logo st benedikt

Hausgottesdienst am
27. Sonntag im Jahreskreis A
8. Oktober 2023

Lied: Gl 481, 1+2: Sonne der Gerechtigkeit...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Eine Frage wartet auf eine Antwort. Liebe erwartet Gegenliebe. Bei Gott ist das genauso. Er bietet uns seine Freundschaft, seine Liebe, seinen Bund an und hofft, das wir seine Einladung, sein Angebot annehmen. Er wartet darauf. Wie sieht es mit unserer Bereitschaft aus, uns auf seinen Anruf einzulassen?
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 167: Dir, Gott im Himmel, Preis und Ehr..

Gebet:
Gott, unser Vater,
du gibst dich uns Menschen zu erkennen
im Schicksal Jesu von Nazaret.
als er von allen verlassen war
hast du ihn durch Leiden und Tod
hindurchgeführt zum Leben.
Lass uns glauben und vertrauen,
dass auch wir in aller Bedrängnis und Not
unterwegs sind zu dir
mit unserem Herrn Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (Messbuch 30/316)

Lesung aus dem Buch Jesaja - (Jes 5, 1-7)
Ich will ein Lied singen von meinem geliebten Freund, ein Lied vom Weinberg meines Liebsten. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit den edelsten Reben. Er baute mitten darin einen Turm und hieb eine Kelter darin aus. Dann hoffte er, dass der Weinberg süße Trauben brächte, doch er brachte nur saure Beeren. Nun sprecht das Urteil, Jerusalems Bürger und ihr Männer von Juda, im Streit zwischen mir und dem Weinberg! Was konnte ich noch für meinen Weinberg tun, das ich nicht für ihn tat? Warum hoffte ich denn auf süße Trauben? Warum brachte er nur saure Beeren? Jetzt aber will ich euch kundtun, was ich mit meinem Weinberg mache: Ich entferne seine schützende Hecke; so wird er zur Weide. Seine Mauer reiße ich ein; dann wird er zertrampelt. Zu Ödland will ich ihn machen. Man soll seine Reben nicht schneiden und soll ihn nicht hacken; Dornen und Disteln werden dort wuchern. Ich verbiete den Wolken, ihm Regen zu spenden. Ja, der Weinberg des Herrn der Heere ist das Haus Israel und die Männer von Juda sind die Reben, die er zu seiner Freude gepflanzt hat. Er hoffte auf Rechtsspruch - doch siehe da: Rechtsbruch, und auf Gerechtigkeit - doch siehe da: Der Rechtlose schreit.

Lied: Gl 440, 1-4: Hilf, Herr meines Lebens,...

