Hausgottesdienst an
Darstellung des Herrn - C
2. Februar 2025
Lied:Gl 365 (2x): Meine Hoffnung und meine Freude...
Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
40 Tage sind seit Weihnachten vergangen. Wir feiern heute, dass Maria und Josef 40 Tage nach der Geburt Jesus in den Tempel bringen, um ihn Gott anzuvertrauen. Der alte Seher Simeon wird Jesus als „Licht für die Heiden“ bezeichnen. Deshalb spielen heute auch Kerzen eine wichtige Rolle. Sie erinnern uns an Jesus, der mit seinem Leben und seiner Botschaft Licht in die Welt gebracht hat und immer wieder bringen will.
Um ihn, Jesus Christus, sind wir jetzt versammelt. Er ist in unserer Mitte. In sein Lob dürfen wir einstimmen:
Loblied:Gl 389, 5: Dass du mich einstimmen lässt...
Gebet:
Gott,
du bist das wahre Licht,
das die Welt mit seinem Glanz hell macht.
Erleuchte auch unsere Herzen,
damit alle einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen (Nach: Messbuch)
Ruf vor dem Evangelium:Gl 175,6 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas ( Lk 2, 22-32)
Es kam für die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Maria und Josef brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.
Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück
oder in leichter Sprache:
Als Jesus lebte, gab es ein Gesetz. Das Gesetz sagt: Der erste Sohn in einer Familie gehört besonders zu Gott. Der Vater und die Mutter sollen für den ersten Sohn besonders beten.
Jesus war der erste Sohn von Maria und von Josef. Maria und Josef wollten für Jesus besonders beten. Maria und Josef gingen mit Jesus in den Tempel. Der Tempel ist ein Haus, in dem die Menschen zu Gott beten. Maria und Josef wollten Gott zeigen:
Das ist Jesus. Jesus ist unser erster Sohn. Maria und Josef nahmen noch zwei Tauben mit.Maria und Josef wollten die zwei Tauben Gott im Tempel schenken. Im Tempel war ein Mann. Der Mann hieß Simeon. Simeon war schon alt. Simeon hatte Gott sehr lieb.Simeon betete viel. Simeon wartete jeden Tag, dass Gott zu den Menschen kommt.Einmal sagte Gott zu Simeon: Simeon, du bist schon alt. Du stirbst bald. Aber vorher wirst du sehen, dass ich zu den Menschen komme. Dann sah Simeon Maria und Josef mit dem kleinen Jesus. Simeon merkte: Jesus kommt von Gott. Gott schickt Jesus zu den Menschen.Jesus soll von Gott erzählen. Jesus soll allen Menschen helfen. Simeon freute sich.Simeon nahm den kleinen Jesus auf seinen Arm. Simeon betete laut zu Gott. Simeon sagte:
Gott, jetzt kann ich ruhig sterben. Ich habe gesehen, wie du kommst. Ich habe Jesus mit meinen Augen gesehen. Jesus ist ein Licht für alle Menschen. Jesus hilft allen Menschen.Alle Menschen, die an Gott glauben, können sich über Jesus freuen. Josef und Maria staunten über alles, was Simeon sagte. Simeon guckte Maria an. Simeon sagte zu Maria:
Jetzt ist Jesus noch ein kleines Kind. Aber Jesus wird groß. Dann erzählt Jesus alles von Gott. Viele Menschen freuen sich über Jesus. Und viele Menschen ärgern sich über Jesus.Diese Menschen sind böse zu Jesus. Maria, das wird sehr schwer für dich. Das wird dir in deinem Herzen sehr weh tun. Damals war auch noch eine Frau im Tempel. Die Frau hieß Hanna. Hanna war auch schon alt. Hanna war 84 Jahre alt. Hanna war den ganzen Tag im Tempel. Hanna betete den ganzen Tag. Hanna wartete auch, dass Gott zu den Menschen kommt. Als Hanna Jesus sah, freute sie sich. Hanna fing laut an zu singen. Hanna erzählte allen ihren Freunden von Jesus. Maria und Josef beteten für Jesus. Wie es im Gesetz aufgeschrieben ist. Maria und Josef schenkten Gott im Tempel zwei Tauben.Dann gingen Maria und Josef mit dem kleinen Jesus nach Hause zurück. Jesus wurde immer größer. Gott hatte Jesus sehr lieb.
