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Hausgottesdienst am
3. Adventssonntag im Jahreskreis B - Gaudete
17. Dezember 2023

Lied: Gl 223, 1-3: Wir sagen euch an...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Gaudete - Freut euch! So ist der heutige 3. Adventssonntag überschrieben. Beim derzeitigen Zustand unserer Welt ist wohl nicht jedem nach Freude zumute. Viele Sorgen und Fragen bestimmen unseren Alltag. Doch gab es wohl keine Zeit in der Menschheitsgeschichte, die völlig frei war von Sorgen, Ängsten und Nöten. Wir dürfen uns mit unseren Fragen und Ängsten immer wieder an Gott wenden. Wir dürfen ihm unser Leben in die Hände legen.

Gebet:
Lieber Gott,
du kommst zu uns wie das Licht in der Dunkelheit.
Du vertreibst alle Angst und bringst eine frohe Botschaft.
Öffne unser Herz mit deinem Wort,
damit es in uns hell wird
durch Jesus Christus, unseren Herrn.
(Anton Dinzinger-Heidi Ehlen: Gottes bunter Regenbogen - S. 61)

Lesung: 1 Thessalonicher 5,16-24
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört. Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt! Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt. Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun.

Lied: Gl 747, 1-3: O komm, o komm , Immanuel...

Halleluja: Gl 175,6 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Johannes, 16-8.19-28)
Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.
oder: In leichter Sprache
Gott wollte, dass Johannes den Menschen erklärt: Bald kommt der, den Gott versprochen hat. Darum ging Johannes an einen Fluss. In dem Fluss war viel Wasser. Johannes rief laut: Macht euch bereit. Baut einen Weg. Baut den Weg bis in euer Herz. Weil einer kommt. Der kommt von Gott. Viele Menschen hörten Johannes zu. Johannes tauchte die Menschen ins Wasser. Die Menschen sollten dabei denken: So wäscht Gott alles Schlechte von mir ab. Die Menschen freuten sich. Aber viele Leute wunderten sich. Zum Beispiel die Politiker. Und die Priester. Und die Religionsgelehrten. Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten Johannes: Du hast gesagt, da kommt einer von Gott. Bist du selber der besondere Mensch, der von Gott kommt? Johannes sagte: Nein. Ich bin nicht der besondere Mensch, der von Gott kommt. Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten: Bist du der Prophet, den Gott versprochen hat? Redest du in deinem Herzen oft mit Gott? Johannes sagte: Nein. Dieser Prophet bin ich nicht. Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten: Wer bist du denn? Johannes sagte: Ich bin eine laute Stimme. Ich rufe: Macht euch bereit. Baut einen Weg. Baut den Weg bis in euer Herz. Weil einer kommt. Der kommt von Gott. Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten: Warum tauchst du denn die Menschen ins Wasser? Darfst du das überhaupt? Johannes sagte: Das Wassertauchen ist ein Zeichen. Damit ihr wisst, wie es ist, wenn der von Gott kommt. Ihr wisst nämlich gar nicht, wer das ist, der von Gott kommt. Der, der von Gott kommt, taucht euch in den Heiligen Geist. Das Eintauchen in den Heiligen Geist ist wichtig. Der, der von Gott kommt, ist schon da. Der, der von Gott kommt, steht schon mitten unter euch. Der, der von Gott kommt, ist viel wichtiger und besser als ich. © evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Etliche werden sie kennen, die Szene aus dem Loriot - Film „Pappa ante portas“ in der Vater Lohse mit Frau und Sohn zusammen mit Schwägerin und „Schwipp - schwager“ mit dem Zug zum 80. Geburtstag der Schwiegermutter fährt und sich Schwägerin und Schwager mit Leichen - bitter - Mienen über das Wesen der Freude auslassen.
Sicherlich sollte man Freude nicht einfach mit Fröhlichkeit oder Ausgelassenheit verwechseln. Die alten Römer unterschieden sprachlich sehr genau zwischen einer oberflächlichen Fröhlichkeit - der laetitia und einer tiefen, inneren Freude, eben dem gaudium. Bedauerlicherweise hat sich bei uns daraus das Synonym der „Gaudi“ entwickelt und uns auf eine falsche Spur führt.
In der Bibel ist vielfach von der Freude die Rede: Im Alten Testament an mehr als 200, im Neuen Testament an über 100 Stellen. Die Bibel stellt die Freude an Gott als eine Quelle der Kraft dar („Die Freude am Herrn ist eure Stärke.“, Neh 8,10b), die es ermöglicht, auch in unerfreulichen Situationen sein inneres Gleichgewicht zu erhalten. Die Heilige Schrift zählt die Freude zur Frucht des Heiligen Geistes. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass der Thessalonicherbrief die Freude mit dem unaufhörlichen Gebet verknüpft. Wo es einem Menschen gelingt, sich in jeder Lebenslage vertrauensvoll an Gott zu wenden, sich und sein Leben in die Hand Gottes zu geben, da strahlt dieser Mensch eine unbeschreibliche Ruhe und Gelassenheit, einen inneren Frieden aus.
„Wo kommt Gott?“ - Diese Frage steht in der diesjährigen Adventszeit über diesem 3. Adventssonntag. In Anlehnung an eine chassidische Geschichte möchte ich mit Martin Buber sinngemäß antworten: Gott kommt, wenn wir ihn einlassen. D.h., wenn wir ihn in unseren Alltag, in unser Leben hereinlassen. Manchmal erliegen wir der Versuchung, Glauben und Leben voneinander trennen zu wollen. Wir feiern den Sonntagsgottesdienst mit, feiern Weihnachten, Ostern und Pfingsten, doch unser Alltag atmet nicht immer den Geist Gottes, den Geist Jesu. Die östliche Mönchstradition kennt das so genannte „immerwährende Jesusgebet“ - die Bitte des Blinden: „Jesus, Sohn Davids - erbarme dich meiner“ wird dabei ganz organisch mit dem Ein - und Ausatmen verknüpft und begleitet die alltäglichen Tätigkeiten. In unserer westlichen Tradition kennen wir das so genannte „Stoßgebet“, wo wir in uns in einer spontanen Situation an Gott wenden und eine kurze Bitte, einen kurzen Dank aussprechen. Auch das dreimalige „Angelus - Gebet“ früh, mittags und abends könnte Gott einen regelmäßigen Platz in meinem Alltag einräumen.
Aber wir sind auch eingeladen, nicht nur „im Alltag zu beten“, sondern auch „unseren Alltag zu beten“, mein ganzes Tun ins Gebet zu nehmen und als Gebet zu verstehen.
Ein Sprichwort sagt: „Freude und Leid liegen eng beisammen.“ Auch in der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen können wir das ablesen: Hier die Freude Mariens über ihre Schwangerschaft, dort die widrigen Umstände der Herbergssuche und der Geburt in einer armseligen Futterkrippe. Hier das freimütige Bekenntnis der Johannes über den kommenden Messias, droht sein Martyrium für eben dieses sein Einstehen für Christus. Nicht umsonst sprechen wir immer wieder von der engen Verknüpfung von „Krippe“ und „Kreuz“. Leben und Tod, Freude und Leid - diese Pole prägen unser Leben, sind aber auch immer getragen und gehalten von Gott, der in seiner Menschwerdung zu uns kommen will.
Für Familien mit Kindern:
Johannes sagt: Jesus ist das wahre Licht. Er ist das echte, wahre Licht, das uns an Weihnachten erleuchten soll. Licht spielt jetzt in der dunklen Jahreszeit eine große Rolle. Uns wird bewusst, wie wertvoll das Licht ist. Mit dem Adventskranz wollen wir das auch sichtbar machen. Hast du auch einen Adventskranz daheim? Hast du dir den Adventskranz in eurer Kirche schon genau angeschaut? Es ist schön, dass jede Woche ein Licht hinzukommt und es immer heller wird.
Guter Gott, hilf mir geduldig auf das zunehmende Licht zu warten. Erleuchte alle Menschen mit der Erkenntnis, dass Jesus das wahre Licht ist. Er kann unsere Dunkelheit hell machen. Amen

