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Hausgottesdienst am
6. Sonntag der Osterzeit
14. Mai 2023

Lied: Gl 803, 1+2: Unser Leben sei ein Fest...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Der Abschied rückt näher. Am Donnerstag schon feiern wir Christi Himmelfahrt, die Heimkehr des Auferstandenen zum Vater im Himmel. „Abschied muss weh tun, Abschied ist schwer. Du verlierst ein Stück von dir und bekommst nur Angst dafür“. Diese Worte findet Peter Janssens in seinem Singspiel über „Elisabeth von Thüringen“. Wir alle haben in unserem Leben schon Erfahrungen mit dem Abschiednehmen gemacht. Mit den alltäglichen, „kleinen“ Abschieden, wenn jemand aus dem Haus geht, zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen, zu einer Einladung - bei denen wir uns oft gar nichts Großes denken: „Also, dann - bis später!“ - „Ich pack's dann mal!“ - „Ich bin dann mal weg!“ (Obwohl - auch hier ist manch einer schon aus dem Haus gegangen und nicht wieder gekommen.)
Und dann gibt es auch noch die „großen“ Abschiede; die etwas Endgültiges in sich tragen: Wenn eine längere Reise ansteht, wenn es um einen Umzug geht, oder...wenn es um ein letztes Abschiednehmen an einem Sterbebett geht. Da wird dann jedes Wort wichtig. Da zählt dann jede noch so kleine Geste: ein Augen - Blick, ein Händedruck, eine Umarmung. Bei solchen „großen“ Abschieden stehen dann auch oft „große“ Versprechungen im Raum: „Ich schreib' Dir!“ - „Wir telephonieren!“ - „Wir bleiben in Kontakt!“ - „Ich werde dich nie vergessen!“ Der weitere Alltag muss dann erweisen, inwieweit sich diese Versprechungen auch durchhalten.
Loben wir den Herrn, denn wir unter uns glauben:

Loblied: Gl 172: Gott in der Höh sei Preis und Ehr...

Gebet
Herr, du bist da,
wenn wir als Freunde leben,
denn du bist es, der uns verbindet.
Du bist mitten unter uns.
Du bist da,wenn wir für andere sorgen,
du öffnest uns die Augen
und bist mitten unter uns.
Du bist da,
wenn wir nicht stehen bleiben,
du treibst uns an zum Gehen.
Dann bist du mitten unter uns.
Du bist da,
wenn wir gemeinsam hoffen,
denn du bist unsere Zukunft
und bist mitten unter uns. (Gute Besserung - Wochenbrief - nicht nur für Kranke - 14.5.2022)

Lesung aus dem 1. Petrusbrief:
Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen. Dann werden die, die euch beschimpfen, weil ihr in (der Gemeinschaft mit) Christus ein rechtschaffenes Leben führt, sich wegen ihrer Verleumdungen schämen müssen.Es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht.

Antwortgesang: Gl 365: Meine Hoffnung und meine Freude...

