Hausgottesdienst am
5. Sonntag im Jahreskreis C
9. Februar 2025
Lied:Gl 457, 1-3: Suchen und fragen...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
„Suchen und fragen, hoffen und sehn…“ Davon ist unser Leben immer wieder geprägt. Wir sind auf der Suche nach erfülltem, gelingendem Leben; fragen, wie das gehen kann; hoffen auf eine tragfähige Antwort und sehen dann vielleicht auch eine neue Perspektive für unser Leben.
Von vermeintlichem Scheitern, überraschenden Wendungen und der daraus resultierenden Bereitschaft, im Leben mit Vertrauen Neues zu wagen, hören wir heute im Evangelium. Zuvor wollen wir den Herrn in unserer Mitte begrüßen und ihm unser Lob singen:
Gl 810: Ehre dir, Gott, im höchsten Thron…
Gebet:
Gott,
Du suchst Menschen, die von Dir sprechen
und der Welt Deine gute Botschaft weitersagen.
Hilf uns,
Trägheit und Menschenfurcht zu überwinden
und Deine Zeugen zu werden
mit unserem ganzen Leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.(Messbuch 7/ S. 307)
Halleluja:Gl 721 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 5, 1-11)
Als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören.Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.
Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.
Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, sodass sie
fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.
oder in leichter Sprache:
Einmal war Jesus an einem See. Viele Leute waren bei Jesus. Alle Leute wollten nahe bei Jesus stehen. Alle Leute drängelten. Darum stieg Jesus in ein Boot. Das Boot gehörte Petrus. Petrus fuhr mit dem Boot etwas vom Ufer weg. So konnten alle Leute Jesus im Boot sehen. Und hören. Jesus erzählte von Gott.Als Jesus fertig war, sagte Jesus zu Petrus:
Fahr weiter weg auf den See. Dort sollst du Fische fangen. Petrus sagte: Wir haben die ganze Nacht gefischt. Aber wir haben keinen einzigen Fisch gefangen. Ich will es noch einmal versuchen. Aber nur, weil du das gesagt hast. Petrus fing an zu fischen.Petrus fing viele Fische. Petrus fing so viele Fische, dass das Netz beinahe kaputt ging. Andere Fischer mussten Petrus helfen. Petrus spürte, dass Gott die vielen Fische geschickt hat. Petrus spürte, dass Jesus selber von Gott kommt. Petrus spürte, dass Gott da ist. Petrus und die anderen Fischer waren erstaunt. Und erschrocken. Weil sie Gott spüren konnten. Petrus verbeugte sich bis zum Boden vor Jesus. Petrus sagte: Jesus, Du hast uns wunderbar geholfen. Du bist zu gut für mich. Weil Du von Gott kommst. Aber ich bin bloß ein Mensch. Jesus beruhigte Petrus. Jesus sagte: Fürchte dich nicht. Komm mit mir. Du sollst mir helfen. Du sollst den Menschen von Gott erzählen. Petrus und die anderen Fischer gingen sofort für immer mit Jesus mit.(Bibel in leichter Sprache)
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
Wir leben in einer Zeit und in einer Gesellschaft, in der Erfolg und Leistung eine große Rolle spielen. Jeden Tag erhalten wir in den Nachrichten einen Bericht, wie sich die deutsche Wirtschaft und mit ihr der Deutsche Aktienindex entwickelt hat. Besorgt wird angemahnt, dass Deutschland im Gegensatz zu vergleichbaren Wirtschaftsnationen im dritten Jahr in Folge keine Wirtschaftssteigerung aufweisen kann. Auch bei Großereignissen im Sport wird immer wieder darauf geschielt, auf welchem Rang sich die jeweilige Mannschaft im Medaillenspiegel findet. Ein vierter Platz mit wenigen Hundertstelsekunden Rückstand wird mit Enttäuschung zur Kenntnis genommen und von Blech - bzw. Holzmedaille gesprochen.
Aber auch in unserem ganz persönlichen Leben spüren wir oft diesen Druck. Auch in unserem Beruf sollen wir „liefern“. Die Qualität soll stimmen. Effektivität ist gefragt. Und wo es an Effektivität fehlt, wird schnell über Rationalisierung nachgedacht. Bei vielen stellt sich in der Folge ein so genannter burn-out ein. Betroffene sehen sich häufig in einem Zustand totaler Erschöpfung. Meist leiden sie unter Schlafstörungen, andauernder Müdigkeit und Energiemangel. Weiterhin werden oft Konzentrations- und
Gedächtnisprobleme, Entscheidungsunfähigkeit und verringerte Initiative und Phantasie beschrieben.
