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Hausgottesdienst am
5. Sonntag der Osterzeit - A
7. Mai 2023

Lied: Gl 893, 1+4: Jerusalem, du sel'ge Stadt...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Die Osterzeit neigt sich so langsam schon wieder ihrem Ende entgegen. Unser Blick geht in Richtung Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Auch in den Worten klingt schon der Abschied an, seine endgültige Heimkehr zum Vater im Himmel. Vorher will er noch seinen Nachlass ordnen und möglichst gut anbahnen, dass seine Sache, die er hier auf Erden angestoßen hat, auch in seinem Sinne weitergeht. Auch wir können und sollen dazu unseren Beitrag leisten. Bevor wir uns dem Wort Gottes stellen, wollen wir einstimmen in den Dank für die Erfahrung von Ostern, die Erfahrung neuen Lebens.

Lied: Gl 329, 1+3+4: Das ist der Tag, den Gott gemacht...

Gebet:
Guter Gott,
sei du in unserer Mitte,
wenn wir jetzt zusammenkommen,
um miteinander zu beten und zu singen,
auf Dein Wort zu hören
und miteinander Gottesdienst zu feiern.
Hilf uns,
dass wir vor dem Leben nicht die Augen verschließen.
Stärke unsere Hoffnung,
dass wir den Mut zum Leben nicht verlieren.
Schenke uns Dein Wort, das uns Trost geben kann in schweren Zeiten
und Zuversicht, wenn wir in Not sind.
Hilf uns, einander beizustehen auch auf dunklen Wegen
und in schweren Stunden.
Darum bitten wir
durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(nach: Regina Kraus: ..da berühren sich Himmel und Erde“ - Herder - S. 162)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 14, 1-12)
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
oder in leichter Sprache:
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden: Im Haus von meinem Vater gibt es viele Wohnungen. Ich gehe zu meinem Vater im Himmel. Ich bereite für euch eine Wohnung vor. Wenn alles fertig vorbereitet ist, komme ich wieder. Dann hole ich euch ab. Ich hole euch zu mir in das Haus von meinem Vater. Das Ganze dauert etwas. Lasst euch in der Zwischenzeit nicht durcheinander bringen. Bleibt ganz ruhig in eurem Herzen. Denkt nicht, dass ich euch vergessen habe. Was ich versprochen habe, das halte ich. Wenn ich fertig bin, hole ich euch. Ich freue mich, wenn ihr da seid, wo ich bin. Den Weg dahin kennt ihr schon. Einer von den Freunden von Jesus hieß Thomas. Thomas sagte: Jesus, wir wissen gar nicht, wohin du gehst. Darum wissen wir auch den Weg nicht. Jesus sagte zu Thomas: Ich bin selber die Wahrheit. Und ich bin selber das Leben. Und ich bin selber der Weg. Ich bin der Weg zum Vater. Das bedeutet: Niemand kann alleine zum Vater im Himmel kommen. Ihr könnt nur zum Vater im Himmel kommen, wenn ihr bei mir bleibt. Weil ich der Weg bin. Philippus war auch ein Freund von Jesus. Philippus sagte zu Jesus: Jesus, zeige uns den Vater. Damit wir Bescheid wissen. Jesus wunderte sich. Jesus sagte zu Philippus: Philippus, weißt du das gar nicht? Das ist doch ganz einfach. Du siehst mich doch die ganze Zeit. Wenn du mich siehst, dann siehst du den Vater im Himmel. Ich bin genauso wie der Vater im Himmel. Weil ich genau das tue, was der Vater im Himmel tut. Und weil ich genau das sage, was der Vater im Himmel meint. Alles, was ich getan habe, kommt von meinem Vater im Himmel. Alles, was ich erzählt habe, kommt von meinem Vater im Himmel. Der Vater im Himmel ist genauso wie ich. Und ich bin genauso wie der Vater. Gott ist mein Vater. Glaube mir das doch einfach. Glaube das doch einfach, weil du die Wunder gesehen hast. Ein Mensch kann keine Wunder tun. Nur Gott kann Wunder tun. Ich kann die Wunder nur tun, weil ich die Kraft von Gott im Himmel habe. Weil Gott mein Vater im Himmel ist. Jesus sagte feierlich: Amen. Amen. Wenn ihr an mich glaubt, dann könnt ihr tun, was ich getan habe. Dann könnt ihr so wie ich von Gott erzählen. Dann könnt ihr noch besser als ich von Gott erzählen. Dann könnt ihr tun, was ich getan habe. Weil ich dafür sorgen werde. Weil ich zum Vater gehe. Und weil ich immer für euch da bin. Genau wie mein Vater. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken
Der Limburger Dom ist immer eine Reise wert. Seine exponierte Lage hoch über der Stadt lässt verschiedene Deutungen zu: „Die Stadt auf dem Berg“; Abbild des himmlischen Jerusalems. Interessant ist auch die Aneinanderreihung der verschiedenen kleinen Kapellen im 1. Stock dieser ehemaligen Stiftskirche. Bei einer Führung wurde darauf verwiesen, dass hier das eben gehörte Bild vom Haus des Vaters mit den vielen Wohnungen architektonisch in Stein gegossen worden wäre. Ich stelle mir vor, in diesem Haus des Vaters mit den vielen Wohnungen muss es sehr lebhaft zugehen, manchmal vielleicht auch spannend. Je nachdem, wem dann gerade welche Wohnung von Gott zugewiesen wird und wer sich dann als Nachbar erweist. Wenn ein konservativ eingestellter Christ sich plötzlich Wand an Wand findet mit einem progressiven; ein Kurienkardinal aus der Glaubenskongregation neben einem Befreiungstheologen; eine Schönstätterin neben einer Vertreterin von Maria 2.0. Und ich hoffe sehr, dass im Himmel das Sprichwort nicht mehr gilt: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Das ist natürlich alles rein fiktiv und spekulativ. Alles nur Phantasie. Aber es bringt vielleicht doch eine wesentliche Erkenntnis zum Ausdruck: Das Reich Gottes zeichnet sich aus durch Weite. Vor Gott hat jeder Mensch mit seinen ganz unterschiedlichen Einstellungen, Fähigkeiten, Talenten, Begabungen einen Platz - seinen/ ihren Platz. Bei Gott gibt es keinen Einheitsbrei. Bei Gott darf sich die wunderbare Vielfalt ausleben. Und vielleicht wäre auch unsere diesseitige Welt einen menschlichere, versöhntere Wohnstatt, wenn wir uns schon gegenseitig - zu Lebzeiten - diese Vielfalt zugestehen würden.
Wie viel Not, wie viel Leid ist über diese Erde gekommen und kommt immer wieder, weil Menschen mit Vorurteilen belastet oder ausgegrenzt werden statt sie in ihrer anfänglichen Andersartigkeit gelten zu lassen. Das Beispiel Jesu zeigt, dass sich ihm die unterschiedlichsten Personen und Personengruppen nähern durften: Zöllner, Sünder, Aussätzige, Huren, Ehebrecherinnen, Kranke, Verzweifelte, Juden wie Heiden. Er hat ihnen Zuwendung geschenkt; Gehör; Ansehen.
Und er hat den Menschen damit gezeigt, wie der Vater im Himmel ist: Ein guter Vater hegt Sympathie für alle seine Kinder, auch wenn sie ihm Sorgen machen oder Ärger bereiten. Er geht ihnen nach, weil er will, dass sie auf den richtigen Weg zurück finden. So sorgt sich Gott um unser irdisches Leben. So sorgt er auch für unser ewiges.
Unser Leben endet nicht in Dunkelheit, nicht im Nichts. Wir dürfen aus der Verheißung leben, dass Gott uns eine Wohnstatt vorbereitet, in der wir gut mit ihm und miteinander leben können.
oder für Familien mit Kindern:
Wenn du jemand einlädst, dann möchtest du, dass die Wohnung schön aussieht. Du räumst auf, deckst den Tisch stellst frische Blumen in die Vase und bereitest eine kleine Mahlzeit. Du willst damit nicht angeben, sondern möchtest, dass sich dein Gast wohlfühlt. Gott verspricht uns, dass auch wir eine Wohnung bei ihm haben werden. Auch wir sollen uns bei ihm Zuhause fühlen. Es ist gut zu wissen, dass alle Verstorbenen einen Platz bei Gott haben werden.
Jesus, du willst uns unsere Angst nehmen. Du sagst, dass wir alle in Gottes Haus eine Wohnung bekommen. Danke, dass wir darauf vertrauen dürfen. Amen (Mein Sonntagsablatt - dkv - 2017)

