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Hausgottesdienst am
3. Sonntag im Jahreskreis B
21. Januar 2024

Lied: Gl 140, 1-3: Kommt herbei...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wer auf einem langen und nicht gut bekannten Weg ist, tut gut daran, immer wieder einmal inne zu halten, sich zu vergewissern, ob er noch auf dem richtigen Weg ist oder ob eine Neuorientierung nötig ist. Unser Lebensweg ist lang und nicht mit allen Wegen sind wir vertraut. Der Gottesdienst lädt uns ein, inne zu halten, um auf unseren Weg zu schauen, uns neu zu orientieren.
Darüber hinaus befinden wir uns auch noch in der Gebetswoche um die Einheit der Christen. So nehmen wir auch das Anliegen in unser Beten und Feiern mit hinein, dass die Christen der verschiedenen Konfessionen mehr und mehr wieder zueinander finden.

Gebet:
Gott,
du suchst Menschen, die von dir sprechen
und der Welt deine gute Botschaft weitersagen.
Hilf uns,
Trägheit und Menschenfurcht zu überwinden
und deine Zeugen zu werden - mit unserem ganzen Leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Messbuch - S. 307/7)

Lesung aus dem Buch Jona
Das Wort des Herrn erging zum zweiten Mal an Jona: Mach dich auf den Weg und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr all das an, was ich dir sagen werde. Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie der Herr es ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus.

Antwortgesang: Gl 456, 1+3: Herr, du bist mein Leben…

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 1, 14-20)
Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.
oder in leichter Sprache:
Jesus erzählte allen Menschen von Gott. Jesus sagte: Freut euch. Gott will, dass alles in der Welt gut wird. Ihr dürft Gott dabei helfen. Macht euch bereit zum Helfen. Gott braucht euch. Jesus kam an einem großen See vorbei. Bei dem See waren zwei Männer. Ein Mann hieß Simon. Der andere Mann hieß Andreas. Simon und Andreas waren Brüder. Und Fischer. Die Arbeit von den Fischern ist Fische-Fangen. Simon und Andreas wollten gerade mit der Arbeit anfangen. Simon und Andreas wollten Fische fangen. Jesus sagte zu Simon und Andreas: Kommt her. Geht mit mir. Ihr sollt den anderen Menschen von Gott erzählen. Das soll jetzt eure Arbeit sein. Ich zeige euch, wie das Erzählen geht. Simon und Andreas hörten sofort mit dem Fische-Fangen auf. Simon und Andreas gingen hinter Jesus her. Jesus ging weiter am See entlang. Am See waren noch mehr Fischer. Ein Fischer hieß Zebedäus. Zebedäus war der Vater von Jakobus. Und von Johannes. Jakobus und Johannes waren auch Fischer. Jakobus und Johannes arbeiteten mit dem Vater im Boot. Jakobus und Johannes machten alles zum Fischen fertig. Jesus sah Jakobus und Johannes bei der Arbeit. Jesus rief zu Jakobus und Johannes: Kommt her. Geht mit mir. Ihr sollt den anderen Menschen von Gott erzählen. Jakobus und Johannes hörten sofort mit der Fischer-Arbeit auf. Jakobus und Johannes ließen ihren Vater Zebedäus im Boot zurück. Jakobus und Johannes gingen hinter Jesus her.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Wir erleben in dieser Zeit so viele Konflikte, so viel Spaltung, so viel Streit. Seit Tagen gehen Tausende auf die Straße, um gegen die rechtsextremen Tendenzen einer so genannten Remigration zu demonstrieren. Die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Gazastreifen wollen kein Ende nehmen und sie sind ja auch nur der Gipfel des Eisbergs von kriegerischen Konflikten, die überall auf der Welt ausgetragen werden. Die Proteste gegen die gegenwärtige Bundespolitik reißen nicht ab und weltpolitisch erleben wir ein erneutes Ansteigen von Egoismus und Nationalismus.
Es ist eine fordernde, eine herausfordernde Zeit, in der wir leben. Auch unsere Familien bleiben da und dort nicht vor Konflikten und Herausforderungen verschont, die einem die Kräfte rauben und an den Nerven zehren.
Und auch unsere Pfarrgemeinden sind nicht immer ein vollkommener Hort der Harmonie und des gegenseitigen Verstehens.
Der heutige Sonntag legt uns zwei wichtige Worte und damit verbundene Anliegen ans Herz: Umkehr und Einheit.
Sich in der Nachfolge Jesu zu versuchen, bietet nicht automatisch die Gewähr nicht auf Abwege oder Umwege zu gelangen. Das sehen wir bei den Jüngern und Aposteln, die oft nicht die Spur gehalten haben, die Jesus ihnen vorgezeichnet hat, das erkennen wir an den dunklen Seiten einer über 2000-jährigen Kirchengeschichte. Das erleben wir immer wieder leidvoll, in unserem eigenen Bemühen, den Glauben an die Frohe Botschaft und die Nachfolge Jesu in unserem eigenen Leben zu erfüllen.
Es braucht immer wieder die Bereitschaft zur Umkehr, zur Metanoia, zu einem neuen Denken, zu dem Bemühen, dem Leben immer wieder neu einen Sinn zu verleihen, eine tragfähige Mitte zu geben. Wir erleben aber auch schmerzlich, dass in unseren Tagen sich immer weniger Menschen von diesem Glauben noch eine Sinnstiftung und Sinnfindung erwarten. Viele wenden sich ab und kehren nicht so bereitwillig um wie die geschilderte Bevölkerung von Ninive.
Umso mehr braucht es den zweiten wichtigen Begriff des heutigen Sonntags: die Einheit bzw. das Bemühen um sie. Wir alle wissen um die Bedeutung der Einheit im Großen wie im Kleinen. Wir sprechen von der Menschheitsfamilie, die zusammenstehen, zusammenhalten, zusammenarbeiten müsste, um die Zukunft dieser Erde zu sichern. Wir sprechen von der einen christlichen Kirche, die glaubwürdig Zeugnis geben sollte für die Frohe Botschaft vom Reich Gottes, das Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit bringen will und Leben in Fülle. Immer wieder  besingen wir „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland...“Doch es ist wie in der kleinen Familie auch: Im Grunde gehören wir zusammen und wir würden hoffen und wünschen, dass wir gut miteinander auskommen, dass Harmonie und Eintracht herrschen. Doch die Erfahrung ist oft eine gegenteilige. Da gibt es Neid, Eifersucht, Zank und Streit, Unverständnis und Missverständnisse. Oder man lebt nur noch nebeneinander her und geht sich - so gut es geht - aus dem Weg.
Soll das nicht so bleiben, braucht es - im Großen wie im Kleinen - die Bereitschaft zum Gegensteuern, zur Umkehr, zur Metanoia. Es braucht - was derzeit oft fehlt und schmerzlich vermisst wird - die Bereitschaft zu einem offenen und ehrlichen Dialog. Es braucht die Bereitschaft zur eigenen Kurskorrektur und den Willen, bzw. die Fähigkeit, mehr das Verbindende zu suchen und zu stärken als das Trennende. Und das auf beiden Seiten.
Für Familien mit Kindern:
Dieser Jesus muss ein beeindruckender Mensch gewesen sein, denn Simon, Andreas, Jakobus und Johannes haben durch ihn ihr Leben von Grund auf geändert. sie haben alles hinter sich gelassen und ein neues Leben mit Jesus begonnen. Und nicht nur diese vier, bis heute gibt es viele, viele Menschen, die durch Jesus ihr Leben von Grund auf verändern, weil sie spüren: Jesus nachzufolgen ist wertvoller als alles andere auf der Welt.
Jesus, wie die Apostel möchte ich dich immer besser kennenlernen. Zeige mir, wie ich dir am besten nachfolgen kann. (Mein Sonntagsblatt - dkv - 2008)

