Hausgottesdienst am
23. Sonntag im Jahreskreis C
7. September 2025
Lied:Gl 140, 1-3: Kommt herbei, singt dem Herrn…
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Die Nöte, die Kreuze unserer Zeit haben viele Gesichter: Naturkatastrophen, Kriege oder Epidemien bringen die Welt aus dem Gleichgewicht. Krankheit, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit und vieles mehr bringen Menschen an ihre Grenzen. Wir dürfen mit der Erfahrungen unserer Grenzen und unserer Begrenztheit immer wieder zu Gott kommen - in der Hoffnung und im Vertrauen, dass er uns die nötige Kraft schenkt, dass er uns helfen will, uns wieder aufzurichten, dass er uns den richtigen Weg aufzeigt.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 383, 2: Ich lobe meinen Gott...
Gebet:
Herr, unser Gott,
wir glauben dich jetzt wieder in unserer Mitte.
Wir hören auf dein Wort.
Gestern, heute und morgen bist du derselbe.
Du gehst mit uns durch dieses Leben.
Unsere Zukunft liegt in deiner Hand.
Lass uns deine Wege mit uns suchen, finden und gehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn
Lesung aus dem Buch der Weisheit
Welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen, oder wer begreift, was der Herr will? Unsicher sind die Berechnungen der Sterblichen und hinfällig unsere Gedanken; denn der vergängliche Leib beschwert die Seele und das irdische Zelt belastet den um vieles besorgten Geist. Wir erraten kaum, was auf der Erde vorgeht, und finden nur mit Mühe, was doch auf der Hand liegt; wer kann dann ergründen, was im Himmel ist? Wer hat je deinen Plan erkannt, wenn du ihm nicht Weisheit gegeben und deinen heiligen Geist aus der Höhe gesandt hast? So wurden die Pfade der Erdenbewohner gerade gemacht und die Menschen lernten, was dir gefällt; durch die Weisheit wurden sie gerettet.
Antwortgesang: Gl 814, 1+2: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott,...
Halleluja: Gl 175,3 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Mk 14, 25-33)
Viele Menschen begleiteten Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.
oder: In leichter Sprache:
Jesus ging durch das ganze Land und erzählte überall von Gott. Viele Leute gingen mit Jesus mit. Weil die Leute Jesus toll fanden. Die Leute dachten: Mit Jesus ist alles leicht.Und locker. Jesus sagte zu den Leuten: Ihr müsst gut überlegen, ob ihr die ganze Zeit mit mir gehen wollt. Eines Tages wird es nämlich schwer für euch. Das ist dann, wenn ich selber am Kreuz sterbe. Dann lachen euch die anderen Leute aus. Die anderen Leute sagen zu euch: Jesus hat euch angelogen. Jesus kommt nicht von Gott. Dann bekommt ihr Ärger:Mit euren Eltern. Oder mit eurer Frau. Oder mit eurem Mann. Oder mit euren Kindern.Oder mit euren Freunden. Ihr müsst euch genau überlegen: Wollt ihr wirklich bei mir bleiben? Auch wenn ich am Kreuz bin? Könnt ihr das alles aushalten? Ihr könnt das nur aushalten, wenn ihr das genau überlegt habt. Jesus erzählte ein Beispiel, dass Überlegen wichtig ist. Zum Beispiel, wenn ein Mann ein Hochhaus bauen will. Zuerst überlegt der Mann genau, wie viel das Hochhaus kostet. Dann zählt der Mann sein Geld. Damit er genug Geld zum Bauen hat. Dann baut der Mann das Hochhaus. Und alle Leute freuen sich, wenn das Hochhaus fertig ist. Oder der Mann überlegt gar nicht. Der Mann fängt einfach zu bauen an. Zum Schluss hat der Mann zu wenig Geld. Das große Hochhaus wird nicht fertig. Und die anderen Leute lachen den Mann aus. Jesus sagte: Genauso müsst ihr auch gut überlegen: Wollt ihr wirklich bei mir bleiben? Auch dann noch, wenn schlimme Sachen passieren? Seid ihr in eurem Herzen ganz sicher? © katholisches bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
In einer Stadt führte ein Seiltänzer in schwindelnder Höhe seine Kunststücke vor. Zum Schluss die Hauptattraktion: Er schiebt eine Schubkarre über das schwankende Seil. Als er sicher auf der anderen Seite angekommen ist, fragt er die Zuschauer, ob sie es ihm zutrauen, die Karre auch wieder zurückzuschieben. Die Menge klatscht begeistert Beifall. Dann fragt er einen einzelnen, der unten am Mast steht: „Sie, trauen sie es mir auch zu, dass ich die Karre wieder zurückschiebe?“ - „Aber sicher!“ ruft der zurück und klatscht. „Dann“, sagt der Akrobat, „dann kommen sie doch
herauf und steigen Sie ein, dann schiebe ich Sie hinüber!“ - Nein, so hatte er es nicht gemeint, er wolle doch Zuschauer bleiben. (Willi Hoffsümmer - Kurzgeschichten 1; 90 - S.60)
Diese kleine Geschichte kann uns den Spiegel vorhalten im Blick auf das heutige Evangelium, das wir gerade gehört haben. Handelnder sein oder oder lieber Zuschauer; aktiv werden oder passiv bleiben - vor diese Frage stellt auch Jesus die vielen Menschen,die ihn auf seinem Weg begleiten. Jesus will offensichtlich nicht nur „Mit - Läufer“, die sich in seiner Nähe hervor tun wollen: Ich war mit Jesus unterwegs. Ähnliches kennen wir ja aus anderen Situationen: Ich stand beim dem Konzert von dem oder der in der allerersten Reihe und er bzw. sie hat mir sogar die Hand gegeben. - Ich habe ein Autogramm von dem oder der. - Im Urlaub bin ich dem oder der auf der Straße begegnet und ich habe ihnen begrüßt.
