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Hausgottesdienst am
1. Fastensonntag im Jahreskreis A
„Orte zwischen Licht und Dunkel - Der Garten Eden“
26. Februar 2023

Lied: Gl 763, 1-3: Aus der Tiefe rufen wir zu dir...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
In der diesjährigen Fastenzeit wollen wir einmal bewusst auf „Orte zwischen Licht und Dunkel“ schauen. Ein Jahr tobt bereits der Krieg in der Ukraine. Tod und Zerstörung gehen damit einher. Aber auch an anderen Orten unserer Erde ist Gottes gute Schöpfung bedroht und gefährdet von Naturkatastrophen oder Umweltzerstörung. Der „Garten Eden“, den Gott geschaffen hat - er leidet; auch durch die Schuld des Menschen.

Gebet:
Guter Gott,
sei du in unserer Mitte.
Hilf uns, dass wir vor dem Leben nicht die Augen verschließen.
Stärke unsere Hoffnung, damit wir den Mut zum Leben nicht verlieren.
Schenke uns dein Wort, das uns Trost geben kann in schweren Stunden und Zuversicht, wenn wir in Not sind.
Hilf uns, einander beizustehen, auch auf dunklen Wegen und in schweren Stunden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn
(Nach: Regina Kraus - Wo Himmel und Erde sich berühren - S. 162)

Lesung aus dem Buch Genesis (Gen 2, 7-9; 3,1-7):
Gott, der Herr, formte den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte. Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen? Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben. Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß. Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz.

Lied: Gl 428, 1+3: Herr, dir ist nichts verborgen...

Halleluja: Gl 584,9: Lob dir Christus, König und Erlöser...

