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Hausgottesdienst am
29. Sonntag im Jahreskreis A
- Weltmissionssonntag -
22. Oktober 2023

Lied: Gl 148, 1-3: Komm her, freu dich mit uns...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
„Ihr seid das Salz der Erde“ - Das ist in diesem Jahr das Motto des heutigen Weltmissionssonntags. Er stellt heuer besonders die Situation von Christinnen und Christen in Syrien, im Libanon und in Ägypten in der Vordergrund. Viele Christinnen und Christen haben diese Länder in den letzten Jahren verlassen. Einige sind geblieben und tun unter schwierigen Bedingungen das, was ihnen nötig erscheint, damit Menschen den Geschmack am Leben nicht verlieren. Bitten wir um die Gegenwart Jesu mitten unter uns:
➢ Jesus, Herr in unserer Mitte, du bist das Licht der Welt - Herr, erbarme dich!
➢ Jesus, Herr in unserer Mitte, du bist gekommen, damit Menschen das Leben in Fülle haben - Christus, erbarme dich!
➢ Jesus, Herr in unserer Mitte, du sagst uns: Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt - Herr, erbarme dich!
Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 169,1-3: Gloria, Ehre sei Gott...

Gebet:
Lebendiger Gott.
in deinem Sohn Jesus Christus hast du dich als mitleidender Gott offenbart,
der das Leben in Fülle verheißt.
Gib, dass aus dem Glauben an dich
und der Gegenwart deines auferstandenen Sohnes
Menschen Kraft und Mut finden,
Salz für die Erde und Licht für die Welt zu sein,
damit andere Geschmack am Leben finden
und ihr Leben hell wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, das Licht der Welt.

