logo st benedikt

Hausgottesdienst am
1. Fastensonntag im Jahreskreis B
18. Februar 2024

Lied: Gl 143, 1+2: Mein ganzes Herz erhebet dich ...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Aufbruch - Neuanfang - Neuorientierung - die Mitte suchen: Das sind Begriffe, die wir oft mit der Fastenzeit, den Heiligen Vierzig Tagen auf Ostern hin verbinden. Auch in den biblischen Texten dieser vor uns liegenden Tagen und Wochen tauchen sie immer wieder auf.
Wie steht es mit Aufbruch - Neuanfang - Neuorientierung - die Mitte suchen in meinem eigenen Leben, für mein eigenes Leben. Die kommende Zeit gibt uns die Gelegenheit und lädt uns dazu ein, neu darüber nachzudenken.

Gebet:
Gott,
du kennst uns.
Du liebst uns.
Du zeigst uns einen Ausweg, wenn unser Leben in eine Sackgasse geraten ist.
Du zeigst uns, wie alles richtig und gut werden kann,
wenn wir uns verrechnet haben.
Du zeigst uns, dass wir nicht traurig und verzweifelt sein müssen,
wenn alles auf dem Kopf steht.
Du schenkst uns deinen guten Geist.
Er hilft uns umzukehren,
neu zu beginnen,
alles richtig zu sehen.
Lass uns mit Jesus, unserem Freund und Bruder, den weg gehen,
der uns zu dir führt
heute und an allen Tagen unseres Lebens.
Amen
(Heriburg Laarmann - Das Fest unseres Lebens feiern- S. 69)

Lesung:
Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind. Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.

Ruf vor dem Evangelium: Gl 795,2: Christus Sieger, Christus König...

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 1, 12-15)
Der Geist trieb Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.
Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!
oder in leichter Sprache:
Jesus fühlte die Liebe von Gott. Die Liebe von Gott war stark. Und mächtig. Das ganze Herz von Jesus war gefüllt mit der Kraft von dieser Liebe. Die Kraft von dieser Liebe war so stark, dass die Kraft Jesus in die Wüste trieb. In der Wüste konnte Jesus allein sein. Jesus hatte viel Zeit. Jesus konnte an die Liebe von Gott denken. Keiner störte Jesus. Doch. Einer störte Jesus sehr wohl. Der Teufel störte Jesus. Der Teufel wollte nicht, dass Jesus an Gott denkt. Weil der Teufel nichts mit Gott zu tun haben will. Der Teufel störte Jesus extra. In der Wüste waren auch wilde Tiere. Die wilden Tiere waren gerne bei Jesus. Die wilden Tiere waren zutraulich. Die Engel vom Himmel waren auch bei Jesus. Die Engel dienten Jesus. Jesus war 40 Tage in der Wüste. Nach 40 Tagen ging Jesus wieder zu den Menschen. Jesus erzählte allen Menschen von Gott. Jesus sagte: Freut euch. Gott will, dass alles in der Welt gut wird. Ihr dürft Gott dabei helfen. Macht euch bereit zum Helfen. Gott braucht euch.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
In dem Wort „Versuchung“ findet sich der Begriff „Versuch“; genauso wie sich in der englischen Entsprechung „temptation(Versuchung) ein Bezug zu dem Begriff „attempt(sich bemühen) findet. In unserem Leben versuchen wir immer wieder, die Grenzen unseres Lebens auszuloten, auszutesten. Ob in einer Beziehung, ob im Beruf oder in Bezug auf den eigenen Körper. Wir testen manchmal aus, wie belastbar eine Beziehung, eine Freundschaft, eine Partnerschaft, eine Lebensentscheidung ist: wie viel Freiraum gesteht mir der/die andere zu; wie viel Egoismus darf ich mir leisten; wie weit darf ich über die Stränge schlagen? Oder im Beruf: was darf ich anderen in meinem Karrieredenken zumuten oder wie viele eigene Vorteile zugunsten der anderen darf ich mir heraus nehmen? Oder in Bezug auf meinen eigenen Körper: Immer neue Extremsportarten entwickeln sich. Es braucht anscheinend den immer neuen, immer größeren Kick, damit ich mich in meinen Leben noch spüre und wahrnehme. Doch wo ich versuche, meine Grenzen auszuloten und auch bewusst zu überschreiten, laufe ich Gefahr, an dieser Grenze hängen zu bleiben und zu scheitern.
Dann droht die Beziehung zu zerbrechen, dann droht ein Scheitern im Beruf; dann spiele ich fahrlässig mit meiner eigenen Gesundheit, ja mit meinem eigenen Leben - und manchmal sogar mit dem anderer. Habe ich diesen Punkt erreicht - und ist es mir bewusst geworden, dass ich in meiner Lebensgestaltung an eine Grenze gestoßen bin, die ich nicht überwinden kann, dann bleibt mir nur eins: umkehren; einen neuen Weg suchen; neu anfangen. Das Tröstliche für uns als Christen ist: Wenn wir an diesem Punkt angekommen sind, dürfen wir darauf vertrauen, dass wir diesen neuen Weg nicht allein suchen müssen. Wir haben in Jesus einen guten Wegbegleiter; wir haben in seiner Frohen Botschaft eine gute Richtschnur, die unser Leben ins Lot bringen, unser Leben auf den richtigen Weg zurück bringen kann.
Das Reich Gottes ist nahe!“ verheißt Jesus allen, die an ihn glauben. Der mittlerweile verstorbene Theologe und Religionspädagoge Elmar Gruber hat diese Verheißung einmal so übersetzt: „Der Bereich Gottes ist Nähe.
Gott will den Menschen nahe sein. Gott will das Leben des Menschen. Gott will Segen für den Menschen, dass sein Leben gelingt. Sprechendes Bild dafür ist der Regenbogen; das Freundschaftszeichen Gottes für uns Menschen, der uns nach Sturm und Gewitter, wenn das Licht der Sonne wieder hervorbricht, das Zeichen seiner Nähe in allen Farben an den Himmel malt. Ein Bild auch für unser ganz persönliches Leben - wenn wir nur wollen: Auf Regen folgt Sonnenschein; auf Streit kann Versöhnung folgen; auf Trauer neue Hoffnung; auf Verzweiflung neuer Sinn; auf Einsamkeit neue Gemeinschaft. Jedes Mal, wenn wir diesen Bogen am Himmel sehen, dürfen wir uns daran erinnern, dass Gott uns nahe sein will und uns immer wieder seinen Bund anbietet. Wir dürfen Gottes Verbündete sein - wenn wir es nur wollen.
Für Familien mit Kindern:
Wüste - das bedeutet Hunger und Durst, große Hitze, gefährliche Tiere und vor allem
Einsamkeit. Ausgerechnet an so einen Ort hat es Jesus hingetrieben, bevor er angefangen
hat, das Evangelium zu verkünden. Doch auch heute erleben viele Menschen gerade in
schwierigen Zeiten des Lebens, wie wichtig der Glaube an Gott für sie ist, und wie viel
Kraft dieser Glaube geben kann. (dkv - Mein Sonntagsblatt 2009)
Kennst Du, kennt Ihr auch solche „Wüsten - Erfahrungen“ im eigenen Leben oder in in Deiner Familie, bei Deinen Freunden? Tauscht Euch aus! Und was kann helfen, solche Erfahrungen von „Wüste“ zu überstehen?

