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Hausgottesdienst am
Ostersonntag im Jahreskreis B
31. März 2024

Lied:Gl 775, 1-3: Das neue Morgenrot erglüht...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir dürfen das wichtigste Fest im Jahr für uns Christen feiern. Wir feiern Ostern. Wir feiern die Auferstehung Jesu. Wir feiern das neue Leben, das er uns gebracht hat. Der Herr ist auferstanden - Der Herr ist wahrhaft auferstanden! Mit diesen Worten begrüßen sich nach alter Tradition die orthodoxen Christen zum Osterfest. Wir dürfen auch in diesen Osterjubel einstimmen. Ja, er ist wahrhaft auferstanden. Feiern wir beim Licht der Osterkerze und mit unseren Osterspeisen, auf die wir in den vergangenen sieben Wochen der Fastenzeit verzichtet haben, mit dem Auferstandenen das Geheimnis der Auferstehung und des neuen Lebens.

Gebet:
Lebendiger Gott,
heute ist ein wunderbarer Tag:
Jesus ist von den Toten auferstanden!
Er hat Dunkelheit und Tod besiegt.
Licht und Leben hat er uns geschenkt für immer.
Wir danken dir, dass wir mit ihm auferstehen und ewig leben dürfen.
Gib uns durch Jesus die Kraft, andere aufzurichten
und ihr Leben hell und froh zu machen,
damit Ostern wird hier und überall.
Lass uns leben in österlicher Freude
durch Jesus Christus im Heiligen Geist, heute und in Ewigkeit. Amen.
(Christine Willers-Vellguth: Das große Werkbuch Fastenzeit/ Ostern - S. 92)

Ruf vor dem Evangelium:Gl 174,1 oder 175,2

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 20, 1-18)
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.
Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
oder in leichter Sprache:
Maria von Magdala war eine Freundin von Jesus. Maria von Magdala wollte das Grab von Jesus besuchen. Maria von Magdala ging früh am Morgen los.Draußen war noch alles dunkel. Eigentlich war ein dicker Stein vor dem Grab von Jesus. Aber als Maria von Magdala kam, war der Stein weg. Maria von Magdala bekam einen Schreck. Maria von Magdala dachte: Andere Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen.
Maria von Magdala rannte schnell zu Petrus. Petrus war gerade mit einem anderen Freund zusammen. Das war der Freund, den Jesus besonders lieb hatte. Maria von Magdala sagte zu Petrus und zu dem anderen Freund: Jesus ist weg. Andere Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen. Wir wissen nicht, wo Jesus ist.
Petrus und der andere Freund rannten schnell zum Grab. Der andere Freund war zuerst da. Der andere Freund guckte in das Grab. Im Grab lagen weiße Tücher.
Petrus ging in das Grab hinein. Petrus sah auch die weißen Tücher. Die weißen Tücher waren von der Beerdigung. Jesus war bei der Beerdigung in die weißen Tücher eingewickelt. Der andere Freund ging auch in das Grab hinein. Der andere Freund sah sich alles an. Der andere Freund glaubte jetzt: Jesus ist wirklich auferstanden. Petrus und der andere Freund gingen wieder nach Hause.
Maria von Magdala stand immer noch vor dem Grab. Maria von Magdala weinte.Maria von Magdala sah auch in das Grab hinein. Im Grab saßen 2 Engel.Die Engel hatten ein weißes Gewand an. Ein Engel saß am Kopfende.Der andere Engel saß am Fußende vom Grab. Ein Engel fragte Maria von Magdala:
Frau, warum weinst du?
Maria von Magdala sagte: Einige Leute haben Jesus aus dem Grab weggenommen.Ich weiß nicht, wo Jesus jetzt ist.
Dann drehte sich Maria von Magdala um. Da stand ein Mann hinter Maria von Magdala. Der Mann war Jesus. Aber Maria von Magdala merkte nicht, dass es Jesus war. Jesus fragte Maria von Magdala: Frau, warum weinst du? Wen suchst du?
Maria von Magdala dachte, der Mann ist ein Gärtner. Maria von Magdala sagte: Herr, hast du Jesus weggebracht? Sag mir, wohin du Jesus gebracht hast. Ich will Jesus holen.
Jesus sagte: Maria.
Da drehte sich Maria von Magdala zu Jesus um. Maria von Magdala erkannte, dass der Mann Jesus ist. Maria von Magdala sagte voller Freude: Mein lieber Meister.
Jesus sagte zu Maria von Magdala: Halte mich nicht fest. Geh schnell zu meinen Freunden. Sag meinen Freunden: Ich gehe zu meinem Vater im Himmel. Mein Vater ist auch euer Vater. Ich gehe zu meinem Gott. Mein Gott ist auch euer Gott.
Maria von Magdala rannte zu den anderen Freunden. Maria von Magdala erzählte voller Freude: Ich habe Jesus gesehen. Jesus hat gesagt: Ich soll euch Bescheid sagen. Maria von Magdala erzählte alles, was Jesus gesagt hat.

