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Hausgottesdienst am
33. Sonntag im Jahreskreis A
19. November 2023

Lied: Gl 140, 1-3: Kommt herbei, singt dem Herrn...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
33. Sonntag im Jahreskreis; Diaspora-Sonntag; Volkstrauertag - diese Themen und Motive fallen immer auf den vorletzten Sonntag im Kirchenjahr und dann kommen noch unsere ganz eigenen und persönlichen Anliegen und Themen mit dazu. Bei Gott findet all das Platz und Raum. Gott hinterlässt Spuren in unserem Leben, in unserer Welt. Die Frage ist, ob wir sie entdecken, ob wir bereit sind ihnen nachzugehen.

Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 810: Ehre dir, Gott, im heil'gen Thron...

Gebet:
Guter Gott,
du hast uns mit vielen Fähigkeiten und guten Anlagen beschenkt.
Du hast uns als Originale erschaffen,
einmalig und unersetzbar.
Hilf uns, dass wir entfalten und zur reife bringen,
was du in uns grundgelegt hast,
damit wir nicht als Kopien sterben.
Begleite und führe uns auf unserem Lebensweg
durch Jesus Christus, unseren Herrn
(Heriburg Laarmann - Bilder erzählen von Gott: S. 167)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - (Mt 25, 14-15. 19-21)
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
oder: In leichter Sprache
Einmal wollte Jesus seinen Freunden sagen: Einige Menschen können viel arbeiten. Einige Menschen können wenig arbeiten. Alles ist in Ordnung. Gott will nur, dass er sich auf die Menschen verlassen kann. Das ist wichtig. Jesus erzählte dazu eine Geschichte. Die Geschichte ging so: Es war einmal ein reicher Mann.Der Mann wollte für lange Zeit weg fahren. Die Diener sollten in der Zwischen-Zeit auf das Geld von dem Mann aufpassen. Und noch mehr Geld verdienen. Der reiche Mann gab dem ersten Diener 5 Millionen Euro. Dem zweiten Diener 2 Millionen Euro. Dem dritten Diener 10 000 Euro. Dann fuhr der reiche Mann weg. Nach langer Zeit kam der reiche Mann wieder nach Hause. Der reiche Mann war sehr gespannt. Der reiche Mann wollte wissen, wie viel Geld die Diener verdient haben. Der erste Diener kam zuerst. Der erste Diener sagte: Herr, du hast mir 5 Millionen Euro gegeben. Ich habe noch einmal 5 Millionen dazu verdient. Jetzt hast du 10 Millionen Euro. Der reiche Mann sagte: Toll. Du hast tüchtig gearbeitet. Du bist ein guter Diener. Auf dich kann ich mich verlassen. Du sollst eine wichtige Aufgabe bekommen. Aber erst feiern wir ein Fest. Dann kam der zweite Diener. Der zweite Diener sagte: Herr, du hast mir 2 Millionen Euro gegeben. Ich habe noch einmal 2 Millionen dazu verdient. Jetzt hast du 4 Millionen Euro. Der reiche Mann sagte: Toll. Du hast tüchtig gearbeitet. Du bist ein guter Diener. Auf Dich kann ich mich verlassen. Du sollst eine wichtige Aufgabe bekommen. Aber erst feiern wir ein Fest.
© evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
„Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern.
Jeder ist allein.“
- Nachdenkliche Worte von Hermann Hesse. Aber kennen wir nicht alle diese Erfahrung, wie im Nebel unterwegs zu sein. Der große Ausblick, die Perspektive für unser Leben scheint uns genommen. Ängstlich und zögerlich setzen wir Schritt für Schritt in eine ungewisse, nicht absehbare Zukunft.
Die zwei Jahre der Corona - Erfahrung waren so ein Wegabschnitt, wo wir oft nicht wussten, was bringt der nächste Tag. Für unzählige Menschen in der Ukraine und seit dem 7. Oktober im Hl. Land ist es die Erfahrung von Krieg, die ihnen die Perspektive raubt, sie in Nebel hüllt und sie vermeintlich allein zurück lässt. Für andere vernebelt eine Krankheit oder ein schwerer Schicksalsschlag den weiteren Weg. Jeder ist allein.
Doch stimmt diese Einschätzung überhaupt - oder ist es nur ein erstes Gefühl, ein erster Eindruck, der sich bei nochmaligem Überlegen gar nicht bestätigen lässt!? Wie steht es mit meiner Familie, die mein Leben überhaupt erst auf den Weg gebracht und begleitet hat? Gibt es da nicht doch auch immer wieder Anlaufstellen und Haltepunkte?
Wie sieht es aus mit einem Freundeskreis, einem selbst gewählten Beziehungsnetz, das mich auffangen kann und mir Halt gibt, wenn es mir von einem auf den anderen Moment den Boden unter den Füßen wegzieht?
Wie ist es mit einer Gemeinschaft im Glauben, die mir Halt geben kann? Eine Pfarrgemeinde, eine Ordensgemeinschaft, eine spirituelle Gruppe, zu der ich mich zugehörig weiß und mir Stütze und Halt sein kann und will.
Und wie ist es letztlich mit Gott, der mir zusagt: Und wenn dich auch Vater und Mutter vergessen, ich vergesse dich nicht.
Im Thessalonicherbrief wird es uns zugesagt: Ihr alle seid Kinder des Lichts und des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis.Und Jesus sagt von sich im 8. Kapitel des Johannesevangeliums: Wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Gemeinschaft - das Gegenteil von Alleinsein und Einsamkeit ist keine Einbahnstraße. Gemeinschaft lebt vom gegenseitigen Geben und Nehmen. Eine Gemeinschaft lebt und wirkt, wo alle ihre Talente, Begabungen, Charismen nicht vergraben oder verstecken, sondern einsetzen und zum Strahlen bringen. Von Erzählungen meiner Eltern weiß ich, wie gerade in der Kriegs - und Nachkriegszeit, in der Erfahrung des Mangels, des Hungers und der Not Menschen sich zusammen getan und geholfen haben. Sie haben entdeckt, wie sie sich gegenseitig stärken konnten und gestärkt haben. Diese Erfahrung stirbt nie aus. Wo immer sich eine Notsituation - wie im Ahrtal oder sonst einem Katastrophengebiet - ergibt, machen wir die Erfahrung, dass sich Menschen zusammen tun und helfen, wo Not am Mann ist.
Am heutigen Diasporasonntag lenkt das Bonifatiuswerk unseren Blick auf die Schwestern und Brüder, die in Norddeutschland und in Skandinavien in der so genannten Diaspora leben, und Unterstützung erhalten für die Errichtung oder Renovierung von Gebetsräumen und Orten der Begegnung; die Kleinbusse zur Verfügung gestellt bekommen, um Christen zu Gebet und Begegnung zusammen zu bringen; die mit den Spenden Mittagessen für Bedürftige anbieten können oder Kinderhospizdienste und Mutter-Kind-Initiativen unterhalten.
Doch nüchtern betrachtet, müssen wir uns eingestehen, dass wir gesamt - gesellschaftlich gesehen mittlerweile auch bereits zur Diaspora gehören. Als Glaubende und solche, die sich auch in ihrem Glauben und für ihren Glauben engagieren, gehören wir in Deutschland bereits zur Minderheit.
Doch das soll und darf uns nicht schrecken, denn wir haben nach wie vor den Menschen, der Gesellschaft und der Welt etwas zu geben: Die Frohe Botschaft von der Menschenfreundlichkeit Gottes, der durch Menschen deutlich machen will: Ich lasse dich nicht im Stich. Du bist nicht allein. Ich will dich stärken, wo immer du es brauchst. Kirche bietet nach wie vor Menschen Anlaufpunkte und Haltepunkte für ihr Leben, für ihre Suche nach Glück. Helfen wir mit, dass möglichst viele entdecken, was sie stärken kann.
Für Familien mit Kindern:
Ein Kind kann gut Flöte spielen. Es muss nicht einmal besonders viel üben., die Töne kommen fast wie von selbst. Das bedeutet: Dieses Kind hat ein Talent zum Flöte-spielen. Das Kind kann nun etwas aus seinem Talent machen, z. B. immer weiter üben, damit es noch besser wird oder ein zusätzliches Instrument dazulernen. Es kann aber auch sagen: Ich hab keine Lust mehr zu spielen, ich hör auf. Das wäre schade, denn ein Talent ist ein Geschenk, das man nicht vergeuden sollte. Sicherlich hat jeder Mensch seine ganz eigenen Talente. Welches Talent hast du?
Lieber Gott, ich möchte meine Talente entdecken, sie nützen und darin immer beseer werden. Bitte, hilf mir dabei. Amen

