihr Peter Michaeli, Pastoralreferent