Hausgottesdienst am
3. Sonntag der Osterzeit
04. Mai 2025
Lied:Gl 326, 1+2+4: wir wollen alle fröhlich sein...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Ein ereignisreiche Woche liegt vor uns. Am Mittwoch beginnt in Rom das Konklave, um den nächsten Bischof von Rom zu wählen und am Freitag wird der 80. Jahrestag des Endes des II. Weltkrieges in Europa begangen. Am 8. Mai 1945 hatte Nazi-Deutschland bedingungslos kapituliert. Mittlerweile wird aber die Welt wiederum von etlichen Kriegen und Konflikten überzogen. Die Sehnsucht nach Versöhnung und Frieden, die Sehnsucht nach Friedensstiftern ist groß. Beten wir darum, dass auch der neue Papst zu einem solchen Friedensstifter werden kann. Stimmen wir zunächst ein in das Lob Gottes:
Lied:Gl 171: Preis und Ehre, Gott, dem Herren...
Gebet:
Ewiger Gott,
du bist der Hirt ,
der seine Herde beschützt und durch die Zeiten führt.
Gib deiner Kirche einen Papst,
dessen Leben aus dem Glauben
und nach der Frohen Botschaft dir gefällt
und dessen Hirtensorge deinem Volk
den rechten Weg weist.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
der mit dir und dem hl. Geist lebt und wirkt,
heute und in Ewigkeit. Amen (Nach: Messbuch - S. 1047)
Ruf vor dem Evangelium:Gl 174, 1
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 21, 1-19)
Jesus offenbarte sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in
das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!
oder: In leichter Sprache
Jesus war auferstanden. Jesus lebte. Jesus zeigte den Freunden immer wieder, dass er lebt. Und dass er immer da ist. Einmal war es so: Einige Freunde waren zusammen. Petrus und Johannes waren auch dabei. Die Freunde wollten zusammen Fische fangen. Mit einem großen Fischnetz. Am besten geht das Fischefangen in der Nacht. Die Freunde fischten die ganze Nacht. Aber die Freunde fingen keinen einzigen Fisch. Die Freunde fuhren mit dem Boot an das Land zurück. Am Land stand ein Mann. Der Mann war Jesus. Die Freunde merkten nicht, dass der Mann Jesus ist. Jesus fragte die Freunde: Habt ihr Fische gefangen?
Habt ihr etwas zu essen? Die Freunde sagten: Nein, wir haben keinen einzigen Fisch gefangen. Jesus sagte: Fahrt noch einmal los. Werft das Netz auf der rechten Seite vom Boot aus. Dann fangt ihr viele Fische. Die Freunde fuhren mit dem Boot los.Die Freunde warfen das Netz auf der rechten Seite aus. Die Freunde fingen viele Fische. Das Fischnetz ging fast kaputt. Weil das Netz so voll war. Johannes sagte zu Petrus: Der Mann da vorn am Strand ist Jesus. Als Petrus das hörte, freute er sich.Petrus sprang sofort ins Wasser. Petrus wollte schnell bei Jesus sein. Die anderen Freunde kamen mit dem Boot und den Fischen hinterher. Das dauerte etwas. Als alle am Strand waren, brannte ein Grillfeuer. Auf dem Grillfeuer waren Fisch und Brot. Jesus sagte zu den Freunden: Bringt einige von euren gefangenen Fischen.
Petrus zog das Netz mit den Fischen ans Land. Es waren sehr viele große Fische.Jesus sagte zu den Freunden: Kommt her und esst. Jesus gab den Freunden das Brot und den Fisch zum Essen. Nachher waren alle mit dem Essen fertig. Da hatte Jesus mit Petrus ein wichtiges Gespräch. Jesus fragte Petrus: Petrus, hast du mich mehr lieb als die anderen Menschen? Petrus sagte: Jesus, du weißt doch, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu Petrus: Erzähle den Menschen von Gott. Und passe gut auf sie auf. Jesus fragte Petrus zum 2. Mal: Petrus, hast du mich lieb? Petrus sagte wieder: Jesus, du weißt doch, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte wieder: Erzähle den Menschen von Gott. Und passe gut auf sie auf. Jesus fragte Petrus zum 3. Mal: Petrus, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig. Weil Jesus zum 3. Mal fragte: Hast du mich lieb? Petrus sagte zu Jesus: Jesus, du weißt alles. Du weißt auch, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu Petrus: Erzähle den Menschen von Gott. Und passe gut auf sie auf. Dann fing Jesus an, ernst und feierlich zu sprechen. Jesus sagte zu Petrus: Petrus, ich sage dir etwas Wichtiges. Jetzt bist du jung. Du hast viel Kraft.Du kannst alles tun, was du willst. Du willst alles für Gott tun. Eines Tages bist du alt. Auch wenn du alt bist, möchtest du noch viel tun. Aber dann kannst du nicht mehr tun, was du tun möchtest. Andere werden über dich bestimmen. Jetzt aber:Folge mir nach. Bleibe immer bei mir. Und bleibe in meiner Liebe.
© katholisches bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken
Vielleicht ist er bis zum nächsten Sonntag schon aufgestiegen - der weiße Rauch über der Sixtinischen Kapelle und wir wissen, wer der 266. Papst der Katholischen Kirche und direkter Nachfolger von Papst Franziskus auf dem Stuhl Petri als Bischof von Rom sein wird. Und dann werden wir beim Inthronisations - gottesdienst mit großer Wahrscheinlichkeit auch wieder dieses eben gehörte Evangelium hören - mit der dreimaligen Frage an Petrus, ob er den Herren liebt
und die Petrus schmerzlich an seine dreimalige Verleugnung Jesu in der Nacht des Gründonnerstags erinnert.