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 790, 1-4

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du lädst uns ein, Dir zu vertrauen. Wir bitten Dich:
➢ Wir feiern den Diasporasonntag, der unter dem Leitwort steht: „Entdecke, wer dich stärkt“ und bitten für alle Menschen, die das Vertrauen in sich und  ihre Talente verloren haben. Stärke sie und lass sie deine Liebe entdecken..
➢ Wir beten für alle Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht die Möglichkeit haben, ihre eigenen Talente zu entfalten.
➢ Wir begehen den Volkstrauertag und bitten für die Menschen in den Katastrophen-, Kriegs-, und Krisengebieten unserer Erde; v.a. im Hl. Land und in der Ukraine; für die Menschen auf der Flucht und für alle, die im Exil leben müssen.
➢ Wir begehen den Gebetstag für Betroffene sexuellen Missbrauchs und beten für alle, die Gewalt und Missbrauch erlitten haben und heute erleiden; und für jene, denen Schutzbefohlene anvertraut sind und die sich um offene Augen und Ohren füreinander bemühen.
➢ Wir beten für unsere Verstorbenen, die ihr Vertrauen im Leben wie im Sterben auf dich gesetzt haben.
Gott, unser Vater, auf dich setzen wir unser Vertrauen. Erhöre unsere Bitten. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, wir vertrauen auf dich und warten auf deine Wiederkunft, wo du alles vollenden wirst. Mit deinen Woten dürfen wir beten: Vater unser...

Lied: Gl 400: Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen...

Gebet:
Gott,
du hast uns verschiedene Gaben geschenkt.
Keinem gabst du alles - und keinem nichts.
Jedem gibst du einen Teil.
Hilf uns,
dass wir uns nicht zerstreiten,
sondern einander dienen mit dem,
was du einem jeden zum Nutzen aller gibst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (Messbuch S. 309)

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 831: Gott, dein guter Segen…

Wer die Arbeit des Bonifatiuswerks unterstützen möchte, kann dies tun mit einer Überweisung für:
Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken
Stichwort: „Diaspora-Sonntag 2023“
IBAN: DE46 4726 0307 0010 0001 00

Ausmalbild für Kinder

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