logo st benedikt

Hausgottesdienst am
23. Sonntag im Jahreskreis A
10. September 2023

Lied: Gl 81, 1+3+6+7: Lobet den Herren, alle, die ihn ehren...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Als Kirche, als Gemeinde vor Ort sind wir auf einen gemeinsamen Weg gestellt, auf den Weg in den Spuren Jesu. So haben wir es letzten Sonntag erst wieder gehört. Dieser Weg ist nicht immer leicht. Er ist auch fordernd und anspruchsvoll. Das hören wir heute. Doch wir können ihn gehen, weil Jesus ihn mitgeht, weil er uns vorausgeht und uns den richtigen Weg zeigt.
Begrüßen wir ihn in unserer Mitte und bitten wir ihn für uns und diese Welt um sein Erbarmen: Gl 437, 1-3
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 389, 5: Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet:
Herr,
du kennst unser Elend:
Wir reden miteinander und verstehen uns nicht.
Wir schließen Verträge und vertragen uns nicht.
Wir sprechen vom Frieden und rüsten zum Krieg.
Zeig uns einen Ausweg.
Sende uns deinen Geist,
damit er den Kreis des Bösen durchbricht
und das Angesicht der Erde erneuert.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 18,15-20)
Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden. Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner. Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
oder: In leichter Sprache
Einmal sprach Jesus mit seinen Freunden über die Gemeinde. Die Gemeinde sind die Menschen, die in der Nähe wohnen. Und an Gott glauben. Und zusammen beten. Und füreinander sorgen. Die Menschen aus der Gemeinde sind wie Brüder und Schwestern. Jesus sagte zu seinen Freunden: Vielleicht ist da ein Bruder in der Gemeinde. Der macht schlimme Sachen. Oder böse Sachen. Das darf der Bruder nicht. Der Bruder muss damit aufhören. Vielleicht macht der Bruder immer weiter. Dann soll einer von der Gemeinde mit dem Bruder sprechen. Der soll dem Bruder sagen: Hör damit auf. Wenn der Bruder aufhört, ist alles wieder gut. Vielleicht macht der Bruder aber immer weiter. Dann sollt ihr zwei andere Brüder aus der Gemeinde dazu holen. Die zwei anderen Brüder sollen auch mit dem Bruder sprechen. Damit der Bruder mit den schlimmen Sachen aufhört. Vielleicht hört der Bruder auf. Dann ist alles wieder gut. Vielleicht macht der Bruder aber trotzdem weiter. Dann sollen alle Leute aus der Gemeinde zusammen kommen. Alle Leute aus der Gemeinde sollen mit dem Bruder sprechen. Damit der Bruder endlich aufhört. Vielleicht hört der Bruder auf. Dann ist alles wieder gut. Vielleicht macht der Bruder mit den bösen Sachen immer noch weiter. Dann soll der Bruder nicht mehr ein Bruder sein. Dann gehört der Bruder nicht mehr zur Gemeinde. Jesus sagte feierlich zu seinen Freunden: Amen. Ich sage euch: Gott merkt, wenn ihr euch um eure Brüder und Schwestern kümmert. Gott sieht, wenn ihr euch um eure Brüder und Schwestern Sorgen macht. Und wenn ihr euren Brüdern und Schwestern helft, gut zu sein. Und mit den schlimmen Sachen aufzuhören. So, wie ihr euren Brüdern und Schwestern helft, findet Gott es richtig. Gott hält zu euch. Gott würde genauso helfen wie ihr. Jesus sagte: Wenn ihr mit zwei Leuten zusammen betet: Und wenn ihr beim Beten sagt, was ihr braucht: Dann gibt Gott euch das, was ihr braucht. Weil Gott euer Vater ist. Immer, wenn zwei oder drei Menschen zusammen beten, bin ich bei euch. Darauf könnt ihr euch verlassen.
(Katholisches Bibelwerk)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Es ist eine weit verbreitete Erfahrung. Wir reden öfter und leichter übereinander als miteinander. Es steht eine Meinungsverschiedenheit, ein Streit, ein Konflikt im Raum, der mich umtreibt, der mich bedrückt, mir schwer im Magen liegt. Ich will meinem Ärger Luft machen, suche ein Ventil. Aber ich bringe nicht die Kraft und den Mut auf, das direkte Gespräch mit dem oder der Betreffenden zu suchen, sondern ich lasse erst einmal bei anderen Dampf und Druck ab. Das erleichtert auch. Aber letztendlich löst es nicht das Problem. Auch mich kostet es immer viel Überwindung und Kraft, solche Gespräche zu führen. Oft schiebe ich sie vor mir her - vielleicht in der stillen Hoffnung, dass sich das Ganze auch auf andere Weise klären könnte. Aber manchmal führt eben kein Weg an so einem klärenden „Vier - Augen - Gespräch“ vorbei. Doch selbst wenn man endlich die Kraft und die Überwindung aufgebracht hat, ist noch lange nicht garantiert, dass sich das Gespräch auch wirklich als klärend erweist. Manchmal tun sich erst recht Gräben auf und der Konflikt wird eher noch vertieft. Dann braucht es einen Vermittler, einen Mediator oder eine Mediatorin, die in der Funktion eines Schiedsrichters, eines Brückenbauers versuchen, Missverständnisse abzubauen und Gräben zu schließen.
Das gilt für unser Zusammenleben in unseren Familien. Das gilt in unseren Freundschaften. Das gilt in der Schule. Das gilt am Arbeitsplatz. Das gilt in unseren Pfarrgemeinden. Das gilt für unsere ganze Kirche. Das gilt für das ganze Weltgeschehen.
Doch ich habe den Eindruck, dass es immer schwieriger wird, solche klärenden Gespräche zu führen. Die Bereitschaft, sich von jemandem etwas sagen zu lassen bzw. sich selbst oder das eigene Verhalten in Frage stellen zu lassen, scheint geringer zu werden - im Kleinen wie im Großen. Aber vielleicht geht es ja gar nicht so sehr darum, ob oder ob nicht ich jemanden auf sein Verhalten anspreche. Vielleicht geht es mehr um das Wie.
Jemandem eine Rückmeldung zu seinem Verhalten oder zu seiner Außenwirkung zu geben, heißt im Englischen 'feedback'. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“ heißt es dazu:
Im Begriff 'feedback' steckt das Wort feed (nähren): Wenn ich anderen etwas zurückmelde, soll es stärken. Ist mir der andere...wichtig, wird mein Eingreifen zu etwas, das nicht am anderen zerrt, sondern von dem der andere zehren kann. Wie ich mir selbst nur wünschen kann...auf ehrliche und wohlmeinende Unterstützung zu stoßen.
Und von dem berühmten Schweizer Schriftsteller Max Frisch stammt der Gedanke:
Man sollte die Wahrheit dem anderen wie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und nicht wie ein nasses Tuch um den Kopf schlagen.
Für Familien mit Kindern:
Jeder Mensch macht Fehler. Doch anstatt den anderen gleich in aller Öffentlichkeit bloßzustellen, ist es oft besser, erst einmal unter vier Augen mit ihm zu sprechen. Oft lässt sich einiges dann klären und der andere ist bereit, seinen Fehler einzusehen und wiedergutzumachen,. Wenn das nicht gelingt, dann kannst du immer noch andere Personen hinzuziehen. Auf alle Fälle ist ein Gespräch immer besser als einfach nur wegzusehen.
Lieber Gott, ich bitte dich, zeig allen Menschen, wie wichtig es ist, bei Unrecht nicht wegzusehen, sondern einzugreifen, wo es möglich ist. Gib uns allen die Einsicht und den Mut dazu. Amen (Aus: Mein Sonntagsblatt - dkv - 2014)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 354

