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Hausgottesdienst an
Christi Himmelfahrt
18. Mai 2023

Lied: Gl 339, 1+2: Ihr Christen, hoch erfreuet euch...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
40 Tages sind schon wieder vergangen seit wir Ostern gefeiert haben. Heute feiern wir kirchlicherseits „Christi Himmelfahrt“, weltlicherseits „Vatertag“. Doch im übertragenen Sinn hat „Christi Himmelfahrt“ durchaus auch etwas mit dem Vatertag zu tun, denn Jesus kehrt heim zum Vater im Himmel und darf nun die ewige Gemeinschaft mit ihm erfahren; eine Gemeinschaft, die auch wir nach dem Ende unseres irdischen Lebens erhoffen. Doch auch wenn Jesus in den Himmel zurückkehrt: Seine Sache soll weitergehen. Sein Wort, seine Frohe Botschaft soll weiter verkündet, weiter getragen werden. Dazu werden wir alle bestärkt und ermutigt durch den Heiligen Geist, um dessen Kommen wir in den kommenden Tagen besonders beten werden.
Singen wir Gott, der jetzt in unserer Mitte ist, unser Lob:

Loblied: Gl 780, 3: Uns zum Himmel zu erheben...

Gebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Hoffnung und Zuversicht,
Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du auch uns und alle Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit finden dürfen,
in die Christus uns bereits vorausgegangen ist,
er, unser Bruder,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir
lebt und herrscht in Ewigkeit.

Aus der Apostelgeschichte ( Apg 1,1-11)
Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er (in den Himmel) aufgenommen wurde. Vorher hat er durch den Heiligen Geist den Aposteln, die er sich erwählt hatte, Anweisungen gegeben. Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft. Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

Antwortgesang: Gl 319: Christ fuhr gen Himmel…

Halleluja: Gl 175,6

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mk 28, 16-20)
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
oder in leichter Sprache:
Jesus wollte seinen Freunden zeigen, dass er lebt. Und dass er immer bei ihnen bleibt. Auch wenn Jesus bei seinem Vater im Himmel ist. Dafür wollte Jesus seine Freunde auf dem Berg treffen. Die Freunde gingen auf den Berg. Als die Freunde Jesus sahen, freuten sie sich. Die Freunde fielen vor Jesus nieder. Einige Freunde aber dachten: Ist das wirklich Jesus? Ist er wirklich auferstanden?
Jesus sagte zu den Freunden: Ich gehe jetzt zu meinem Vater im Himmel. Dann kann ich für euch noch mehr tun als vorher. Darum geht zu allen Menschen auf der ganzen Erde. Ihr sollt allen Menschen von mir erzählen. Alle Menschen sollen wissen, dass ich sie lieb habe. Alle Menschen sollen wissen, dass ich für sie da bin. Alle Menschen sollen hören, was ich erzählt habe. Alle Menschen sollen so leben, wie ich es vorgemacht habe. Darum sollt ihr alle Menschen taufen.
Taufen heißt: Die Menschen in Wasser tauchen. Und dabei beten. Ihr sollt die Menschen taufen im Namen von Gott: Im Namen des Vaters. Und im Namen des Sohnes. Und im Namen des Heiligen Geistes. Ich bin alle Tage bei euch. Bis zum Ende der Welt. Darauf könnt ihr euch verlassen.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken
„Aus den Augen, aus dem Sinn!“ Wer kennt nicht dieses geflügelte Wort und wer kennt nicht die Erfahrung, die dahintersteht. Wie viele Menschen sind uns schon auf unserem Lebensweg begegnet, sind vielleicht sogar ein Stück dieses Weges mitgegangen. Aber dann haben sich die Wege auch wieder getrennt. Wir haben uns aus den Augen verloren und manchmal können wir uns nicht einmal an den Namen erinnern.
Droht das Gleiche bei der Himmelfahrt Christi? Auch hier trennen sich Wege. Die, die an ihn glauben, bleiben zurück auf Erden. Er kehrt heim zum Vater im Himmel. „Aus den Augen, aus dem Sinn!?“ Für etliche mag das zutreffen, obwohl sie getauft und gefirmt sind, obwohl sie von ihren Eltern und Großeltern eine religiöse Erziehung erfahren haben. Aber Jesus, seine Worte, sein Beispiel spielen für ihr Leben keine Rolle mehr. Sie haben ihn aus dem Blick verloren. Sie haben keinen Sinn mehr für ihn.
In Jerusalem findet sich auf dem Ölberg die so genannte Himmelfahrtsmoschee; im 12. Jahrhundert erbaut als Kreuzfahrerkirche auf den Fundament einer Kapelle aus dem 4. Jahrhundert. Wallfahrern werden an diesem Ort Fußspuren im Stein gezeigt. Die Fußspuren, die Jesus dort bei seiner Himmelfahrt hinterlassen habe. Wissenschaftlich lässt sich über diese Aussage nur schmunzeln, aber wir können das Ganze auch so deuten:
Jesus ist zwar in den Himmel aufgenommen worden, aber seine Spuren bleiben. Seine Himmelfahrt ist kein völliger Weggang. Immer und immer wieder versichert er den Seinen: Ich lasse euch nicht im Stich. Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt. Er ist und bleibt bei uns mit seinem Geist, mit dem er uns erfüllen und begeistern will. Er ist und bleibt bei uns mit seinem Wort, das er uns immer wieder zusagt. Er ist und bleibt bei uns mit seinem Leib, den wir in der Eucharistie immer wieder empfangen dürfen. Er ist und bleibt bei uns in unserer Gemeinschaft: Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.
So führen die Fußspuren Jesu nicht nur in den Himmel. „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Mit Jesus im Blick, mit Jesus im Sinn können wir selber Fußspuren Jesu legen hinein in diese Welt, hin zu Menschen, die nach einem neuen Sinn suchen, die den Sinn ihres Lebens aus dem Blick verloren haben. Durch uns will Jesus sprechen. Durch uns will er wirken. Durch uns will er in der Welt anwesend sein
Aus den Augen heißt dieses Mal nicht aus dem Sinn. Er, der Auferstandene ist und bleibt der Sinn unseres Lebens und er will, dass wir sinnstiftend und in seinem Sinn seine Botschaft auch an die kommenden Generationen weitertragen. „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.