Halleluja: Gl 718 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 22, 15-21)
Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person. Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!
oder: In leichter Sprache
Einige Religions-Gelehrte konnten Jesus nicht leiden. Die Religions-Gelehrten wollten, dass Jesus ins Gefängnis kommt. Aber Jesus musste nicht ins Gefängnis. Weil Jesus nichts Böses getan hatte. Darum wollten die Religions-Gelehrten Jesus eine Falle stellen. Damit Jesus trotzdem ins Gefängnis kommt. Für die Falle sollte Jesus eine schwere Frage beantworten. Wenn Jesus die Frage falsch beantwortet, sollte Jesus ins Gefängnis. Die Frage ging so: Findet Gott es richtig, dass wir für ein fremdes Land Steuern zahlen? Die Menschen mussten nämlich für ein fremdes Land viele Steuern bezahlen. Die Menschen ärgerten sich darüber. Die Menschen sagten: Steuern für ein fremdes Land bezahlen ist ungerecht. Gott will auch nicht, dass wir Steuern bezahlen. Die Religions-Gelehrten dachten: Vielleicht sagt Jesus: Gott findet das Steuern-Bezahlen falsch. Dann kommen die Leute aus dem fremden Land und werfen Jesus ins Gefängnis. Vielleicht sagt Jesus: Gott findet das Steuern- Bezahlen richtig. Dann werden die Leute aus unserem Land wütend. Dann werfen die Leute aus unserem Land Jesus ins Gefängnis. Die Religions-Gelehrten gingen zu Jesus. Die Religions-Gelehrten fragten Jesus: Findet Gott es richtig, dass wir für ein fremdes Land Steuern bezahlen?Jesus merkte sofort, dass die Religions- Gelehrten eine Falle stellen wollten. Jesus sagte: Ihr seid gemein. Ihr wollt mir eine Falle stellen. Zeigt mir das Geld-Stück, mit dem ihr die Steuern bezahlt. Die Religions-Gelehrten gaben Jesus das Geld-Stück. Auf der einen Seite vom Geld- Stück war das Gesicht vom Kaiser. Auf der anderen Seite vom Geld-Stück war die Unterschrift vom Kaiser. Jesus fragte die Religions-Gelehrten: Welches Gesicht ist auf dem Geld-Stück? Die Religions-Gelehrten sagten: Das ist das Gesicht von dem Kaiser im fremden Land. Jesus drehte das Geld-Stück auf die andere Seite. Jesus fragte die Religions-Gelehrten: Welche Unterschrift ist auf diesem Geld-Stück? Die Religions-Gelehrten sagten: Das ist die Unterschrift von dem Kaiser im fremden Land. Jesus sagte zu den Religions-Gelehrten: Also gehört das Geld-Stück dem Kaiser in dem fremden Land. Also müsst ihr dem Kaiser in dem fremden Land das Geld geben. Ihr sollt dem Kaiser in dem fremden Land geben, was dem Kaiser gehört. Und ihr sollt Gott geben, was Gott gehört. Die Religions-Gelehrten waren überrascht. Weil Jesus eine gute Antwort gegeben hat. Die Religions-Gelehrten wollten über die Antwort nachdenken. Die Religions-Gelehrten gingen leise weg.
© evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
In unserer säkularen Gesellschaft scheint die Unterscheidung zwischen Politik und Religion selbstverständlich, wird aber heute nicht selten missverstanden. Zunehmend hört man, dass Politik und Religion streng voneinander getrennt werden müssten. Und auch umgekehrt wird gefordert, die Kirche solle sich mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, anstatt in politischen Debatten öffentlich Position zu beziehen. Der Religion – so die Behauptung – tue es nicht gut, wenn sie politisch werde, und genauso schade es letztlich der Politik, wenn sie sich in religiöse Fragen einmische.
Eine derart scharfe Trennung von Politik und Religion lässt sich aber in Wirklichkeit nicht durchhalten und sie widerspricht unserem christlichen Glauben. Zum einen darf nicht übersehen werden, dass Religion in vielen Regionen der Welt ein entscheidender politischer Faktor ist. Zum anderen – und das ist noch wichtiger – lässt sich unser Glaube nicht auf einen apolitischen Kern reduzieren. Als Katholikinnen und Katholiken sind wir durch das Gebot der Nächstenliebe aufgerufen, uns für andere Menschen einzusetzen und denen zu helfen, die Not leiden. Auch Papst Franziskus betont, dass zur Nächstenliebe nicht nur Akte der direkten Hilfeleistung gehören, sondern auch das, „was man […] zur Veränderung der gesellschaftlichen Bedingungen“ tut (Fratelli tutti, Nr. 186).
Heute feiern wir den Sonntag der Weltmission und blicken besonders auf die Situation der Christinnen und Christen im Libanon und in Syrien. Im Libanon ist Religion ein realer politischer Faktor. Lange Zeit gab es in dem Land keine Mehrheitsreligion – eine Besonderheit unter den Staaten des Nahen Ostens! Maronitische Christen, Schiiten und Sunniten waren zu gleichen Teilen in der libanesischen Bevölkerung vertreten. Das politische System des Libanon sollte daher einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Religionsgruppen bewirken. Man meinte, nur so sei ein friedliches Zusammenleben aller möglich. Noch heute ist jedes der höchsten Staatsämter einer der großen Religionsgruppen im Land zugeordnet: Das Staatsoberhaupt muss laut Verfassung ein maronitischer Christ, der Parlamentspräsident schiitischer Muslim, der Regierungschef sunnitischer Muslim sein. Jede der verschiedenen Religionsgruppen soll gleichberechtigt an der Regierung beteiligt sein. Was wie eine gute Form politischer Kooperation der verschiedenen Konfessionen und Religionen aussieht, ist derzeit bei näherer Betrachtung jedoch auch Ausdruck eines grundsätzlichen Misstrauens gegenüber den Mitgliedern anderer Konfessionen oder Religionen. Die schwere Krise, in der sich der Libanon heute durch Korruption und Misswirtschaft befindet, ist auch eine Folge dieses politischen Systems. Beim Zusammenspiel von Politik und Religion kann es deshalb nicht nur um Proporz und Posten gehen, sondern zuerst um ein Handeln, das am Wohl der Gemeinschaft ausgerichtet ist.
Während der Staat seine Bürgerinnen und Bürger inzwischen kaum noch mit dem Nötigsten versorgt, ist es die Zivilgesellschaft, sind es besonders die Kirchen im Land, die sich für das Wohl aller einsetzen: Sie betreiben Schulen, soziale Einrichtungen, Krankenhäuser und organisieren Hilfsangebote. Es sind der Glaube an Jesus Christus und sein Vorbild, die Frauen und Männer motivieren, sich trotz der eigenen schwierigen Situation für andere einzusetzen. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die schwere Explosion im Hafen von Beirut im August 2020, die große Teile der Stadt zerstörte. Dabei verloren viele Menschen nahezu alles, was sie besaßen. In dieser Situation waren es die Menschen der Gemeinde St. Maron im Herzen Beiruts, die nicht nur den Wiederaufbau ihrer Kirche stemmten, sondern auch ihr zerstörtes Stadtviertel neu entdeckten. Wo braucht es Hilfe, wer kann etwas einbringen, wie können wir Not lindern? Die Gemeinde konnte so eine unglaubliche Hilfsbereitschaft entfesseln, die die Nachbarschaft rund um die Kirche solidarisierte. Besonders den Alten, den Einsamen, den Armen, den Kindern galt das Augenmerk der helfenden Gemeinde.
Auch Christen verlassen den Libanon, aber viele wollen auch bewusst bleiben. Hanna Rahme, Erzbischof der Diözese Baalbek Deir El-Ahmar, formuliert es so: „Wir sind doch als Christen hier, um Christus zu bezeugen, und nicht nur dafür da,uns um die Christen zu kümmern.“ Damit meint er: Christen haben den Auftrag, sich nicht nur um die eigene Klientel zu kümmern, sondern allen Menschen im Land beizustehen. Eine wichtige und mutige Botschaft – nicht nur für den Libanon! Christen wie er, die Menschen in St. Maron sind so Licht der Welt und Salz der Erde im Nahen Osten.
Für Familien mit Kindern:
Nicht alle Menschen kommen gleich gut miteinander aus. Wir hören immer wieder das Wort „mobbing“, das bedeutet, dass jemand von anderen bewusst ausgeschlossen oder sogar gedemütigt wird. Jesus wollten sie auch eine Falle stellen. Er aber durchschaute es und konnte so die Situation auflösen. Vielleicht bist du auch schon einmal in eine solche Situation hineingeraten. Manchmal braucht man auch Hilfe, um wieder eine gute Lösung zu finden.
Herr, wir sollen gerecht miteinander umgehen. Leider gelingt uns das nicht immer. Hilf mir, nicht auf schwächere Menschen herabzuschauen und bewahre mich davor, selber ausgegrenzt zu werden. (dkv - Mein Sonntagsblatt -2017)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 790, 1-4: Wir glauben an den Vater...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Guter Gott, überall auf der Welt braucht es Menschen, die sich für andere einsetzen. Voll Vertrauen bitten wir dich:
– Für alle jungen Menschen in Krisengebieten, dass sie Mut und Perspektiven finden, um in ihrem Land zu bleiben und es wieder aufzubauen.
– Für alle, die im interreligiösen Dialog mitarbeiten, dass sie glaubwürdig das friedliche Zusammenleben der Religionen zum Wohl der Menschen befördern.
– Für alle Frauen, die sich in Kirche und Staat engagieren, dass ihre Berufung erkannt und vorangebracht wird.
– Für alle in Regierungsverantwortung, dass ihre Entscheidungen dem Frieden und der Gerechtigkeit dienen.
– Für alle Geflüchteten, dass sie ein neues Zuhause finden.
– Für alle Freiwilligen, dass sie die Freude an ihrem Einsatz nicht verlieren.
– Für alle Enttäuschten, dass sie neuen Mut fassen.
– Für unsere eigenen Anliegen, für die wir in einem Moment der Stille bitten.
– Für unsere Verstorbenen, dass sie die Fülle des Lebens gewinnen.
Barmherziger Gott, in deinem Sohn hast du uns deine Güte gezeigt. Für ihn danken wir dir und preisen dich in dieser Zeit und in Ewigkeit. Amen.

