Hausgottesdienst am
5. Sonntag im Jahreskreis A
5. Februar 2023
Lied: Gl 712 (2x): Wo zwei oder drei...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen. Auf diese Verheißung dürfen wir immer wieder vertrauen. Welch tröstlicher Gedanke: Wir müssen nicht allein durch dieses Leben gehen. Gott geht mit uns. Er steht uns bei. Er sagt uns sein sinnstiftendes Wort immer wieder zu - so auch jetzt - in dieser Stunde. Zuvor wollen wir den Herrn in unserer Mitte begrüßen und ihm unser Lob singen:
Gl 383, 2: Ich lobe meinen Gott…
Gebet:
Gott,
immer wieder rufst du uns, dir zu folgen.
Gib uns das Vertrauen in deine Verheißung
und lass uns glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen
deiner frohen Botschaft sein.
So bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen. (ArGe Liturgie)
Halleluja: Gl 483, 2 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 5, 13-16))
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
oder in leichter Sprache:
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden: Ihr seid das Salz in der Welt. Salz ist salzig. Salziges Salz ist gut. Un·salziges Salz kann keiner gebrauchen. Un·salziges Salz wird weggeworfen. Un·salziges Salz kommt auf den Müll. Jesus sagte: Ihr seid das Licht in der Welt. Alle Leute können das Licht sehen. In der Nacht könnt ihr sogar eine Stadt oben auf dem Berg sehen. Weil in der Stadt das Licht leuchtet. Jesus sagte: Die Lampe ist zum Leuchten da. Damit alle gut gucken können. Keiner stellt die Lampe unter den Tisch. Weil es dann dunkel bleibt. Alle Menschen stellen die Lampe auf den Tisch. Dann wird es im Zimmer hell. Die Lampe leuchtet für alle Leute im Zimmer. Eine einzige Lampe macht das ganze Zimmer hell. Jesus sagte zu den Freunden: Wenn ihr zu den Menschen gut seid, leuchtet ihr auch. Eure guten Taten leuchten wie eine Lampe. Mit dieser Lampe können die Menschen Gott bemerken. Dann freuen sich die Menschen über Gott. Dann preisen die Menschen Gott im Himmel. Weil Gott gut ist. (Bibel in leichter Sprache)
Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
„Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es!“ - Dieses geflügelte Wort stammt aus der Feder von Erich Kästner, der uns so anrührende Geschichten wie Emil und die Detektive oder Drei Männer im Schnee hinterlassen hat, der aber auch wegen seiner kritischen Distanzierung zum Nationalsozialismus mit einem Berufsverbot belegt wurde und dessen Schriften bei der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten im Mai 1933 dem Feuer übergeben wurden.
„Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es!“ - Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann zieht das in der Regel auch Konsequenzen nach sich. Es bleibt nicht dabei, dass ich eine Idee, ein Projekt nur gut finde. Ich werde versuchen, diese Idee, dieses Projekt auch mit Leben zu füllen und in die Tat umzusetzen.
„Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es!“ - Jesus kleidet diese Grundeinstellung in die Bilder von Salz und Licht. Jeder und jede weiß, wie fatal es ist, wenn man bei der Zubereitung eines Gerichts das Salz vergisst. Das Essen bleibt fade und im wahrsten Sinne des Wortes geschmacklos. Doch kommt es auch immer auf das rechte Maß an. Zu viel ist genau so unangemessen als zu wenig. Umgangssprachlich sind wir manchmal versucht, dem „anderen die Suppe zu versalzen“. Oder wir erdrücken unser Gegenüber mit unserer Zuwendung und Fürsorge. Wenn ein Essen versalzen ist, sagen wir ja auch: Das ist aber wohl jemand schwer verliebt. Es kommt also immer auf das rechte Maß und Ziel an. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
Gleiches gilt auch für das Licht. In völliger Dunkelheit ist es gut und hilfreich, wenn jemand wenigstens ein Feuerzeug oder eine Taschenlampe oder ein Handy mit Taschenlampenfunktion dabei hat, um wieder für ein wenig Orientierung zu sorgen. Andererseits ist es sehr schmerzhaft und eher kontraproduktiv, wenn ich jemand mit einer Taschenlampe direkt in die Augen leuchte. Ich bin geblendet und sehe nur noch Sterne.
„Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es!“ - Übertragen auf unser Dasein als Menschen, die sich an der Botschaft Jesu ausrichten wollen, heißt das: Auch mein Glaube an Jesus Christus soll immer wieder zu einer Überzeugung werden, die Konsequenzen nach sich zieht. Viele Menschen leben nur noch sehr oberflächlich dahin. Ihr Leben ist fade und schal geworden. Dann könnte es die Aufgabe eines Christen oder einer Christin sein, ihnen zu zeigen, was dem eigenen Leben aus der Beziehung zu Jesus Christus heraus Würze und Geschmack gibt. Andere finden in ihrem Leben, ihrem Alltag keinen Sinn mehr und sind orientierungslos geworden. Dann könnte die Aufgabe darin bestehen, neues Licht, neue Orientierung in das Leben dieses Menschen zu bringen: Ihm zuzuhören, ihn ernst zu nehmen, seine Ohnmacht auszuhalten, mit ihm auf dem Weg zu bleiben bzw. ihn mit dem wieder vertraut zu machen, der uns Weg, Wahrheit und Leben sein will.
„Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es!“ - Der 1977 verstorbene französische Schriftsteller Raoul Follereau, der auch als „Apostel der Leprakranken“ bezeichnet wurde, weil er sich mit aller Kraft für die Bekämpfung und Überwindung dieser Krankheit einsetzte, hat diese Grundhaltung Erich Kästners einmal in einer ähnlichen Weise ins Wort gebracht:
Ich hatte einen Traum.
Ein Mensch erschien vor dem Gericht des Herrn.
„Siehe, lieber Gott“, so sprach er,
„ich habe dein Gesetz beachtet,
habe nichts Unredliches,
nichts Böses oder Frevelhaftes getan;
Herr, meine Hände sind rein.“
„Ohne Zweifel, ohne Zweifel“,
antwortete ihm der liebe Gott,
„doch sie sind leer!“
Für Familien mit Kindern:
Hast Du schon einmal beim Kochen oder Backen das Salz vergessen? Dann weißt Du sicherlich, wie Essen ohne Salz schmeckt: Fade und langweilig. Da hilft es nicht einmal mehr, im Nachhinein noch etwas zu würzen. Genauso sollten wir Christen „Würze“ in die Welt bringen. Das bedeutet, wir sollen mithelfen, damit es in der Welt besser und schöner ist. Wenn wir uns nicht für eine bessere Welt einsetzen, dann bleibt unser Glaube fade wie Salz, das seinen Geschmack verloren hat.
Guter Gott, du hast uns aufgetragen, wie Salz für die Erde zu sein. Ich will in dieser Woche genau hinsehen, wo ich Gutes in meiner Familie, in der Schule oder bei meinen Freunden bewirken kann.
Amen. (dkv - Mein Sonntagsblatt 2014)
Lied: Gl 458, 1-4: Selig seid ihr...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du selbst hast ein Herz für die Armen und willst, dass wir Als Salz der Erde und Licht der Welt an einer gerechteren Welt mitbauen. Wir bitten Dich:
➢ Bringe die Pastoralreise von Papst Franziskus nach Afrika zu einem guten Abschluss und schenke den verfeindeten Völker Bereitschaft zur Versöhnung.
➢ Steh den Angehörigen der beiden in Recklinghausen verunglückten Jungen und allen, die derzeit einen schweren Schicksalsschlag zu tragen haben, bei und und schenke ihnen verständnisvolle Begleiter.
➢ Erfülle die Herzen und Gedanken der Verantwortlichen für den Krieg in der Ukraine und die anderen kriegerischen Auseinandersetzungen in unserer Welt mit deinem Geist der Verständigung und des Friedens.
➢ Mache uns bereit, nach unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten, Salz der Erde und Licht der Welt in unserem Lebensraum zu sein.
➢ Führe unsere Verstorbenen in dein Land des Lichtes und des Friedens.
Herr, unser Gott! Du willst - auch durch uns - Zerbrochenes wieder heilen, Frieden stiften, Licht in das Dunkel unseres Lebens und unserer Welt bringen. Unterstütze unser Bemühen mit deinem heiligen Geist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Vater unser: Herr Jesus Christus, du machst uns Mut, Gott als unseren „Vater“ anzusprechen. Du hast ihn uns nahe gebracht als den „Barmherzigen“, der für unsere Armut ein Herz hat. Mit deinen Worten beten wir: Vater unser...
Lied: Gl 812, 1+2: Kleines Senfkorn Hoffnung...
Gebet:
Menschenfreundlicher Gott,
wir durften deine Nähe erfahren.
Du hast uns beschenkt durch Jesus Christus, deinen Sohn.
Lass uns durch ihn neue Menschen werden,
Menschen der Liebe, des Friedens und der Freude.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (nach: Heriburg Laarmann - Bilder erzählen von Gott - S. 139)
Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der
Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied: Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott,…