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Hausgottesdienst am
4. Sonntag der Osterzeit - A
30. April 2023

Lied: Gl 421, 1-3: „Mein Hirt ist Gott, der Herr…“ oder: Gl 830, 1-3: „Halte zu mir, guter Gott...“

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Der 4. Sonntag der Osterzeit trägt auch den Namen „Der-gute-Hirte-Sonntag“. In jedem Jahr begegnet uns in den verschiedenen Abschnitten des jeweiligen Sonntagsevangeliums Jesus als der „gute Hirte“. Wir vertrauen auf einen Gott, der mich kennt, der mich beim Namen ruft, der mir zu dem verhelfen will, was ich zum Leben brauche, der mich vor Leid und Not bewahren, der mich auf einem guten Weg zu einem guten Ziel führen will.

Lied: Gl 383,1+2: „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt...“

Gebet:
Guter Gott, Vater im Himmel,
du lässt uns nicht allein.
Du schenkst uns in Deinem Sohn Jesus Christus
einen Hirten, der sein Leben
für uns hingegeben hat.
Wir danken Dir dafür
und bitten Dich:
Lass uns in unserem Beten und Singen,
im Hören auf Dein Wort und in unserer Gemeinschaft
spüren und erfahren,
dass DU uns in Deinem Sohn nahe bist.
Darum bitten wir Dich im Heiligen Geist
heute und alle Tage und in Ewigkeit.

Lied: Gl 483,4 - „Halleluja“

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 10, 1-10)
So spricht der HERR: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
oder: In leichter Sprache
Jesus erzählte immer wieder von Gott. Und dass Jesus selber von Gott kommt. Und dass Jesus nur Gutes für die Menschen tun will. Jesus erzählte dafür ein Beispiel. Das Beispiel geht so: Schafe haben einen Stall. Das ist der Schaf-Stall. Der Schaf-Stall hat eine Tür. Die Schafe gehen durch die Tür in den Schaf-Stall. Der Mann, der auf die Schafe aufpasst, ist der Hirte. Der Hirte geht auch durch die Tür in den Schaf-Stall. Genauso wie die Schafe. Der Hirte kennt alle seine Schafe. Der Hirte hat jedes Schaf lieb. Der Hirte hat für jedes Schaf einen Namen. Der Hirte ruft jedes Schaf mit seinem Namen. Der Hirte führt die Schafe auf die Wiese. Der Hirte geht vor. Dann gehen die Schafe hinter dem Hirten her. Die Schafe hören und tun, wenn der Hirte etwas sagt. Die Schafe kennen ihren Hirten genau. Die Schafe können die Stimme von dem Hirten erkennen. Wenn der Hirte da ist, sind die Schafe in Sicherheit. Manchmal will einer die Schafe stehlen. Das ist ein Dieb oder ein Räuber. Der Räuber geht nicht durch die Tür in den Schaf-Stall. Der Räuber steigt heimlich durch das Fenster in den Schaf-Stall. Daran kann man merken, dass das ein Räuber ist. Manchmal kommt ein fremder Mann. Der fremde Mann ruft die Schafe wie der Hirte. Aber die Schafe merken, dass der fremde Mann eine andere Stimme hat. Die Schafe hören nicht auf den fremden Mann. Die Schafe rennen sofort weg. Dieses Beispiel erzählte Jesus seinen Freunden. Die Freunde verstanden nicht, was Jesus mit dem Beispiel sagen wollte. Darum erklärte Jesus das Beispiel. Jesus sagte: Ich bin selber die Tür zu den Schafen. Ich passe gut auf meine Schafe auf. Die Menschen sind wie die Schafe. Wer zu mir kommt, der ist in Sicherheit. Ich passe auf, dass die Menschen leben können. Und sich am Leben freuen. Manchmal kommen fremde Leute. Die fremden Leute sagen: Ich komme von Gott. Auf mich könnt ihr euch verlassen. Aber diese fremden Leute sind wie die Räuber und Diebe im Schaf-Stall. Diese fremden Leute wollen die Schafe nur stehlen. Und schlachten. Und umbringen. Jesus sagte: Ich bin die Tür. Wer zu mir kommt, wird gerettet. Ich komme von Gott. Ich bin gekommen, damit ihr Leben in Fülle habt. Leben in Fülle heißt: Ein volles, frohes und gutes Leben. Ich bin gekommen, damit ihr ein volles, frohes und gutes Leben habt. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 281, 1+3: Also sprach beim Abendmahle...“

