Hausgottesdienst am
33. Sonntag im Jahreskreis - C
16. November 2025
Lied:Gl 431, 1-3: Sonne der Gerechtigkeit…oder:
Gl 814, 1-4: Da wohnt ein Sehnen tief in uns...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Kirchlich feiern wir heute den vorletzten Sonntag in diesem zu Ende gehenden Kirchenjahr. Gesellschaftlich begehen wir heute auch den Volkstrauertag und erinnern uns der Opfer der beiden Weltkriege; aber auch alle derer, die Opfer von Verblendung und sinnloser Gewalt geworden sind. Auch unsere Zeit kennt die Erfahrung von Leid, Hunger, Armut und Elend, Gewalt und Krieg, von zu frühem Sterben. Alles das vertrauen wir dem Herrn jetzt an, der wieder in unserer Mitte sein will.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 171: Preis und Ehre…oder:
Gl 806, 1+2+4+6: Preiset den Herrn, denn er ist gut...
Gebet:
Gütiger Gott,
du schenkst uns jeden Tag neues Leben.
Du bist Herr aller Zeiten.
Du gibst uns Zeit, Gutes zu tun.
Wir wollen diese Stunde nutzen,
um dir für alles zu danken.
Wir loben und preisen dich durch Jesus Christus, unseren Herrn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in Ewigkeit.
Amen (Anton Dinzinger/ Heidi Ehlen - Gottes bunter Regenbogen - S. 168)
Halleluja: Gl 174,7 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 21, 5-19)
Als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach! Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte
geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.
Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.
oder: In leichter Sprache:
Einmal standen einige Leute vor dem Tempel. Der Tempel ist ein besonders kostbares Haus zum Beten. Darum ist der Tempel aus dicken Steinen gebaut. Die Steine haben viele Verzierungen. Zum Beispiel Verzierungen aus Gold und Edelsteinen. Der Tempel sieht feierlich aus. Viele Leute staunten über die dicken Steine. Und die schönen Verzierungen.Und das Gold und die Edelsteine.
Jesus sagte zu den Leuten: Einmal kommt die Zeit. Dann fallen alle Steine auseinander.Das Gold und die Edelsteine sind nur noch Schrott. Die Leute fragten Jesus: Wann passiert das denn? Jesus sagte zu den Menschen: Das passiert erst später. Die Zeit, wann das passiert, ist nicht so wichtig. Es ist wichtiger, dass ihr euch auf Gott verlasst. Sich auf Gott verlassen ist schwer. Weil Krieg in der Welt ist. Und Terroranschläge. Und Erdbeben. Und Hungersnot. Und viele andere schreckliche Dinge. Viele Leute sagen dann: Es gibt keinen Gott. Ihr braucht nicht an Gott glauben. Einige Politiker werfen die Leute, die an Gott glauben, ins Gefängnis. Jesus tröstete die Menschen.Jesus sagte: Ich bin auch im Gefängnis bei euch. Ich mache euer Herz stark. Dann kann euch niemand etwas antun. Verlasst euch auf mich. Dann könnt ihr immer bei Gott leben.
© katholisches bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
„Wir sind völlig anderer Meinung als diese Unglückspropheten, die immer das Unheil voraussagen, als ob die Welt vor dem Untergang stünde.“ Diese Worte sprach der Hl. Papst Johannes XXIII. bei der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils im Oktober 1962. Sie waren gerichtet an die Kritiker seiner Konzilspläne, die mit diesem Konzil den Untergang der katholischen Kirche einhergehen sahen.
Im heutigen Evangelium wird Jesus selbst als Unheilsprophet dargestellt. Kriege und Unruhen sieht er kommen. Volk wird sich gegen Volk erheben. Kein Stein wird auf dem anderen bleiben. Als diese Worte niedergeschrieben werden, ist dies alles schon zur Realität geworden, war doch der Tempel von Jerusalem 70 nach Chr. zusammen mit der ganzen Stadt Jerusalem zerstört worden. Und wenn wir auf unsere Zeit schauen, erkennen wir schmerzlich: 80 Jahre nach dem Ende des verheerenden II. Weltkriegs, der Millionen
Opfer gekostet und unzählige Städt und Kulturgüter in Schutt und Asche gelegt hat, ist die Ordnung, auf der Friede in Europa und in weiten Teilen der Welt gebaut wurde, überaus marode und brüchig geworden. Die Menschheit scheint letztendlich nichts aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
„Stärke, was dich trägt!“ - ist das Motto der diesjährigen Diaspora - Aktion. Dieses Motto schlägt einen Bogen zum Leitwort des derzeit stattfindenden Heiligen Jahres: „Pilger der Hoffnung“. Und dieses Hl. Jahr fällt auch in das Jahr, in dem wir uns an das Ende des bereits erwähnten II. Vatikanischen Konzils vor 60 Jahren 1965 erinnern. Mit diesem Konzil wollte die Kirche als „pilgerndes Gottesvolk“ einen neuen Aufbruch wagen und die „Zeichen der Zeit“ auf dem Hintergrund der Frohen Botschaft neu zu deuten.
