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Hausgottesdienst am
2. Adventssonntag im Jahreskreis B
10. Dezember 2023

Lied: Gl 223, 1+2: Wir sagen euch an...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wie kann Jesus kommen?“ - Dieser Frage wollen wir an diesem 2. Adventssonntag nachgehen. Wir warten und hoffen, dass Jesus in unser Leben und in unsere Welt kommt, aber wie kann das gehen? Die Bild der leeren Krippe kann uns vielleicht einen Hinweis drauf geben.

Gebet:
Gott,
wir feiern Advent.
Wir erwarten deine Ankunft.
Mache uns offen und bereit, dich in unser Leben einzulassen
und dir die Wege zu bereiten.
Lass uns deine Nähe erfahren,
alle Hindernisse aus dem Weg räumen
und das Heil annehmen, das von dir kommt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
den Boten deiner Liebe und Güte,
der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
(Nach: Heriburg Laarmann: Das Fest unseres Lebens feiern - S. 16)

Lesung: Jesaja 40, 1-5.9-11
Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und verkündet der Stadt, dass ihr Frondienst zu Ende geht, dass ihre Schuld beglichen ist; denn sie hat die volle Strafe erlitten von der Hand des Herrn für all ihre Sünden. Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben. Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alle Sterblichen werden sie sehen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen. Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Seht, da ist euer Gott. Seht, Gott der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Seht, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her. Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.

Lied: Gl 748, 1+2: Mit Ernst, o Menschenkinder

Halleluja: Gl 175, 3 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - (Mk 1, 1-8)
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes: Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
oder: In leichter Sprache
Jesus ist der Sohn von Gott. Trotzdem sieht Jesus wie andere Menschen aus. Wie können wir merken, dass Jesus der Sohn von Gott ist? Und dass Jesus wirklich von Gott kommt? Gott hat selber gesagt, wie wir das merken können. Gott hat es vor vielen Jahren zu Jesaja gesagt. Jesaja ist ein Prophet. Ein Prophet ist ein Mann, der in seinem Herzen mit Gott redet. Der Prophet erzählt den Menschen, was Gott zu ihm sagt. Gott sagte zu Jesaja: So könnt ihr merken, wenn mein Sohn zu euch kommt: Dann sagt euch ein Mann Bescheid. Der Mann ist ein besonderer Mann. Der Mann wohnt in der Wüste. Die Wüste ist heiß. Keiner kann in der Wüste wohnen. Aber dieser Mann kann in der Wüste wohnen. Der Mann in der Wüste hat eine laute Stimme. Der Mann ruft: Macht euch bereit. Baut eine Straße. Baut einen Weg. Baut den Weg bis in euer Herz. Weil der Sohn von Gott kommt. Jesaja schrieb alles auf, was Gott sagte. Damit alle Menschen Bescheid wissen. Die Menschen warteten jeden Tag. Die Menschen guckten jeden Tag in die Wüste. Ob ein Mann da ist, der eine laute Stimme hat. Die Menschen mussten lange warten. Endlich war ein Mann in der Wüste. Der Mann hieß Johannes. Johannes hatte eine laute Stimme. Johannes rief laut: Macht euch bereit. Baut eine Straße. Baut einen Weg. Baut den Weg bis in euer Herz. Weil einer kommt. Der kommt von Gott. Der ist viel stärker als ich. Und viel wichtiger. Der ist alleine wichtig. Er bringt euch den Heiligen Geist. Und gießt den Heiligen Geist in euer Herz. Die Menschen hörten Johannes zu. Johannes ging zu einem Fluss. In dem Fluss war viel Wasser. Johannes tauchte die Menschen ins Wasser. Johannes sagte: Ich tauche euch ins Wasser. Dann seid ihr ganz im Wasser. Bald kommt der Sohn von Gott. Der Sohn von Gott taucht euch in den Heiligen Geist. Dann seid ihr ganz im Heiligen Geist. Und ganz in Gott. Das ist viel besser. Und viel wichtiger. Die Leute freuten sich. Die Leute machten ihr Herz bereit. Die Leute machten ihr Herz offen für Gott. © evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Wenn eine bedeutende und prominente Persönlichkeit ihr Kommen angesagt hat, denn wird oft viel Aufwand betrieben, um diese Persönlichkeit angemessen zu begrüßen und zu empfangen. Da wird ein Empfangskommitee zusammengestellt, der rote Teppich wird ausgerollt, alles wird blitzblank geputzt. Alles soll makellos sein.
Erwartet Jesus das auch von uns, damit er bei uns landen, bei uns ankommen kann? Sicherlich nicht. Bei seinem ersten Kommen hat er auch kein großes Aufheben um seine Person gemacht. Im Gegenteil: Er reiht sich ein in die Menge der Sünder, der Bedrückten, der Armen und Bedürftigen. Er selber macht sich klein mit den Kleinen und für die Kleinen, die oft so leicht von den Erfolgreichen und Mächtigen übersehen oder an den Rand gedrängt werden.
Er kommt zu uns, um uns den Trost des Vaters zu bringen, uns zu trösten. Haben Sie sich schon einmal überlegt, wo unser deutsches Wort „Trost“ überhaupt herkommt? Das Wort Trost (entstanden im Althochdeutschen im 8. Jahrhundert) hängt mit dem Wort treu zusammen. Von daher steht es für Festigkeit, auch seelischen Halt, Zuversicht und Ermutigung im Leid.
Wir Christen dürfen in schweren Zeiten Trost und Ermutigung aus unserem Glauben schöpfen. Der Tröster im biblischen Sinn ist nach dem Johannes- Evangelium der Heilige Geist, der die Jünger Jesu nach dessen Abschied und Himmelfahrt bis zu seiner Wiederkunft trösten soll. Von daher schließt sich ein Kreis, wenn es auch bei der Taufe Jesu, am Beginn seines öffentlichen Wirkens heißt, dass Jesus uns bei unserer Taufe mit dem Heiligen Geist bestärken will. Dieser Geist Jesu will uns durch unser Leben begleiten, will uns führen, uns immer wieder bestärken - auch und gerade dort, wo wir uns als schwach und verletzlich erfahren. Aus dem Trost des Heiligen Geistes dürfen wir immer wieder neue Kraft schöpfen, wenn uns das Leben und der Alltag allzu sehr zusetzen und uns verzweifeln lassen wollen.
Damit dieser Geist Jesu, damit Jesus selbst bei uns landen und ankommen kann, braucht es unsere Offenheit, braucht es Räume der Begegnung. Die Adventszeit lädt uns ein, Haltebuchten in unserem Tagesablauf einzurichten, an denen wir mitten im Alltag einmal innehalten können, um dem Geist Jesu Raum zu geben. Die Adventszeit lädt uns ein, Parkbuchten in unserem täglichen Betrieb, manchmal auch in unserem Getriebensein anzusteuern, in denen wir wieder einmal durchatmen können und wieder zur Ruhe, zu unserem inneren Frieden finden. Denn nur, wenn wir bei uns selbst sind, können wir auch zu den anderen finden. Nur wenn wir selber gelassen sind, können wir uns auch auf andere einlassen. Und Jesus will ja gerade im Anderen, in der Anderen zu uns kommen. Wo wir zueinander finden, Verständnis füreinander aufbringen, Versöhnung wagen, Frieden schließen - im Großen wie im Kleinen, da bereiten wir dem Herrn den Weg, da ebnen wir ihm Wege, da schließen sich Gräben, da schwinden Mauern. Die Adventszeit ist die Zeit, um Türen zu öffnen. Die des Adventskalenders, die des Herzens, die zu einem anderen Menschen, die zu Gott, der in Jesus zu uns kommen will. Die leere Krippe vor dem Altar will uns sagen: Du musst keine großen Umstände machen, wenn der Herr in dein Leben kommen soll. Er braucht nur deine leeren Hände und dein geöffnetes Herz, damit er bei dir ankommen kann.
Für Familien mit Kindern:
Die ersten Zeilen eines Buches sind immer ganz besonders wichtig. Sie sollen zeigen, worum es in dem Buch geht und den Leser natürlich neugierig machen, damit er Lust bekommt, gleich weiter zu lesen. Sicherlich hat sich Markus sehr gut überlegt, mit welchen Worten sein Evangelium beginne sollte. Man erfährt gleich, dass es um keinen geringeren als den Sohn Gottes geht. Mit welchen Worten würdest Du ein Buch über Jesus beginnen?
Herr, unser Gott, viele Menschen haben damals auf den Messias gewartet, so wie wir jedes Jahr auf das Geburtsfest Jesu warten. Wir wollen unsere Herzen öffnen und bereit sein, damit er bei uns ankommen kann,

