Hausgottesdienst am
28. Sonntag im Jahreskreis - C
12. Oktober 2025
Lied:Gl 821, 1+3: Wir haben Gottes Spuren festgestellt…
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
„Auf die Spuren Gottes“ in unserem Leben zu stoßen und sie wie ein Fährtenleser richtig zu deuten - das ist die Aufgabe, vor der wir immer wieder stehen. Wir machen Erfahrungen in unserem Alltag, die wir zu deuten versuchen, die wir vielleicht manchmal sogar auf Gott hin hinterfragen. In mancher Begegnung können wir eine Ahnung erhalten, wo und wie Gott in unser Leben eingreifen und zum Guten verändern will. Lassen wir uns auch jetzt ein auf die Begegnung mit ihm und seinem Wort.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 714: Gott soll gepriesen werden...
Gebet:
Herr, unser Gott,
die Wandlung unseres Herzens hängt davon ab,
dass wir mit unserem Leben
dem Weg des Evangeliums folgen.
Stärke uns in der Treue zu Dir
und mache uns zu Menschen,
die an den Auferstandenen erinnern,
der mit Dir lebt und herrscht heute und in Ewigkeit. (Peter Köster: Gebete zur Feier der Eucharistie - S. 90)
Lesung aus dem 2. Buch der Könige (2 Kön 5, 14-17)
Naaman, der Syrer, ging zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter, wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes und er war rein. Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel. So nimm jetzt von deinem Knecht ein Dankgeschenk an! Elischa antwortete: So wahr der Herr lebt, in dessen Dienst ich stehe: Ich nehme nichts an. Auch als Naaman ihn dringend bat, es zu nehmen, lehnte er ab. Darauf sagte Naaman: Wenn es also nicht sein kann, dann gebe man deinem Knecht so viel Erde, wie zwei Maultiere tragen können; denn dein Knecht wird keinem andern Gott mehr Brand- und Schlachtopfer darbringen als Jahwe allein.
Antwortgesang:Gl 416, 1+2: Was Gott tut, das ist wohlgetan...
Halleluja: Gl 721 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 17, 11-19)
Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.
oder: In leichter Sprache:
Einmal kam Jesus zu einem Dorf. In dem Dorf kamen zehn Männer zu Jesus. Die Männer blieben weit weg von Jesus stehen. Denn die zehn Männer waren schwer krank. Die Männer hatten eine Hautkrankheit. Die Hautkrankheit von den zehn Männern heißt Aussatz. Der Aussatz ist sehr ansteckend. Darum müssen Aussatzkranke Menschen von gesunden Menschen weit weg bleiben. Damit sie niemanden anstecken können.
Die zehn Aussatzkranken Männer riefen: Jesus, bitte. Mach uns gesund. Jesus sagte zu den Aussatzkranken Männern: Geht zu den Priestern. Zeigt euch den Priestern. Damit die Priester sehen, dass ihr wieder gesund seid. Die Aussatzkranken Männer gingen los.Unterwegs wurden die Aussatzkranken Männer gesund. Einer von den Aussatzkranken Männern ging sofort zu Jesus zurück. Der Mann freute sich riesig. Weil er wieder gesund war. Der Mann fing laut an Gott zu loben. Und kniete sich vor Jesus auf den Boden. Der Mann dankte Jesus aus ganzem Herzen. Jesus freute sich über den Mann. Jesus sagte:
Ich freue mich, weil du zurückgekommen bist. Aber Jesus wunderte sich auch. Jesus fragte den Mann, der gesund geworden war: Wo sind denn die anderen neun Aussatzkranken Männer? Bist du ganz alleine gekommen? Es sind doch alle 10 Männer gesund geworden.Freuen die sich gar nicht? Wollen die anderen Männer Gott gar nicht loben? Weil Gott sie gesund gemacht hat? Jesus sagte zu dem dankbaren Mann: Jetzt ist alles gut. Geh nach Hause. Gott hat dir geholfen. Weil du an Gott geglaubt hast. © katholisches Bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
Bei einem Geburtstag hört man oft: „Ich wünsche dir Gesundheit. Denn Gesundheit ist ja schließlich das allerwichtigste.“ Seit einigen Jahren sehe ich das ein wenig anders und habe auch die Reihenfolge in meinem Glückwunsch dementsprechend abgeändert. An erster Stelle steht nach wie vor der Segen Gottes, doch dem lasse ich die Zufriedenheit folgen und erst dann schließt sich auch die Gesundheit an. Zum Umdenken hat mich unter anderem auch ein Text von Lothar Zenetti gebracht, der unter dem Titel: Begegnungen formuliert:
Ich traf einen jungen Mann, kerngesund, modisch gekleidet, Sportwagen, und fragte beiläufig, wie er sich fühle: Was 'ne Frage, sagte er, beschissen!
Ich fragte, ein wenig verlegen, eine schwerbehinderte ältere Frau in ihrem Rollstuhl, wie es ihr gehe: Gut, sagte sie, es geht mir gut.
Da sieht man wieder, dachte ich bei mir, immer hat man mit den falschen Menschen Mitleid.
Auch im heutigen Evangelium ist körperliche Gesundheit nicht das einzig und alles Entscheidende. Alle zehn werden von ihrem Aussatz geheilt, der sie an den Rand gedrängt, der sie aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen hat. Nach außen hin ist für sie wieder alles in Ordnung. Sie gelten „als geheilt entlassen“ und können wieder ganz normal einem geregelten Leben nachgehen.
