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Hausgottesdienst am
25. Sonntag im Jahreskreis A
24. September 2023

Lied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Erzählen will ich von all seinen Wundern…“ So klang es im Eingangslied an. Wenn ich auf die zurückliegende Woche zurückschaue, entdecke ich dann so ein größeres oder kleineres Wunder, von dem ich auch anderen erzählen möchte? Oder nehme ich überhaupt eine Erfahrung aus dieser Woche mit, von der ich sagen kann: Da bin ich Gott nahegekommen bzw. ihm begegnet?
Begrüßen wir den HERRN in unserer Mitte:
➢ Jesus, du rufst die Menschen, dir zu folgen - Herr, erbarme dich…
➢ Du lädst uns ein zur Freundschaft mit dir - Christus, erbarme dich…
➢ Bei dir zählt nicht die Leistung, sondern die Haltung - Herr, erbarme dich...
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 389,5. Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet:
Gott, unser Vater,
du hast uns deinen Namen genannt
und uns Mut gemacht, dich anzusprechen.
Wir kommen zu dir und danken dir,
dass du für uns da bist.
Hilf uns,
dass auch wir für dich leben -
und für die Menschen,
in denen du uns begegnest.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Nach: Messbuch35/318)

Halleluja: Gl 175,3 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 20, 1-16)
Jesus erzählte seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, undzahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.
oder: In leichter Sprache
Jesus erzählte den Menschen, wie Gott ist. Einmal wollte Jesus den Menschen erklären, dass Gott gerecht ist. Und gleichzeitig gütig. Gütig bedeutet: Gut sein zu den Menschen. Die Menschen konnten sich nicht vorstellen, dass Gott gütig ist. Darum erzählte Jesus eine Geschichte von einem Bauern. Der Bauer war gerecht. Und gleichzeitig gütig. So ging die Geschichte: Es war einmal ein Bauer. Der Bauer hatte viele Weinberge. Eines Tages waren die Weintrauben reif. Alle Weintrauben mussten gepflückt werden. Das war viel Arbeit. Der Bauer brauchte viele Arbeiter. Darum ging der Bauer am frühen Morgen auf den Marktplatz. Auf dem Marktplatz waren einige Leute. Die Leute suchten Arbeit. Damit sie Geld verdienen können. Der Bauer fragte: Könnt ihr mir heute helfen, die Weintrauben zu pflücken? Ihr bekommt 50 Euro dafür. Die Leute freuten sich, dass sie Geld verdienen konnten. Die Leute gingen mit dem Bauern in die Weinberge. Die Leute fingen an zu arbeiten. Nach drei Stunden merkte der Bauer: Die Arbeiter können alleine nicht die vielen Weintrauben schaffen. Der Bauer brauchte noch mehr Arbeiter. Der Bauer ging wieder auf den Markt-Platz. Auf dem Marktplatz waren wieder Leute. Die Leute suchten Arbeit. Der Bauer fragte: Könnt ihr mir helfen, meine Weintrauben zu pflücken? Ich zahle euch, was sich gehört. Die Leute freuten sich, dass sie Geld verdienen konnten. Die Leute gingen mit dem Bauern mit. Die Leute fingen an zu arbeiten. Am Mittag merkte der Bauer: Ich brauche noch mehr Arbeiter für die vielen Weintrauben. Der Bauer ging noch öfter auf den Markt-Platz. Der Bauer holte jedes Mal neue Arbeiter. Der Bauer sagte jedes Mal: Könnt ihr mir helfen, die Weintrauben zu pflücken? Ich gebe euch genug Geld dafür. Die Leute freuten sich, dass sie genug Geld bekommen. Die Leute gingen mit dem Bauer mit. Die Leute arbeiteten fleißig. Gegen Abend merkte der Bauer: Die Arbeiter werden nicht fertig. Ich muss noch mehr Arbeiter holen. Wenigstens noch eine Stunde lang. Der Bauer ging wieder auf den Marktplatz. Der Bauer traf wieder einige Leute. Der Bauer sagte: Könnt ihr mir eine Stunde helfen, die Weintrauben zu pflücken? Ich gebe euch genug Geld für die Arbeit. Die Leute freuten sich, dass sie etwas Geld verdienen konnten. Die Leute gingen mit dem Bauer mit. Die Leute gingen in den Wein-Berg. Die Leute arbeiteten fleißig. Nach einer Stunde waren alle Arbeiter mit der Arbeit fertig. Alle Weintrauben waren gepflückt. Zum Abschluss sollten alle Arbeiter das versprochene Geld bekommen. Der Bauer sagte zu einem Diener: Ruf alle Arbeiter hier her. Gib den Arbeitern das versprochene Geld. Gib zuerst den Arbeitern, die zuletzt gekommen sind, 50 Euro. Dann gib den Arbeitern von heute Mittag die 50 Euro. Dann den Arbeitern von heute Vormittag. Dann den Arbeitern von heute Morgen. Und ganz zum Schluss den allerersten Arbeitern von heute früh. Alle Arbeiter sollen 50 Euro bekommen. So machte es der Diener. Zuerst gab der Diener den Arbeitern, die zuletzt für eine Stunde gekommen waren, 50 Euro. Die Arbeiter freuten sich.Dann gab der Diener den Arbeitern, die am Mittag gekommen waren, 50 Euro. Die Arbeiter freuten sich auch. Dann gab der Diener den Arbeitern, die am Vormittag gekommen waren, 50 Euro. Die Arbeiter freuten sich auch. Zum Schluss kamen die Arbeiter an die Reihe, die morgens ganz früh als Erste gekommen waren. Die Arbeiter dachten, dass sie mehr Geld als die anderen bekommen. Weil sie am längsten gearbeitet haben. Aber der Diener gab auch den Arbeitern, die am längsten gearbeitet haben, 50 Euro. Genauso wie allen anderen. Die Arbeiter, die am längsten gearbeitet hatten, wurden sauer. Die Arbeiter sagten zum Bauer: Wir