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Hausgottesdienst am
7. Sonntag im Jahreskreis A
19. Februar 2023

Lied: Gl 457, 1-3: Suchen und fragen...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Es wirkt etwas bizarr: Auf der einen Seite feiern viele noch Karneval, Fasching oder Fastnacht; auf der anderen Seite stehen sich militärische Einheiten in einem noch nicht endgültig absehbaren Konflikt gegenüber und in der Türkei und in Syrien kämpfen unzählige Menschen immer noch mit den Folgen des verheerenden Erdbebens. Viele suchen nach Antworten auf ihre Fragen; viele hoffen auf Versöhnung und Frieden, auf ein Leben in gesicherten Verhältnissen, in Geborgenheit.
Halten wir dem Herrn unser Leben und unsere Welt mit allen Erfahrungen von Zerrissenheit und Unversöhntheit hin und bitten wir um sein Erbarmen:

Gl 437, 1-3: Meine engen Grenzen

Stimmen wir nun ein in das Lob Gottes: Gl: 383, 3: Ich lobe meinen Gott...

Gebet:
Gott, unser Vater,
du hast uns für die Freude erschaffen.
Dennoch begleiten Enttäuschung und Leid unser Leben.
Hilf, dass wir dir glauben
und auch in Stunden der Not dir vertrauen.
Mache uns durch diese bedrückenden Erfahrungen empfindsamer
und hellhörig für die Not der anderen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen. (Nach: Messbuch - S. 315-28)

Halleluja: Gl 483, 4 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 5, 38-48)
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder oder Schwestern grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.
oder in leichter Sprache:
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden: Die Menschen haben manchmal Streit.
Zum Beispiel gibt es eine Schlägerei. Ein Mann schlägt einen anderen Mann. Dann schlägt der andere Mann zurück.
Oder: Ein Mann boxt einem anderen Mann einen Zahn aus. Dann boxt der andere Mann dem einen Mann auch einen Zahn aus.
Oder: Ein Mann haut dem anderen Mann aufs Auge. Dann haut der andere Mann dem einen Mann auch aufs Auge.
Jesus sagte: Die Menschen denken, das ist richtig. Die Menschen denken: Was der eine Mann tut, darf der andere Mann genauso tun. Die Menschen denken, das ist gerecht.
Jesus sagte: Gott macht das anders. Gott behandelt alle Menschen gut. Die guten Menschen. Und die bösen Menschen. Gott lässt die Sonne für alle Menschen scheinen. Für die guten Menschen. Und für die bösen Menschen. Gott schickt den Regen für alle Menschen. Für die guten Menschen. Und für die bösen Menschen.
Jesus sagte: Ihr seid die Kinder von Gott. Darum macht euer Herz so weit wie Gott. Wenn dich einer haut, dann mach dein Herz weit wie Gott. Bleib stehen. Bleib in deinem Herzen ruhig. Hau nicht zurück. Sonst hört das Hauen niemals auf.
Wenn ein Mensch eine Sache von dir haben möchte, dann mach dein Herz so weit wie Gott. Gib die Sache her. Wenn dir einer etwas klaut, dann mach dein Herz so weit wie Gott. Schenk dem Dieb noch mehr dazu. Wenn dich einer zum Arbeiten zwingt, dann mach dein Herz so weit wie Gott. Arbeite freiwillig. Arbeite freiwillig noch mehr als du sollst. Wenn du Feinde hast, dann mach dein Herz so weit wie Gott. Habe deine Feinde lieb. Bete für deine Feinde. Wenn ihr das tut, tut ihr etwas Besonderes. Wenn ihr das tut, tut ihr das, was Gott tut. Wenn ihr das tut, seid ihr so gut wie Gott. Gott ist euer guter Vater im Himmel.
(Bibel in leichter Sprache)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Ihr lieben Christen, wie bin ich erfreut,
dass ihr habt den Weg gefunden heut,
hierher – zu hören auf Gottes Wort,
miteinander zu feiern an diesem Ort,
das Geheimnis des Glaubens – die Eucharistie.
Nichts stärkt uns im Leben mehr als sie.
Im Wort gibt uns Gott die Weisung zum Handeln,
doch will er auch unser Leben verwandeln:
Wie Brot und Wein zu Leib und Blut
aus Trauer wird Hoffnung, aus Verzagtheit wird Mut.
Ein Wort aus der Schrift klingt mir noch im Ohr,
so trag ich es euch noch einmal vor:
Hört gut zu – es steht geschrieben:
Du sollst auch deine Feinde lieben.

