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Hausgottesdienst am
32. Sonntag im Jahreskreis A
12. November 2023

Lied: Gl 365 (2x): Meine Hoffnung und meine Freude...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
In diese Woche fiel der 9. November: Zum einen verbunden mit dem Gedenken an
den Mauerfall vor 34 Jahren im damals noch geteilten Deutschland; zum anderen
auch mit dem Gedenken an den 85. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 - Beginn
der gezielten Judenverfolgung in Deutschland und später auch in Europa. Freude
über die Wiedervereinigung auf der einen; Sorge vor einem wieder aufflammenden
Antisemitismus in unserem Land und der Welt auf der anderen Seite. Licht und
Dunkel prägen immer wieder unser Leben und unserem Glauben. Halten wir
Freude und Leid; Licht und Dunkel vertrauensvoll hin.

Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 714: Gott soll gepriesen werden…

Gebet:
Allmächtiger Gott,
gib, dass wir die Ankunft deines Sohnes
mit großer Wachsamkeit erwarten
und unserem Herrn Jesus Christus
mit brennenden Lampen entgegengehen.
Darum bitten wir durch ihn,
Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Nach: Messbuch S.16)

Halleluja: Gl 174,5 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 22, 15-21)
Jesus erzählte seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit.
Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!
Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht.
Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus.
Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht.
Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen.
Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.
Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.
oder: In leichter Sprache
Einmal erzählte Jesus seinen Freunden eine Geschichte. Mit der Geschichte wollte Jesus sagen:Gott will ein Fest feiern. Alle Menschen sind zu dem Fest eingeladen. Die Menschen können sich schon bereit machen. Und warten. Keiner weiß, wann das Fest anfängt. So geht die Geschichte: Mit dem Fest bei Gott ist es so ähnlich wie mit 10 jungen Mädchen. Die 10 Mädchen waren bei einer Hochzeit eingeladen. Die 10 Mädchen wollten mit dem Bräutigam zusammen zur Hochzeit gehen. Die Mädchen machten sich schick. Die Mädchen warteten draußen auf den Bräutigam. Die Mädchen mussten lange warten. Es wurde spät. Und dunkel. Alle Mädchen hatte eine Laterne mit Kerzen. Die Mädchen zündeten die Kerzen an. Die Mädchen konnten wieder sehen. Die Mädchen mussten noch immer warten. Die Mädchen wurden müde. Die Mädchen schliefen ein. Die Kerzen brannten immer kürzer. Alle Kerzen gingen aus. Auf einmal kam der Bräutigam. Draußen war alles dunkel. Alle Kerzen waren aus. Zum Glück hatten 5 Mädchen noch eine neue Kerze mit. Die 5 Mädchen zündeten schnell die neue Kerze an. Der Bräutigam konnte die 5 Mädchen mit der Kerze sehen. Die anderen 5 Mädchen hatten keine neue Kerze. Die anderen 5 Mädchen sagten: Gebt uns schnell was von eurer Kerze ab. Wir wollen auch mit zur Hochzeit. Wir können ohne Kerze nichts sehen. Die Mädchen mit der Kerze sagten: Das geht nicht. Dann haben wir selber keine Kerze mehr. Holt euch eine neue Kerze von zu Hause. Die Mädchen ohne Kerzen rannten schnell nach Hause. Die Mädchen mit den Kerzen gingen mit dem Bräutigam zur Hochzeit. Alle feierten das Hochzeits-Fest. Endlich kamen die anderen Mädchen. Die anderen Mädchen wollten auch mit feiern. Aber der Bräutigam sagte: Ich weiß gar nicht, wer ihr seid. Ich habe euch gar nicht gesehen. Ich habe nur die 5 Mädchen mit der Kerze gesehen. Die 5 Mädchen mit der Kerze haben auf mich gewartet. Die 5 Mädchen mit der Kerze feiern bei mir Hochzeit. Jesus sagte: Keiner weiß, wann das Fest bei Gott beginnt. Alle müssen lange warten. Ihr sollt immer wieder neu anfangen zu warten. So wie die 5 Mädchen eine neue
Kerze angesteckt haben. © evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Nie wieder ist jetzt!“ - Diese Worte wurden in der vergangenen Woche bei Gedenkfeiern zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938 immer wieder gebraucht. Viele blicken erschüttert auf das, was derzeit in Israel und v.a. im Gazastreifen geschieht, diese Eskalation des falsch verstandenen „Auge-um- Auge; Zahn-um-Zahn“ - Prinzips auf beiden Seiten. Viele blicken aber auch auf die zunehmenden antisemitischen Übergriffe in Deutschland und darüber hinaus bis hin zu Forderungen nach Vernichtung des Staates Israel.