Für Familien mit Kindern:
Sicherlich kennst du das Sprichwort: Aus den Augen - aus dem Sinn! Das bedeutet, dass manche Menschen ihre Freunde/Freundinnen vergessen, sobald diese nicht mehr in der Nähe sind, z.B. wenn ein Freund/eine Freundin in eine andere Stadt zieht oder für längere Zeit verreist. Bei den Freunden Jesu geschieht genau das Gegenteil: Auch wenn sie Jesus nicht mehr sehen können, so setzen sie sich mit ganzer Kraft für ihn ein und predigen überall, damit Jesus und seine Botschaft nicht vergessen werden. Auch heute können wir Jesus nicht sehen. Trotzdem soll er immer in unseren Gedanken gegenwärtig sein. (Mein Sonntagsblatt - dkv)

Überlegt gemeinsam: Wie kann ich/ wie können wir die Erinnerung an Jesus in unserem Alltag und unserem Zusammenleben wach halten? - Und nicht vergessen dem Papa zum Vatertag zu gratulieren!

Fürbittgebet:
Herr Jesus Christus, du lässt uns nicht allein auf unserem Weg. Immer bist du für uns da. Im Vertrauen darauf bitten wir dich:
➢ Für alle, die an dich glauben und die deine Frohe Botschaft glaubwürdig zu den Menschen tragen sollen.
➢ Für alle, die dich als den Sinn ihres Lebens aus dem Blick verloren haben.
➢ Für alle Väter, die heute den Vatertag feiern, dass sie ihren Kindern gute Vorbilder und Wegbegleiter sein können.
➢ Für alle, die in diesen Tagen auf Reisen sind und Erholung suchen.
➢ Für alle, die in diesen Tagen und Wochen unter den Folgen von Naturkatastrophen zu leiden haben.
➢ Für alle Opfer von Krieg, Gewalt und menschenverachtenden Systemen.
➢ Für alle, die schwer tragen an der Erfahrung von Krankheit, Leid oder Trauer.
➢ Für unsere Verstorbenen und alle, die sich auf den Weg gemacht haben zur himmlischen Heimat.
Herr, unser Gott! Dein Sohn Jesus Christus ist heimgekehrt in deine Herrlichkeit. Auch wir hoffen, dass wir einmal heimkehren dürfen zu dir. Darum bitten wir durch ihn Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser
Weil Jesus bei Gott ist, ist er uns ganz nah, in der Kraft seines Geistes. Dafür danken wir Gott und loben ihn, und wir beten mit den Worten, die Jesus uns lehrt:
gemeinsam:Vater unser …

Lied: Gl 337, 1+5+7: Freu dich, erlöste Christenheit...

Schlussgebet:
V: Gott, Vater im Himmel,
in und durch Jesus Christus
steht uns der Himmel offen.
Jesus hat uns zugesagt,
mit seinem Heiligen Geist
bei uns zu bleiben.
Mache unsere Herzen weit
für den Geist deines Sohnes,
damit uns der Himmel erfüllen kann,
durch ihn, Christus, unseren Herrn.
A: Amen.

Lied: Gl 329, 1+4: Dies ist der Tag, den Gott gemacht...

Zum Nachdenken:
Plan A
Als Jesus zum Himmel aufgefahren war, wollten die Engel wissen, wie es denn nun mit dem Reich Gottes auf Erden weitergehen solle. „Ich habe doch meine Jünger auf Erden“, antwortete Jesus. Doch die Engel sahen, wie unbedeutend, wie schwach, wie verzagt die Jünger waren und fragten erschrocken: „Herr, du hast doch sicher noch einen anderen, einen besseren Plan?“ Jesus entgegnete: „Nein, einen anderen Plan habe ich nicht.“
(Aufbruch für die Seele - Vivat - Kalender für die Fasten-und Osterzeit 2023)

Segen:
Du Herr des Mondes und der Sonne,
du König über dem Sternenzelt,
du allein kennst unsere Sorgen und Nöte,
o du barmherziger Gott des Lebens,
sei bei uns jeden Tag und jede Nacht.
So segne uns für diesen Tag und die neue Woche
der gute und uns liebende Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Schlusslied: Gl 380,7: Durch dich steht das Himmelstor...

Für Kinder zum Ausmalen

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