Am letzten Tag des letzten Jahres,
am Silvestermorgen war es,
da hat – nach einem langen Leben –
in die Hand Gottes sich gegeben,
der alte Papst emeritus
Wie es jeder einmal muss.
In der Folge war zu lesen,
was bemerkenswert gewesen,
was in seinem langen Leben
hat’s zu würdigen gegeben.
Doch einige – was mich betrübt –
haben nur Kritik geübt,
haben im Blick auf die eig’nen Interessen
die alte Weisheit wohl vergessen:
De mortuis nihil nisi bene –
Erlaubt mir, dass ich es erwähne:
Seid drauf bedacht und letztlich tut es:
Sprecht über Tote nichts als Gutes!
Hört gut zu – es steht geschrieben:
Du sollst auch deine Feinde lieben.

In den vergang’nen Tagen, Wochen
da hat es sich herumgesprochen,
dass der letzte Sekretär
Benedikts recht sauer wär,
weil – und das hätt‘ ihn erregt -
Franziskus hätt’ ihn abgesägt.
Gut, da gibt’s `ne Frustration.
Doch was soll die Reaktion,
es ungeschönt zu publizieren,
statt es im Stillen zu probieren,
im Kleinen diesen Streit zu schlichten
und nicht, den and’ren zu vernichten.
Hört gut zu – es steht geschrieben:
Du sollst auch deine Feinde lieben.

Seit einem Jahr
– ihr wisst, was ich jetzt meine –
Da tobt der Krieg um die Ukraine.
Bei allem, was wir mussten seh’n,
man kann, man will es nicht versteh’n.
So sinnlos ist das Morden, Sterben,
so ungezählt ist das Verderben
von Frauen, Männern, Alten, Kindern?
Was kann ein Weitergeh’n verhindern?
Die Wut lässt hilflos uns zurück
und wir nehmen in den Blick,
die für das Leid und all die Plagen
die Verantwortung doch tragen:
Die Putins, Lawrows und Konsorten,
die für das Sterben und das Morden
an jedem Menschen, jedem Kind
schuldig nur zu nennen sind.
O Herr, warum nur steht geschrieben,
Du sollst auch Deine Feinde lieben?

Die Kirche krankt - es ist zu spüren,
daran lässt sich gar nicht rühren.
Keine Woche mehr vergeht,
in der nicht auch ein Austritt steht.
Umso wicht’ger wär’s, zu seh’n,
neue Wege jetzt zu geh’n,
um den Abwärtstrend zu wenden,
die Enttäuschung zu beenden.
Gottes Geist mehr Raum zu geben,
neuen Schwung und neues Leben
bringen in die Kirche ein,
ein schönes Ziel das könnte sein.
Doch die Reformen humpeln, holpern,
der Reformweg - eh‘r ein Stolpern,
in Deutschland aber auch weltweit.
Oft regiert die Eitelkeit.
Ein Wandel wird mit Angst geseh’n.
alles soll – wie’s ist besteh’n.
Schon vor Jahrzehnten dies erkannte,
Lothar Zenetti, der bekannte:
In einem Text er drauf verweist,
was letztlich doch Verwandlung heißt.
Er schreibt: Frage in die Runde
zu einer angemess’nen Stunde,
was in des Ganzen Vielerlei
das Wichtigste am Glauben sei.
Sie werden sagen – mit Int’resse,
gar keine Frage, klar: die Messe.
So geht die Fragerei denn fort-
Was ist das Wichtigste denn dort.
Sie werden sagen – klipp und klar:
Die Wandlung – wie’s seit jeher war.
So kommt Zenetti zu dem Schluss,
dass man den Gläub’gen sagen muss,
vergesst es nie – bei jeder Handlung,
das Wichtigste ist stets die Wandlung.
Doch schnell die Klappen runtergeh’n.
Nein, alles soll - wie’s ist - besteh’n.
Leider ist grad‘ dies Empfinden
bei manchem Bischof auch zu finden.
Das macht den Weg doch sehr beschwerlich.
Und ob’s ein Ziel gibt – weiß nicht – ehrlich!
Doch soll es letztlich doch gelingen,
braucht es bei allem weit’ren Ringen:
Hört gut zu – es steht geschrieben:
Du sollst auch deine Feinde lieben.