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 354

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, wir warten auf Dein Kommen. Vor dich bringen wir unsere Bitten und Anliegen.
➢ Für alle, die den rechten Weg aus dem Blick verloren haben; die sich verstiegen haben auf Abwegen und Irrwegen.
➢ Für alle, die dir Wege bahnen wollen und versuchen, anderen Zweifel und Ängste zu nehmen.
➢ Für alle, die es nötig haben, getröstet zu werden, die gebeugt sind von Krieg, Armut oder Schicksalsschlägen und nicht mehr weiter wissen.
➢ Für alle, die unter einer schweren Schuld leiden und keine Vergebung erfahren oder sich selbst nicht vergeben können.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, die über den Tod hinaus einen Platz in unserem Herzen haben.
Herr, unser Gott! Du willst deinem Volk Trost schenken in schweren Zeiten. Du willst unsere Hoffnung stärken. Wir danken dir, dass du mit uns auf dem Weg bist und bleibst durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Jesus, mit dem Vaterunser hast du uns eine Tür geöffnet. Du hast uns Gott als Deinen und unseren Vater gezeigt, zu dem wir voll Vertrauen beten dürfen: Vater unser… (Nach: Laacher Messbuch 2024)

Lied: Gl 746, 1+4: Tauet, Himmel, den Gerechten,...

Gebet:
Immanuel, du Gott mit uns,
lass uns spüren, dass du uns nahe bist.
Lass uns Dir die Wege bereiten,
damit Du ankommen kannst in uns und durch uns.
Lass uns leben in deiner Liebe und in deinem Licht,
bis Du wiederkommst am Ende unserer Zeit,
um uns heim zu holen in deine Ewigkeit. Amen
(Nach: Heriburg Laarmann - Bunt und schön ist unser Leben - S. 26)

Segen
Gott,
wenn die Schluchten meiner Angst mir das Licht rauben,
wenn die Berge meines Stolzes mir den Blick verstellen,
wenn die holprigen Straßen meiner Vorurteile das Gehen schwer machen,
wenn die krummen Umwege meines Zweifels mir die Energie entziehen,
fülle die Schluchten mit deiner Liebe,
schleife die Berge mit deiner Geduld,
ebne die Straßen mit deiner Gerechtigkeit,
begradige die Umwege mit deiner Gnade,
damit ich erkenne,
dass du mir entgegenkommst.
(Auszeit für die Seele - Adventskalender 2023 - vivat)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 231, 1+4: O, Heiland, reiß die Himmel auf...

Ausmalbild für Kinder

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