logo st benedikt

Hausgottesdienst am
12. Sonntag im Jahreskreis A
25. Juni 2023

Lied: Gl 382, 1+3: Ein Danklied sei dem Herrn...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Ein anderer Name für die Messfeier ist „Eucharistie“ - „Danksagung“. Aber wir dürfen zu einem Gottesdienst - sei es eine Eucharistiefeier oder eine Wort-Gottes- Feier und bei jedem persönlichen Gebet natürlich auch unsere Fragen, Sorgen, Ängste und sogar unser Klagen vor Gott bringen. Unser ganzes Leben - mit seinen Höhen und Tiefen findet vor ihm Platz. So auch jetzt - in dieser Stunde. Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 169, 1-3: Gloria, Ehre sei Gott...

Gebet:
Gott, du bist da.
Deine Gegenwart umhüllt und durchdringt uns
wie die Luft, die wir atmen,
ohne die wir nicht leben können.
Gib, dass wir dir ganz vertrauen
und leben ohne Angst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (Messbuch 5/306)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 10,26-33)
Jesus sprach zu seinen Aposteln: Fürchtet euch nicht vor den Menschen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.
oder: In leichter Sprache
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden: Viele Leute denken, dass sie mächtig sind. Und dass sie immer Recht haben. Und alles dürfen. Dass sie sogar Menschen umbringen dürfen. Wenn die Menschen eine andere Meinung haben. Jesus sagte: Ihr braucht euch vor diesen Leuten nicht zu fürchten. Diese Leute können in Wirklichkeit nicht alles. Diese Leute können den Körper umbringen. Aber diese Menschen können nicht euer Herz umbringen. Gott kennt euer Herz. Gott weiß, was in eurem Herzen ist. Gott sorgt für euch. Für Gott seid ihr immer wichtig. Jesus erzählte ein Beispiel. Jesus sagte: Draußen gibt es viele Spatzen. Die Menschen finden Spatzen langweilig. Aber Gott findet Spatzen wichtig. Gott passt auf alle Spatzen auf. Gott passt sogar auf, wenn die Spatzen fliegen. Damit kein Spatz beim Fliegen herunterfällt. Jesus sagte: Ihr seid viel wichtiger als die Spatzen. Gott passt auf euch viel mehr auf als auf die Spatzen. Bei Gott ist alles von euch wichtig. Bei Gott sind sogar eure Haare wichtig. Gott hat alle Haare auf eurem Kopf gezählt. Jesus sagte: Ihr könnt den Menschen ruhig erzählen, dass ihr bei Gott wichtig seid.
– Und dass Gott auf euch aufpasst.
– Und dass Gott immer bei euch ist.
– Und dass Gott auf euch schaut.
Dann freut sich Gott über euch. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Fürchtet euch nicht!“ Ein schönes, ein tröstliches Wort. Doch oft ist es leichter gesagt als getan. Wie klingt dieses Wort in den Ohren einer Frau in der Ukraine, die mit ihren Kindern während eines Bombenangriffs in einem Luftschutzkeller oder in einer U-Bahn-Station sitzt, während ihr Mann und der Vater der Kinder imFronteinsatz ist? Wie klingt dieses Wort in den Ohren eines Menschen, der unter einer lebensbedrohlichen Krankheit leidet und vor einer komplizierten Operation steht? Wie klingt dieses Wort in den Ohren eines Menschen, der die Arbeit verloren hat, keine Aussicht auf eine Neuanstellung hat und nicht weiß, wie er die kurzfristigen Verpflichtungen des Alltagslebens meistern soll?
Und doch gibt es sie, diese Menschen, die mit einem ganz tiefen Vertrauen und einer ganz festen Zuversicht durch's Leben gehen - in der ureigenen Gewissheit: Es wird schon gut gehen. Es wird schon gut enden.
Statt „Ich fürchte mich!“ sagen wir oft auch: „Ich habe Angst!“. Das leitet sich ab vom Lateinischen angustia - die Enge, die Bedrängnis. Wo ich mich fürchte, wo ich Angst habe, da fühle ich mich in eine Ecke gedrängt. Das Herz wird mir eng oder es raubt mir den Atem. Das alles sind unschöne, bedrückende Gefühle und Erfahrungen.
Aber wie finden wir da heraus? Wir kennen die Begriffe „Grundvertrauen“ oder auch „Urvertrauen“. Theologisch kann man es so ausdrücken: Ich kann nicht tiefer fallen als in die bergenden Hände Gottes. Das drückt ja auch das Wort „Glaube“ in seinem eigentlichen Wortsinn aus: Einen Halt haben.
Gott spannt ein Netz unter uns auf, damit wir unser Leben wagen können. In dem der Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ gibt es die Szene, dass eine Schlucht über wunden werden muss im Wagnis des Glaubens. Anfangs sieht man nur den Abgrund, aber sobald Indiana im Wagnis des Glaubens den Fuß in das vermeintliche Nichts setzt, taucht eine Brücke auf. Das ist natürlich ein Bild, ein Symbol. aber es drückt genau das eben Gesagte aus. Auch wenn fast alles dagegen spricht, wir sind getragen und gehalten von diesem Gott.
„Der Herr steht mir bei!“ - In dieser Zuversicht geht der Prophet Jeremia seine Sendung an. Und manchmal steht er mir auch bei in konkreten Menschen, mit denen ich meine Furcht, meine Angst teilen kann. Doch das setzt voraus, dass ich mich zuerst selbst meiner Angst stelle. Dass ich der Frage nachgehe, was ist es, was mir Angst macht, was ist es, vor dem ich mich fürchte. Und wenn mir das klar geworden ist, dann kann ich auch dagegen angehen, kann sie teilen mit Menschen, denen ich vertraue, darf mich Gott anvertrauen. Denken wir an Jesus in der Nacht am Ölberg. Auch ihn überkam in dieser Situation die Angst vor Leiden und Sterben. Aber er hat sich in die Hand Gottes gegeben, hat ihm sein Schicksal anvertraut und letztlich wurde dieses Vertrauen nicht enttäuscht.
365 MAL IN DER BIBEL SAGT GOTT: FÜRCHTE DICH NICHT. Ein ganzes Jahr lang werden wir jeden Tag daran erinnert, dass wir nicht in Angst leben müssen. Wir können stattdessen mit der Freiheit und Ruhe leben, die sich aus dem Wissen ergibt, dass Gott immer bei uns ist und uns zur Seite steht.
Für Familien mit Kindern:
Fürchtest du dich manchmal, wenn es dunkel wird oder du alleine zu Hause bist? Kennst du Träume, die nicht schön sind? Hast du Sorge, etwas nicht zu schaffen? Machst du dir Gedanken über viele Dinge? Wir Menschen machen uns oft Sorgen, Kinder und Erwachsene. Jesus sagt zu uns, dass wir uns nicht zu viele Sorgen machen sollten. Den Satz: „Fürchtet euch nicht!“ lesen wir immer wieder in der Bibel. Manchmal kann es dir helfen, deine Sorgen und Ängste jemandem zu erzählen. Du darfst alles, was dich belastet, auch Gott im Gebet anvertrauen. Vielleicht schaffen wir es ein Stück weit, auf Jesus zu vertrauen und unsere Sorgen nicht zu groß werden zu lassen.
Guter Gott, manchmal habe ich Angst vor etwas. das ist kein schönes Gefühl. Du sagst, ich soll mich nicht fürchten. Hilf mir, dass mir das gelingt und ich an dich denke, wenn ich Angst habe. Amen

