Hausgottesdienst am
25. Sonntag im Jahreskreis C
21. September 2025
Lied:Gl 816, 1+2: Meine Zeit steht in deinen Händen…
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Jeder Sonntag und vor allem jede Mitfeier des Sonntagsgottesdienstes lädt uns ein, wieder einmal inne zu halten und uns bewusst zu werden, woraus und wofür wir im Letzten leben wollen. Die Texte der Heiligen Schrift wollen uns dazu immer wieder einen Anstoß und eine Orientierung geben. Bitten wir um die nötige Offenheit, um zu hören und zu verstehen, was Gott uns heute für unser Leben sagen will und stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 800: Lasst uns Gott, dem Herrn, lobsingen...
Gebet:
Liebender Gott,
wir danken dir, dass du uns das Leben geschenkt hast.
Wir danken dir für deine grenzenlose Liebe,
die wir immer wieder erfahren dürfen.
Von allen Seiten umgibst du uns
und hütest uns wie deinen Augenstern.
Lass uns alle Zeichen deiner Nähe und Liebe wahrnehmen
und darüber froh werden.
Wir danken dir für Jesus, deinen Sohn,
von dem wir lernen können,
dich und die Menschen zu lieben.
Lass uns in seiner Liebe leben und seinem Beispiel folgen,
heute und an allen Tagen unseres Lebens bis in Ewigkeit
(Heriburg Laarmann - Mit allen Sinnen das Leben feiern - S. 151)
Lesung aus dem Buch Amos - (Am 8, 4-7)
Hört dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt. Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen, das Maß kleiner und den Preis größer machen und die Gewichte fälschen. Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein paar Sandalen die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld. Beim Stolz Jakobs hat der Herr geschworen: Keine ihrer Taten werde ich jemals vergessen.
Lied: Gl 440, 1-4: Hilf, Herr, meines Lebens...
Halleluja: Gl 721 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 16, 10-13)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
oder: In leichter Sprache:
Jesus sagte zu den Menschen: Ihr sollt mit eurem Geld auch überlegen und schlau sein.Ihr sollt überlegen, ob ihr Geld an arme Leute spenden könnt. Dann werden die armen Leute eure Freunde. Gott freut sich, wenn ihr armen Leuten helft. Gott wird sich eines Tages dafür selber bei euch bedanken. Einige Leute haben viel Geld. Diese Leute können viel Geld spenden. Andere Leute haben wenig Geld. Diese Leute können wenig Geld spenden. Das Wichtigste beim Geld ist: Ihr sollt nicht für euch alleine Geld sparen und sammeln. Ihr sollt immer auch auf die anderen Leute achten. Ihr sollt die anderen Leute wie Freunde behandeln. Freunde verteilen das Geld gerecht. © katholisches bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
Immer wieder kochen die Diskussionen hoch, wie viele verkaufsoffene Sonntag im Jahr es in Städten und Gemeinden geben soll und kann oder ob sie überhaupt stattfinden sollen. Ebenso reißt die Diskussion um die Einhaltung der so genannten „Stillen Tage“ wie dem Karfreitag nicht ab. Im Letzten stehen immer finanzielle Interessen im Hintergrund. Der Rubel soll rollen, die Kasse klingeln. Wenn wir uns noch einmal an die Worte des Amos erinnern, hat sich in den letzten Jahrtausenden nichts in der Grundeinstellung des Menschen geändert: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen.
Wenn wir von dem sprechen, was wir besitzen, dann sollte uns auch bewusst sein, dass die Begriffe „Besitz“ und „Besessenheit“ von ihrer Wortbedeutung her etwas miteinander zu tun haben. Wo ich nur noch meinen Besitz sehe, seine Bewahrung oder sogar seine Vergrößerung, da laufe ich Gefahr, dass mich dieser Besitz so in Beschlag nimmt, dass ich davon quasi besessen bin. Der eine oder die andere erinnert sich vielleicht noch an den Werbespot aus dem Jahr 1995 eines bekannten Geldinstituts, in dem zwei Schulfreunde unter dem Motto: „Mein Auto, mein Haus, mein Boot...“ wetteifern , wer mehr im Leben vollbracht hat. Immer wieder laufen wir Gefahr uns nur über das zu definieren, was wir haben und was wir uns leisten können. Schon 1968 hat Erich Fromm mit seinem Buch „Haben oder Sein“ seinen Finger in diese Wunde gelegt.
Auch Papst Franziskus hat in seiner Enzyklika „Laudato si“ seine Sorge um das gemeinsame Haus „Erde“ zum Ausdruck gebracht, hat gewarnt vor einer weiteren
Ausbeutung der Erde auf Kosten der kommenden Generation, vor einem wachsenden Konsumstreben und einem sich ausweitenden Kapitalismus, der die politischen Entscheidungen bestimmt.
