Hausgottesdienst am
Ostersonntag - C
20. April 2025
Lied:Gl 777, 1-3: Heil uns, Heil, Halleluja…
Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Die Osternacht liegt hinter uns. In das Dunkel der Kirche - Sinnbild für alles Dunkle unseres Lebens - Krieg, Krankheit, Leid, Trauer, Tod haben wir das Licht der Osterkerze, das Licht der Auferstehungshoffnung, getragen. Jetzt stehen wir im Ostermorgen. "Durch das Dunkel hindurch scheint der Himmel hell…". Auch wir dürfen neue Hoffnung schöpfen durch die Begegnung mit dem Auferstandenen. Er ruft auch uns beim Namen und will unsere Hoffnung auf das neue Leben stärken, das er uns geschenkt hat.
Gebet:
Lebendiger Gott,
heute ist ein wunderbarer Tag:
Jesus ist von den Toten auferstanden!
Er hat Dunkelheit und Tod besiegt.
Licht und Leben hat er uns geschenkt für immer.
Wir danken dir, dass wir mit ihm auferstehen und ewig leben dürfen.
Gib uns durch Jesus die Kraft, andere aufzurichten
und ihr Leben hell und froh zu machen,
damit Ostern wird hier und überall.
Lass uns leben in österlicher Freude
durch Jesus Christus im Heiligen Geist, heute und in Ewigkeit. Amen.
(Christine Willers-Vellguth: Das große Werkbuch Fastenzeit/ Ostern - S. 92)
Ruf vor dem Evangelium:Gl 174,1 oder 175,2
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 20, 1-18)
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.
Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
oder in leichter Sprache:
Maria von Magdala war eine Freundin von Jesus. Maria von Magdala wollte das Grab von Jesus besuchen. Maria von Magdala ging früh am Morgen los.Draußen war noch alles dunkel. Eigentlich war ein dicker Stein vor dem Grab von Jesus. Aber als Maria von Magdala kam, war der Stein weg. Maria von Magdala bekam einen Schreck. Maria von Magdala dachte: Andere Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen.
Maria von Magdala rannte schnell zu Petrus. Petrus war gerade mit einem anderen Freund zusammen. Das war der Freund, den Jesus besonders lieb hatte. Maria von Magdala sagte zu Petrus und zu dem anderen Freund: Jesus ist weg. Andere Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen. Wir wissen nicht, wo Jesus ist.
Petrus und der andere Freund rannten schnell zum Grab. Der andere Freund war zuerst da. Der andere Freund guckte in das Grab. Im Grab lagen weiße Tücher.
Petrus ging in das Grab hinein. Petrus sah auch die weißen Tücher. Die weißen Tücher waren von der Beerdigung. Jesus war bei der Beerdigung in die weißen Tücher eingewickelt. Der andere Freund ging auch in das Grab hinein. Der andere Freund sah sich alles an. Der andere Freund glaubte jetzt: Jesus ist wirklich auferstanden. Petrus und der andere Freund gingen wieder nach Hause.
Maria von Magdala stand immer noch vor dem Grab. Maria von Magdala weinte.Maria von Magdala sah auch in das Grab hinein. Im Grab saßen 2 Engel.Die Engel hatten ein weißes Gewand an. Ein Engel saß am Kopfende.Der andere Engel saß am Fußende vom Grab. Ein Engel fragte Maria von Magdala:
Frau, warum weinst du?
Maria von Magdala sagte: Einige Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen.Ich weiß nicht, wo Jesus jetzt ist.
Dann drehte sich Maria von Magdala um. Da stand ein Mann hinter Maria von Magdala. Der Mann war Jesus. Aber Maria von Magdala merkte nicht, dass es Jesus war. Jesus fragte Maria von Magdala: Frau, warum weinst du? Wen suchst du?
Maria von Magdala dachte, der Mann ist ein Gärtner. Maria von Magdala sagte: Herr, hast du Jesus weggebracht? Sag mir, wohin du Jesus gebracht hast. Ich will Jesus holen.
Jesus sagte: Maria.
Da drehte sich Maria von Magdala zu Jesus um. Maria von Magdala erkannte, dass der Mann Jesus ist. Maria von Magdala sagte voller Freude: Mein lieber Meister.