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 21, 33-44)
Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.
oder: In leichter Sprache
Als Jesus lebte, gab es mächtige Männer. Einige mächtige Männer heißen: Hohepriester. Die Hohenpriester wollten alles bestimmen. Die Hohenpriester wollten bestimmen, was die Menschen tun. Und was die Menschen sagen. Die Hohenpriester passten genau auf die Menschen auf. Die Hohenpriester passten auch auf Jesus auf. Jesus sagte: Die Menschen sollen auf Gott hören. Und tun, was Gott will. Die Menschen brauchen nicht auf die Hohenpriester hören. Die Hohenpriester waren wütend auf Jesus. Die Hohenpriester sagten: Was Jesus sagt, ist falsch. Jesus erzählte den Hohenpriestern eine Geschichte. Die Geschichte ging so: Es war einmal ein reicher Mann. Der reiche Mann baute einen Weinberg. Und alles, was zum Weinberg dazu gehört: Zum Beispiel einen Turm. Auf dem Turm sollten Wächter stehen. Die Wächter sollten auf den Weinberg aufpassen. Und eine Maschine. Die Maschine ist zum Saft Auspressen. Und einen Zaun. Damit keine Diebe kommen. Als alles fertig war, wollte der reiche Mann verreisen. Der reiche Mann suchte Weinbauern. Die Weinbauern sollten im Weinberg arbeiten. Und die Weintrauben ernten. Und Wein machen. Der reiche Mann sagte zu den Weinbauern: Ihr bekommt als Lohn die eine Hälfte von dem Wein. Und ich bekomme die andere Hälfte von dem Wein. Alle waren einverstanden. Endlich war alles geerntet. Der ganze Wein war fertig. Der reiche Mann schickte seinen Diener zu den Weinbauern. Der Diener sollte die Hälfte von dem Wein holen. Wie es abgesprochen war. Aber die Weinbauern verprügelten den Diener. Und behielten den ganzen Wein für sich selber. Der reiche Mann schickte einen anderen Diener. Der andere Diener sollte die Hälfte von dem Wein holen. Aber die Weinbauern wollten den Wein nicht teilen. Die Weinbauern brachten den zweiten Diener um. Der reiche Mann schickte einen dritten Diener. Aber die Weinbauern wollten den Wein nicht teilen. Die Weinbauern brachten den dritten Diener auch um. Der reiche Mann schickte viele Diener zu den Weinbauern. Aber die Weinbauern wollten den Wein nicht teilen. Die Weinbauern brachten alle Diener um. Zum Schluss dachte der reiche Mann: Mein Sohn soll den Wein holen. Zu meinem Sohn sind die Weinbauern bestimmt nett. Aber die Weinbauern sagten: Den Sohn bringen wir erst recht um. Dann gehört uns der Weinberg ganz alleine. Die Weinbauern töteten den Sohn. Die Weinbauern warfen den toten Sohn einfach weg. Über den Zaun vom Weinberg. Jesus fragte die Hohenpriester: Was meint ihr? Was macht jetzt wohl der reiche Mann? Die Hohenpriester sagten: Der reiche Mann ist wütend. Der reiche Mann bringt die Weinbauern um. Der reiche Mann sucht bessere Weinbauern. Die mit den Dienern ordentlich umgehen. Und die Hälfte von dem Wein abgeben. Jesus sagte: Ja, das stimmt. Die Weinbauern waren dumm und böse. Die Weinbauern dachten: Der reiche Mann merkt nichts. Und lässt sich alles gefallen. Die Weinbauern dachten, dass sie selber den ganzen Weinberg bekommen. Jesus sagte zu den Hohenpriestern: Ihr seid genauso dumm und böse wie die Weinbauern. Ihr denkt: Wir können alles bestimmen. Gott merkt nichts. Gott lässt sich alles von uns gefallen. Jesus sagte: Ihr habt keine Ahnung von Gott. Ihr wisst gar nicht, was Gott gut findet. Ihr denkt, dass ihr alles richtig macht. Aber Gott ist wie der reiche Mann. Gott lässt sich von euch nicht alles gefallen. Gott sucht sich bessere Menschen. Gott sucht sich Menschen, die nicht alles bestimmen. Gott sucht sich Menschen, die auf Gott hören. Und von Gott erzählen. Und die gut sind zu den Leuten.
(Katholisches Bibelwerk)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Eine Metapher überträgt die Bedeutung des einen Wortes auf die eines anderen. Mit Hilfe der Metapher kann man einen Ausdruck bildlicher, lebendiger und verständlicher gestalten. Ein sicherlich bekanntes Beispiel: „Du bist heute aber wieder eine Mimose.