Hinführung zum Vater unser: Wie Jesus aus der engen Beziehung zu seinem Vater im Himmel lebte, dürfen wir heute mit allen Menschen ihm folgen und gemeinsam beten: Vater unser...

Lied: Gl 835, 1+3+4: Wer glaubt, ist nie allein...

Gebet und Segensbitte:
Gütiger und barmherziger Herr,
wie du die Väter des Alten und Neuen Bundes reich beschenkt hast, bitten wir dich,
schenke auch uns:
Gesundheit den Kranken,
Hoffnung denen, deren Herz zerbrochen ist,
Trost den Bedrückten,
Freiheit den Gefangenen,
Schutz den Reisenden,
Kraft und Einheit deiner Kirche.
Stärke uns Gott, damit wir das Salz der Erde sind.
Segne unser Land, segne den Libanon, Syrien und Ägypten, und die Gläubigen, die
hier und dort leben. Nimm von ihnen Hass, Gleichgültigkeit und Bedrängnisse.
da gewähre uns auf die Fürsprache des heiligen Bonifatius, des heiligen Marons,
der heiligen Barbara, der heiligen Maria, der Mutter des Lichts, und aller Heiligen
der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Dürfen wir Sie bitten, an der Solidaritätsaktion des diesjährigen Weltmissionssonntags teilzunehmen und eine Spende zu überweisen auf das Konto:
LIGA Bank München
IBAN: DE96 7509 0300 0800 0800 04
Vielen herzlichen Dank im Voraus!
<Die Mehrzahl der Gebete und Texte dieses Hausgottesdienstes sind entnommen dem Aktionsheft zum Sonntag der Weltmission 2023>

Ausmalbild für Kinder

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