Halleluja: Gl 718

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 14, 15-21)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch. Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet. An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
oder: In leichter Sprache
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden. Wenn mich einer lieb hat, tut er, was ich sage. Ich gehe jetzt bald zu meinem Vater. Aber ich komme wieder. In der Zwischenzeit lasse ich euch nicht alleine. Aber ich kann nicht selber hier bleiben. Mein Vater schickt euch jemand. Der bleibt immer bei euch. Mein Vater sendet euch einen Helfer. Der Helfer gibt euch Kraft. Der Helfer ist der Heilige Geist. Der Heilige Geist bleibt immer bei euch. Der Heilige Geist bleibt bei allen Menschen, die auf meine Worte hören. Der Heilige Geist will in eurem Herzen sein. Jetzt seht ihr mich noch. Bald seht ihr mich nicht mehr. Aber ich bin immer bei euch. Im Heiligen Geist. Wenn ihr mich lieb habt, dann ist auch der Vater bei euch. Und ich bin immer bei euch. Ihr werdet es merken. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen“ - im Grunde eine sehr schöne, eine erstrebenswerte Aufforderung an einen glaubenden Menschen. Wir wissen aber mittlerweile auch schmerzlich und betroffen, dass etliche Kirchenvertreter dieses Wort, diese Aufforderung nicht immer so ganz ernst genommen haben. In den Missbrauchsaffären in den verschiedensten Diözesen kam es immer wieder zu Vertuschung, zu Verschleierung. Der „Geist der Wahrheit“, den der Auferstandene seinen Jüngern kurz vor seiner Heimkehr zum Vater im Himmel verheißen hat, scheint bei etlichen Jüngern unserer Tage keine Aufnahme gefunden zu haben. Das schwächt die Glaubwürdigkeit der Verkündigung der Frohen Botschaft. Viel Vertrauen ist verloren gegangen und ob und in welchem Umfang es sich wieder herstellen lässt, ist im Moment noch gar nicht absehbar. Verantwortliche redeten sich heraus oder redeten „um den heißen Brei“, statt „Ross und Reiter“ zu nennen und zu eigenen bzw. institutionellen Versäumnissen zu stehen.
Wie steht es mit der Bescheidenheit, mit der Ehrfurcht, mit der wir Antwort geben sollen? Wie steht es mit dem reinen Gewissen - bei den Verantwortungsträgern in den leitenden Positionen der Kirche, aber auch bei uns ganz persönlich? So schön dieses Wort aus dem 1. Petrusbrief ist, es birgt doch auch viel Zündstoff, den es stellt uns alle vor die Frage, wie gehst du selber damit um. Wie stimmig, wie authentisch, wie glaubwürdig und vertrauenswürdig bin ich selber?
Aber - Gott sei Dank - das Wort aus dem 1. Petrusbrief geht ja noch weiter, verfügt über eine wichtige Ergänzung:
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt!
Wir dürfen aus der Hoffnung leben. Aus der Hoffnung, dass immer ein Neuanfang, ein Neuaufbruch möglich ist. Dass Gott als vermeintlich Abgestorbenem und Totem neues Leben wirken kann. Dass sich auch nach einem Scheitern eine neue Chance auftun kann.
Ganz konkret macht mir Hoffnung, wenn sich - wie gestern - fast 50 Kinder aus unserer Pfarreiengemeinschaft für einen Kinderbibeltag begeistern lassen. Wenn sich Erwachsene finden lassen, dass sich in der Nachbarschaftshilfe für ihre Mitmenschen engagieren, ihnen Zeit und Zuwendung schenken. Wenn sich nach Corona in vielen Gemeinden wieder eine kirchliche Jugendarbeit mit Gruppenstunden, Zeltlagern und etlichen gemeinschaftsstiftenden Aktionen zurückmeldet.
Wenn mir Eltern im Taufgespräch sagen, dass sie ihr Kind taufen lassen wollen, weil ihnen diese Gemeinschaft wichtig ist und sie ihren Kindern die Werte mitgeben wollen, für die diese Gemeinschaft im Eigentlichen und in ihrem Wesen steht. Wenn ich erleben darf, wie gerade in der Erfahrung von Krankheit oder Trauer Menschen Halt finden in diesem Glauben und in den Verheißungen der Frohen Botschaft.
Gestern fand der alljährlich ESC - Wettbewerb statt. Vor vielen Jahren lautete dort ein deutscher Beitrag: Nur die Liebe lässt uns leben... Ich glaube aber eher: Nur die Hoffnung lässt uns leben.
oder: Für Familien mit Kindern:
Jemandem Rede und Antwort stehen - das ist eine ganz alte Formulierung. Sie bedeutet, dass ich bereit bin, dem anderen ehrliche Antworten auf seine Fragen zu geben und notfalls auch einmal etwas genauer zu erklären, wenn der andere nicht gleich versteht. Das sollen wir freudig tun, nicht besserwisserisch oder arrogant,
Jesus, es ist schön an dich zu glauben. Ich will gerne anderen von dir erzählen, wenn sie mich danach fragen. Bitte, gib auch mir Menschen, die ich fragen kann, wenn ich mehr über dich wissen möchte. Amen (Nach: Mein Sonntagsblatt - dkv - 2010)

Glaubenbekenntnis: Gl 790,1-4 oder gespr.

Fürbittgebet:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, . Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, mit deiner Auferstehung verbindet sich unsere Hoffnung, dass Gott aus dem Tod neues Leben erstehen lassen kann. Wir bitten dich:

➢ Schenke einen neuen Anfang allen, die unter einer Missbrauchserfahrung, unter Unterdrückung oder Verfolgung leiden.
➢ Schenke einen neuen Anfang allen, die einsam sind.
➢ Schenke einen neuen Anfang allen, die an Leib und Seele erkrankt sind.
➢ Schenke einen neuen Anfang allen, die Schuld auf sich geladen haben.
➢ Schenke einen neuen Anfang dort, wo deine Kirche der Erneuerung und Neubesinnung bedarf.
➢ Schenke einen neuen Anfang allen unseren Verstorbenen in der ewigen Gemeinschaft mit dir.
Herr, unser Gott! Auf dich setzen wir unsere Hoffnung. Diese Hoffnung wollen wir mit anderen teilen. Hilf uns dazu durch deinen Heiligen Geist. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser
Herr Jesus Christus, du willst, dass wir Rede und Antwort stehen für die Hoffnung, die uns erfüllt. Wir hoffen auf den Gott, der immer mit uns durchs Leben geht. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 347, 1+3

Gebet:
Guter Gott,
du willst, dass wir nach dem Vorbild Jesu leben.
Mit unserer Taufe hast du uns deinen Heiligen Geist geschenkt.
Ermutige uns, in unserem Alltag deine Frohe Botschaft mit Leben zu füllen
und deinem Geist in unserem Leben Raum zu geben.
Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (Nach Messbuch S. 526-6)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...und/oder Gl 536, 1+3: Gegrüßet seist du, Königin...

Für Kinder zum Ausmalen

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