haben am längsten gearbeitet. Wir waren die allerersten. Trotzdem gibst du uns nur 50 Euro. Die anderen sind zuletzt gekommen. Die letzten haben nur eine Stunde gearbeitet. Die bekommen auch 50 Euro. Das ist ungerecht. Der Bauer sagte zu einem Mann: Mein Freund, wieso ist das ungerecht? Ich habe dir heute Morgen die 50 Euro versprochen. Da hast du dich gefreut. Jetzt bekommst du 50 Euro. Da meckerst du. Du hast keinen Grund zu meckern. Weil wir alles abgesprochen haben. Nimm dein Geld. Geh nach Hause. Ich kann mit meinem Geld machen, was ich will. Du bekommst 50 Euro. Das ist gerecht. Und die anderen, die weniger gearbeitet haben, bekommen auch 50 Euro. Das ist gütig. Bist du sauer, weil ich zu den anderen gütig bin? Jesus war mit der Geschichte fertig. Jesus sagte: So ist Gott auch gütig zu den Menschen. (Katholisches Bibelwerk)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Was ist „die Frage aller Fragen“? Wenn man Martin Buber in seinen „Erzählungen der Chassidim“ Glauben schenkt, ist es diese:
Vor dem Ende sprach Rabbi Sussja: „In der kommenden Welt wird man mich nicht fragen: Warum bist du nicht Mose gewesen? Man wird mich fragen: Warum bist du nicht Sussja gewesen?“ (Martin Buber, Die Erzählungen der Chassidim, S. 394)
Jeder und jede von uns ist im Grunde einzigartig und unverwechselbar. Mit unseren Talenten und Fähigkeiten, mit unserem Charakter, unserem Humor, auch mit unseren Schwächen und Grenzen sind wir eigentlich einmalig. Allerdings vergessen wir das oft, verlieren wir das aus dem Blick. Stattdessen tappen wir im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen immer wieder in die gleiche Falle. Wir bleiben nicht bei uns, sondern fangen an zu vergleichen. Wie in der Schule bei einer schweren Probearbeit oder Schulaufgabe. Wir schielen zum anderen hinüber, wollen uns vergewissern, ob sein Ergebnis mit dem eigenen übereinstimmt, wollen sicher gehen, dass wir richtig liegen. Oder wir vergleichen uns mit anderen, um festzustellen, wer von uns der Bessere, der Stärkere, der Attraktivere, der Erfolgreichere ist. Jeder und jede möchte insgeheim auf der Siegerseite stehen und zu den Gewinnern gehören. Das ist eines der Grundprinzipien unserer Leistungsgesellschaft. Wer mehr leistet, kann sich mehr leisten und steht damit über denen, die es nicht so weit bringen. Doch so ein reines Leistungsdenken birgt auch große Gefahren und kann das zwischenmenschliche Klima vergiften. Es reißt Gräben auf zwischen Starken und Schwachen, Gewinnern und Verlierern, drängt gewisse Gruppen an den Rand, weckt Neid und Eifersucht. Ein solches Klammern an ein reines Leistungsdenken; ein solches Bemühen, immer zu den Siegern gehören zu wollen, kann dazu führen, dass ich meine eigenen Überzeugungen hintanstelle, meine ganz persönlichen Grundeinstellungen vergesse, nur um zu denen gehören zu können, die vermeintlich auf der Siegerstraße unterwegs sind. In wie vielen diktatorischen Systemen haben wir das bereits erlebt und erleben es auch jetzt immer wieder. So bewahrheitet sich der Satz: Jeder Mensch wird als Original geboren, aber die meisten sterben als Kopie. Bist du neidisch, weil ich gütig bin? oder auch Ist dein Auge böse, weil ich gut bin? Diese Frage bringt das heutige Evangelium auf den Punkt. Gott denkt, fühlt und handelt in ganz anderen Kategorien als unsere Welt und unsere Leistungsgesellschaft. Dieses Gleichnis will kein Lehrbeispiel für eine christliche Soziallehre sein, sondern es verweist uns über diese Welt mit ihren so menschlichen Erfahrungen und Handlungskriterien hinaus. Ausdrücklich heißt es am Beginn des Gleichnisses: Mit dem Himmelreich ist es wie...Wir verlassen also unser innerweltliches und gar zu menschliches Denken und Bewerten und tauchen ein in die Gedankenwelt, die Gefühlswelt Gottes, in der so ganz andere Kriterien und Wertmaßstäbe gelten. Gott stellt einen Lohn in Aussicht: den Himmel, die Gemeinschaft mit ihm selber, seine ewige Freundschaft. Doch diesen Lohn knüpft er an keine exakte Arbeitsumschreibung oder einen Leistungskatalog. Er ruft. Er lädt ein. Er ermuntert und fordert auf, sich auf die Beziehung mit ihm einzulassen. Er fragt nicht, warum die einen seinen Ruf schon ganz am Anfang gehört und angenommen haben; noch, warum andere erst in der letzten Stunde hinzustoßen. Er, der die Sonne aufgehen lässt über Gute und böse; er, in dessen Haus es viele Wohnungen gibt, ruft zunächst jeden und jede ohne Ausnahme. Und der, der den Ruf annimmt - egal wann - darf auf den versprochenen Lohn hoffen.
Für Familien mit Kindern:
Kennst du das Wort neidisch? Es bedeutet, dass jemand etwas besitzt und ich es ihm kaum gönne, weil ich es auch unbedingt haben möchte. Kinder sind auf Spielsachen oder Handys neidisch. Erwachsene auf tolle Urlaube, Autos oder Häuser. Auf was bis du neidisch? (Miteinander ins Gespräch kommen)
Es gibt vieles, auf das man neidisch sein kann. Oft hat man Angst, zu kurz zu kommen. Ein Gegenwort wäre die Zufriedenheit. Schau mal genau hin, was du hast und unbedingt wirklich brauchst. (Noch einmal ins Gespräch kommen)
(Nach: dkv - Mein Sonntagblatt)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 456, 1+4