Bei allen diesen Themen sind auch wir selbst angefragt - in unserem Lebensstil, in unserem Konsumverhalten. Geht es auch mir nur um den günstigsten Einkaufspreis, ohne mir Gedanken zu machen, unter welchen Rahmenbedingungen das Produkt hergestellt wurde, das ich gerade in Händen halte? Mache ich mir Gedanken, ob evtl. Kinderarbeit bei der Herstellung meiner kostengünstigen Kleidung im Spiel ist? Oder ob Landarbeiter in Afrika oder Lateinamerika mit gefährlichen Pestiziden zurecht kommen müssen? Oder wie viel an Gewinn dem Bauern in Lateinamerika oder in Asien wirklich zukommt?
Wir sind noch weit entfernt von einer gerechten und versöhnten Welt, wie sie die Propheten, wie sie Jesus im Namen Gottes vor Augen hatten.
Wie beschämend sind die Fernsehbilder eines russischen Präsidenten, der an Weihnachten oder Ostern an den orthodoxen Festgottesdiensten teilnimmt und am nächsten Tage wieder Raketen und Drohnen auf Zivilisten abfeuern lässt.
Die Gier nach Macht, Einfluss, Reichtum frisst alle Liebe und Achtung gegenüber dem Anderen auf.
Wir müssen zurückfinden zu einer neuen Achtsamkeit: einer Achtsamkeit mit Blick auf unseren eigenen Lebensstil, mit Blick auf unser Zusammenleben mit anderen Menschen, mit Blick auf unser Verhältnis zu Gott.
Und es geht um die Einübung einer inneren Freiheit: einer Freiheit im Alltag, die das wertschätzt, was man hat und in der man sich in Bescheidenheit übt, indem man bewusst auf das verzichtet, was man nicht unbedingt braucht.
Für Familien mit Kindern:
Es kann einen stolz machen, wenn man Verantwortung übertragen bekommt. Es zeigt, dass jemand anderer mir etwas zutraut. Manchmal ist es aber auch schwer, Verantwortung übernehmen zu sollen. Denn manchmal hat m,an wenig zeit, keine Lust oder denkt einfach nicht daran, sich um das, was einem anvertraut ist, zu kümmern. Aber Verantwortung kann man lernen und üben; denn wer in kleinen Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in großen.
Lieber Gott, ich weiß, Verantwortung zu übernehmen, ist oft nicht leicht. Ich will mich trotzdem bemühen und mich diese Woche besonders um...(überlege dir einen bestimmten Menschen oder eine bestimmte Aufgabe) kümmern. Hilf mir dabei, immer wieder daran zu denken.
(Nach: dkv - Mein Sonntagsblatt)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du hast dich immer auf die Seite der Kleinen, der Benachteiligten, der Ausgegrenzten gestellt. Wir bitten dich:
➢ Auch in unserer Zeit leiden Menschen unter Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Gewalt. Schenke ihnen Kraft, dass sie an diesen Erfahrungen nicht zerbrechen.
➢ Auch in unserer Zeit setzen sich Menschen ganz persönlich oder in Gruppen und Institutionen für mehr Recht und Gerechtigkeit in unserer Welt ein. Verleihe ihnen einen langen Atem, dass sie sich nicht entmutigen lassen.
➢ Wir beten für alle, die in deiner Kirche versuchen, das Evangelium zu leben, mitzubauen am Reich Gottes, in dem Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit erfahrbar werden sollen.
➢ Wir beten für alle Verstorbenen, die uns in unserem Leben lieb und wichtig waren.
Herr, unser Gott! Alles, was wir haben, verdanken wir dir. Weite unseren Blick, damit wir die nicht übersehen, die am Rand des Lebens stehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, wir alle sind Söhne und Töchter des einen Vaters im Himmel. Voll Vertrauen beten wir mit deinen Worten - heute vor allem auch für die Armen und die, die in ihrem Leben an den Rand gedrängt sind: Vater unser…
Lied:Gl 832, 4+5: In das Leid der Welt hast du uns gestellt...
Gebet:
Naher Gott,
du wendest dich uns zu
und willst uns begleiten.
Lass uns deine Nähe auch im Alltag spüren.
Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn,
den du uns als Bruder in die Welt gesandt hast. Amen
(Regina Kraus - „---da berühren sich Himmel und Erde - S. 135)
Segen:
Der Herr segne und behüte dich,er schaue dich an mit seinen Augen voller Liebe,er schenke dir seine Zuwendung und stütze dich. (Arge Liturgie)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 833, 1-3: Möge die Straße uns zusammenführen…