logo st benedikt

Bekanntmachungen

Hier und auf den Unterseiten finden Sie Infos und Bekanntmachungen, insbesondere Termine, Feste und einmalige Ereignisse. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden!

Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Email an: pgamschoenbusch@gmx.de

Freitag, 26. Juni 2020
Freitag der 12. Woche im Jahreskreis
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
2 Könige 25, 1b-12
Matthäus 8, 1-4

Lied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...

Kreuzzeichen
evtl. einen oder beide Schrifttexte lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 446: Lass uns in deinem Namen, Herr...

Impuls:
Ich denke, etlichen geht es in den letzten Tagen ebenso wie mir: Die Texte aus dem 2. Buch der Könige empfinde ich als wenig aufbauend. Immer nur Belagerung, Krieg, Grausamkeit, Verschleppung und Verbannung. Als wenn wir das nicht jeden Tag auch auf unseren Bildschirmen und in den Tageszeitungen präsentiert bekommen würden. Es zeigt aber auch, dass sich offensichtlich die Welt und auch die Menschen auf ihr - aufs Ganze gesehen - in all den Jahrhunderten und Jahrtausenden nicht wesentlich zum Guten hin verändert hat. Das mag einen nachdenklich stimmen und resigniert zurück lassen. Demgegenüber hören wir heute im Evangelium von einem gelungenen individuellen Neuanfang eines „Aussätzigen“. Diese Bezeichnung bringt ja ein Zweifaches zum Ausdruck: Da ist jemand, der an „Aussatz“, also an Lepra leidet und sich deshalb von der Gesellschaft fern halten muss, der aus sicherem Abstand einem Entgegen - kommenden zurufen muss: „Unrein!“, damit der Andere genügend Zeit hat, die Begegnung mit ihm - im wahrsten Sinne des Wortes - zu umgehen. Darüber hinaus wurden diesen Aussätzigen eigene Wohnstätten außerhalb der Ortschaften und Städte zugewiesen, so dass sie also auch soziale Ausgrenzung hinnehmen mussten. Sie wurden buchstäblich zu einer Randgruppe; Menschen am Rande. Außenseiter der Gesellschaft: ausgesetzt eben. Kommt uns diese Situation nicht äußerst bekannt und aktuell vor, wenn wir Bilder vor Augen bekommen von Wohnblocks in Göttingen hinter Bauzäunen, wenn wir hören von Massenquarantäne in Gütersloh. Aber auch das ist keine ganz neue Erfahrung: denken wir an die da und dort noch bestehenden Siechenhauskapellen aus dem Mittelalter, als die damaligen „Aussätzigen“ auch außerhalb der Stadtmauern verbannt waren. Bei Jesus scheint es so einfach: Hand ausstrecken - berühren (trotz Kontaktverbot) - „Ich will es - werde rein!“ - fertig! Medizinisch wird uns dies so leicht nicht gelingen, den „Aussatz“ unserer Tage in Form dieses unsäglichen Virus zu vertreiben. Vielleicht gelingt es uns aber, der sozialen Ausgrenzung entgegen zu wirken, uns selber zu fragen, ob und, wenn ja, wo und wie wir anderen mit Vorbehalten oder Vorurteilen begegnen, wo es mit unserem eigenen Verständnis und unserer Toleranz nicht so weit her ist, wie es zu wünschen wäre bzw. wie wir durch unsere Reden, Denken, Handeln einer Ausgrenzung Einhalt gebieten können (denken wir an die gegenwärtig auch sich verbreitende Rassismus-Debatte). Das wäre auch ein Beitrag im Sinne Jesu, dass in unserem Zusammenleben wieder etwas ins Reine kommt.

Betrachtung - Ein Mensch wie Brot:
Er lehrte uns die Bedeutung und Würde
des einfachen unansehnlichen Lebens
unten am Boden,
unter den armen Leuten
säte er ein seine unbezwingbare Hoffnung
Er kam nicht zu richten, sondern aufzurichten
woran ein Mensch nur immer leiden mag
er kam ihn zu heilen
Wo er war
begannen Menschen freier zu atmen
Blinden gingen die Augen auf
Gedemütigte wagten es
zum Himmel aufzuschauen und Gott ihren Vater zu nennen
sie wurden wieder Kinder
– neugeboren
er rief sie alle ins Leben
Er stand dafür ein
dass keiner umsonst gelebt
keiner vergebens gerufen hat
dass keiner verschwindet namenlos im Nirgends und Nie
dass der Letzte noch heimkehren kann als Sohn
Er wurde eine gute Nachricht im ganzen Land
ein Gebet
ein Weg, den man gehen
und ein Licht, das man in Händen halten kann
gegen das Dunkel
Ein Mensch wie Brot
das wie Hoffnung schmeckt
bitter und süß.
Ein Wort das sich verschenkt
das sich dahingibt wehrlos
in den tausendstimmigen Tod
an dem wir alle sterben
Ein Wort
dem kein Tod gewachsen ist
das aufersteht und ins Leben ruft
unwiderstehlich
wahrhaftig
dieser war Gottes Sohn
(Lothar Zenetti - Auf seiner Spur - Grünewald - S. 134f)

Vater unser

Segen
Ich wünsche dir Kraft und Mut,
die Steine aus dem Weg zu räumen.
Möge ein großer Turm daraus wachsen,
den du voller Freude besteigen kannst.
Und wenn du fällst,
mögen viele Arme sich dir entgegenstrecken,
um dich liebevoll aufzufangen.
(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 103)

So segne uns und alle, die uns nahe, sind der allmächtige und barmherzige Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 459: Selig seid ihr...und/oder: Gl 521, 1+3: Maria, dich lieben...

­