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, viele Menschen haben Angst und sind unsicher. Sie suchen Halt, Hilfe und Begleitung. In unseren Bitten bringen wir sie zu dir, Herr, unser Gott: - Liedruf: Du sei bei uns…

➢ Für alle, die mutig und entschlossen ihren Weg suchen und gehen. Gib ihnen die nötige Kraft und verlässliche Menschen an die Seite.
➢ Für alle, deren Weg schwer geworden ist. Die durch Krankheit geschwächt oder durch Krisen verunsichert sind. Lass sie deine Nähe immer spüren.
➢ Für alle, die wegen ihres Glaubens lächerlich gemacht, verletzt, verfolgt und getötet werden. Sei und bleibe ihnen nahe.
➢ Für die Kinder und Jugendlichen, die nach Orientierung suchen. Sei du das Ziel ihrer Sehnsucht.
➢ Für die Menschen, die aus diesem Leben heimgegangen sind zu dir. Lass sie in deiner Liebe leben.
Vater im Himmel, du bist die Kraft unseres Lebens. Hilf uns, dass wir darauf vertrauen - in allen Stunden und bis in Ewigkeit. (Nach: Laacher Messbuch 2023)

Vater unser: Herr Jesus Christus, die nötige Kraft, Leid wahrzunehmen und für Gerechtigkeit einzutreten, wird uns geschenkt, wenn wir darum bitten. Mit deinen Worten dürfen wir beten: (Nach: Laacher Messbuch 2023)
Vater unser…

Lied: Gl 429, 3+5: Gott wohnt in einem Lichte…

Gebet:
Herr,
du hast uns gerufen.
Die Unruhe, die uns ergreift,
wenn wir dein Wort hören,
beweist es.
Du kennst unsere Schwäche.
Du weißt, wie leicht wir den Mut verlieren.
Du weißt, wie ängstlich wir unsere Schritte setzen.
Aber du hast uns gerufen.
Darauf verlassen wir uns.
Wirke in uns,
wenn es dein Wille ist.
Brauche uns
und mache uns brauchbar. ( beten - action 365 - S. 35)

Gehen wir in die kommende Woche begleitet vom Segen Gottes:
Getrost und getröstet können wir gehen
wir sind nicht allein
Getrost und getröstet können wir das Leben wagen
da ist einer der mit uns ist
Getrost und getröstet können wir uns auf den Weg machen
da ist einer der für uns ist
da ist einer der uns beschützt
der seine bergende Hand über uns hält
über dich und mich
und uns und diese Stadt
unser Land und unsere Welt
Der uns behütet schläft nicht
er nimmt uns in seine Obhut
in ihm können wir getrost sein
Behütet und getröstet von dem
der das Leben will
lasst uns aufbrechen und gehen
dem Leben entgegen
weil wir das Leben mit uns tragen
lasst uns das Leben zu den Menschen bringen
getragen und getröstet von dem
der das Leben ist (Andrea Schwarz: Du Gottes des Weges segne uns-Herder-S. 65ff-in Auszügen)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 365: Meine Hoffnung und meine Freude….oder Gl 819: Gott sagt uns immer wieder...

Ausmalbild für Kinder

­