Im Alltag geht’s nicht immer glatt,
weil man sich zu beschäft’gen hat
mit Menschen, wo selten oder manchmal nie
so wirklich stimmt die Grundchemie.
Man merkt, den kann ich gar nicht riechen.
Vor der möcht‘ ich mich gleich verkriechen.
Dem will ich aus dem Wege geh’n,
mit der könnt‘ ich mich nie versteh’n.
Dies stürzt uns oft in eine Krise,
gilt doch - und das ist letztlich die Devise –
Gott und den Anderen in Ehren
die Liebe nicht mehr zu verwehren.
Die Sache ist doch sehr verzwickt,
und mancher ist hier eingeknickt.
Ich selbst bekenne frank und frei,
in diesem Kreis bin ich dabei,
der sich zu seiner Schuld bekennt
und hier und jetzt ganz frei benennt:
O Herr, warum nur steht geschrieben,
Du sollst auch Deine Feinde lieben?

Amen

Für Familien mit Kindern:
Wie kann ich jemanden, der mir Böses getan hat, lieben? Eigentlich geht das gar nicht. Vielleicht reicht es manchmal schon, sich zu überlegen, warum jemand so gemein ist. Vielleicht hat er oder sie Ärger zu Hause, ist über etwas enttäuscht oder es liegt einfach ein Missverständnis vor. Manchmal reicht es schon, sich einfach mal Gedanken über den anderen zu machen. Vielleicht kann daraus ein wenig Verständnis entstehen. Nur auf diesem Weg schaffen es Menschen, dass aus Feinden auch mal Freunde werden.
Guter Gott, ich ärgere mich oft über….
Warum ist er/sie so gemein zu mir? Aber vielleicht gibt es auch Gründe dafür, warum er/sie so ist. Ich möchte mich auf jeden Fall bemühen, trotzdem freundlich zu bleiben. Vielleicht kann ich dadurch etwas ändern.
Bitte, hilf mir dabei. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt 2010)

Lied: Gl 790, 1-4: Ich glaube an den Vater...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst, dass alle Menschen dieser Welt zu einer versöhnten, friedlichen und solidarischen Gemeinschaft finden. Wir bitten dich:

➢ Um eine Ende der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine und um die bleibende Bereitschaft bei allen Verantwortlichen um Bemühungen für eine Welt ohne Krieg und Gewalt.
➢ Für die Arbeit der weltweit agierenden Organisationen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.
➢ Für die Führer der großen Religionen und Konfessionen dieser Erde, dass ihre Mahnungen zum Frieden und zur Versöhnung gehört und ernst genommen werden.
➢ Für alle, die Opfer von Naturkatastrophen geworden sind, die ihr Hab und Gut verloren haben und Angst haben um ihr Wohl und Leben.
➢ Für unseren Verstorbenen, die uns vorausgegangen sind in die ewige Gemeinschaft mit dir.
Herr, unser Gott, dein Sohn ist uns Weg, Wahrheit und Leben. Er ruft uns dazu auf, auch unsere Feinde zu liebe. Gib uns die Größe und Weite dazu. Darum bitten wir durch Jesus Christus,unseren Bruder und Herrn.

Vater unser: Herr Jesus Christus, das Reich, um dessen Kommen wir bitten, soll auch ein Reich des Friedens und der Versöhnung sein, ein Reich, in dem Menschen geborgen und menschenwürdig leben können. An diesem Reich sollen wir mitbauen und deshalb beten wir: Vater unser...

Lied: Gl 446, 1-4: Lass uns in deinem Namen, Herr,...oder:

Gl 832, 1+3: Herr, wir bitte: Komm und segne uns...

Gebet:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. (Gotteslob 19,4)

Segen
Ich wünsche dir Freude da, wo du traurig bist.
Mögest du die kleinen Glücksmomente,
die es jeden Tag gibt, nicht übersehen.
Ich wünsche dir Hoffnung da, wo es in dir trostlos aussieht.
Möge dir Tag für Tag Zuversicht geschenkt werden.
Ich wünsche dir Liebe da, wo du dich einsam und verlassen fühlst.
Mögest du ein reiches Maß an Geborgenheit und Zuwendung erfahren.
(Petra Focke in: Gute Besserung - Wochenbrief 9. Woche - 27.2.2022)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott…

Ausmalbild für Kinder:

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