Jesus sagte zu Maria von Magdala: Halte mich nicht fest. Geh schnell zu meinen Freunden. Sag meinen Freunden: Ich gehe zu meinem Vater im Himmel. Mein Vater ist auch euer Vater. Ich gehe zu meinem Gott. Mein Gott ist auch euer Gott.
Maria von Magdala rannte zu den anderen Freunden. Maria von Magdala erzählte voller Freude: Ich habe Jesus gesehen. Jesus hat gesagt: Ich soll euch Bescheid sagen. Maria von Magdala erzählte alles, was Jesus gesagt hat.
Lied:Gl 321: Surrexit Dominus vere… oder:
Gl 329,1+2: Das ist der Tag, den Gott gemacht...
Predigtgedanken
Durch das Dunkel hindurch scheint der Himmel hell. So hell soll auch die Erde sein. So heißt es in der 1. Strophe eines zeitgenössischen geistlichen Liedes.
Wie sehr wäre es zu wünschen, dass unsere Erde dies in diesen Tagen wieder erleben dürfte; dass die Erfahrung von Krieg, Gewalt, Armut, Hunger, Unrecht, Leid, Trauer aufhören würde und die Welt wieder aufleuchten dürfte von der Erfahrung von Versöhnung, Frieden, Solidarität, Hoffnung und Zuversicht.
Als es noch dunkel war...In dieser Erfahrung macht sich auch Maria von Magdala auf den Weg, um das Grab Jesu zu besuchen, um einen Platz zu haben für ihre Trauer,
ihre Fragen, ihr Leid. Sie sucht Antworten - doch wo und bei wem? Vielleicht weiß sie es selber nicht. Und dann findet sie auch noch das Grab offen.
Durch das Dunkel hindurch dringt ein neues Wort. Das Wort wird uns zur Zuversicht...Das Wort, das der Auferstandene Maria von Magdala zusagt, ist ihr eigener Name. D.h.: Immer bin ich selber, ganz persönlich gemeint, wenn es um die Auferstehung, um neues Leben geht. Ich muss mich vom Auferstandenen ansprechen lassen und dann auch angesprochen sein von der Auferstehung, der Verheißung, dass da etwas ganz Neues in die Welt, in mein Leben kommen will.
Durch das Dunkel hindurch führt ein neuer Weg. Der Weg wird unsre Zukunft sein…
Der Weg der Maria von Magdala führt zu den Aposteln. Sie wird zur Apostolin der Apostel - so ihr Ehrentitel. Sie kann nicht schweigen über das, was sie erlebt, was sie erfahren hat. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.
Durch das Dunkel hindurch stärkt ein Bissen Brot. Das Brot soll unser Zeichen sein...Immer wieder treffen wir uns, begegnen wir auch dem Auferstandenen bei der Feier der Eucharistie; v.a. am Sonntag, dem wöchentlichen kleinen Osterfest.
Wir künden deinen Tod. Wir glauben, dass du lebst. Wir hoffen, dass du kommst zum Heil der Welt...So bekennen wir es immer wieder in der Feier der Eucharistie.
Doch darf dieses Bekenntnis nicht allein im Raum unserer Kirchen bleiben. Es muss hinaus in die Welt, in unseren Alltag.
Steht auf, steht auf, steht auf! - So heißt es in jeder Strophe dieses Liedes - immer wieder. Der Auferstandene ruft, er sendet uns auf einen Weg. Pilger der Hoffnung - unter diesem Leitwort steht dieses Heilige Jahr 2025. Die Hoffnung auf eine bessere, eine versöhnte, eine friedliche Welt - sie soll, sie muss getragen werden gerade zu den Menschen, die derzeit um sich herum nur Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit erfahren - in den Kriegs - und Krisengebieten unserer Erde, in den Regionen, die in diesen Tagen und Wochen von Naturkatastrophen heimgesucht wurden, aber auch zu denen, die durch Schicksalsschläge, Krankheit oder Beziehungskrisen vor den Trümmern ihrer Lebensplanung stehen.
Pilgerinnen, Pilger der Hoffnung - das können, das sollen auch wir sein. Nicht nur an diesem Osterfest, sondern jeden Tag unseres Lebens. Wenn wir den Mut haben, dem Wort zu folgen: Steht auf, steht auf, steht auf!