Lied: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du selbst hast 40 Tage in der Wüste verbracht, hast Gott, deinen Vater gesucht und auf seine Stimme gehört. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die sich bewusst auf das Wesentliche ihres Lebens konzentrieren wollen.
➢ Für alle, die Wüstenzeiten und Erprobungen durchleben, durch Krankheit, Streit, Schicksalsschläge, innere Anfechtungen oder materielle Engpässe.
➢ Für alle, die sich für die Schöpfung – Tiere und Pflanzen – und den Frieden unter den Menschen einsetzen.
➢ Für alle, die sich in diesen Tagen durch „Tage der Stille“; Exerzitien oder „Exerzitien im Alltag“ um eine Neuorientierung für ihr Leben bemühen.
➢ Für unsere Verstorbenen, die nun paradiesischen Frieden und die Nähe Gottes erfahren dürfen. (ARGE Liturgie)
Herr, unser Gott! Wir sind auf dem Weg nach Ostern, wollen uns vorbereiten auf das Geheimnis der Auferstehung, des neuen Lebens. Bleibe mit uns auf diesem Weg. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, du selbst hast den Versuchungen des Bösen stand gehalten. Mit deinen Worten bitten wir, dass auch wir die Kraft finden, den Versuchungen des Lebens das Vertrauen in Gott entgegenzusetzen: Vater unser.

Lied: Gl 453: Bewahre uns Gott...

Gebet:
Herr,
du kennst meinen Weg,
den Weg, der hinter mir liegt
und den, der vor mir liegt.
Du begleitest mich jeden Augenblick.
Du bist immer für mich da.
Weil du mich führst,
kann ich versuchen,
mich selbst zu führen,
dass meine Augen und Ohren unterscheiden lernen,
dass meine Hände anderen helfen lernen,
dass mein Denken das Richtige findet,
dass mein Herz das Rechte entscheiden lernt.
Weil du mich führst,
will ich meinen Weg versuchen.
Amen (Charles de Foucauld - in: Judith Vonderau - Gebete für Neuanfänge und Lebensumbrüche - S. 38)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 451, 1+3: Komm, Herr, segne uns…

Ausmalbild für Kinder

­