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Hausgottesdienst am
5. Sonntag im Jahreskreis B
4. Februar 2024

Lied: Gl 814, 1+2: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Ora et labora (Bete und arbeite), Kampf und Kontemplation, Politik und Mystik: Diese immer wieder auftauchenden Begriffspaare machen deutlich, dass unser Leben immer in einer gewissen Spannung steht zwischen Tätig - Sein und Ruhe finden, zwischen Aktivität und Innehalten. Auch Jesus hat aus dieser Spannung heraus sein Leben gestaltet. In diesem Gottesdienst sind auch wir wieder eingeladen, zur Ruhe zu kommen, um neu Kraft schöpfen zu können für die Aufgaben, die uns in der kommenden Woche begegnen werden.

Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Gl 171: Preis und Ehre, Gott, dem Herren...

Gebet:
Wenn mich mein Alltag erstickt
meine Nächte schlaflos bleiben
meine Gedanken umherirren
ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe
ich meine eigene Stimme nicht mehr erkenne
ich nicht mehr weiß, was ich tun wollte
mich meine Angehörigen nicht mehr verstehen
mich meine Freunde nicht mehr begreifen
mich einfach nichts mehr freut
ich merke, dass ich mein eigener Schatten bin
ich nicht mehr weiß, was ich glauben soll
ich mich rundum nicht mehr auskenne
dann muss ich suchen
einen Ort, an dem ich ungestört bin
jemanden, der in meiner Reichweite ist
mein verschüttetes Ich
Gott, hilf mir beim Suchen! (Hanns Sauter - Schöne Gebete und kleine Andachten für jeden Tag - S. 45)

Lesung aus dem Buch Ijob (Ijob 7,1-4.6-7):
Ijob ergriff das Wort und sprach: Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners? Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, wie ein Tagelöhner, der auf den Lohn wartet. So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage ich: Wann darf ich aufstehn? Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert. Schneller als das Weberschiffchen eilen meine Tage, der Faden geht aus, sie schwinden dahin, ohne Hoffnung. Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist. Nie mehr schaut mein Auge Glück.

