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Hausgottesdienst am
7. Sonntag der Osterzeit - A
21. Mai 2023

Lied: Gl 780,1+3

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Am Donnerstag haben wir das Fest „Christi Himmelfahrt“ gefeiert. Jesus ist heimgekehrt zu seinem Vater im Himmel. Doch er lässt uns nicht völlig im Stich. Er sendet uns den Heiligen Geist als „Beistand“, als „Wegbegleiter“. Es ist eine schöne und lange Tradition in unseren Gemeinden, in diesen Tagen zwischen „Himmelfahrt“ und „Pfingsten“ um die Kraft, die Hilfe dieses Heiligen Geistes zu bitten. Diese neun Tage nennen wir die „Pfingstnovene“. An jedem dieser neuen Tage dürfen wir uns Zeit nehmen; um das Kommen des Heiligen Geistes beten oder ihn in einem „Heilig-Geist-Lied“ aus dem Gotteslob auf uns herabrufen. Wir sind auch jetzt im Geist Jesu zusammen. Wir vertrauen auf sein Wort: „Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Deshalb dürfen wir ihn, Jesus, unseren Bruder, um seinen Geist bitten:

Bitte um den Hl. Geist: Gl 165

Loblied: Gl 800

Gebet
Guter Gott,
wir danken dir, dass wir jetzt hier zusammen sein dürfen.
Diese Gemeinschaft hält in uns wach und lebendig,
was wir allein vergessen und verlieren würden.
Zeige uns heute neu, was unser Leben erfüllt und lebenswert macht.
Stärke unsere Gemeinschaft mit dir und miteinander.
Schenke uns deinen Geist .
Darum bitten wir durch deinen Sohn Jesus Christus,
der unser Bruder geworden ist.
Amen (Nach Messbuch: S. 312-20)

Halleluja: Gl 718

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 17, 1-11a)
Jesus erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da.
Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast.
Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast.
Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht.
Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

oder in leichter Sprache:
Jesus betete zu seinem Vater im Himmel. Jesus sagte: Vater. Jetzt ist es soweit.Jetzt gehe ich zu dir. Vater. Ich habe hier auf der Erde alles zu Ende gemacht. Hier auf der Erde habe ich alles getan, was du mir gesagt hast. Vater. Du hast die Menschen lieb. Darum hast du mich zu den Menschen geschickt: Damit ich ihnen alles von dir erzähle. Jetzt bin ich fertig. Die Menschen haben gut zugehört. Die Menschen haben ihre Herzen für dein Wort auf gemacht. Die Menschen haben gemerkt, dass ich wirklich von dir komme. Dass du mich wirklich geschickt hast. Vater. Jetzt gehe ich zu dir zurück. Dann bin ich nicht mehr auf der Erde. Weil ich bei dir bin. Aber die Menschen sind noch auf der Erde. Die Menschen sind noch in der Welt. Aber du bist bei ihnen. Beschütze die Menschen. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen hat das Deutsche Volk...dieses Grundgesetz...beschlossen.
Mit diesen Worten beginnt die Präambel unseres Grundgesetzes vom 23. Mai 1949. Aber bereits vor 175 Jahren haben sich im Mai 1848 Parlamentarier in der Paulskirche zusammengefunden, um ein demokratisches Deutschland zu entwerfen und die wesentlichen Grundrechte festzulegen. Diese haben - nach der 12jährigen Diktatur des Nationalsozialismus und dem verheerenden II. Weltkrieg mit seinem unsäglichen Leid und den unbeschreiblichen Zerstörungen auch Einzug gehalten in unser Grundgesetz: Die unantastbare Würde des Menschen; das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit; die Gleichheit vor dem Gesetz; die Glaubens-und Gewissensfreiheit; das Recht auf freie Meinungsäußerung...um nur einige zu nennen.
Wohlgemerkt: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“. Denn diese Grundrechte sind mitgeprägt von der jüdisch-christlichen Tradition, in  der wir stehen; auch wenn viele in unserer Gesellschaft zu vergessen haben scheinen oder nicht mehr wahrhaben wollen.
Und doch haben diese Grundrechte unverzichtbar zu tun mit dem jüdischchristlichen Menschenbild, wie wir es aus den Worten der Heiligen Schrift ableiten können. Das ist das ewige Leben: dass sie dich den einzigen, wahren Gott erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus.
Mit dem Ausdruck „ewiges Leben“ werden wir nicht nur auf das Jenseits verwiesen. Wenn wir dieses „ewig“ umschreiben mit „unbegrenzt“, „grenzenlos“, dann finden wir zu dem, was Jesus an anderer Stelle „Leben in Fülle“ nennt. Und das greift auch schon ins Diesseits, in unser Hier und Jetzt hinein.
Die Worte, die uns die Heilige Schrift mit auf den Weg gibt und das Beispiel, das uns Jesus vorgelebt hat, wollen uns helfen, dass wir zu einem erfüllten, einem gelingenden Leben finden.
Und wenn wir derzeit auf unsere Welt schauen, dann erleben wir - in erschreckender und erschütternder Weise, was geschieht, wenn Menschen diese Verantwortung vor Gott nicht mehr sehen und wahrnehmen. Dann geht damit einher, dass auch die wesentlichen Rechte des einzelnen Menschen nicht mehr geachtet und mit Füßen getreten werden.
In wie vielen Ländern gerät man aktuell in Lebensgefahr, wenn man versucht seine Meinung zu äußern; Folter und Todesurteile haben in vielen Ländern in den letzten Jahren wieder sprunghaft zugenommen. Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit treiben neue Blüten - auch in unseren Breiten.
Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart - sagt Jesus in seiner Abschiedsrede. Einer dieser Name ist Jahwe - Ich bin der „Ich-bin-da!“ Ein anderer: Immanuel - Gott-mit-uns! Wir glauben an einen menschenfreundlichen Gott, einen mitgehenden Gott, der uns durch dieses Leben begleiten und führen will. Und die Erinnerung an diesen Gott gilt es immer wieder wach zu halten, denn auch uns wurde dieses Wort anvertraut, damit wir es bewahren und weitertragen.
oder: Für Familien mit Kindern:
Gott als einzigen wahren Gott zu erkennen, das ist gar nicht so leicht. Gott ist der, der Hoffnung schenken kann. Alle Menschen hoffen und warten auf verschiedenste Dinge. Das Wort kommt von hüpfen, springen oder auch zappeln. Kennst du das auch, dass du vor lauter Vorfreude, Ungeduld oder Hoffnung zappelst oder herum hüpfst? Hoffnung bedeutet, etwas Gutes in der Zukunft zu erwarten. Auf was hoffst und wartest du denn?
Tröstender Gott, wo keine Hoffnung mehr vorhanden ist, können sich Angst und Verzweiflung ausbreiten. Ich bitte für alle Menschen, dass sie auf etwas hoffen können.
Amen. (dkv - Mein Sonntagsblatt - 2020)

