Hausgottesdienst an Fronleichnam
30. Mai 2024
Lied:Gl 474, 1+4+5: Wenn wir das Leben teilen...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Wir feiern Fronleichnam - die Einsetzung der Eucharistie. Dieses Fest hat eigentlich seinen Platz am Gründonnerstag. Doch da fallen schon die Schatten des Karfreitags, des Leidens und Sterbens Jesu auf unsere Feierfreude. So hat sich im 13. Jahrhundert noch einmal ein eigenes Fest zur Erinnerung an das Letzte Abendmahl Jesu entwickelt. Wir schauen auf Jesus, der sich selbst einmal als das „Brot des Lebens“ bezeichnet. Mit ihm und durch ihn empfangen wir alles, was wir für unsere Leben brauchen. Ihn wollen wir bei uns begrüßen. Ihm wollen wir unser Lob singen:
Loblied:Gl 389,2: Dass du mich einstimmen lässt… oder Gl 807: Anbetung, Dank und Ehre...
Gebet:
Herr Jesus Christus,
im wunderbaren Sakrament des Altares
hast du uns das Gedächtnis deines Leidens
und deiner Auferstehung hinterlassen.
Gib uns die Gnade,
die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes
so zu verehren,
dass uns die Frucht der Erlösung zuteil wird.
Der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Gott dem Vater lebst und herrschst
in alle Ewigkeit.
(Messbuch - Vom Tag)
oder:
Danke, Jesus,
dass du Brot und Wein für uns bist,
dass du unsere Nahrung bist,
wenn wir es satt haben,
dass du unsere Kraft bist,
wenn wir nicht mehr aufstehen können,
dass du unser Licht bist,
wenn wir nicht mehr durch blicken,
dass du unser Weg bist und unser Ziel,
unsere Hoffnung und unser Leben,
heute und an allen Tagen unseres Lebens
bis in Ewigkeit.(Heriburg Laarmann - Das Fest unseres Lebens feiern - S. 116)
Halleluja:Gl 174,1 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 9, 11b-17)
Jesus redete zu ihnen vom Reich Gottes und heilte alle, die seine Hilfe brauchten.
Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: Schick die Menschen weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er antwortete: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für all diese Leute Essen kaufen. Es waren etwa fünftausend Männer. Er erwiderte seinen Jüngern: Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig zusammensetzen. Die Jünger taten, was er ihnen sagte, und veranlassten, dass sich alle setzten. Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.
oder in leichter Sprache:
Einmal waren wieder viele Leute bei Jesus. Jesus erzählte den Leuten von Gott.Und machte die Kranken gesund. Dann wurde es Abend. Die Leute waren immer noch da. Die Freunde von Jesus sagten: Du musst die Leute weg schicken. Damit die Leute sich etwas zum Essen kaufen können. Und irgendwo schlafen können.Hier gibt es nur Gras. Jesus sagte zu den Freunden: Ihr sollt den Leuten selber etwas zum Essen geben. Die Freunde sagten: Das geht nicht. Hier sind über 5000 Leute. Aber wir haben nur 5 Brote und 2 Fische. Das ist viel zu wenig.
Jesus sagte: Die Leute sollen sich hinsetzen. Jesus nahm die 5 Brote und die 2 Fische. Jesus blickte zum Himmel. Jesus segnete die 5 Brote und die 2 Fische.Jesus teilte die Brote und die Fische in Stücke. Die Freunde von Jesus teilten die Brote und Fische an die Menschen aus. Alle Leute aßen. Alle Leute wurden satt.Es blieben sogar noch Reste übrig. 12 Körbe voll.
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
„Empfange, was du bist - Leib Christi. Werde, was du empfängst - Leib Christi“
Dieses Wort aus dem Mund des Hl. Augustinus begleitet seit Jahren die Kommunionspendung in unserer Pfarreiengemeinschaft.
Dieses Wort bringt die Spannung zum Ausdruck, die über unserem Christ - Sein liegt. Mit unserer Taufe wurden wir aufgenommen in die Gemeinschaft der Glaubenden, gehören seitdem zum Leib Christi, wie es Paulus im 1. Korintherbrief beschreibt: Wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.(1 Kor 12, 12f)
Die Taufe auf den Heiligen Geist stiftet die grundsätzliche Gemeinschaft unter den Glaubenden, schafft communio, die immer wieder zum Ausdruck kommt in der gemeinschaftlichen Feier der Eucharistie, der Gedächtnisfeier von Tod und Auferstehung Jesu, die immer wieder zum Ausdruck kommt im gemeinsamen Empfang der Kommunion.
Mittelpunkt einer jeden Eucharistiefeier ist die Wandlung. Wir glauben und bekennen, dass Brot und Wein in der Kraft des Heiligen Geistes gewandelt werden in Leib und Blut Christi. Doch diese Wandlung soll nicht nur auf die eucharistischen Gaben von Brot und Wein beschränkt bleiben. Diese Wandlung soll sich ausbreiten auf jeden und jede, die teilnehmen an dieser Gedächtnisfeier von Tod und Auferstehung Jesu. Wir selber, unser Denken, Reden und Handeln, unser ganzes Leben soll gewandelt werden durch die Mitfeier der Eucharistie, durch den Empfang des Leibes Christi.