“ So sagen wir, wenn sich jemand wieder einmal überempfindlich zeigt. Dabei ist die Mimose eigentlich eine tropische Pflanze mit reizbaren Blättern, die sich bei der leisesten Berührung zusammenlegen. Ein anderes Beispiel für eine Metapher begegnet uns heute in den biblischen Texten. Der Weinberg steht hier für nichts anderes als das Volk Israel, das in beiden Stellen aufgefordert wird, sich wieder Gott zuzuwenden. Bei Matthäus wird diese Aufforderung zudem noch mit dem Lebensschicksal Jesu verknüpft, seinem Tod und seiner Auferstehung. Das Volk Israel wird im Grunde aufgefordert, umzukehren, das Reich Gottes von Neuem zu suchen und wieder die von Gott erwarteten Früchte zu bringen. Jetzt könnten wir Christen uns entspannt zurücklehnen und denken: Wunderbar, wir gehören ja schon zu den Guten. Uns geht diese Mahnung nichts an. Doch mitnichten. Wir müssen dieses Gleichnis weiterdenken. Es geht nicht nur um das Volk Israel. Es geht um das ganze Volk Gottes, zu dem auch wir gehören. Alle, die sich Christen sind nach wie vor aufgefordert, das Reich Gottes zu suchen; d.h. sich einzusetzen für eine gerechte Welt, für eine versöhnte und befriedete Welt, für eine Welt, in der alle Menschen in Freiheit leben können. Gib allen, die sich Christen nennen, die Kraft, zu meiden, was diesem Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht. So heißt es in einem Tagesgebet. Können wir das immer für uns in Anspruch nehmen? Sicherlich nicht. Wir müssen uns an unserem Denken und Handeln messen lassen. Das gilt für unser ganz persönliches Leben. Das gilt für die Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft, auch für die, die sich heute zur Wahl für den bayrischen und hessischen Landtag stellen. Es braucht Lebensverhältnisse, in denen Menschen in Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit leben können. Und unsere Politiker sollten dafür die Rahmenbedingungen schaffen. Das gilt auch für die Bischöfe und die Synodalen in Rom, die sich Gedanken machen um die Zukunft der katholischen Kirche und wie das Evangelium vom Reich Gottes wieder mit mehr Strahlkraft in die Welt getragen werden kann. Denn das, was uns die Heilige Schrift ans Herz legt an Wegweisung für unser Leben, wird von vielen nicht mehr wahrgenommen, nicht mehr ernst genommen, interessiert viele nicht mehr. In anderen Regionen der Welt ist es sogar lebensgefährlich sich zu Jesus Christus zu bekennen. Bei uns wird Jesus und seine Botschaft nicht tot geschlagen, aber mittlerweile vielerorts tot geschwiegen. Immer weniger nehmen sich seine Botschaft zu Herzen und versuchen, danach zu leben. Entscheidend ist für uns und alle am Ende des heutigen Evangeliums der Hinweis auf die Früchte des Reiches Gottes. Sind wir Menschen, die Frucht bringen für das Reich Gottes?
Für Familien mit Kindern:
Zäune grenzen Grundstücke voneinander ab, es ist eine klare Grenze. Ein Zaun kann Schutz bieten, aber auch Abgrenzung oder Ausgrenzung bedeuten. Ich muss mein Leben auch manchmal schützen vor Verletzungen, vor Gefahren oder auch vor bösen Menschen. Ein „Nein“ kann wie ein Schutzzaun für dein Leben sein. Wenn du deine Hände vor dir ausstreckst, hast du einen natürlichen Schutzzaun immer dabei. Wenn du Menschen näher heranlassen willst, kannst du deine Grenze ja öffnen, wie die Gartentüre in einem Zaun.
Guter Gott, nicht alle Menschen meinen es gut mit mir. Hilf mir zu erkennen, wenn ich in Gefahr bin. Ich bin traurig, wenn Kinder bedroht werden oder sogar geschlagen werden. Behüte uns Kinder. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt -2017)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen (Gl 586,2) oder gesungen: Gl 790, 1 - 4: Ich glaube an den Vater...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du legst uns deine Frohe Botschaft vom Reich Gottes ans Herz und willst, dass wir gute Frucht bringen. Wir bitten dich:
➢ Für die Weltsynode in Rom, die versucht auf dem Boden des Evangeliums tragfähige Antworten auf die drängenden Fragen unserer Kirche und unserer Welt zu finden.
➢ Für die Politikerinnen und Politiker, die sich heute zur Wahl stellen und in deren Verantwortung es liegt, eine gerechte, freie und versöhnte Gesellschaft zu gestalten.
➢ Für diejenigen, die täglich um ihr Überleben kämpfen müssen und Angst vor der Zukunft haben.
➢ Für unsere Kranken und Leidenden, dass sich Menschen finden, die ihnen beistehen.
➢ Für unsere Verstorbenen, dass sie eingehen dürfen in das Land des Lichtes und des Friedens.
Herr, unser Gott. Du willst, dass wir mitbauen an deinem Reich von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden. Hilf uns dazu durch deinen Geist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, du forderst uns auf, Frucht zu bringen für das Reich Gottes. Mit deinen Worten wollen wir um das Kommen dieses Reiches bitten: Vater unser...

Lied: Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott,...

Gebet:
Ewiger Gott,
dein Sohn hat unser Leben geteilt,
hat Freude und Leid ertragen - wie wir.
Gib, dass wir in guten und in bösen Tagen
mit ihm verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
(Messbuch 11/308)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn

Ausmalbild für Kinder

­