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du offenbarst uns die Güte und Barmherzigkeit des Vaters im Himmel. Voll Vertrauen bitten wir dich:
➢ Für alle Männer und Frauen, die sich bemühen, in der Verkündigung und im Leben des Evangeliums diese Menschenfreundlichkeit Gottes erfahrbar zu machen.
➢ Für die Mächtigen und Einflussreichen, die Verantwortung tragen sollen für eine gerechte und friedliche Weltordnung.
➢ Für alle, die sich an den Rand gedrängt sehen und immer wieder zu kurz kommen.
➢ Für alle Kranken, Bedürftige, Vereinsamten, die sich nach Geborgenheit, Verständnis und Angenommen - Sein sehnen.
➢ Für unsere Verstorbenen, die uns in die Hoffnung vorausgegangen sind, auf ewig bei dir zu sein und für alle, die um sie trauern.
Herr, unser Gott, du denkst, fühlst und handelst anders als wir Menschen. Du bist der ganz Andere, der Ferne und doch auch der Nahe. Wir danken dir, dass du uns durch dieses Leben führst durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, wenn wir auf dich schauen, erkennen wir den Vater im Himmel in seiner Güte und Menschenfreundlichkeit für uns Menschen. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser...

Lied: Gl 459, 1-4: Selig seid ihr...

Gebet:
Guter Gott,
wir leben aus deiner Liebe und Güte.
Du weißt, was wir zum Leben brauchen.
Nimm allen Neid und alle Missgunst von uns.
Schenke uns Freude und Zufriedenheit
und lass uns immer wieder erkennen,
was unser Leben wirklich reich und erfüllt macht:
die Liebe zu dir und die Freundschaft mit anderen Menschen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott,...

Ausmalbild für Kinder

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