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 790,1-4

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du kommst uns entgegen. Du bringst uns die Hilfe und das Heil des Vaters. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die die Freude am Leben verloren haben und nicht mehr aus noch ein wissen.
➢ Für alle, die anderen Menschen in schweren Zeiten beistehen und ihnen kleine Zeichen der Hoffnung schenken wollen.
➢ Für alle, die sich in diesen schweren Zeiten um einsame, kranke und sterbende Menschen sorgen und kümmern.
➢ Für alle, die in Trauer sind um einen lieben verstorbenen Menschen.
➢ Für alle Verstorbenen, die ihr Vertrauen in dich gesetzt haben.
Herr, unser Gott, du bist die Quelle unseres Lebens. Du bist der Grund unserer Freude. Lass unsere Hoffnung auf dich nicht vergeblich sein. Höre und erhöre unsere Bitten durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, in jeder Lebenslage dürfen wir uns mit unserem Beten an Dich und den Vater im Himmel wenden. So beten wir auch jetzt voll Vertrauen mit Deinen Worten: Vater unser...

Lied: Gl 750, 1-3: Im Advent, im Advent...

Gebet:
Guter Gott,
wir danken dir,
dass du Licht in unser Leben bringst,
dass du unser Licht bist.
Du willst, dass das Licht,
das Feuer deiner Liebe,
brennt und sich verbreitet.
Wie ein Feuer durch einen Funken,
eine kleine Flamme entzündet wird,
so lass deinen Funken
auf uns überspringen,
damit wir Licht für andere werden,
damit die Welt durch uns
ein kleines bisschen heller wird,
und so ein bisschen von deiner Liebe
durch uns erfahrbar wird. (Bernhard Lutz in: Vivat Adventskalender 2023)

Segen
Einen strahlenden, leuchtenden Stern wünsche ich dir; Licht von außen und von innen.
Aus deinen Augen möge Licht voller Glück und Segen strahlen - wie von einer Kerze. die in das Fenster gestellt wird,
damit der Wanderer heimfindet aus dem Sturm in die Ruhe. (Irischer Segenswunsch in: Vivat Adventskalender 2023)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 228: Tochter Zion…

Ausmalbild für Kinder

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