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Hausgottesdienst am
6. Sonntag im Jahreskreis A
12. Februar 2023

Lied: Gl 803, 1+2: Unser Leben sei ein Fest...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Heute feiern wir den 6. Sonntag im Jahreskreis. Am 14.2. erinnern sich vor allem auch Verliebte und Liebende an den Hl. Valentin; schenken sich Blumen oder Herzen oder Pralinen, um einander zu überraschen. Die Jecken und Narren feiern in diesen Tagen und Wochen Fastnacht, Fasching oder Karneval. Gleichzeitig gehen die Kriegshandlungen in der Ukraine weiter und Unzählige in der Türkei und in Syrien trauern um die Erdbebenopfer. Freude und Leid liegen oft so nahe beieinander. Unsere Freude, aber auch unsere Sorgen und Ängste dürfen wir in dieser Stunde Gott anvertrauen. Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Gl 383, 1+3

Gebet:
Gott und Vater aller Menschen,
Du willst, dass wir in Deinem Namen Frieden bringen,
wo Zwietracht herrscht,
Glauben wecken, wo Zweifel um sich greift,
die Hoffnung beleben, wo Traurigkeit die Menschen lähmt.
Hilf uns, dass wir Deine Liebe bekannt machen.
Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder und Herrn.
Amen (Messbuch S. 310 - 17)

Halleluja: Gl 175,6 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 5, 20-22a.27-28.33-34a.37)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen . Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
oder in leichter Sprache:
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden: Es gibt ein Gesetzbuch. Im Gesetzbuch steht, was verboten ist. Ihr sollt besser sein, als das Gesetzbuch sagt. Ihr sollt in eurem Herzen die Menschen lieben. Jesus erzählte drei Beispiele:
Erstes Beispiel: Töten ist verboten
Jesus sagte: Im Gesetzbuch steht: Töten ist verboten. Ich aber sage euch: Ihr sollt in eurem Herzen noch nicht einmal wütend sein. Ihr sollt in eurem Herzen gut sein zu den Menschen.
Zweites Beispiel: Die Ehefrau wegschicken ist verboten
Jesus sagte: Im Gesetzbuch steht: Keiner soll seine Ehefrau wegschicken. Ich aber sage euch: Ihr sollt eure Ehefrau lieb haben. Ihr sollt euch nicht in eine andere Frau verlieben. Ihr sollt nur eure Ehefrau lieben.
Drittes Beispiel: Lügen und schwören ist verboten
Jesus sagte: Im Gesetzbuch steht: Lügen und schwören ist verboten. Ich aber sage euch: Ihr sollt immer ehrlich sein. Ihr sollt in euren Herzen ehrlich denken. Ihr sollt mit euren Augen ehrlich sehen. Wenn ihr Ja sagt, heißt das Ja. Wenn ihr Nein sagt, heißt das Nein.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Es gibt einen großen Unterschied zwischen „Haben“ und „Halten“. Wir haben viele Gebote, Gesetze und Weisungen. Aber können wir sie auch alle halten? Wie oft kommt es vor, dass wir in einen Gewissenskonflikt geraten. Zum Beispiel im Bereich der Ehrlichkeit. Da werden wir gefragt: Gefällt dir mein Geschenk? Oder: Schmeckt dir mein Essen? Ich habe mir so viel Mühe damit gegeben. Welche Antwort wähle ich, wenn es mir nicht gefällt oder schmeckt? Die ehrliche oder eine eher diplomatische?
Aber auch mit dem reinen, buchstabengetreuen „Halten“ der Gebote ist es ja ein Problem, wie die Worte Jesu zeigen. Im Griechischen bedeutet „halten“ auch: bewachen, bewahren, aufbewahren, behüten, beschützen, beobachten. Wir könnten auch sagen wir sollen sie verinnerlichen, aus ihnen und in ihnen leben.
Aus der Pfadfinderpädagogik kenne ich noch das Leitwort: „Hinter die Dinge schauen!“ - also Situationen und Sachverhalte kritisch und bewusst hinterfragen und nicht gedankenlos hinnehmen. Das heißt, nicht an der Oberfläche bleiben, sondern in die Tiefe gehen. Töten etwa besteht nicht nur im tatsächlichen Umbringen eines Menschen. Ich kann einen Menschen mit meinen Worten, mit Gerüchten oder Verleumdungen mundtot machen. Ich kann ihn so abweisend behandeln als sei er für mich gestorben. Ich kann durch mein Verhalten mein Lebensumfeld und die Atmosphäre in ihr nachhaltig vergiften.
Oder es muss auch nicht die eindeutige Lüge sein. Ich kann durch Halbwahrheiten, Andeutungen und Unterstellungen Wahrheit verdunkeln.
Die Worte Jesu sind im wahrsten Sinne des Wortes radikal. Radikal leitet sich ab von radix, die Wurzel. Die Worte Jesu gehen an die Wurzel, ans „Eingemachte“. Sie fordern uns heraus, unser eigenes Verhalten, unsere Lebensweise und Lebensgestaltung immer wieder bewusst zu hinterfragen.
Der große deutsche Philosoph Immanuel Kant spricht in diesem Zusammenhang vom „kategorischen Imperativ“, in dem es heißt: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Man kann es vielleicht auch so ausdrücken: Handle immer so, dass dein Verhalten von allen als gut und richtig anerkannt wird.
Das ist eine große Herausforderung. Aber wie ich schon in der Predigt des letzten Sonntags gesagt habe: Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann zieht das in der Regel auch Konsequenzen nach sich. Es bleibt nicht dabei, dass ich eine Idee, ein Projekt nur gut finde. Ich werde versuchen, diese Idee, dieses Projekt auch mit Leben zu füllen und in die Tat umzusetzen.
Machen wir uns nichts vor. Das wird uns nicht immer gelingen. An diesem Anspruch werden wir in unserem Leben immer wieder an eine Grenze stoßen. Aber wir können und sollen diesen Anspruch in uns lebendig halten und zumindest versuchen, unser Leben immer wieder daran auszurichten.
Für Familien mit Kindern:
Einfach stehlen oder bezahlen? Lügen oder die Wahrheit sagen? Den Klassenkameraden ärgern oder sich zurückhalten? Du hast immer wieder die Wahl und darfst dich entscheiden: Für das Gute oder für das Böse. Das ist oft anstrengend und manchmal entscheiden wir uns auch falsch. Aber Gott hat uns einen freien Willen gegeben. Wir können so leben, wie es uns gefällt und sind für unsere Taten verantwortlich.
Lieber Gott, oft ist es gar nicht leicht, mich für das Gute zu entscheiden. Aber ich weiß, Du siehst mich und kennst mich und auch wenn ich Fehler mache, gibst Du mir immer wieder die Chance, umzukehren. Amen (Mein Sonntagsblatt - dkv - 2014)