Wer es sei wird, der nach dem Konklave von der Benediktionsloggia den Segen „Urbi et orbi“ spendet und das Amt des Oberhaupts der Katholischen Kirche übernimmt, steht noch in den Sternen. Doch wir hoffen, dass sich die Kardinäle vom Wehen des Heiligen Geistes führen lassen und ihrem Gewissen folgend den wählen, den sie als den geeignetsten für diese große Aufgabe halten.
Wie sollte er also sein - der nächste Papst? Ich denke, er sollte den Menschen auf Augenhöhe begegnen und Worte finden, die den Menschen zu Herzen geht. Er sollte in dieser derzeit so zerrissenen und gespaltenen Welt wahrhaft ein Pontifex, ein „Brückenbauer“ sein, einer, der vermittelt und nicht unnötig polarisiert, einer, der versöhnt und nicht bewusst spaltet, der aber auch wie die Brückenpfeiler fest gegründet ist, der fest steht auf dem Boden des Glaubens und der Frohen Botschaft. Es sollte einer sein, der wie Jesus die Menschen am Rand nicht aus dem Blick verliert, sondern im - Gegenteil - sie in die Mitte stellt.
Es sollte einer sein, der nicht den Mut verliert, wenn Stürme aufziehen und Wellen ins Schiff der Kirche schlagen. Er sollte Christus im Blick haben, der ihm die Hand entgegen streckt und immer auf sein Wort vertrauen: „Fürchte dich nicht!“.
Er sollte die Sorgen und Nöte der Welt im Blick haben, die Bewahrung der Schöpfung, die Gerechtigkeit, den Frieden. Er sollte offen sein für die Fortführung des Ökumenischen und des interreligiösen Dialogs.
Es sollte einer sein, der sich immer wieder an das Wort des II. Vatikanischen Konzils erinnert: ecclesia semper reformanda - die Kirche ist immer erneuerungsbedürftig, wie es gerade die Konstitution über die Kirche Lumen gentium an mehreren Stellen betont (z.B. LG 4 - 7 - 8). Der Weg der Synodalität, den Papst Franziskus vorgezeichnet hat, er sollte weiter begangen werden.
Warten wir es ab, für wen sich der Heilige Geist entscheiden wird.
Der 8. und der 9. Mai erinnert uns in dieser Woche auch an unsere Verantwortung, uns für eine versöhnte, friedliche, gerechte Welt einzusetzen. In einer Zeit, in der Nationalismus, Intoleranz, Antisemitismus wieder zunehmen und auch wieder offen zur Schau gestellt werden, braucht es auch unseren Mut und unser Einstehen für die Werte, die - basierend auf den schrecklichen Erfahrungen der Nazi - Diktatur und des verheerenden II. Weltkrieges Einzug gehalten haben in unser Grundgesetz und die Charta der Menschenrechte der Vereinten Nationen.
Schon der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker betonte in seiner berühmte gewordenen Rede am 8. Mai 1985: Wer (...) vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.
In meinen Augen ist es zynisch, dass Russlands Präsident eine dreitägige Waffenruhe für den Ukraine-Krieg ankündigt, um das Kriegsende 1945 mit einer großen Siegesparade in Moskau feiern zu können. Welch ein Segen wäre es, würde
dieses Datum des 8. und 9. Mai vielmehr mit echten Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine verknüpft werden.
Glaubensbekenntnis:Gl 790,1-4: Ich glaube an den Vater...
Lied:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Fürbitten:
Herr Jesus Christus, dein Geist des Friedens und der Versöhnung durchdringe unser Leben und das Leben aller Menschen. Wir bitten dich:
➢ Wir beten vor allem für die Menschen in der Ukraine, aber auch an vielen anderen Orten dieser Welt, deren Leben bedroht ist durch Gewalt, Terror und Krieg.
➢ Wir beten um Versöhnung und Frieden zwischen Palästina und Israel und um eine gute Verständigung unter Juden, Christen und Muslimen.
➢ Wir beten um das Wirken des Heiligen Geistes während des Konklaves und um eine guten Wahl des nächsten Bischofs von Rom.
➢ Wir beten für alle Kinder und Jugendlichen, die in diesen Tagen und Wochen die Erstkommunion oder ihre Firmung gefeiert haben oder noch feiern werden.
➢ Wir beten für alle Verstorbenen, an die wir uns jetzt besonders erinnern. Führe sie zur Erfahrung der Auferstehung.
Herr, unser Gott! Auf dein Wort hin machen wir uns wieder neu auf den Weg, wagen wir neu den Aufbruch. Bleibe mit uns auf dem Weg. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Vater unser
Herr Jesus Christus, im Vertrauen auf das Wort Gottes, das du uns offembarst und nahe bringst, öffnen wir unsere Herzen. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…
Lied:Gl 474, 1+3+4: Wenn wir das Leben teilen...
Gebet:
Herr, unser Gott,
du hast uns bestärkt mit deinem Wort.
Schenke uns einen Hierten,
der deinem Volk
die Wahrheit des Evangeliums verkündet,
es zu einem Leben aus dem Glauben anleitet
und der Gerechtigkeit und dem Frieden in der Welt dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
der gekommen ist, um uns Leben zu bringen,
Leben in Fülle. Amen (Nach: Messbuch - S. 1048)
Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 875, 1+2: Kommt, Christen, kommt zu loben…