Seid wachsam!“ - Dieses Wort aus dem Mund Jesu hat in diesen Tagen und Wochen wieder eine ganz eigene Aktualität gewonnen. Der Friede, die Menschenrechte, die Menschenwürde sind bedroht durch die Gewalttätigkeiten auf beiden Seiten. Opfer sind in überwiegender Zahl wieder die Kleinen, die Schwachen, die Unschuldigen, die gegen ihren Willen in diese Auseinandersetzungen hinein gezogen wurden und werden. Menschen leben in Angst - auf beiden Seiten; Menschen sorgen sich um Angehörige und Freunde - auf beiden Seiten; Menschen trauern um Getötete - auf beiden Seiten. Gewalt, Hass und ewige Feindschaft können nicht die Lösung sein. Es bräuchte andere Optionen als Gewalt, Hass, Intoleranz - auf beiden Seiten. Es bräuchte Verständigung, Toleranz, Respekt.
In dem geistlichen Lied: Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde...heißt es auf den Satz: Worauf es ankommt, wenn er kommt: Was hast du gewagt, wen hast du befreit um meinetwillen? Was hast du geteilt, wen hast du genährt um meinetwillen? Was hast du getan, wen hast du geliebt um meinetwillen?
Dunkelheit breitet sich aus in Deutschland und in der Welt. Die Dunkelheit von Gewalt und Hass, Krieg und Terror, Diskriminierung und Hetze. Diesem Dunkel gilt es Einhalt zu gebieten. Der französische Schriftsteller Honorè de Balzach sagt einmal: Die Gleichgültigkeit ist wie das Eis an den Polen: Sie tötet alles. Und der irische Dramatiker George Bernhard Shaw fand die Worte: Das größte Übel, das wir unseren Mitmenschen antun können, ist nicht, sie zu hassen, sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein. Das ist absolute Unmenschlichkeit. Dagegen setzt Konfuzius die Erfahrung: Es ist besser, ein Licht anzuzünden als über die Dunkelheit zu klagen. Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren für Frieden - gewaltlos, friedlich. Menschen spenden für humanitäre Hilfe. Menschen widersprechen, wenn in Diskussionen rassistische Meinungen geäußert werden. Das sind Erfahrungen, mit denen das Licht der Menschlichkeit, der Toleranz lebendig gehalten wird.
Bin ich dabei, wenn es darum geht, dieses Licht lebendig zu halten? Wie sieht es aus mit meinem Vorrat an Öl aus Glaube, Hoffnung und Liebe, die ich zum Leuchten bringen soll durch mein eigenes Denken, Reden und Tun? Was wird der Herr mich fragen, wenn ich ihm gegenüberstehe?
Für Familien mit Kindern:
Die klugen hatten noch zusätzliches Öl (zusätzliche Kerzen) für ihre Lampen dabei. sie waren gut vorbereitet. Jesus will uns in dieser Geschichte zeigen, dass wir auch auf ihn gut vorbereitet sein sollen. Das sind wir dann, wenn wir gut zu unseren Mitmenschen sind, wenn wir bereit sind, mit den Armen zu teilen, die Traurigen zu trösten oder auch einmal nachgeben, wenn es zum Streit kommt.
Guter Gott, ich möchte in der kommenden Woche nicht gleichgültig sein, sondern hinsehen, wo andere meine Hilfe brauchen. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt 2014)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 847, 1+3: O Seligkeit getauft zu sein...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, dein Wort und dein Vorbild will Licht in unser Leben und in das Dunkel der Welt bringen. Wir bitten dich:
➢ Die Kriege in der Ukraine, im Hl. Land und an vielen anderen Orten entstellen das Antlitz der Erde, die sich nach Versöhnung und Frieden sehnt. Erfülle die Verantwortlichen mit deiner Weisheit, dass sie Entscheidungen treffen, die zu Gerechtigkeit und Frieden führen.
➢ Antisemitismus flammt wieder auf - in unserem Land und anderswo. Schenke Erkenntnis und Bereitschaft, niemanden wegen seines Glaubens, seiner Hautfarbe oder Abstammung gering zu schätzen oder zu verurteilen.
➢ In diesen Tagen ziehen viele Kinder und Familien im Gedenken an den Hl. Martin durch die Straßen. Lass auch in unseren Tagen Arme und Bedürftige die nötige Hilfe und Zuwendung erfahren.
➢ Im November gedenken wir in vielfältiger Weise unserer Verstorbenen. Führe sie in die ewige Gemeinschaft mit dir.
Herr, unser Gott! Wir wissen nicht, wann, wo und wie du in unser Leben trittst. Lass uns wachsam und vorbereitet sein. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, um uns zu zeigen, wie groß seine Liebe zu uns, hat der Vater im Himmel dich zu uns gesandt. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser...

Lied: Gl 554, 1+2: Wachet auf...

Gebet:
Allmächtiger und barmherziger Gott,
deine Weisheit allein zeigt uns den rechten Weg.
Lass nicht zu,
dass alltägliche Aufgaben und Sorgen uns hindern,
deinem Sohn entgegenzugehen.
Führe uns durch dein Wort und sein Beispiel
zur Gemeinschaft mit ihm,
der in der Einheit des Hl. Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
(Nach: Messbuch S. 10)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 435, 1+4: Herr, ich bin dein Eigentum...

Ausmalbild für Kinder

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