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 4, 1-11)
Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift:Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.#Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch:Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen
Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab und es kamen Engel und dienten ihm.
oder in leichter Sprache:
Einmal ging Jesus in die Wüste.In der Wüste gibt es nur heißen Sand.In der Wüste gibt es nichts zu essen. Jesus blieb 40 Tage in der Wüste. Jesus hatte 40 Tage nichts zu essen. Jesus bekam Hunger. Da kam der Teufel zu Jesus. Der Teufel wusste, dass Jesus nur tut, was Gott will. Und was in der Bibel steht. Der Teufel wollte versuchen, dass Jesus etwas Falsches tut. Der Teufel wollte Jesus hereinlegen. Der Teufel hatte eine erste Idee. Der Teufel sagte zu Jesus: Jesus, du behauptest, du bist der Sohn von Gott. Der Sohn von Gott kann Wunder tun. Also kannst du Wunder tun. Du kannst aus Steinen Brot machen. Hier liegen viele Steine. Mach aus den Steinen Brot. Dann hast du was zu essen. Und ich kann sehen, dass du wirklich der Sohn von Gott bist. Jesus ließ sich nicht hereinlegen. Jesus sagte: Alle Menschen brauchen etwas zu essen. Aber viele Menschen haben auch Hunger nach Gott. Diese Menschen möchten etwas von Gott wissen. Diesen Menschen möchte ich von Gott erzählen. Die Menschen sollen sich über Gott im Himmel freuen. Das ist genauso wichtig wie Brot essen. Der Teufel überlegte eine zweite Idee. Der Teufel kletterte mit Jesus auf eine hohe Mauer. Der Teufel sagte: Jesus, du behauptest, du bist der Sohn von Gott.Wenn du der Sohn von Gott bist, passt Gott immer auf dich auf. Dir kann nichts passieren. Du kannst einfach von dieser Mauer herunter springen. Gott passt auf dich auf. Gott passt auf, dass du dir kein Bein brichst. Das steht in der Bibel. Jesus ließ sich nicht hereinlegen. Jesus sagte zum Teufel: Ja, Gott passt auf alle Menschen auf. Das steht in der Bibel. Aber in der Bibel steht auch: Die Menschen sollen selber aufpassen. Die Menschen sollen keinen Unsinn machen. Von der hohen Mauer springen ist Unsinn. Der Teufel überlegte eine dritte Idee. Der Teufel ging mit Jesus auf einen hohen Berg. Da konnten Jesus und der Teufel die ganze Welt sehen. Der Teufel sagte zu Jesus: Du siehst die ganze Welt. Ich bin König von der ganzen Welt. Du sollst zu mir beten. Dann kannst du König werden. Du kannst König über die ganze Welt werden. Wenn du König über die ganze Welt bist, kannst du befehlen: Alle Menschen in der Welt sollen tun, was in der Bibel steht. Jesus ließ sich nicht hereinlegen. Jesus sagte zum Teufel: Geh weg, du Teufel. In der Bibel steht: Wir sollen nur zu Gott beten. Wir sollen nur Gott anbeten. Und das will ich tun. Ich will nur Gott anbeten. Da ging der Teufel erst einmal weg. Und ließ Jesus in Ruhe. Engel kamen zu Jesus. Engel sind Boten von Gott. Die Engel bedienten Jesus.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken
Der Garten Eden ist zum einen der Inbegriff für Gottes gute Schöpfung, für das Paradies geworden, das Gott für den Menschen gedacht hatte und von dem es am Ende seiner Erschaffung heißt: Gott sah alles an, was er gemacht hatte. Es war sehr gut. Und so hätte es nach Gottes Willen auch bleiben können und bleiben sollen. Gottes gute Schöpfung betreut und verantwortungsvoll gehütet vom Menschen, den wir auch die Krone der Schöpfung nennen.
Doch der Garten Eden steht eben auch für den Sündenfall des Menschen. Der Mensch, der verführbar ist und sich versuchen lässt, die Grenzen des Machbaren ausloten zu wollen und die ihm eigentlich gesetzten Grenzen immer wieder übertreten will. Der Mensch, der anfällig ist für die Verlockungen des Bösen. Der Mensch, der sich selbst überschätzt, der niemanden über sich gelten lassen will - auch Gott nicht. Doch all das kann nicht folgenlos bleiben. In dem Wort Sündenfall steckt das Wort Sünde. Und Sünde leitet sich ab von dem Begriff absondern. Mit der Sünde sondern wir uns von Gott ab, trennen wir uns von seiner lebensspendenden und lebenserhaltenden Verbundenheit und berauben uns gleichzeitig der Würde, die uns von Gott her geschenkt worden ist. Mit dem Sündenfall hat sich der Mensch selbst bloßgestellt, was der Schöpfungsbericht mit dem Bild der Nacktheit zum Ausdruck bringt.
Der Sündenfall im Garten Eden war aber kein einmaliges Ereignis. Er setzt sich vielmehr ununterbrochen fort bis in unsere Tage. Überdeutlich erleben wir weltweit, welche verheerende Folgen es hat, dass über Jahrzehnte und Jahrhunderte der Mensch diese Welt, Gottes gute Schöpfung, nicht bewahrt und behütet, sondern vielmehr im Sinne seiner Eigeninteressen ausgebeutet hat und auch weiterhin ausbeutet. Seit mindestens 50 Jahren, seit dem ersten Bericht des Club of Rome müsste der Welt bewusst sein, dass es im bisherigen Stil nicht weitergehen kann und darf. Doch seit fünf Jahrzehnten verhallen alle Mahnungen und Warnungen ungehört. Es wird ungebremst der Regenwald abgeholzt. Wir warten immer noch auf eine allgemeine Tempobegrenzung auf unseren Autobahnen. Der Anteil an SUV's bei den Neuwagen steigt unentwegt statt auf energiesparende Kleinwagen zu setzen. Nach wie vor wird in vielen Ländern auf Atomkraft gesetzt, obwohl nach wie vor keine Lösung in Aussicht steht, wo das Plutonium sicher endgelagert werden kann. Diese Aufzählung ließe sich noch um etliche Punkte verlängern.
Ein Umdenken, eine Metanoia wäre notwendig. Und jedes Umdenken, jeder Neuanfang beginnt im Grunde mit dem ersten kleinen Schritt; mit der tatsächlichen Bereitschaft eine Änderung im eigenen Verhalten, im eigenen Lebensstil, im eigenen Bewusstsein herzustellen und zuzulassen.
Ein möglicher kleiner Schritt wäre die Beteiligung an der Aktion „fruchtbar“, die in diesem Jahr von misereor angestoßen wird. Die Sahel-Zone in Afrika wird durch den Klimawandel 1,5 Mal schneller erhitzt als die meisten anderen Regionen der Welt. Mit der Pflanzung von Bäumen und entsprechenden Anbaumethoden soll den Kleinbauern geholfen werden, ihr Land wieder fruchtbar zu machen und bleiben zu lassen. Mit 50 Euro kann jeder und jede von uns dieses Projekt unterstützen, das wir in den kommenden Wochen und Monaten in unserer Pfarreiengemeinschaft miteinander angehen wollen.
Weitere Informationen folgen.
Es kann einer dieser kleinen Schritte sein, um diese verletzliche und mittlerweile geschundene Erde wieder ein Stück in den Garten Eden zurück zu verwandeln.
Für Familien mit Kindern:
Es gibt viele Verbote: Du darfst nicht bei Rot über die Ampel gehen und in der Schule darfst du nicht abschreiben. Ohne Führerschein darfst du nicht mit dem Auto fahren und als Kind darfst du keinen Alkohol trinken. Verbote sind dazu da, Unfälle zu vermeiden und uns zu helfen, damit wir gesund bleiben. Natürlich gibt es auch Verbote, über die wir uns ärgern und die wir gerne übertreten wollen. Trotzdem ist es sinnvoll, über ihren Sinn nachzudenken, denn Verbote sind zum Schutz des Menschen da.
Lieber Gott, ich ärgere mich oft schrecklich, wenn mir meine Eltern etwas verbieten. Bitte, hilf mir, ruhig zu bleiben und mit meinen Eltern über das Verbot und seine Gründe zu sprechen. Vielleicht kann ich sie dann besser verstehen. (dkv - Mein Sonntagsblatt 2013)