Predigtgedanken
Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“ - Aktuelle Ausgabe zum 30. April 2023 - Seite 2:
 Im Ordinariat des Erzbistums Freiburg werden nach der Veröffentlichung des Missbrauchsberichts die Bilder aller früherer Erzbischöfe entfernt.
 Der schwer belastete frühere Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch gibt im gleichen Zusammenhang etliche Ehrungen zurück.
 Auch der Generalvikar des Bistums Limburg tritt nach nachgewiesenen Fehlern im Umgang mit Missbrauch zurück
 Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. erklärt bei einem Gottesdienst im Kreml: Wer Russland nicht diene, sei ein Feind.
Der Begriff „Pastoral“ für die Seelsorge der Kirche an den ihnen anvertrauten Menschen heißt eigentlich wörtlich übersetzt: „Hirtensorge - Hirtendienst“. Doch das Vertrauen in die vermeintlich „Guten Hirten“ unter dem Bodenpersonal des HERRN hat in den letzten Jahren schwer gelitten. Vertuschung statt Aufklärung; Machterhalt statt Demut, Bereicherung statt Armut. Das Ansehen der Hirten unserer Tage hat gelitten. Risse, Schrammen und Flecken sind deutlich zutage getreten. Und es geht bis in die höchsten Kreise - auch die letzten Päpste sind in das Blickfeld möglicher Verfehlungen und Unterlassungen geraten.
Aber nicht nur die Konsequenzen aus den Missbrauchsaufdeckungen zeitigen Spuren. Auch die Verweigerung gegenüber schon jahrzehntelang diskutierter Reformvorschlägen in der Kirche lassen am guten Willen so mancher Hirten zweifeln. Ebenso stoßen nicht alle Umsetzungsversuche der Pastoral in den neuen größeren Räumen für Zustimmung und Zufriedenheit. Wo nur noch starre Vorgaben gelten sollen und die festgelegte Logistik zum Maß aller Dinge bzw. des Pastoralen Handelns werden soll, muss man sich nicht wundern, wenn es in der so genannten „Herde“ rumort.
Es ist in diesen Zeiten des großen Umbruchs aber auch sehr schwer, den verschiedenen und unterschiedlichsten Erwartungen gerecht zu werden. Das merke ich am eigenen Leib und in der eigenen Erfahrung. Das geflügelte Wort: „Einem jeden recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ erhält in diesen Zeiten wieder eine ungeahnte Aktualität. Da mag das Bemühen, den Menschen ein „guter Hirte“ zu sein, noch so groß sein und dennoch stößt man da und dort an eigene oder von außen gesetzte Grenzen. Das ist jedes Mal eine sehr schmerzliche Erfahrung.
Von daher sollten wir vielleicht am besten Abstand von der Praxis nehmen, die Seelsorgerinnen und Seelsorger als „Hirten“ und erst recht nicht als „Gute Hirten“ zu bezeichnen. Jesus sagt an einer Stelle im Matthäus - Evangelium: Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid (Schwestern und) Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.
Im gleichen Sinn gibt es nur einen wirklich und wahrhaft „Guten Hirten“ - Jesus Christus selbst. Und wir können immer nur versuchen, ihm in der einen oder anderen Weise ähnlich zu werden, ihm nach zu tun - aber nie in dem Anspruch wie er der „Gute Hirte“ zu sein. Weg mit dieser Anmaßung und hinein in die Demut, in die Erkenntnis, dass wir nie voll und ganz seine Fußabdrücke in dieser Welt ausfüllen können.
Wir sollen an ihm Maß nehmen - ja. Wir sollen versuchen, ihn nachzuahmen - ja. Wir sollen versuchen, ihm nachzufolgen - ja. Aber wir werden nie den Anspruch erheben können und dürfen - wie er der „Gute Hirte“ zu sein. ER allein ist der „Gute Hirte“; Er allein ist das „Tor zum Leben“; ER allein ist „Weg, Wahrheit und Leben.“
Für Familien mit Kindern:
Wenn ich Gott nicht kennenlerne, dann ist er für mich wie ein Fremder. Wie kann ich auf Gott vertrauen, wenn er mir fremd ist? Deshalb ist es wichtig, Gott kennen zu lernen. Dazu muss ich von ihm hören, seine Geschichten kennen, Menschen treffen, die mir von ihren Erfahrungen mit Gott erzählen. Dann kann Gott für mich wie ein Hirte werden, wie jemand, der mich anführt, dem ich gerne folge. Hast du das Gefühl, dass du Gott kennst?
Guter Gott, du sorgst für uns wie ein guter Hirte. Ich will dich immer besser kennenlernen, damit ich auf dich bauen und dir vertrauen kann. Amen

