Montag, 30. März 2020
Montag der 5. Fastenwoche
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Dan 13,41c-62
Joh 8,1-11

Lied: Gl 283,1-4

Kreuzzeichen

evtl. einer der beide Schrifttexte oder beide lesen

Lied: Gl 769,1+3+4

Impuls:
„Mit dem Finger auf andere zeigen“, „den ersten Stein werfen“, „der andere war schuld, ich hab' nichts damit zu tun“. Diese Strategien sind so alt wie die Menschheit. Schon ganz am Anfang der Heiligen Schrift findet sich ein Beispiel: Adam will es nicht gewesen sein, der der Versuchung von den Früchten des Baums der Erkenntnis gegessen zu haben, erlegen ist. Nein: „Die Frau hat mich verführt.“
Und seitdem geht es immer nach diesem Strickmuster. Der andere ist schuld. Ich habe nichts gemacht. Ob im Kindergarten oder in der Schule, ob nach einem Verkehrsunfall oder bei einer Beziehungskrise. Schuld sind „immer die anderen“.
Dabei wissen wir alle um die Erfahrung: Wenn ich mit einem Finger auf den anderen zeige, zeigen vier auf mich.
„Gib mir den Mut, mich selbst zu kennen!“ Umkehr fängt immer bei mir selber an. Neu anfangen kann ich immer nur bei mir selbst. Ein Journalist fragte einmal Mutter Teresa von Kalkutta: Was muss sich an der Kirche ändern? Sie antwortete lapidar: Sie und ich! „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!“ - So gesehen müssten alle Steine dieser Welt überflüssig werden. Und doch ist die Luft um uns voller Steine - keine sichtbaren, aber Steine in Form von Wort, die verletzen, von Vorurteilen, die Wunden schlagen, von Vorverurteilungen, die andere in die Knie zwingen.
Wer schon einmal einer falschen Verdächtigung oder vielleicht sogar einer berechtigten Anschuldigung ausgesetzt war, weiß um die Hilflosigkeit, die einen in einer solchen Situation überfällt. Und er weiß, wie gut es tut, wenn sich einer auf meine Seite schlägt, mir den Rücken stärkt, mir eine zweite Chance gibt.
„Ich verurteile dich nicht!“ Das lässt aufatmen. Aber es ist auch kein Freibrief. Ja, ein Neuanfang ist möglich. Aber es ist eine Bedingung daran geknüpft:
„Geh und sündige von jetzt an nicht ehr!“ Die Chance zum Neuanfang soll einher gehen mit der Bereitschaft zu einem neuen Tun.

Gebet
Unser Herr Jesus Christus hat gesagt:
„Nicht Gesunde brauchen den Arzt,
sondern Kranke.
Nicht Gesunde zu rufen bin ich gekommen,
sondern die Sünder.“
Darum beten wir:
Barmherziger Gott,
zu Unrecht halten wir uns oft für gut
und glauben, gerecht vor dir zu sein.
Wecke uns aus unserer falschen Sicherheit,
befreie uns von unserer Selbstgerechtigkeit
und heile uns durch Jesus Christus,
den Arzt der Kranken, den Heiland der Sünder,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit
(Aus: Messbuch - S. 319-39)

Vater unser

Segen
Möge die Macht Gottes dich behüten
Möge die Weisheit Gottes dich lehren
Möge die Hand Gottes dich beschützen
Möge der Weg Gottes dich lenken
in den Stürmen des Lebens
(Aus: Irische Segenswünsche für jeden Anlass - Benno - S. )
So segne uns und alle, die uns nahe sind der allmächtige und barmherzige Gott .
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 283, 1-4: Aus der Tiefe rufe ich zu dir... oder /und Gl 523,1-3...O Maria, sei gegrüßt...