Mutter Teresa von Kalkutta wurde einmal von einem Journalisten gefragt: Was muss sich in der Kirche ändern. Sie antwortete: Sie und ich.
Werde, was du empfängst - Leib Christi. Unser ganzes Leben, unser ganzes Christ - Sein steht unter diesem Anspruch der Veränderung, der Wandlung zum Guten hin.
Wir dürfen nicht stehen bleiben bei der Tatsache, dass wir mit unserer Taufe Christen und Christinnen geworden sind. Vielmehr sind wir mit Christus auf einen Weg gestellt worden, der uns Schritt für Schritt näher zum Vater im Himmel bringen will. Eine jede Fronleichnamsprozession ist sichtbares Zeichen dafür, dass wir nicht bei dem einmal erreichten stehen bleiben dürfen, sondern dass wir mit Christus unterwegs bleiben sollen.
Das Leitwort des Heiligen Jahres ruft uns das immer wieder in Erinnerung. Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung sollen wir sein und werden, sollen stets breit sein, jedem Rede und Antwort stehen, der nach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt.(1 Petr)
Und auch das Motto des Katholikentages 2026 im Bistum Würzburg: Hab Mut, steh auf! weist uns in die gleiche Richtung.
Die Feier der Eucharistie will uns immer wieder bewusst machen, was und wer wir sind: Glieder des Leibes Christi, Teil der Gemeinschaft der Glaubenden; ruft uns aber auch immer wieder in Erinnerung, dass wir noch nicht fertig sind, dass wir immer wieder arbeiten an unserer Veränderung zum Guten hin, dass wir uns immer wieder von Jesus und seiner Frohen Botschaft verwandeln lassen.
„Empfange, was du bist - Leib Christi. Werde, was du empfängst - Leib Christi“
Credo - Lied:Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du hast ganz für die Menschen gelebt. Höre auf unsere Bitten, die wir dir am heutigen Tag anvertrauen:
➢ Du bist das Brot des Lebens: Wir bitten dich für deine Kirche, dass durch ihren Dienst der Hunger nach Leben gestillt wird und mehr Menschen ihr tägliches Brot zum Leben bekommen.
➢ Du hast dein Leben hingegeben für die Menschen: Wir bitten um Frieden; vor allem in der Ukraine, im Nahen und Mittleren Osten; dass die Menschen sich besser verstehen als Anfang einer versöhnten und befriedeten Welt.
➢ Du hast uns das Leben in Fülle versprochen: Wir bitten für alle Notleidende, dass sie Hilfe erfahren durch Christen, die von ihrem Glauben bewegt sind.
➢ Wenn DU unter uns bist, kann deine Gemeinde bestehen: Wir bitten für uns, die wir hier versammelt sind, dass wir nach dieser Feier den Gottesdienst unseres Lebens in unserem Alltag fortsetzen.
➢ Wer dich isst, wird in Ewigkeit leben. Wir bitten für alle an die wir heute besonders denken. Lass sie für immer bei dir sein.
Herr, unser Gott, du schenkst uns hier eine Speise, die nur Du geben kannst - den Leib deines Sohnes. In ihm schenkst du uns Leben und Heil. Für ihn danken wir dir - heute und alle Tag und in Ewigkeit.
Vater unser
Herr Jesus Christus, mit deinen Worten bitten wir um alles, was wir zum Leben brauchen; Brot, Versöhnung, Gemeinschaft mit dir, mit dem Vater und miteinander: Vater unser…
Lied:Gl 851, 1+2: Kommt her, ihr Kreaturen all… oder Gl 470, 1-3: Wenn das Brot, das wir teilen...
Gebet:
Unser tägliches Brot, lieber Vater im Himmel,
gib uns, damit wir nicht hungern.
Du selbst hast uns geboten, so zu bitten.
Gib uns das Brot.
Gib uns den Frieden.
Gib Brot und Frieden allen Menschen.
Auch das Wort ist Brot.
Gib uns Phantasie, lieber Vater im Himmel,
damit uns ein Wort einfällt,
denn es ist Brot für andere.
Lass uns ein Wort einfallen,
wenn Streit ist, Angst oder Verdacht.
Lass uns tägliches Brot sein für die Menschen,
die nicht leben können ohne unser Wort
Gib tägliches Brot durch unseren Mund.
Du hast allen das Brot und das Wort gegeben
seit all den Jahren,
in denen wir Frieden genießen.
Mach uns nun zum Brot für die Hungernden in der Welt:
für die, die in der Ferne nach Brot hungern,
und die, die in der Nähe unser Wort brauchen.
Unser tägliches Brot,
Vater im Himmel,
gib uns durch unser aller Hände
und durch unser aller Wort (Jörg Zink - in: Ursula Klauke/ Norbert Brockmann - angedacht - S. 175)
Segen
Gesegnet sei unser Mund, der das Wort verkündet!
Gesegnet seien unsere Füße, die das Wort in die Welt tragen.
Gesegnet seien unsere Hände, die das Wort in die Tat umsetzen
und das Brot mit den Menschen teilen.
Gesegnet sind wir – durch den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Amen. (ARGE Liturgie)
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 853, 1+5+6: O heil'ger Leib des Herrn...oder Gl 380, 1+6+11: Großer Gott, wir loben dich…