Doch zu ihrem endgültigen Heil fehlt den neun noch etwas Wesentliches: Die richtige innere Einstellung; die Dankbarkeit; die Zufriedenheit; die Erkenntnis, dass ihre Heilung keine Selbstverständlichkeit, kein Automatismus ist, sondern dass sie ihre Heilung im Letzten einem anderen verdanken.
Der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski soll einmal gesagt haben: Der Mensch sei ein undankbarer Zweibeiner, weil er das Gute, das ihm widerfährt, als Selbstverständlichkeit hinnimmt. während er sich gleichzeitig über das Schlechte im Leben beklagt.
„Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet!“ - Diese Mahnung gibt Jesus dem dankbaren Samariter mit auf den Weg in eine neue Zukunft. Nicht allein auf die körperliche Heilung kommt es an, sondern auf die richtige innere Haltung: Sich an Gott festmachen, im eigenen Leben auf ihn bauen, ihm vertrauen, ihm zutrauen, dass er mir gerade auch in schwierigen Zeiten und großen Herausforderungen nahe sein will, dass er mich wieder aufrichten will, wo ich am Boden bin. Er tritt nicht nach, sondern will uns unter die Arme greifen und uns wieder auf unsere Füße stellen, damit es in unserem Leben wieder vorangehen kann.
Erwähnens - und bedenkenswert ist in unseren beiden Heilungsgeschichten auch die Tatsache, dass die Heilung gerade denen widerfährt, die gar nicht zum ausdrücklichen Volk Gottes Israel gehören. Die Heilung des Syrers Naaman und des namenlosen Samariters im Alten wie im Neuen Testament muss für einen gläubigen Juden als Affront gegolten haben. Nicht an einem Mitglied des auserwählten Volkes, sondern an vermeintlich „Ungläubigen“ erweist der Gott Israels seinen Heilswillen. So wird deutlich: dieser Heilswille Gottes macht sich nicht an äußeren Kriterien wie Herkunft oder Religionszugehörigkeit fest, sondern wird dort wirksam, wo sich ein Mensch auf das Heilsangebot Gottes einlässt und so Gott selbst in sein Leben einlässt.
Wie bei vielen biblischen Erzählungen stellen uns auch diese beiden Erzählungen vor die Frage: Wo finde ich selber mich wieder? In den neun selbstsicheren, die nicht groß nachdenken und ihre Heilung als selbstverständlich nehmen oder in einem Naaman bzw. einem dankbaren, namenlosen Samariter, die gespürt haben, wie wirkmächtig Gott in ihr Leben eingegriffen und es zum Guten gewendet hat?
Für Familien mit Kindern:
Jesus hat zehn Aussätzige geheilt, aber nur einer kommt zu Jesus zurück und bedankt sich. Jesus freut sich über den einen, auch wenn er sicher enttäuscht ist über die anderen neun . Danke sagen ist nicht nur eine Form der Höflichkeit, man teilt dem anderen seine Freude und sein Glück mit, und tut auch dem, der geholfen hat, etwas Gutes. Bei wem könntest du dich in der kommenden Woche bedanken?
Guter Gott, viele Menschen tun Gutes für mich: Meine Eltern, Großltern, Verwandten, Freunde, meine Lehrerinnen und Lehrer und Klassenkameradinnen - und kameraden. Danke, dass du mir so viele hilfsbereite Menschen gibst. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt 2016)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 847, 1+3: O Seligkeit, getauft zu sein…Mel.: Gl 334
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will,. Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst uns und unserer Welt Heil und Heilung schenken- Wir bitten dich:
➢ Erfülle mit deinem Geist die Verantwortlichen im Friedensprozess im Nahen und Mittleren Osten und lass auch die Menschen in der Ukraine bald wieder zu einem Leben in Versöhnung und Frieden finden.
➢ Für alle, die derzeit unter einer schweren Krankheit oder den Gebrechen des Alters leiden, dass sie nicht verzweifeln, sondern Kraft finden aus deiner Nähe.
➢ Für alle, die gedankenlos und undankbar durch ihr Leben gehen und ihr Wohlergehen als selbstverständlich ansehen. Lass sie von Neuem ahnen, was ihr Leben im Letzten trägt.
➢ Für unsere Schwestern und Brüder in unserer Partnergemeinde Sao Francisco im brasilianischen Juruti Para, mit denen wir vor einem Jahr unsere Partnerschaft geschlossen haben.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, von denen wir hoffen, dass sie aufgenommen sind in deine Barmherzigkeit, in das Land des Lichtes und des Friedens.
Herr, unser Gott, du kennst unsere Bitten, noch bevor wir sie aussprechen vor dir. Wir danken dir für deine Gegenwart in unserem Leben. Halte auch weiterhin deine Hände über uns. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, Du willst Glauben in uns wecken. Du willst unser Vertrauen in den Vater im Himmel stärken. Mit deinen Worten wollen wir beten:Vater unser…
Lied:Gl 453, 1-3: Bewahre uns, Gott,...
Gebet:
Herr, unser Gott,
dein Wort will unserem Leben immer wieder neu Orientierung und Ziel geben.
Hilf uns, auf dich zu vertrauen.
Lass uns erfahren, dass wir von dir alles erhalten, was wir zum Leben brauchen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Segen:
Ein dankbarer Mensch strahlt jenes Vertrauen ins Leben aus,
das die Bibel Glaube nennt.
Er bleibt auch dann dankbar,
wenn Tage des Mangels kommen.
Er weint nicht darüber,
dass die schönen Tage vergangen sind,
sondern er lächelt,
dass sie gewesen sind. (Aus: Laacher Messbuch 2007)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen… oder:
Gl 870, 1+3: Rosenkranzkönigin