Lied: Gl 474, 1+4+5: Wenn wir das Leben teilen...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will.
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst, dass unser Leben gelingt. In Freude und Leid gehst du mit uns durch unser Leben. Wir bitten dich:

➢ Für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien; für die Hinterbliebenen, die buchstäblich vor den Ruinen ihres Lebens stehen; für die Rettungskräfte, die Tag und Nacht versuchen, Not zu lindern und zu helfen.
➢ Um Bemühungen nach Versöhnung und Frieden für die Ukraine, das Heilige Land, den Iran und alle Krisengebiete unserer Erde.
➢ Für alle, die derzeit in belasteten oder vergifteten Beziehungen leben müssen.
➢ Für die Familien, die zerbrochen sind und die unter der Trennung leiden.
➢ Für alle unsere Verstorbenen und für alle, an die niemand mehr denkt.
Herr, unser Gott! Dir vertrauen wir unsere Bitten, unser Leben und unsere Welt an. Halte deine Hände über uns. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus, im Vater unser wenden wir uns voller Vertrauen an Gott und sagen ein großes „Ja“ zu ihm und ein „Nein“ zu allem, was nicht zu seinem Reich gehört und nicht seinem Willen entspricht. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 822, 1+5: Von guten Mächten...

Gebet:
Guter Gott,
Du schenkst uns das Leben und die Freude,
du bist bei uns in der Erfahrung von Trauer und Angst.
Lass uns erfahren,
dass du immer bei uns bist und bei uns bleibst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Amen

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 451, 1+3: Komm, Herr, segne uns,…

Ausmalbild für Kinder

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