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
Es war einmal eine kleine Leuchte. Sie verbreitete ein freundliches, kleines Licht. Immer, wenn die Menschen sich nach Wärme, Geborgenheit, Gemütlichkeit sehnten, zündeten die diese kleine Leuchte an. Die Menschen fühlten sich wohl in ihrem Licht. und auch sie war mit sich und der Welt zufrieden - bis zu dem Augenblick, als sie entdeckte, dass es hellere Lichter gab als ihres.
Da wurde sie traurig. „Ich bin ja nur eine kleine Leuchte!“ sagte sie - und schämte sich vor den dicken Glühbirnen, grellen Scheinwerfern und hellen Neonröhren. „Eine kleine, trübe Funzel bin ich“, klagte sie - und träumte davon, auch einmal so hell zu leuchten wie die dicke Glühbrine, so weit zu scheinen wie der Scheinwerfer, so weißes Licht zu verströmen wie die Neonröhre. „Könnte ich doch auch so eine große Leuchte sein“, seufzte sie.
Gott hörte ihr Seufzen - und erhörte sie, Er verwandelte die kleine Leuchte in eine helles Licht.
War das eine Freude: In allen Ecken, die ihr bisher verborgen waren, kam sie mit ihrem Licht, jeden Winkel konnte sie ausleuchten, nichts blieb ihr mehr verborgen. „Endlich ein großes, ein helles Licht!“ jubelte sie eitel - und sie wartete darauf, dass auch die Menschen sie bewunderten ob ihres hellen Lichtes.
Aber das war gar nicht der Fall. Sie leuchtete in einem Zimmer, in dem ein kleines Kind war. als man das Licht anstellte und sie zu leuchten anfing, fing das Kind an zu schreien, so geblendet war es. Man wechselte die helle Leuchte gegen eine kleine Leuchte aus, und das Kind wurde ruhig.
Dann kam sie in ein Krankenzimmer als helle Deckenleuchte. Ganz enttäuscht war sie, als die Patienten baten: 2Schwester, machen Sie, bitte, das helle Licht aus, das tut ja weh!“ Und die Schwester schaltete das helle Licht aus und machte die kleine Leuchte über dem Bett an. „Ja, so ist es schön“, sagten die Patienten zufrieden.
Und die kleine Leuchte, die nun ein grelles Licht war, sehnte sich danach: Wäre ich doch wieder eine kleine Leuchte, dann könnte man sich in meiner Umgebung wenigstens wohlfühlen - und ich könnte meine kleinen Brüder warnen.(Hoffümmer Kurzgeschichten 4 - 145/S.147)
Einmal im Leben eine „Große Leuchte“ sein - dieser Wunsch ist sehr verständlich und vielleicht ist er auch schon in uns aufgekommen. Bekannt und berühmt zu sein, von anderen Menschen bewundert und angehimmelt werden. Das ist schon reizvoll.
Das erleben wir im Großen wie im Kleinen. Wenn in der Schule jemand besonders gut im Sport ist, dann werden wir vielleicht neidisch, weil wir nicht so schnell rennen oder so gut turnen können oder wenn jemand seine Rechenaufgabe ohne Fehler doppelt so schnell hinbekommt als ich - dann kann einen das schon enttäuschen. Oder bei uns, Erwachsenen, wenn ich mich bemühe, eine bessere Position in meinem Beruf zu bekommen, aber immer werden andere befördert - nur ich nicht.
Der Wunsch, eine „große Leuchte“ zu sein, erleben wir aber auch im Großen. Wenn wir erleben, wie sich Donald Trump und Elon Musk nach der gewonnenen Wahl aufführen, dann merken wir: Sie halten sich auch für ganz große Leuchten. Und auch was wir am Mittwoch und Freitag im Deutschen Bundestag erlebt haben, ist ein Beispiel dafür, was passieren kann, wenn vermeintlich „Große Leuchten“ aufeinander treffen.
Doch die Geschichte der „Kleinen Leuchte“ zeigt uns, dass dieser Wunsch, eine „Große Leuchte“ zu sein, auch leicht nach hinten losgehen kann. Manche sagen dann: „Das ist zu
viel!“ „Schalt mal ein bisschen zurück!“ „Das tut ja weh!“ Manchmal ist weniger eben doch mehr.