Antwortgesang: Gl 435, 1+2: Herr, ich bin dein Eigentum…

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 1, 29-39)
Jesus ging zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie sorgte für sie.
Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt, und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war. In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.
oder in leichter Sprache:
Simon war ein guter Freund von Jesus. Jesus ging zu Simon nach Hause. Die Schwiegermutter von Simon wohnte auch bei Simon. Die Schwiegermutter war krank. Und hatte Fieber. Die Schwiegermutter lag im Bett. Jesus ging zu der Schwiegermutter. Jesus fasste die Schwiegermutter an der Hand. Die Schwiegermutter setzte sich auf. Die Schwiegermutter war wieder gesund. Und konnte wieder aufstehen. Am Abend kamen die Leute aus der Stadt zum Haus von Simon. Die Leute brachten ihre kranken Menschen mit. Jesus sollte alle kranken Menschen gesund machen. Jesus machte viele Menschen gesund. Am anderen Morgen stand Jesus ganz früh auf. Jesus wollte allein sein. Und beten. Draußen war noch alles dunkel. Jesus ging an eine einsame Stelle. Damit ihn keiner findet. Aber Simon und die Freunde fanden Jesus trotzdem. Simon sagte zu Jesus: Komm zurück in die Stadt. Die Menschen suchen dich.
Jesus sagte: Nein. Heute gehen wir in eine andere Stadt. Ich möchte auch in den anderen Städten von Gott erzählen. Dazu bin ich extra von Gott gekommen. Jesus zog durch die ganze Gegend. Jesus erzählte in allen Städten und in allen Dörfern von Gott. Jesus machte viele Menschen gesund.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Es ist ein einziger, kleiner, fast unscheinbarer Satz: In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.
Das Gebet, die Zwiesprache mit seinem Vater im Himmel, scheint Jesus ein großes Anliegen gewesen zu sein. Immer wieder hören wir in den Evangelien davon, dass sich Jesus in die Einsamkeit zurückzieht, sich den Wünschen und Erwartungen der bei ihm Hilfe Suchenden entzieht, um selber wieder Kraft zu schöpfen für sein öffentliches Wirken. Bis hin zu seinem letzten großen und entscheidenden Rückzug in den Garten von Gethsemane nach dem Letzten Abendmahl und in der Erwartung seines Leidens und Sterbens. Jesus weiß, dass er aus sich allein nicht all das bewirken kann, was er als seine Sendung versteht. Er spricht immer wieder davon, dass er den Willen des Vaters erfüllen will, dass er die Werke des Vaters vollziehen will. Aber um diesen Willen immer wieder zu erkennen, um zu erspüren, welche Werke im Sinne des Vaters sind, braucht Jesus den Rückzug in die Einsamkeit und die Stille.
Diese Erfahrung machen anscheinend auch viele Menschen in unserer Gesellschaft. Nur so ist es wohl zu erklären, dass die Gästehäuser etlicher Klöster immer wieder gut besucht werden von Menschen, die auf der Suche sind nach Stille, nach Neuorientierung, nach Klärung der sie derzeit bedrängenden Lebensfragen. Bei meinem monatlichen Oasentag in Münsterschwarzach darf ich solchen Menschen immer wieder begegnen und ich erlebe selbst, wie segensreich es ist, für einen oder noch besser mehrere Tage dem Hamsterrad des Alltags zu entfliehen, einzutauchen in die Gebetszeiten und Eucharistiefeiern der Mönche, die Stille anzunehmen und auszuhalten und evtl. sogar noch mit einem Mönch über die gemachten Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.
Aber auch im ganz normalen Alltag ist es sinnvoll, sich Aus - Zeiten zu gönnen und zu versuchen, zur Ruhe zu kommen und die eigene Mitte wieder zu erspüren und zu ihr zurück zu finden.
Vom Hl. Franz von Sales stammt die Erkenntnis:
Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit zum Gebet, außer wenn du viel zu tun hast, dann nimm dir eine Stunde Zeit.
Die Feier der Eucharistie ist für mich immer wieder so ein Ort, wo ich spüren darf, dass ich bei mir bin und Gott bei mir ist. Den Tag mit einem Gebet, z. b. dem Angelus - Gebet zu beginnen, stellt den Tag schon einmal unter den Segen Gottes. Sich vor einer Mahlzeit zu vergewissern, dass es nicht selbstverständlich ist, dass der Tisch gedeckt ist, mag mich erden. Untertags - wenn sich die Gelegenheit bietet - eine Kirche aufzusuchen, sich in eine Bank setzen, an liebe Menschen zu denken oder das eigene Leben vor Gott zu bringen, vielleicht auch noch eine Kerze anzuzünden oder ein Lied zu singen. Am Ende des Tages - vor dem Einschlafen noch einmal auf den Tag zurück zu schauen, das Freudige wie das Enttäuschende noch einmal in den Blick nehmen, die Menschen, die einem an diesem Tag begegnet sind, Gott anvertrauen und das eigene Leben Gott wieder in die Hände geben und um seinen Segen und Schutz für die kommende Nacht bitten, alles das kann uns helfen, mit Gott in Kontakt zu bleiben und damit auch mit uns selbst, unserer Mitte.
Niemand kann immer nur geben. Niemand kann immer nur für andere da sein. es braucht auch die Zeiten für einen selbst, in denen wir Kraft schöpfen dürfen, auftanken, um wieder zu wissen, wer wir sind und für wen wir da sind.
Für Familien mit Kindern:
Sicher warst du schon einmal krank. das ist nicht schön. Umso mehr freut man sich, wenn sich andere um einen kümmern. Richtig? Wer kümmert sich um dich, wenn du krank bist? In den Krankenhäusern und Pflegeheomen gibt es dafür extra ausgebildete Menschen. Diese müssen viel leisten, wenn viele Menschen krank sind. Kennst du jemanden, der in so einem Beruf arbeitet? Könntest du dir das auch vorstellen? Es ist schön, wenn Menschen geheilt werden können.
Guter Gott, ich möchte heute besonders für alle Ärzte, Krankenschwestern, Altenpfleger, Sanitäter… beten, die auch am Sonntag arbeiten müssen, damit die Kranken versorgt werden. Amen

Lied: Gl 816, 1+2: Meine Zeit steht in deinen Händen...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du selbst hast immer wieder Kraft geschöpft aus dem Zwiegespräch mit deinem Vater im Himmel. Wir bitten dich:
• Für alle, deren Aufgabe es heutzutage ist, zu verkündigen, zu helfen und zu heilen.
• Für alle, die zu resignieren und zu verzweifeln drohen angesichts der Sorgen und Probleme in ihrem Leben.
• Für alle, die Verantwortung tragen für das Wohl und Wehe unseres Landes und unserer Welt.
• Für alle, die sich sehnen nach einem Leben in Gesundheit und Frieden.
• Für alle, die uns in den Tod und das neue Leben vorausgegangen sind und für alle, an die wir jetzt besonders denken.
Herr, unser Gott! Du vergisst uns nicht. Du kennst uns alle beim Namen. Lass uns in diesem Vertrauen unseren Weg durch's Leben gehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser: Beten, das ist das Sich - Öffnen auf das Göttliche hind, ist das Zeugnis des Vertrauens in die Führung Gottes und die Erneuerung der Ausrichtung auf ihn hin. Das dürfen wir jetzt tun, wenn wir, Herr, mit deinen Worten beten: Vater unser...

Lied: Gl 819, 1+2: Gott sagt uns immer wieder...oder: Gl 409, 1-3: Singt dem Herrn ein neues Lied...

Segen
In den Tagen der Angst und Einsamkeit,
bei schwierigen Übergängen und in Bedrängnis
gibst du, Herr, mir Stärke.
Im Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit,
im Einsatz und in der Enttäuschung
machst du, Herr, mich gewiss.
Wenn ich traurig bin oder wenn ich lache,
bei den alltäglichen Dingen und bei der Arbeit
bist du, Herr, mein Begleiter.
Immer bist du, Herr,
die Freude in meinem Leben
und der Friede auf meinem Weg.
(Aus Brasilien - in: Judith Vonderau - Gebete für Neuanfänge und Lebensumbrüche - S.80)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 822, 1+2: Von guten Mächten treu und still umgeben...

Ausmalbild für Kinder

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