Glaubensbekenntnis: Gl 456, 1+2: „Herr, du bist mein Leben...“

Bittgebet:
Herr Jesus Christus, du bist der gute Hirte, der seine Herde nicht alleine lässt. Dich bitten wir:
➢ Um eine Kirche, die bereit ist, sich dem Wirken des Heiligen Geistes immer neu zu öffnen, nach deinem Willen zu suchen und zu fragen und das Evangelium glaubwürdig und überzeugend zu leben.
➢ Um Männer und Frauen, die im Ehrenamt, in den kirchlichen und christlichen Gruppen, Verbänden und den kirchlichen Berufen dir und unserer Gemeinschaft dienen.
➢ Um junge Menschen, die neu entdecken, dass deine Stimme sie zum Ziel ihres Lebens führt. Und für alle Menschen, die auf diesem Weg anderen Unterstützung sind
➢ Für unsere Verstorbenen – besonders für alle, die uns deine Stimme als dem guten Hirten erfahrbar gemacht haben.
Denn du. HERR, hast den Tod besiegt und uns das Leben gebracht. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen.

Vater unser
Herr Jesus Christus, guter Hirte, du kennst jeden von uns mit Namen. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 487,1-4 - „Nun singe Lob,...“

Gebet - Nach Psalm 23:
Herr,
du kennst mich,
du bist bei mir,
bei dir bin ich geborgen.
Um nichts brauche ich mich ängstlich zu sorgen.
Du sorgst, dass ich leben kann.
Du gibst mir Brot für jeden Tag
und die Möglichkeit, dir zu begegnen.
Oft ist es dunkel und hoffnungslos,
oft habe ich Angst.
Dann kann ich nicht erkennen,
wohin du mich führst.
Ich glaube und will danach leben:
Du kennst mich, du bist bei mir,
bei dir bin ich geborgen.
Du hast die Macht,
mich vor allem Unheil zu bewahren.
Auch wenn sich niemand meiner annimmt,
du bist bei mir,
du nimmst mich an,
du schenkst mir mehr, als ich erwarte und erhoffe.
Herr,
du verlässt mich nicht
und beantwortest meine Treulosigkeit
mit deiner Treue.
Ich bitte dich,
bleibe bei mir.
Bleibe bei uns allen,
alle Tages unseres Lebens
(Severin Schneider - dich suchen wir - Echter/Tyrolia - S. 97)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 477, 2+3 - „Gott ruft sein Volk...“

Für Kinder zum Ausmalen: Quelle: www.familie.bistum-wuerzburg.de · Ausmalbild zum 4. Sonntag in der Osterzeit im Lesejahr A, Joh 10, 1-10

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