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Bekanntmachungen

Hier und auf den Unterseiten finden Sie Infos und Bekanntmachungen, insbesondere Termine, Feste und einmalige Ereignisse. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden!

Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Email an: pgamschoenbusch@gmx.de

Montag, 15. Juni 2020
Montag der 11. Woche - Jahreskreis
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
1 Könige 21, 1-16
Matthäus 5, 38-42

Lied: Gl 435, 1+2: Herr, ich bin dein Eigentum...

Kreuzzeichen
evtl. einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 440: Hilf, Herr, meines Lebens...

Impuls
Seit es Menschen gibt, gibt es auch Gewalt, Unrecht, Unterdrückung. Das Böse bricht sich immer wieder Bahn in den unterschiedlichsten Ausformungen. Ob sich das in unangemessenen Polizeiaktionen gegen so genannte Randgruppe zeigt oder in überzogenen Gegenmaßnahmen wie Geschäftsplünderungen oder Brandstiftung oder in großflächiger Naturzerstörung wie derzeit in den Vereinigten Staaten oder in Brasilien spielt dabei keine Rolle. Das Ergebnis ist immer das Gleiche. Menschen werden ihrer Würde, ihrer Lebensgrundlagen, ihres Lebens beraubt. Wie können wir ausbrechen aus diesem Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt, dem biblischen Prinzip des „Auge um Auge; Zahn um Zahn“? Dieses Prinzip aus dem Alten Testament war übrigens schon der Versuch, Gewalt einzudämmen. Denn es nimmt im Grunde den Täter, den Schädiger in die Pflicht, dergestalt, dass von ihm erwartet wird: Gib Auge um Auge und Zahn um Zahn. Also: Sei bereit, den Schaden, den du angerichtet hast, 1:1 zu ersetzen. Es geht weniger darum, als Opfer, als Geschädigter in Form einer Selbstjustiz sich zu holen, was einem vermeintlich zusteht. Jesus spitzt in der Bergpredigt dieses Prinzip der Gewaltminderung noch einmal zu. Er greift zurück auf drei, in seiner Zeit ganz bekannte und alltägliche Situationen.
1. Die Züchtigung eines Untergebenen - also in einer militärischen Rangordnung oder im Bereich eines vornehmen Haushalts: Es ist von der  rechten Wange die Rede. Damit ein Rechtshänder die rechte Wange seines Gegenübers treffen kann, muss er mit dem Handrücken schlagen, was in der damaligen Zeit als überaus demütigend für den Geschlagenen galt. Befand sich an dieser Schlaghand auch noch ein Siegelring, ging mit der Demütigung auch noch eine schmerzhafte Verletzung einher.
2. Nach jüdischem Recht durfte einem Schuldner alles gepfändet werden - nur nicht der Mantel. Denn in diesen musste sich der Schuldner nachts einhüllen können, um keinen gesundheitlichen Schaden zu nehmen.
3. Ein römischer Besatzungssoldat hatte das Recht, jedem, der ihm auf seinem Weg begegnete, sein eigenes Marschgepäck aufzubürden und dieser musste es ihm eine Meile weit tragen.
Diese Alltagserfahrungen greift Jesus auf und gibt ihnen eine jeweils neue Sinnspitze. Die Demütigung ertragen und das Gegenüber stumm noch einmal zu einem Schlag auffordern. Auf das letzte eigene Grundrecht verzichten. Das Gepäck ungezwungen die doppelte Strecke weit tragen. Die Absicht Jesu hinter diesen Beispielen ist, dem Opfer klar zu machen: Vergelte nicht einfach Böses mit Bösem, sondern sei kreativ. Konfrontiere dein Gegenüber mit einer Reaktion, mit der er nicht rechnet und die ihn über sein eigenes Fehlverhalten nachdenken lässt. Schon, wenn das Gegenüber innehält und sich die Frage abringt:
„Was soll das?“ „Warum tust du das?“ ist schon etwas gewonnen. Ein neues Kapitel in der Beziehung ist aufgeschlagen, weil einer versucht, das Verhalten des anderen zu verstehen, der so ganz anders reagiert hat als ich das erwartet hätte. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit erzählt die folgenden Begebenheit:
Der Priester Klemens Maria Hofbauer, der Apostel Wiens, liebte vor allem die armen Menschen. Eines Tages ging er wieder mit seinem Hut durch eine Gaststätte, um für die Notleidenden Geld zu sammeln. dabei kam er auch zu einem Mann, der alles hasste, was mit Kirche zu tun hatte. Der fuhr ihn an: „Wie kommen sie dazu, mich um Geld zu bitten?“ Und er spuckte ihm ins Gesicht. Dieser zog ruhig sein Taschentuch heraus, machte sich das Gesicht wieder sauber und sagte dann ganz bescheiden: „Das war für mich. Nun geben Sie mir, bitte, noch was für meine Armen.“ Und er hielt ihm erneut den Hut hin. - Es wird berichtet, dass dieser Mann so beeindruckt war, dass er ihm den ganzen Inhalt der Geldbörse in den Hut schüttete.
(Willi Hoffsümmer: Kurzgeschichten 1 - Grünewald - 159/93)

Betrachtung:
Die Brücke zum DU
Sie ist die Verbindung zum Anderen.
Getrenntes bringt sie zusammen.
Unüberwindbares lässt sich durch sie überwinden.
Das ist es, was wir brauchen:
Menschen, die Brücken sind,
weil sie Getrenntes zusammen bringen.
Menschen, die Brücken sind,
weil sie anderen Halt und Stütze geben.
Menschen, die eine Brücke schlagen,
wenn der Mut zum Sprung in eine ungewisse Zukunft fehlt.
Menschen, die eine Brücke bauen,
wenn wir nicht mehr weiter wissen
und wir uns in der Dunkelheit verirren.
Menschen, die Brücken sind für die Menschen,
weil sie zeigen, was Leben ist
und was Leben in Fülle heißt.
Menschen, die Brücken sind für Freunde,
ohne solche Brücken gäbe es Freundschaften und Beziehungen nicht!
Menschen, die Brücken sind,
weil sie uns für die Sache Jesu begeistern,
weil sie eine Brücke zwischen mir und dir,
zwischen uns und Gott schlagen.
(Petra Focke / Hermann Josef Lücker: Gott und die Welt- S. 27 f.)

Vater unser

Segen
Möge Gott niemals dein Herz verhärten lassen!
(Aus: Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 111)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott .
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 451, 1-3: Komm, Herr, segne uns...oder /und Gl 871, 1+2: Stern auf diesem Lebensmeere...

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