Aber Jesus will nicht nur Mit - Läufer; er sucht Menschen, die ihm nachfolgen. Und seine Anforderungen an die, die es wirklich ernst meinen, sind verdammt hoch: Die eigene Familie und das eigene Leben gering achten und bereit sein das Kreuz des eigenen Lebens annehmen. Lukas drückt es im Griechischen noch drastischer aus, als in unserer deutschen Übersetzung: Wörtlich spricht er von „hassen“, nicht nur von „gering achten“.
Auf welcher Seite finde ich mich selber? Wo ordne und reihe ich mich ein? Bei den Mit - Läufern oder bei den Nachfolgern? In unserem Alltag geraten wir ja manchmal in Situationen, wo Haltung gefragt ist, wo wir eigentlich Stellung beziehen müssen. Wenn es in einer Diskussion um ein heikles, strittiges Thema geht, beziehe ich dann aus meinem Glauben heraus Stellung und sage meine Meinung oder schweige ich lieber, um nicht anzuecken, sondern weiterhin gut da zu stehen? Versuche ich, bei einem Streit zu schlichten und Schlimmeres zu verhüten oder halte ich mich lieber völlig heraus, weil ich mir denke: Was geht es mich an? Versuche ich, wenn ich an einen Unfallort komme, nach meinen Kräften und Fähigkeiten zu helfen oder zücke ich das Handy, filme eine spannende Sequenz und stelle sie ins Internet?
Was Jesus mit seinen markigen Worten an seine Wegbegleiter sagen will, ist - so scheint es mir: Es genügt nicht, wenn ihr euch auf mich beruft und euch Christen nennt. Nein, in eurem Denken, Reden und Handeln muss vielmehr immer wieder durchscheinen und erfahrbar werden, wofür ich, Jesus, mit meinem eigenen Leben gestanden bin.
Dies umzusetzen ist - weiß Gott - nicht leicht. Schon das kann zum Kreuz werden, das wir täglich mit uns tragen. Wie Jesus vor allem die Menschen im Blick haben und im Blick behalten, die auf Hilfe angewiesen sind; den Mut haben, auf solche Menschen zuzugehen und zu fragen: Was willst du, das ich dir tun soll. Unrecht beim Namen nennen, Frieden zu stiften versuchen, wo Streit ist. Immer und immer wieder wenn auch nur kleine Zeichen der Barmherzigkeit Gottes mit uns Menschen setzen. Mit unseren kleinen Kräften und unseren engen Grenzen versuchen, das aufblitzen zu lassen, was Menschen auf der ganzen Welt bis heute an der Person, der Gestalt und der Botschaft des Jesus von Nazareth fasziniert. Handelnde werden im Geist und nach dem Beispiel Jesu und nicht nur Mitläufer oder Zuschauer sein.
Für Familien mit Kindern:
Wenn jemand etwas baut, dann braucht er dazu vorher einen Plan., damit man später weiß, wie es aussehen soll. Ähnlich ist es mit unserem Leben. Im Buch der Weisheit steht, dass Gott für jeden Menschen und für die ganze Welt einen Plan hat. Allerdings sind wir
nicht in der Lage, diesen Plan zu erkennen. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gottes Plan gut und gerecht ist.
Gott vereitelt die Beschlüsse der Heiden, er macht die Pläne der Völker zunichte. der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen, die Pläne seines Herzens überdauern die Zeiten.(Ps 33,10-11)
(dkv - Mein Sonntagblatt - 2016)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 847, 1+3: O Seligkeit getauft zu sein...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, immer sind wir auf der Suche nach dem richtigen Weg durch unser Leben. Im Vertrauen auf Deine Wegbegleitung bitten wir dich:
➢ Für alle, die in der Verantwortung stehen, Deine Weisungen an uns in die Sprache unserer Zeit zu übersetzen.
➢ Für alle, die in diesen Tagen unter Krieg, Gewalt und Terror zu leiden haben.
➢ Für alle, die betroffen sind von den Naturkatastrophen und Unglücksfällen dieser Tage; in Afghanistan, Portugal oder sonstwo auf der Welt.
➢ Für alle, die derzeit schwer erkrankt sind und für alle, die ein schweres Kreuz zu tragen haben.
➢ Für alle verstorbenen Angehörigen und Freunde und alle, die über den Tod hinaus einen Platz in unserem Herzen haben.
Herr, unser Gott! Dich suchen wir; nach dir fragen wir; an dir und deinem Wort wollen wir unser Leben ausrichten. Erfülle uns mit deinem Geist und deiner Weisheit. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, du willst, dass unser Leben gelingt und wir zum Ziel unseres Lebens finden. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…
Lied:Gl 461, 1+3: „Mir nach“, spricht Christus, unser Held...
Gebet:
Guter Gott,
du warst in dieser Stunde in unserer Mitte mit deinem Wort und deinem Geist.
Bleibe mit uns auf dem Weg durch diese Zeit.
Lass uns mit dir die Wege weitergehen, die dir gefallen
und führe uns auf deinen Wegen zum Ziel unseres Leben,
das du selber bist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen
Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 457, 1-3: Suchen und fragen