Lied: Gl 835, 1-3: Wer glaubt, ist nie allein...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, auch heute rufst du Menschen in deine Nachfolge. Du willst, dass deine Frohe Botschaft auch heute gehört und gelebt wird. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die sich in ihrem Leben bemühen, dein Evangelium zu verstehen und danach zu leben.
➢ Für die Christinnen und Christen in den verschiedenen Konfessionen in ihrem Bemühen zu mehr Verständnis füreinander und Gemeinschaft miteinander zu finden.
➢ Für die katholische Kirche in unserem Land und auf der ganzen Erde in ihrer Suche um eine Erneuerung auf dem Boden der Frohen Botschaft.
➢ Um Versöhnung und Frieden zwischen den verfeindeten Gruppen im Nahen und Mittleren Osten und überall auf der Welt.
➢ Für alle Verstorbenen, an die wir uns jetzt besonders erinnern.
Herr, unser Gott! Du führst uns durch dieses Leben. Du schenkst uns deine Nähe und Gegenwart. Lass uns erkennen, was wir unsere Fähigkeiten für dich einbringen können. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Jesus, dein Gebet eint die Kirche über alle Konfessionen hinweg. Als deine Schwestern und Brüder dürfen wir mit deinen Worten beten: Vater unser...

Lied: Gl 489: Lasst uns loben, freudig loben...

Gebet:
Herr, unser Gott,
wir danken dir für das Geschenk dieser Zusammenkunft.
Sie hält in uns lebendig,
was wir allein vergessen und verlieren würden.
Zeig uns heute neu den Sinn unseres Lebens.
Festige unsere Gemeinschaft mit dir und miteinander.
Schenke uns den Geist deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (Messbuch - S.312/20)

Segen
Möge das Glück auf deinem Weg sein, wohin du auch gehst. (Irischer Segenswunsch)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 453, 1+2+4: Bewahre uns, Gott...

Ausmalbild für Kinder

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