Ein Gestaltungsvorschlag für die Tage bis Pfingsten:
Aus rotem Papier für jeden und jede eine „Feuerzunge“, eine Flamme basteln oder mit einem roten oder orange farbenen Stift eine Feuerzunge auf Papier aufzeichnen. Auf/ In die Feuerzunge kann ich aufschreiben, wo und wie ich mir in meinem Leben die Hilfe des Hl. Geistes wünschen. Danach kann die Familie über diese Gedanken ins Gespräch kommen.

Glaubenbekenntnis: Gl 790,1-4

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignet sich in diesen Tagen der Pfingstnovene v.a. Gl 312,2: Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu.
oder:
Herr Jesus Christus, dein Name heißt übersetzt: „Gott rettet“. Das ist dein Programm, damit die Menschen „Leben haben und es in Fülle haben. Deshalb bitten wir dich:
➢ Um Hoffnung und Zukunft für alle, die derzeit unter Krieg und Gewalt zu leiden haben.
➢ Um Hoffnung und Zukunft für alle, deren Leben derzeit geprägt ist von Armut, Hunger oder Verfolgung.
➢ Um Hoffnung und Zukunft für alle, die unter den Folgen von Naturkatastrophen und des Klimawandels zu leiden haben.
➢ Um Hoffnung und Zukunft für alle, die selber von einer schweren Krankheit betroffen sind oder sich um einen lieben Menschen sorgen.
➢ Um Hoffnung und Zukunft für alle Verstorbenen , an die wir uns heute besonders erinnern.
Herr, unser Gott, begleite und führe uns durch dieses Leben und lass uns zu einem guten Ziel finden - zu dir selbst. Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser
Herr Jesus Christus, wir sind Söhne und Töchter des einen Vaters im Himmel. Du hast uns gelehrt, wie wir in der rechten Weise beten sollen Deshalb sprechen mit deinen Worten: Vater unser…

Lied: Gl 783, 1-4
Zum Nachdenken: Wortreich
Baut eure Hoffnung auf das Wort.
Lasst euch nicht entmutigen und traurig machen:
durch all die Widerwärtigkeiten dieser schwierigen Welt,
durch die Vergeblichkeit guter Bemühungen,
durch die wachsende Macht der Finsternis,
durch die Hinfälligkeit der Hoffnungen,
die gebaut sind auf dem Flugsand der vorbeieilenden Zeit.
Baut eure Hoffnung aus das Wort, das nicht vergeht,
auf die Dinge, die wahrhaft wert sind, begehrt zu werden.
(Papst Paul VI. in: Vivat - Fasten-und Osterkalender 2023)

Gebet:
Guter Gott,
du willst, dass wir nach dem Vorbild Jesu leben.
Mit unserer Taufe hast du uns deinen Heiligen Geist geschenkt.
Ermutige uns, in unserem Alltag deine Frohe Botschaft mit Leben zu füllen
und deinem Geist in unserem Leben Raum zu geben.
Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (Nach Messbuch S. 526-6)

Segen:
Gott hat Christus zu seiner Rechten erhöht
und uns den Zugang zum Leben erschlossen:
Er gewähre uns die Fülle seines Segens.
Christus ist in der Herrlichkeit seines Vaters
und bleibt dennoch inmitten seiner Kirche:
Er schenke uns den Trost seiner Gegenwart.
Christus hat uns die Kraft aus der Höhe verheißen:
Er sende uns den Beistand und die Gaben des Heiligen Geistes.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...und/oder Gl 536, 1+3: Gegrüßet seist du, Königin...

Für Kinder zum Ausmalen

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