Glaubenslied: Gl 787: Ich glaube, Herr ,dass du es bist...(Mel.: 170)

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du hast den Versuchungen des Bösen widerstanden und dich ganz dem Willen deines Vaters anvertraut. Wir bitten dich:

➢ Für die Menschen in der Ukraine, die unter Krieg und Zerstörung zu leiden haben; und für alle, die weltweit unter Gewalt und Terror leben müssen.
➢ Für alle Politikerinnen und Politiker, Diplomatinnen und Diplomaten, die versuchen, Friedensgespräche zu vermitteln und einen Beitrag zu Entspannung und Versöhnung zu leisten.
➢ Für alle Glaubenden, die mit Gebetswachen, Friedensdemonstrationen und anderen Aktionen einen Beitrag zum Frieden leisten wollen.
➢ Für alle, die sich bemühen, durch einen bewussten Lebensstil Gottes gute Schöpfung zu behüten und zu bewahren.
➢ Für alle, die in diesen Heiligen vierzig Tagen neu nach dem Willen Gottes fragen und ihr Leben neu am Wort der Heiligen Schrift ausrichten wollen.
➢ Für alle unseren Verstorbenen, die im Vertrauen auf dich ihr Leben in deine Hände gelegt haben.
Herr, unser Gott, du bist bei uns, wo immer wir auch sind. Gerade in Angst und Not verlierst du uns nicht aus deinem Blick. Auf dich hoffen wir. Bleibe mit uns auf dem Weg durch diese schweren Zeiten. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, du willst uns durch alle Versuchungen führen, uns in allen Versuchungen bewahren. Mit deinen Worten wollen wir antworten und zu ihm beten: Vater unser…

Lied: Gl 381, 1+4: Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus…

Gebet:
Herr, es war im heißen Sommer des Dürrejahres am Rande der Kalahari. Die Leute pflanzten zum zweiten Mal Mais auf den Feldern. Die erste Saat war von der Sonne versengt worden. Der Regen war ausgeblieben. Hunger wartete auf sie in den leeren Maisspeichern. Anderswo gibt es Butterberge, sagt man mir. Anderswo gibt es Fleischberge, sagt man mir. Anderswo herrscht Überfluss in Hülle und Fülle. Ich werde nicht aufhören, es in die Welt hinaus zu schreien: Helft, solange ihr helfen könnt! Steht denen bei, die vergebens auf Regen warten, die verdorrte Felder und magere Kühe ihr Eigen nennen. Herr, erbarme dich aller Menschen, besonders der hungernden Kinder.
(Aus Simbabwe - In: Gute Besserung - 26. Februar 2023)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott...

Ausmalbild für Kinder

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