Credo - Lied:Gl 456, 2+4 ...Herr, du bist mein Leben...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, dein Licht erhellt das Dunkel dieser Nacht und die Finsternis unserer Welt. In der Hoffnung auf deine Auferstehung und das neue Leben, das du uns schenken willst, bitten wir dich - „Lasset zum Herrn uns beten - ...“:
➢ Für Papst Franziskus und für alle, die im Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft stehen, dass sie die Botschaft von Neuen Leben glaubwürdig zu allen Menschen tragen.
➢ Für alle Schwestern und Brüder im Glauben, die in diesen Tagen Ostern oder Pessach feiern, dass sie Kraft finden aus der Verheißung, dass Gott Befreiung schenken will aus aller Unterdrückung und allem Leid.
➢ Für alle Menschen, die auch dieses Osterfest unter dem Eindruck von Gewalt und Unfrieden begehen müssen, in der Ukraine, im Heiligen Land und an vielen anderen Orten dieser Erde.
➢ Für die Menschen in Südtirol, Norditalien, in der Schweiz, in Myanmar und überall auf der Welt, wo Überschwemmungen oder Naturkatastrophen das Leben der Menschen bedrohen.
➢ Für alle, die gleichgültig geworden sind gegenüber deiner Gegenwart in unserer Welt und mit dem Glauben abgeschlossen haben.
➢ Für die Verstorbenen unserer Pfarreiengemeinschaft und für alle unsere Verstorbenen. Schenke ihnen in der Auferstehung die Erfahrung des neuen und ewigen Lebens.
Herr und Gott, du hast deinen Sohn Jesus Christus nicht im Dunkel von Leid und Tod belassen. Du hast ihn auferweckt und ihm neues Leben geschenkt. Führe auch uns in dieses Licht des Lebens und des Friedens. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren auferstandenen Herrn.
Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, du hast den Tod überwunden und uns den Weg zu deinem Vater im Himmel eröffnet. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…
Lied:Gl 780,1+2: Preis dem Todesüberwinder…
Gebet:
Gott,
wälz den Stein weg, der mich hindert zu glauben.
Ich möchte glauben, dass du das Leben bist
und dass du den Tod überwindest.
Ich möchte glauben,
dass du bereits damit begonnen
und Jesus zu einem neuen Leben auferweckt hast.
Wälz den Stein weg,
damit ich glaube und aufstehe
zu einem frohen Leben.
Amen (Anton Rotzetter im: Fastenkalender 2021- vivat)
Segnung der Osterspeisen:
Herr, du bist nach deiner Auferstehung deinen Jüngern erschienen
und hast mit ihnen gegessen.
Du hast uns zu dir eingeladen und diesen Ostergottesdienst mit uns gefeiert.
Segne dieses Brot, die Eier, das Salz und das Fleisch
und sei beim österlichen Feiern in unseren Häusern bei uns.
Schenke uns deine Liebe und erfülle uns mit Freude über Ostern, das neue Leben.
Darum bitten wir dich, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(nach: Benediktionale - S. 58)
oder:
Guter Gott,
wir danken dir für das Brot, die Eier
und alles, was wir für heute vorbereitet haben.
Du bist mit uns,
wenn wir diese Speisen gemeinsam genießen.
Wir bitten dich: Segne diese Speisen
und segne uns alle.
Amen
(Ostern feiern - Diözese Linz - S. 15)
Segen:
Gott des Lebens!
Den Stein des Todes,
den Stein, der uns im Weg lag,
den Stein, der uns vom Leben trennte -
Du hast ihn weggerückt in jener Nacht.
Der Weg zum Leben ist frei.
Das Licht des Lebens vor Augen,
das Licht der Auferstehung im Sinn,
das Licht von Ostern im Herzen,
bitten wir dich:
Segne uns, o Gott,
Stirn, Mund und Hände,
damit wir dein Wirken begreifen,
Deine Botschaft der Auferstehung verkünden
und Deine Werke der Gerechtigkeit verrichten auf Erden.
(Ellen Ullrich/ Hildegunde Keul - Fastenkalender 2021 - vivat)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 775,1+2: Das neue Morgenrot erglüht …