Pilger brauchen leichtes Gepäck. Sie brechen auf, weil sie eine Sehnsucht spüren. Der Theologe Karl Rahner war der Ansicht, die eigentliche Provokation der Christenmenschen
sei die Hoffnung auf eine gute Zukunft.
Papst Franziskus schreibt am Ende seiner Autobiographie mit dem Titel „Hoffe“: Für uns Christen hat die Zukunft einen Namen und dieser Name ist Hoffnung. Zu hoffen heißt nicht, in einen naiven Optimismus zu verfallen, der vor dem dramatischen Leider der Welt die Augen verschließt . Die Hoffnung ist die Tugend des Herzens, das sich nicht im Dunkeln verschließt, nicht bei der Vergangenheit stehen bleibt, nicht in der Gegenwart verkümmert, sondern in eine neue Zukunft blickt.
Die bereits letzten Sonntag zitierte Heike Helmchen-Menke schreibt in der aktuellen Ausgabe von „Christ in der Gegenwart“: Kein Schreckesszenario entbindet von der Verantwortung, sich für ein gutes und gerechtes Leben auf der Erde einzusetzen. Im Gegenteil! Der Mut dazu kann aus Jesu Zusagen kommen. Am Ende wird alles gut sein...Lasst euch nicht irremachen von denen, die Angst schüren.
Also „Keine Panikstimmung“, wie es auch eine Begebenheit aus dem 19. Jahrhundert während der Sitzung eines Bundesparlaments in den Vereinigten Staaten beschreibt. Während der besagten Sitzung stellte sich eine Sonnenfinsternis ein, und eine Panikstimmung drohte auszubrechen. Darauf gab der gerade redende Delegierte zu bedenken: „Meine Herren Abgeordneten! Es gibt jetzt nur zwei Fragen mit dem gleichen Resultat. Entweder der Herr kommt, dann soll er uns bei der Arbeit finden oder er kommt nicht, dann besteht kein Grund, unsere Arbeit zu unterbrechen. (Hffsümmer Kurzgeschichten 1 - 242 - S. 135)
Für Familien mit Kindern:
Heftige Stürme können manchmal Häuser und Mauern zu Fall bringen. in den Nachrichten oder in der Zeitung sieht man das immer wieder. Auch Stürme im Leben können einen aus der Bahn werfen, wie man sagt. Das bedeutet, dass manchmal etwas wegbricht, was einem wichtig war: Eine Freundschaft zerbricht, ein Tier oder ein Mensch stirbt. Musstest Du das auch schon einmal erleben? Was hat Dir geholfen und wer war dann für Dich da? Leider gibt es immer wieder schreckliche Dinge, die passieren.
Tröstender Gott, keiner wünscht sich, dass schlimme Dinge passieren, und doch geschieht es. Das macht mir Angst. Ich hatte Angst als...(hier kannst du eigene Gedanken einfügen).
Guter Gott, gut, dass Du immer bei mir bist. Amen
(dkv - Mein Sonntagsblatt - 2019)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, bei Dir suchen wir Trost und neue Hoffnung. Du trägst uns. Du gibst uns Halt. Dir vertrauen wir unsere Welt und die Menschen auf ihr an:
➢ Für alle, die versuchen auf dem Boden der Frohen Botschaft anderen neues Vertrauen und neue Zuversicht zu schenken.
➢ Für alle, in deren Verantwortung es liegen sollte, sich für Frieden, Gerechtigkeit und menschenwürdige Lebensverhältnisse einzusetzen.
➢ Für alle, die Angst haben vor den weiteren Entwicklungen in der Zukunft.
➢ Für die Kinder, die durch Krieg und Gewalt ihre Eltern und Familien verloren haben.
➢ Für alle, die von Armut, Hunger oder Krankheit bedroht sind.
➢ Für die Toten der beiden Weltkriege und für alle, die durch Terror und Gewalt ihr Leben verloren haben.
➢ Für alle, die wir auch über den Tod hinaus in unserem Herzen und in unserer Erinnerung mit uns tragen.
Herr, unser Gott! Auch und gerade in schweren Zeiten setzen wir auf dich unserer Hoffnung und unser Vertrauen. Schenke uns die Erfahrung, dass du uns trägst und hältst. Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Vater unser:
Herr Jesus, in allen Zweifeln und in aller Anfechtung dürfen wir auf das Kommen des reiches Gottes vertrauen. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…
(Nach: Laacher Messbuch 2022)
Lied:Gl 382, 1+3: Ein Danklied sei dem Herrn…oder:
Gl 805, 1+2+5: Sing mit mir ein Halleluja...
Gebet:
Allmächtiger Gott,
du bist der Herr der Zeit und Ewigkeit.
Du bist bei uns und begleitest uns jeden Tag.
Jesus macht uns Mut,
immer wieder weiter zu gehen auf dem Weg unseres Lebens.
Hilf uns, die Zeit zu nutzen und das Gute zu tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Amen (Anton Dinzinger/ Heidi Ehlen - Gottes bunter Regenbogen - S. 171)
Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 451,1+3: Komm, Herr, segne uns,…