Glaubensbekenntnis: gesprochen oder Gl 790, 1-4

Fürbittgebet:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du gehst uns voraus zum Vater, um uns eine Wohnung zu bereiten. Wir bitten dich:

➢ Für alle, die in unseren Tagen durch Gewalt, Krieg oder Naturkatastrophen Wohnung und Heimat, Hab und Gut verloren haben.
➢ Für alle, die emotional heimatlos geworden sind, denen ein Schicksalsschlag das Fundament ihres Lebens genommen hat.
➢ Für alle, die durch eine Sucht, eine Abhängigkeit entwurzelt worden sind und nach neuem Halt suchen.
➢ Für alle, denen eine schwere Krankheit die bisherige Lebensperspektive genommen hat und die auf eine neue Zukunft hoffen.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, die aufgebrochen sind zu den himmlischen Wohnungen und für alle, die sich um Trauernde kümmern.
Herr, unser Gott, gehe du mit uns durch dieses Leben. Lass uns erfahren, dass du uns nicht im Stich lässt und uns eine neue und ewige Heimat bereit hältst. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser
Christus Jesus, du, unser Herr und Bruder, hast uns das Geheimnis Gottes erschlossen. Durch dein Gebet zum Vater machts du uns deutlich, dass wir Kinder Gottes sind. Und so wollen wir gemeinsam sprechen: Vater unser… (Laacher Messbuch 2023)

Lied: Gl 745, 1-3: Wenn wir jetzt weiter gehen...oder Gl 484,1+5: Dank sei dir, Vater,...

Gebet
Du weißt, Gott,
ein Fels bin ich nicht,
allein ein Stein, der mitträgt.
Bin nicht dauernd Licht und
bin nicht unentwegt Salz.
Ein Stück Glaube aber,
die Hand voll Hoffnung
und das Maß Liebe,
die wohnen auch in mir,
und darum in deiner Kirche. (Jacqueline Keune - in: vivat - Aufbruch für die Seele - Fasten-und Osterkalender 2023)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 833, 1-3: Möge die Straße...

Für Kinder zum Ausmalen

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