Lied:Gl 321: Surrexit Dominus vere… oder: Gl 329,1+2: Das ist der Tag, den Gott gemacht...

Predigtgedanken
Von jemandem angesehen zu werden, angesehen zu sein, Ansehen zu haben ist eine genauso schöne Erfahrung wie sich von jemandem oder etwas angesprochen zu fühlen.
„Das spricht mich an…“ sagen oder denken wir, wenn wir etwas sehen, das uns gefällt, wenn wir etwas hören, das uns nachdenklich macht.
Diese Erfahrung darf Maria von Magdala machen. Maria von Magdala fühlt sich angesprochen; sie ist angesprochen: Ganz persönlich - mit Namen. Diese
Angesprochen - Werden, dieses Angesprochen - Sein wird zu ihrer ganz persönlichen Ostererfahrung. es ist nicht irgendwer, der sie anspricht - es ist der Auferstandene höchstpersönlich.
Was ist es, das sie anspricht an dem, den sie bisher nicht als Jesus, als ihren Meister erkannt hat? Ist es die Stimme? Ist es der Tonfall? Die Art, wie er ihren Namen ausspricht, wie er sie bei ihrem Namen nennt?
Wir wissen es nicht - letztlich ist es auch gleichgültig. Doch eines macht diese Begegnung deutlich:
Auferstehung ist keine Allgemeinerfahrung. Auferstehung ist kein Massenphänomen. Die Ostererfahrung, die Erfahrung neuen Lebens und dass das Leben den Tod besiegt ist eine ureigene, ganz persönliche Erfahrung jedes einzelnen Menschen.
Wenn ich Auferstehung und neues Leben erfahren will, muss ich den Auferstandenen an mich heranlassen. Bei der Ostererfahrung wird jeder und jede von uns vom Auferstandenen beim Namen gerufen. Die Frage ist, ob wir ihn erkennen. Jeder und jede von uns hat eine ganz persönliche Geschichte mit Jesus von Nazareth. Für jeden und jede von uns hat die Frohe Botschaft in unserer Lebensgeschichte eine je eigene Bedeutung gewonnen. Jede Glaubensgeschichte hat ihre unverwechselbare Prägung.
Deshalb ist auch die Auferstehungserfahrung für jeden und jede von uns eine andere. Es hängt schon davon ab, wie ich den Tod sehe und mit dem Gedanken an die eigene Vergänglichkeit umgehe. Und es hängt davon ab, wie ich mir Leben nach dem Tod vorstelle. Es hängt davon ab, wie ich mein Leben in dieser Welt verstehe und dementsprechend gestalte. Denn mit meinem Tod geht ja nicht alles verloren. Der Leib vergeht - ja. Aber was mich als Individuum, als Mensch ausgemacht hat, man kann es die Seele nennen - das bleibt.
Wichtig ist auch die Reaktion der Maria von Magdala auf die Begegnung mit dem Auferstandenen. Anders als die Frauen am Ende des Markus - Evangeliums, die fliehen und schweigen und die Osterbotschaft nicht weitersagen, erfüllt Maria von Magdala den Auftrag Jesu: Sie geht zu den Jüngern, berichtet, was der Auferstandene ihr ans Herz gelegt hat und wird so Erstverkünderin der Auferstehung, wird zur „Apostolin der Apostel“.
Auch wir sollen zu Aposteln und Apostolinnen der Auferstehung werden. Wollen wir das? Ich habe gestern in der Osternacht Gedanken von Andrea Schwarz zitiert, die ich auch Euch und Ihnen mit auf den Weg geben möchte:
Wie will uns einer zum Leben rufen, wenn wir nicht wollen?
Wie will uns einer einladen zum Aufstand gegen den Tod, wenn es uns egal ist?
Wie will uns einer für das Leben begeistern, wenn wir uns zufriedengeben, mit dem was ist?
(Andrea Schwarz: Eigentlich ist Ostern ganz anders - Herder - S. 123)
Auferstehung ist nur möglich mit uns und nicht gegen uns.