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
„Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.“ - Herr Jesus Christus, wir vertrauen auf dein Wort und bitten dich voll Vertrauen:
➢ Für alle, die im Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft stehen: um die Kraft des Heiligen Geistes.
➢ Für alle, die im Beratungsdienst tätig sind, um den Geist der Liebe und die richtigen Worte.
➢ Für alle, die als Anwälte oder Richter tätig sind: um die Erkenntnis von Wahrheit und Gerechtigkeit.
➢ Für alle, die unter Krieg, Gewalt oder Naturkatastrophen leiden, vor allem in der Ukraine, in Südosteuropa und in Marokko, um Frieden und Versöhnung, um Hilfe und Beistand.
➢ Für unsere Verstorbenen, um die wir trauen: um das ewige Leben.
Gott, unser Vater, dein Sohn hat uns seine Gegenwart zugesagt, wenn wir in seinem Namen versammeln. Dafür danken wir dir - jetzt und in Ewigkeit. (Nach: Laascher Messbuch 2023)

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, du rufst uns immer wieder auf zu Versöhnung und Gemeinschaft. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser...

Lied: Gl 712. Wo zwei oder drei...

Gebet:
Gott, unser Vater,
in dieser Feier hat sich auf neue Weise
das Wort des Apostels erfüllt.
Jesus, dein Sohn, lebt in uns.
Wir danken dir,
dass du ihn uns geschenkt hast.
Steh uns bei,
damit wir ganz für ihn leben
und einst ewig vollendet werden in ihm,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (Nach: Messbuch14/529)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 833, 1-3 Möge die Straße uns zusammenführen...

Ausmalbild für Kinder

­