Die „Kleine Leuchte“ hat das letztendlich erkannt und wurde wieder bescheiden. Sie war wieder zufrieden mit dem Wenigen, das sie dazu beitragen konnte, Dunkelheit und Finsternis zu vertreiben.
Und wenn wir auf Jesus schauen, dann erkennen wir, dass auch Jesus einer war, der keine große Leuchte sein wollte - obwohl er es letztlich war. Aber er kam ganz bescheiden zu den Menschen. Er kam nicht in dem Stil: „Platz da, jetzt komm ich!“ sondern er ging bescheiden auf die Menschen zu und fragte: „Was kann ich dir tun!“ Er sagte den Menschen: „Die Letzten werden die Ersten sein.“ Bei seiner Taufe reihte er sich ganz unauffällig unter die anderen Menschen ein und seinen Jüngern schrieb er ins Stammbuch: Wenn ihr irgendwo eingeladen seid, beansprucht nicht die besten Plätze.
Die Größe Jesu bestand darin, dass er sich klein machen konnte und wollte, dass er ganz bescheiden daher kam und so das Leben anderer Menschen hell gemacht hat. Er hat sie nicht geblendet oder sogar verblendet. Er hat ihnen den Weg zum Leben gezeigt.
Für Familien mit Kindern:
„Ach, ist der süß!“ - Diesen Satz hört man meistens, wenn Leute ein neu geborenes Baby sehen. Bei Jesus war es anders: Heil für alle Völker, Licht für die Heiden, Herrlichkeit für das Volk Israel, so bezeichnete ihn der weise Mann Simeon. Jesus war mehr als nur ein süßes Baby. Von Anfang an war er etwas Besonderes; er war bestimmt, der Retter für die Welt zu sein.
Du bist das Licht, die Völker zu erleuchten, du deines Vaters Herrlichkeit. Amen (Mein Sonntagsblatt - 2012 - dkv)
Credo:Gl 456, 4 ...Herr, du bist mein Leben… oder gesprochen
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Jesus Christus, du bist das Licht, das die Heiden erleuchtet. Schenke auch uns dein Licht und führe uns auf unserem Weg. So bitten wir dich:
➢ Wir bitten um dein Licht und um dein Heil für alle, die uns heute begegnen. - Christus, höre uns. Christus erhöre uns!
➢ Wir bitten um Licht, um Hoffnung und Freude für alle, die traurig sind und weinen, weil sie enttäuscht und hoffnungslos sind.
➢ Wir bitten um dein Licht, um Kraft und Liebe für alle, die sich für andere einsetzen.
➢ Wir bitten um dein Licht, um Frieden und Versöhnung für alle, die im Streit oder im Krieg leben.
➢ Wir bitten um dein Licht und um neues Leben für alle, die gestorben sind und mit denen wir uns über den Tod hinaus in Liebe verbunden wissen.
Guter Gott, du hast uns deinen Sohn geschenkt. Er hat mit seinem Leben und seiner Botschaft Licht in unsere Welt und unser Leben gebracht. Mach uns bereit, dieses Licht weiter zu tragen. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn.
Hinführung zum Vater unser:
„Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast“: Herr Jesus Christus, in deinem Namen sind wir zusammen. Du bist in unserer Mitte. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…(Nach: Laacher Messbuch 2025)
Lied:Gl 818: Du bist das Licht der Welt…oder. Gl 372, 1+4+5: Morgenstern der finstern Nacht...
Gebet:
Gott,
du hast uns dein Wort, deine Nähe und Liebe geschenkt
durch Jesus, der gekommen ist,
um unsere Welt mit Licht und Leben zu füllen.
Lass uns durch ihn zum Licht werden für andere
und ihr Leben füllen mit dem,
was Sinn und Leben schenkt.
Wir danken dir, dass wir in deinem Licht leben dürfen
heute und an allen Tagen durch Christus, unseren Herrn.
Segen:
Der Herr segne uns und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.
Der Herr wende uns sein Antlitz zu
und schenke uns seinen Frieden.
So segne uns und alle, die uns nahe sind,
der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 831,2: Gott, dein guter Segen… oder Gl 358, 1+4: Ich will dich lieben, meine Stärke,...