Credo - Lied:Gl 456, 2+4 ...Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, durch Deine Auferstehung schenkst Du den Menschen neue Hoffnung in der Erfahrung von Leid, Angst und Tod. Voll Vertrauen bitten wir dich.
➢ Maria von Magdala kam frühmorgens, als es noch dunkel war zum Grab. - Wir beten für alle, die derzeit an Gräbern ihrer Lieben stehen, die ihnen der Krieg genommen hat und die noch von Dunkelheit und Finsternis umgeben sind.
➢ Sie sah, dass der Stein weggewälzt war. - Wir beten für alle, die sich in diesen Tagen für andere einsetzen, die sich einbringen, um Probleme aus dem Weg zu räumen.
➢ Der Jünger sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht ins Grab hinein. - Wir beten für alle, die noch zögern, sich dem Geheimnis der Aufestehung zu nähern.
➢ Jesus fragt Maria von Magdala: Wen suchst Du? - Wir beten für alle, die in ihrem Leben auf der Suche sind nach einem Halt, nach Hoffnung, nach Leben, nach dem Auferstandenen.
➢ Der Auferstandene sagte zu ihr: Maria! - Wir beten für alle Kinder, die an diesen Ostertagen in der Feier der Taufe vom Auferstandenen bei ihrem Namen in seine Nachfolge gerufen werden.
➢ Der Auferstandene verheißt Maria: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater; zu meinem Gott und zu eurem Gott. - Wir beten für die Verstorbenen unserer Pfarreiengemeinschaft; auch für Josef Michalik; Anna und Richard Golla; Frieda und Jakob Lift; Karl Wenzel und alle verstorbenen Angehörigen und alle, die über den Tod hinaus einen Platz in unserem Herzen haben.
Herr, unser Gott! In Jesus Christus hast du uns das Leben zugesagt, das selbst die Dunkelheit des Todes nicht vernichten kann. Hilf uns, immer tiefer zu begreifen, dass der Auferstandene das Licht unseres Lebens ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren auferstandenen Herr.

Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, du hast den Tod überwunden und uns den Weg zu deinem Vater im Himmel eröffnet. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied:Gl 780,1+2: Preis dem Todesüberwinder…

Gebet:
Gott,
wälz den Stein weg, der mich hindert zu glauben.
Ich möchte glauben, dass du das Leben bist
und dass du den Tod überwindest.
Ich möchte glauben,
dass du bereits damit begonnen
und Jesus zu einem neuen Leben auferweckt hast.
Wälz den Stein weg,
damit ich glaube und aufstehe
zu einem frohen Leben.
Amen
(Anton Rotzetter im: Fastenkalender 2021- vivat)

Segnung der Osterspeisen:
Herr, du bist nach deiner Auferstehung deinen Jüngern erschienen
und hast mit ihnen gegessen.
Du hast uns zu dir eingeladen und diesen Ostergottesdienst mit uns gefeiert.
Segne dieses Brot, die Eier, das Salz und das Fleisch
und sei beim österlichen Feiern in unseren Häusern bei uns.
Schenke uns deine Liebe und erfülle uns mit Freude über Ostern, das neue Leben.
Darum bitten wir dich, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(nach: Benediktionale - S. 58)
oder:
Guter Gott,
wir danken dir für das Brot, die Eier
und alles, was wir für heute vorbereitet haben.
Du bist mit uns,
wenn wir diese Speisen gemeinsam genießen.
Wir bitten dich: Segne diese Speisen
und segne uns alle.
Amen
(Ostern feiern - Diözese Linz - S. 15)

Segen:
Gott des Lebens!
Den Stein des Todes,
den Stein, der uns im Weg lag,
den Stein, der uns vom Leben trennte -
Du hast ihn weggerückt in jener Nacht.
Der Weg zum Leben ist frei.
Das Licht des Lebens vor Augen,
das Licht der Auferstehung im Sinn,
das Licht von Ostern im Herzen,
bitten wir dich:
Segne uns, o Gott,
Stirn, Mund und Hände,
damit wir dein Wirken begreifen,
Deine Botschaft der Auferstehung verkünden
und Deine Werke der Gerechtigkeit verrichten auf Erden.
(Ellen Ullrich/ Hildegunde Keul - Fastenkalender 2021 - vivat)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 777,1+2: Heil uns Heil, Halleluja …

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