Diesen und ähnlichen Erfahrungen hat der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber schon vor vielen Jahren und bemerkenswertes und bedenkenswertes Wort entgegengesetzt: Erfolg ist keiner der Namen Gottes.Und die heutige Stelle im Lukas-Evangelium unterstreicht diesen Satz in beeindruckender Weise. Erfolg ist keiner der Namen Gottes. Alle langjährige Berufserfahrung haben Petrus, Jakobus und Johannes nichts genützt. Sie stehen an diesem Morgen mit leeren Booten, leeren Netzen, leeren Händen da. Und jeder erfahrene Fischer am See Gennesaret weiß, jeder weitere Versuch am helllichten Tag wäre vergebliche Liebesmüh'. Doch dann die unerwartete Wendung: „Wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.“ Ab hier geht es nicht mehr um langjährige Berufserfahrung, es geht um ein abgrundtiefes Vertrauen. Ein so tiefes Vertrauen wie auch die Netze in die Tiefe des Sees hinabgelassen werden, um gefüllt wieder an die Oberfläche zu kommen. Nicht nur die Netze haben sich gefüllt, mehr noch hat sich das Vertrauen in Jesus erfüllt. Im Englischen heißt: Erfolg - success. Im Lateinischen findet sich die Entsprechung dazu als successus. Das Lateinische kennt aber darüber hinaus auch noch die sucessio - die Nachfolge.
Den Zusammenhang zwischen diesen beiden Begriffen will uns das heutige Evangelium vor Augen stellen. Letztlich baut sich unser Erfolg im Leben nicht auf unsere Erfahrung und unsere ganz persönliche Leistungsfähigkeit auf. Im Gegenteil: Angesichts der Fülle des Fangs wird Petrus seine eigene Begrenztheit schmerzlich bewusst: Geh weg von mir. Ich bin ein sündiger Mensch! Nein, unser „Erfolg“ stellt sich ein, wenn wir auf den Anruf Jesu hören; wenn wir hören und verstehen, was er uns in einer ganz konkreten Situation unseres Lebens sagen will; wenn wir uns darauf einlassen und ihm nachfolgen.
Für Familien mit Kindern:
Kennst du das auch? Manchmal versucht man etwas immer und immer wieder, aber es will nicht klappen. Dann bekommt man von jemand einen kleinen Tipp oder man schläft eine Nacht darüber und schon klappt es fast wie von selbst. Jesus macht den Aposteln und damit auch uns Mut: „Gebt nicht gleich auf!“ und sagt nicht zu schnell: „Das klappt sowieso nicht!“ oder „Ich kann das nicht!“. Manchmal braucht man nur eine ganz kleine Hilfe und es klappt schließlich doch!
Guter Gott, manchmal zweifle ich an mir und sage: Das kann ich nicht. Hilf mir, nicht gleich auzugeben und auch einmal Hilfe anzunehmen, wo es nötig ist. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt 2012)
Lied:Gl 456, 1+4: Herr, bu bist mein Leben...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, Dein Wort an uns gibt unserem Leben Richtung und Ziel. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die anderen Mut machen zur Suche nach einem erfüllten Leben.
➢ Für die Menschen, die leiden unter den Erfahrungen von Krieg oder Bürgerkrieg in ihrem Land.
➢ Für alle, deren Leben derzeit bedroht ist von Naturkatastrophen.
➢ Für alle, die sich nutzlos und überflüssig fühlen.
➢ Für unsere Verstorbenen, die sich in ihrem Leben und Sterben auf dein Wort verlassen haben.
Herr, unser Gott, auch uns gibst du den Auftrag, Menschen für dich und deine Frohe Botschaft zu gewinnen. Erfülle uns mit deinem Geist, damit wir die richtigen Worte finden und auch mit unserem Handeln glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen für dich werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, du lädst uns ein, Neues zu wagen und auf dich zu vertrauen. Mit deinen Worten beten wir: Vater unser...
Lied:Gl 835, 2+3: Wer glaubt, ist nie allein...
Gebet:
Menschenfreundlicher Gott,
wir durften deine Nähe erfahren.
Du hast uns beschenkt durch Jesus Christus, deinen Sohn.
Lass uns durch ihn neue Menschen werden,
Menschen der Liebe, des Friedens und der Freude.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.(nach: Heriburg Laarmann - Bilder erzählen von Gott - S. 139)
Segen
Siehst du den Bogen, den der Himmel über die Erde spannt?
So spanne Gott seinen Segensbogen über dir.
Ahnst du den Wind, der sanft dein Gesicht umweht?
So umwehe dich Gott mit seinem Segen.
Fühlst du den Atem, der dich mit Leben und Wonne füllt?
So belebe dich Gott mit seinem Segen.(Christiane Bundschuh-Schramm - Segen wird es geben - Topos)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott,…